Vermisse meinen Therapeuten sehr

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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kaputt
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Vermisse meinen Therapeuten sehr

Beitrag Sa., 30.03.2019, 09:55

Ich war bis Februar in der Klinik. Dort hatte ich einen Therapeuten, den ich schon lange kenne und zu dem ich großes Vertrauen habe.

Nun musste ich leider woanders hin und es fällt mir verdammt schwer Vertrauen zu fassen. Ich habe einfach zu viele schlechte Erfahrungen gemacht und ich kann fremde Personen nichts so nah an mich heran lassen.

Dadurch fühle ich mich jetzt so haltlos. Ich habe niemanden mehr mit dem ich offen über alles reden kann. Das tut so weh.

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Fighter1993
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Beitrag Sa., 30.03.2019, 15:01

Vielleicht nicht der beste oder zielführendste Tipp, aber vielleicht kannst du dir alles von der Seele schreiben, indem du Briefe an ihn schreibst - aber halt nicht abschickst. Und naja, vielleicht kannst du dann das Geschriebene abgeben, dort wo du aktuell bist.

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Schneerose
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Beitrag Sa., 30.03.2019, 18:01

Hey kaputt,

alternatv koenntest du eine online Beratung ueber instahelp vorruebergwhend in Anspruch nehmen.
Die guenstigste Variante ist 29.- Euro die Woche fuer 1-2 Mails.
Mir hat das sehr geholfen.
Oder die kostenfreie Telefonseelsorge per Mail oder das Sorgen Tagebuch - findest du im google.

Alles Liebe
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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kaputt
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Beitrag Di., 02.04.2019, 20:11

Jetzt hatte ich heute die fünfte Stunde bei mei meiner neuen Therapeutin. Sie meinte dann, sie weiß nicht, ob sie für mich die Richtige ist.

Ich fühle mich eigentlich wohl bei ihr kann mich eben noch nicht richtig öffnen, will aber bei ihr bleiben da es meiner Meinung nach nichts mit ihrer Person zu tun hat. Fühle mich aber jetzt auch total doof dabei

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Fighter1993
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Beitrag Mi., 03.04.2019, 16:32

Weiß sie denn, dass du so extrem große Schwierigkeiten hast, andere an dich ranzulassen? und dass du zu dem anderen Therapeuten eine solide, sichere Bindung hattest und dir das fehlt bzw. zu schaffen macht? Vielleicht wäre das noch ein wichtiger Schritt auf die neue Therapeutin zu. Muss ja gar nicht in die Tiefe gehen erstmal, aber eben benennen, dass es da Probleme gibt.
Vielleicht kommen ihre Zweifel daher, weil sie deine Verschlossenheit(das intepretiere ich jetzt einfach mal, wenn du sagst du hast so große Probleme damit jmd an dich ranzulassen, dass du dann eben eher oberflächlich oder schweigsam bist, korrigiere mich wenn ich da falsch liege), als Desinteresse wertet? Also als mangelnde Motivation für eine Therapie, die ja vielleicht aktuell tatsächlich gering ist - also die Motivation. So ein Wechsel kann durchaus erstmal runterziehen und einem die Hoffnung auf Besserung bei jmd. anderem nehmen.

Daher wäre mein Vorschlag wirklich - falls es noch nicht geschehen ist - ihr wenigstens zu sagen, dass da im Bereich Beziehungsaufbau und Vertrauensvorschuss eine große Baustelle herrscht und du Zeit benötigst um anzukommen, dich zu öffnen etc. Eine Blume wächst und blüht ja auch nicht sofort wenn man den Samen in die Erde steckt. Da brauchts Zeit, Geduld, regelmäßige Pflege....

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kaputt
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Beitrag Mo., 15.04.2019, 21:25

Vielen Dank für eure Hilfe! Wollte gerne mal Rückmeldung geben.

Ich habe meiner Therapeutin erklärt, wie schwer es mir fällt, Nähe aufzubauen und dass meine Verschlossenheit nichts mit ihrer Person zu tun hat. Sie hat sehr verständnisvoll reagiert und es fällt mir nun etwas leichter mit ihr zu reden.

Hinsichtlich meines vorherigen Therapeuten meinte sie, ob ich ihn als Therapeuten oder als Mensch vermisse. Im Grunde war mir selber klar, dass wir uns für eine Therapie zu nah gekommen sind. Mir ist klar geworden, dass er mir im Grunde als Mensch fehlt, da mir die Therapie an sich nicht mehr viel Neues gebracht hat. Wir stehen nun noch per Mail im Kontakt aber mir ist klar, dass eine Therapie mit ihm für mich nicht mehr funktioniert.


Jenny Doe
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Beitrag Di., 16.04.2019, 07:29

Hallo Kaputt
Ich habe einfach zu viele schlechte Erfahrungen gemacht und ich kann fremde Personen nichts so nah an mich heran lassen.
Du hast viele schlechte Erfahrungen gemacht, aber ich lese aus deinem Posting auch eine gute heraus, nämlich der alte Therapeut, zu dem du Vertrauen hattest. Auch diese Erfahrung nimmst Du mit auf deinem weiteren Weg, nicht nur die negativen Erfahrungen. Die vertrauensvolle positive Erfahrung mit dem Therapeuten kann dir als Erinnerung dienen, dass es auch Menschen gibt denen man vertrauen kann. Dein alter Therapeut war einst auch mal ein Fremder für dich. Doch aus Fremdheit wurde großes Vertrauen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Solage
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Beitrag Di., 16.04.2019, 21:24

kaputt hat geschrieben: Di., 02.04.2019, 20:11 Jetzt hatte ich heute die fünfte Stunde bei meiner neuen Therapeutin. Sie meinte dann, sie weiß nicht, ob sie für mich die Richtige ist.

Ich fühle mich eigentlich wohl bei ihr kann mich eben noch nicht richtig öffnen, will aber bei ihr bleiben da es meiner Meinung nach nichts mit ihrer Person zu tun hat. Fühle mich aber jetzt auch total doof dabei
Was ist denn daran doof, dass Du Dich bei ihr wohl fühlst, aber trotzdem noch vorsichtig bist Dich zu öffnen?
Ich finde das normal!
Deine Therapeutin sagt, dass sie nicht weiß, ob sie für Dich die Richtige ist. Was meinst denn Du? Darum geht es doch!


shesmovedon
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Beitrag Mi., 17.04.2019, 17:29

Das macht natürlich unsicher, wenn die Therapeutin nicht sicher zusagt, ob sie mit einem arbeiten will. Ich finde es aber normal, dass man nicht nach 5 Terminen alles auf den Tisch packt.
Trotzdem finde ich oder ist meine Erfahrung, dass Vertrauen auch auf einer bewussten Entscheidung fußen kann, so hielten wir es bei der aktuellen Therapeutin. Ich hoffe du verstehst, was ich meine.

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