Team Wallraff: Undercover in Psychiatrien und Jugendhilfe

[inlines]

Vielleicht ist diese Sendung auch für andere in Hinblick auf einen geplanten Klinikaufenthalt interessant.

Anzusehen unter:https://www.tvnow.de/shows/team-wallraf ... nt=4309633

Leider nur mit vielen Werbeunterbrechungen einsehbar.

Auch interessant: https://www.rtl.de/cms/team-wallraff-de ... 09633.html

FG

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[shesmovedon]

In der Kinder-/Jugendpsychiatrie wurde ich auch fixiert. Die fixierten viele bei uns auf der Station und sehr schnell. Dann Strip-Searches nach Zigaretten. War schon schlimm.

[blade]

Da stellt sich doch die Frage: Warum ist das gerade bei Kindern so leicht
wenn es doch bei Erwachsenen eher ein No-Go ist.

Liegt das daran, daß es für Kinder besser ist fixiert zu werden?
Oder liegt es einfach daran, daß es bei Kindern leichter ist und ihnen sowieso keiner glauben wird?

MHH?

[~~~]

War früher schon mal auf Akutstationen.

Ja, ist wirklich dort so ähnlich.

Ja, ist schlimm.

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[~~~]

Da stellt sich doch die Frage: Warum ist das gerade bei Kindern so leicht
wenn es doch bei Erwachsenen eher ein No-Go ist.

Liegt das daran, daß es für Kinder besser ist fixiert zu werden?
Oder liegt es einfach daran, daß es bei Kindern leichter ist und ihnen sowieso keiner glauben wird?

MHH?

Dass es besser ist fixiert zu werden???
Es birgt immer die Gefahr, dass man dadurch traumatisiert wird mit all den schlimmen Konsequenzen, die jahzehntelang nachwirken, was soll daran auch nur im Entferntesten bitte gut oder sogar besser sein???

Bei Erwachsenen ist es kein No-Go. Da wird auch fixiert.

[Annica]

Da stellt sich doch die Frage: Warum ist das gerade bei Kindern so leicht
wenn es doch bei Erwachsenen eher ein No-Go ist.

Mir ist neu, dass das bei Erwachsenen ein no Go ist. Auch da wird es gerne als Teil von Machtausübung genutzt, ohne die zwingende Notwendigkeit zu hinterfragen. Bei mir erfolgte es mit den Worten: "wir spielen die Spielchen besser als Sie." Wohlgemerkt vom Chefarzt. Wie gesagt, Machtausübung.

Aber ich kenne keine Statistiken, wo Fixierungen häufiger stattfinden (nennt die Reportage welche?).

Werde mir die Reportage morgen mal anschauen, Wallraff, RTL, das wird wohl ein reißerisches Vergnügen

[spirit-cologne]

Ich glaube, es gibt Beides, Machtmissbrauch, aber auch teilweise einfach die Notwendigkeit zur Fixierung.

Ich habe eine Bekannte, die in einer Akutpsychiatrie arbeitet und letztens erst von einer hochaggressiven, psychotischen Patientin gebissen wurde. Die Patienin war nicht zu beruhigen und musste danach auch erstmal fixiert werden, obwohl das dort auf der Station so gut wie nie gemacht wird.

Meine Bekannte hat die Hölle durchgemacht, bis sie nach einiger Zeit mit einigermaßener Sicherheit wusste, dass die Patientin höchstwahrscheinlich Nichts Ansteckendes hatte. Manchmal geht es zur Eigensicherung des Personals halt auch nicht anders, als zu fixieren, aber das sollte natürlich nur im absoluten Notfall passieren.

Die Verantwortung der Kliniken und des Gesundheitssystems beginnt m.E. schon deutlich früher, nämlich bei dem altbekannten Thema, die Stationen mit ausreichend Personal auszustatten. Wären 5 statt 3 Pfleger auf der Station gewesen, wäre die Situation dort vielleicht gar nicht so eskaliert.

[Schneerose]

Die Sendung war schockierend, berührend und enorm wichtig zum Wachrütteln der Gesellschaft.

[blade]

Ich finde es nicht gut. Gar nicht.
Ich weiß nicht wie oft das bei Erwachsenen als "Disziplinierungsmaßnahme" missbraucht wird. Aber auch das finde ich
nicht gut.
Ja stimmt, beides ist falsch.
(war emotional, sorry)

[stern]

Ich finde Aufdeckung auch gut - wobei bei mir immer eine gewisse Grundskepsis mitschwingt, wenn ich RTL höre. Die Sendung sehen könnte ich jedoch nicht... und muss mich daher mit Sekundärberichten begnügnen. Leider wird man nicht ganz auf Psychiatrien verzichten können. Ich tendiere auch dazu, dass der Pflegezustand Teil des Problems ist. Ich war kürzlich in einer Körperklinik, von der ich sagen würde, dass die Pflege überdurchschnittlich gut war. Aber sobald jemand ausserplanmässige Umstände machte ( wie meine Bettnachbarin mit ihrem Kreislauf), so nahm ich es auch so wahr, dass manche Schwestern sich nicht angemessen bis unwürdig verhielten, insbes. auch aus Zeitgründen. Und in einer Psychiatrie ist Fixieren bzw. Medikamentengabe natürlich eine schnelle Lösung.

[diesoderdas]

Die Reportage zeigt genau das, was ich schon an Erfahrungsberichten aus dem Bekanntenkreis gehört habe.
So erschreckend es ist, so wahr ist es wohl.
Habt ihr auch gelesen, mit was für einem Gegenwind die die Ausstrahlung verhindern wollten?
Es ist erschreckend und ganz ganz erbärmlich, wie mit Menschen da umgegangen wird. Wer mit Menschen so umgeht sollte sich sonstwohin schämen. Was schön war: dass manchen Pflegekräften die Zustände dort auch zuwider waren. Deckt sich auch mit den Berichten, die ich aus dem Umfeld gehört habe.

Ich kenne eine Person, die solche Zustände in der Psychiatrie erlebt hat. Diese Person hat durch die "Behandlung" dort nur Schaden genommen, sonst nichts. Sie wurde sogar als paranoid usw abgestempelt, da sie eben panisch reagiert hat (auf die "Behandlung" und die Zustände!)

Aber man schaue sich die Reportage an: wenn man sich vorstellt, man landet in so einer Umgebung, wenn es einem sowieso schon hundeelend geht, wenn Vertrauen in sich selbst und in andere Menshen und vielleicht auch Ärzte, Therapeuten usw kaum mehr vorhanden ist - was passiert dann mit einem, wenn man solche abartigen Zustände erlebt?
Ich finde es völlig angemessen und normal, dass man da nur noch panisch reagieren kann.

Und das normale, gesunde Reagieren auf eine ungesunde Umgebung, auf ungesunde Behandlungen von Ärzten, Psychiatern wird einem dann, wenn es doof läuft, noch als psychische Krankheit angedichtet.
Das ist eine Sauerei!
Ich bin heilfroh, dass ich nie in so einer Situation war und hoffe, dass ich es nie so erleben muss.

Und man vergesse nicht, dass es nicht nur zu miesen Situationen in Psychiatrien kommen kann. Auch normale Psychotherapien können extrem schaden, wenn man an falsche/unpassende Personen gerät.

[Tupsy71]

Also ich wurde auch schon fixiert und im Nachhinein kann ich es verstehen. Ich denke, man tut das nicht zum Spaß um Patienten zu ärgern oder so, sondern um die Person vor sich selber zu schützen. Und seien wir doch ehrlich, manche Patienten wissen sich einfach nicht zu benehmen. Krank hin oder her ein gewisses maß an Anstand sollte jede(r) haben. Hab auch schon genug in der Psychiatrie mitbekommen. Es gibt einfach manchmal Patienten die ein Spielchen daraus machen, wie weit sie noch gehen können. Ich rede von der erwachsenen Psychiatrie. Wie gesagt, ein gewisses Maß an Anstand sollte nun mal gegeben sein, egal wie dreckig es einem geht! - meine Meinung-
Tupsy

[diesoderdas]

Tupsy: Fixierung ist halt länger als 1/2 Stunde eigentlich gar nicht erlaubt ohne richterlichen Beschluss

[Tupsy71]

Ja mag sein und was ist wenn die Patientin versucht sich dreimal in einer Nacht das Leben zu nehmen? Auch wenn es im Nachhinein lächerlich ist, ich war so verzweifelt, dass ich alles mögliche versuchte. Nach dem dritten Mal wurde ich fixiert und ich verstehe es.
Doch wie gesagt, egal wie dreckig es einem geht, man sollte ein gewisses Maß an Anstand haben und wissen wo die Grenze ist.
Tupsy

[blade]

Die Grenze ist
Tue ich es, weil ich mir das Leben leichter machen will
oder
Tue ich es, weil es notwendig ist.

Das klingt simpel. Ist es aber keineswegs.

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