Schuldgefühle!?

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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DieTraurige77
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Schuldgefühle!?

Beitrag So., 17.03.2019, 17:40

Hallo an euch alle

Ich habe ein problem und brauche deshalb eure meinung dazu.
Meine über alles geliebte Mutter ist vor 1 Monat gestorben. Ich habe mit ihr gelebt und auf sie geschaut bis zum Schluss wo sie dann nach 4 Wochen Intensivstation starb. Ich war immer für sie da war jeden Tag auf Intensiv und sonst war ich auch jeden Tag nach der arbeit für sie da. Ich habe wirklich immer mein möglichstes gegen bin über meine grenzen gegangen, war mit meinen Nerven wirklich am Ende. Ich habe mich sehr gut von ihr verabschiedet mache mir keinerlei vorwürfe wegen irgendwas und wenn sie heute vor mir stehen würde wäre das einzige was ich ihr noch sagen möchte DANKE für alles.

Aber ich fühle mich schlecht weil ich das gefühl habe nicht richtig zu trauern. Denn ich bin zwar sehr traurig das sie nichmehr da ist aber ich bin so sehr dankbar für die Zeit was ich mit ihr hatte vor allem die letzten paar Monate. Sie waren zwar die schwersten in meinen leben aber ich habe in diesen Monaten gelernt ihr all meine liebe zu zeigen und ihr auch zu geben. Wir hatten so schöne Gespräche und eine so schöne Zeit und dafür bin ich über alles dankbar!!!
Ist das normal das sie mir zwar fehlt aber ich nicht total traurig bin? Die Leute bewundern mich das ich das so gut wegstecke jeder dachte ich falle in ein tiefes schwarzes Loch weil ich eigentlich immer eher der depressive und traurige Typ Mensch bin.

Und ich fühle mich schuldig weil ich habe noch 2 weitere geschwister. Mein Bruder ist ziemlich ok aber meine Schwester hatte sich zu Mamas lebzeit überhaupt nicht um sie gekümmert vielleicht 1 mal im Monat angerufen aber mehr nicht. Jetzt wo Mama gestorben ist möchte sie kommen und die Wohnung durchstöbern die übrigends mir gehört denn meine Mutter wohnte bei mir.
Nun musste ich schweren Herzens alles bei meiner Mutter durchstöbern damit ich alles verstecke was sie nicht bekommen darf/soll denn ich weis sie passt weder darauf auf noch schätzt sie es ihr gehts viel um etwas zu Geld zu machen oder unter ihren Freundinnen aufzuteilen. Aber ich fühle mich so schuldig weil ich viel versteckt habe und alles durchgestöbert habe! Ich hoffe meine Mutter ist nicht böse wenn sie mich vom Himmel beobachtet ich hoffe sie hätte auch so gehandelt ich hab so angst das sie traurig ist weil ich so früh nach ihren Tod schon alles durchwühlt habe und das sie denkt das ich sie nicht geliebt habe weil ich nicht so richtig trauere.

Was meint ihr dazu?

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Jenny Doe
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Beitrag So., 17.03.2019, 17:55

Hallo DieTraurige77,

erst mal mein Mitgefühl zu deinem Verlust.
Aber ich fühle mich schlecht weil ich das gefühl habe nicht richtig zu trauern.
Vielleicht braucht es seine Zeit bis diese Gefühle hoch kommen?
Vielleicht hast du unbemerkt schon in den Monten vor ihren Tod Abschied genommen und getrauert? Du hast sie lange gepflegt, ihr viel gebeben, vielleicht war diese Zeit bereits eine Zeit des Abschiednehmens, so dass die Gefühle jetzt nicht mehr so stark sind?

Ich denke bei meinen Fragen an dich an eigene Erfahrungen: Der Tod meiner Mutter und meines Vaters, die beide völlig überraschend und unvorbereitet kamen einerseits und der Tod meiner Lebensgefährtin, die einige Jahre gegen den Krebs ankämpfe und bei der klar war, dass sie den Kampf verlieren wird, anderseits. Die überraschenden Todesfälle haben bei mir starke Emotionen ausgelöst. Der Tod meiner Lebensgefährtin hingegen kam erwartend. Ich hatte bereits in den Jahren vor ihrem Tod begonnen zu trauern und Abschied zu nehmen. Ihr Tod traf mich weniger, obwohl sie mir näher stand, als der plötzliche Tod meiner Eltern.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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DieTraurige77
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Beitrag So., 17.03.2019, 18:12

Ja ich denke auf jeden fall das ich schon sehr vorgetrauert habe den wie sie die letzten Wochen auf Intensiv war habe ich mehr geweint den je. Meine Nerven lagen komplett blank konnte kaum mehr schlafen vor angst das nachts mein Handy läutet und ich erfahre das sie gestorben ist. Ich war nervlich komplett am ende.
Und dennoch kommt es mir komisch vor das das erste was ich bei dem anruf wie sie gestorben war dachte *Danke Lieber Gott das du mir die Chance gegeben hast das ich ihr alles sagte was ich wollte einen wunderschönen letzten Tag mit ihr hatte und die Kraft hatte es jeden Tag zu schaffen das ich bei ihr war*!

Ich hoffe das sie jetzt wenn sie vielleicht auf mich runterblickt nicht enttäuscht von mir ist das ich so wenig trauere und auch das ich ihre Sachen durchwühlt habe wegen meiner Schwester

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DieTraurige77
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Beitrag So., 17.03.2019, 18:21

Ich weis das es blöd klingt aber ich möchte das sie auf mich runterblickt und stolz auf mich ist

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Fairness
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Beitrag So., 17.03.2019, 19:19

Herzlichen Beileid, die Traurige77... das muss sehr weh tun.
DieTraurige77 hat geschrieben: So., 17.03.2019, 18:12 *Danke Lieber Gott das du mir die Chance gegeben hast das ich ihr alles sagte was ich wollte einen wunderschönen letzten Tag mit ihr hatte und die Kraft hatte es jeden Tag zu schaffen das ich bei ihr war*!
Ich habe den Eindruck, du hast getan, was du konntest, um dich mit ihr liebevoll zu verabschieden...
Ein Monat ist noch nicht lange her... es können durchaus vermischte Gefühle hochkommen. Sei geduldig mit dir, sie dürfen alle da sein, nimm dir Zeit sie wahrzunehmen... es wird dann langsam besser. Jeder verarbeitet den Tod nahes Menschen auf seiner Weise... bringe dich nicht aus der Gleichgewicht, verarbeite ihn so, wie es dir entspricht...

Deine Mutter wäre bestimmt froh, wenn sie dich sehen würde, dass du mit deinen Gefühlen gut und geduldig umgehst und deinen Weg mutig weitergehst...

Liebe Grüße.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.


theweirdeffekt
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 09:49

Hallo Traurige,

auch von mir herzliches Beileid.
Ich denke, deine Mutter hat dich von klein auf gekannt und du hast sie bei dir wohnen lassen, hast sie gepflegt. So wie du es beschreibst, hattet ihr ein gutes Verhältnis. Daraus schlussfolgere ich: Sie ist stolz auf dich! Egal was du machst.
Mütter (hier setze ich eine gesunde und gute familiäre Beziehung voraus. Mir ist bewusst, dass das leider nicht auf alle zutrifft, aber ich beziehe mich hier auf die heile Familie) lieben ihre Kinder, ihr Fleisch und Blut. Ich bin mir sicher du hast sie stolz gemacht und sie ist auch immer noch stolz auf dich. Bzgl. deiner Schwester, ich kann verstehen, dass du ein mieses Gefühl beim durchwühlen der Sachen deiner Mutter hattest. Aber vielleicht hätte deine Mutter auch selber, wenn sie noch da wär, ihre Sachen vor deiner Schwester in Sicherheit gebracht? Nur so ein Gedanke.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorschreiberinnen an. Der Tod eines Menschen passt leider auf keine To-Do Liste, im Sinne von: wenn du Punkt 1 - 10 erledigt hast, dann hast du das "gut" gemacht. Jeder findet seinen eigenen Weg. Und so furchtbar dein Verlust auch ist, so schön ist es, wenn du dankbar sein kannst, für die letzte Zeit die ihr gemeinsam geteilt habt.

Alles Gute
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diesoderdas
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 11:01

Auch von mir herzliches Beileid.

Vielleicht spielt da auch etwas mit, das man am liebsten nicht wahrhaben möchte und nicht zeigen möchte vor sich selbst und auch vor anderen nicht.
Vielleicht spielt mit, dass da auch ein Teil in dir ist, der froh ist, dass es vorbei ist? Dass das Leiden ein Ende hat? Das Leiden des geliebten Menschen, aber auch das Leiden, das man selbst spürt, wenn man jemanden pflegt und man das kaum noch erträgt?

Ein naher Verwandter von mir hatte Krebs. Er starb, als ich ein junger Teenager war. Mir war das damals alles viel zu viel. Ich hatte irgendwann nur noch Angst ihn zu sehen; zu sehen, was der Krebs mit ihm gemacht hatte, ich wollte nicht, dass er leidet. Es war für mich so unendlich schwer auszuhalten, mir vorzustellen, was in IHM abgeht. Ob er Angst vor dem Tod hat, ob er starke Schmerzen hat, ob es etwas gibt, das er in seinem Leben bereut, generell mir vorzustellen dass er leidet.
Ich hatte gar kein so wahnsinnig gutes/nahes Verhältnis zu ihm, habe aber dennoch selbst so sehr gelitten, dass ich ihn einige Monate vor seinem Tod gar nicht mehr besucht habe. Ich konnte es einfach nicht mehr mit ansehen; obwohl ich auch dafür ein schlechtes Gewissen hatte. Habe mich gefragt, ob er mich gern noch mal sehen würde. Aber ich konnte halt nicht.
Als dann eines Morgens, bevor ich zur Schule musste, der Anruf kam, dass er gestorben war, da habe ich bitterlich zu weinen angefangen. Und fast zeitgleich war bei mir im Kopf der Satz, danke, dass es endlich vorbei ist.

Ich denke auch, dass man Trauer nicht normen kann. Und dass Trauer auf die eine oder andere Art eben kein muss ist.
Und dass es auch erlaubt ist, selbst eine Erleichterung zu spüren, wenn Leiden ein Ende hat. Das Leiden des Alten oder kranken Menschen und auch das eigene Leiden, das man fühlt, wenn man das alles mitbekommt und mitfühlt.
Denke auch, gerade wenn man Menschen pflegt, dass das Verabschieden da schon sehr lange vor dem Tod anfängt.

Ich verstehe, dass man wegen zig Sachen Schuldgefühle entwickeln kann, auch wenn man sie gar nicht haben müsste.

Wenn deine Mama auf dich herab schaut, dann ist sie bestimmt stolz auf dich, so wie du dir das von ihr wünschst, dann freut sie sich bestimmt, dass du ihr bestes wolltest und willst. Könnte ich mir vorstellen

Ich glaube, dass die Art wie man trauert oder die Heftigkeit, nichts darüber aussagt, wie sehr man einen Menschen geliebt hat.

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DieTraurige77
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 19:58

Danke an euch allen, wirklich danke!

Ja so schlimm es ist so traurig ich irgendwie bin über ihren Tod so erleichtert bin ich auch. Die letzten Jahre waren für mich das scherste und traurigste in meinen leben. Ich musste jeden Tag zittern wenn ich von der Arbeit kam was mich heute wieder erwartet. Es war oft der blanke horror und meine Nerven waren zum zerreissen. Sie tat mir unendlich leid aber ich konnte ihr oft nur mit meiner anwesenheit helfen. Mein privatleben blieb echt auf der strecke ich lebte sehr viel nur für sie. Als sie jetzt die letzten 5 Wochen im Krankenhaus war war ich täglich einen Nervenzusammenbruch nahe. Jeden Tag wenn ich auf Intensiv zu ihr ging kammen mir meine Schritte wie Kilometer vor die Zeit wie eine Ewigkeit ich wünschte mir nur mich in Luft aufzulösen nur um dieses endlose leid nicht sehen zu müssen und diese hilflosigkeit in mir nicht spüren zu müssen. Aber ich habe durchgehalten bin über mich gewachsen und habe für sie aus liebe alles ertragen.
Als sie starb war und ist es noch immer eine erleichterung für mich obwohl ich sehr traurig bin, bin ich froh das ich es hinter mir habe denn ich weis es wäre nie mehr wie früher geworden wir hätten immer weiter und weiter gelitten.

Ist nur die dumme sache mit meiner Schwester, ich weis das Mama wollte das ich ihr erspartes sichere vor meiner Schwester aber ich habe alles durchwühlen müssen da es noch einige Sachen gab die ich denke das sie nicht für sie sind da es das liebste und heiligste meiner Mama war und meine Schwester leider ein Mensch ist der nichts schätzt auf nichts aufpasst und gerne alles zu Geld macht. Ich finde das haben Mamas sachen nicht verdiehnt sie hatte es immer sehr schwer im leben und ich möchte ihre ganz persönlichen sachen in ehre halten sie schätzen und lieben wie sie es machte.
Aber ich fühle mich schuldig irgendwie Habgierig aber mir gehts NIEMALS ums Geld mir gehts rein darum das alles was sie liebte weiter bleibt wie es ist und nicht einfach zerstörrt wird

Ich finde irgendwie ich habe das recht darauf, ich habe alles für Mama gegeben und war immer alleine mit meinen Sorgen. Meiner Schwester war meine Mutter immer ziemlich egal sie sagte immer zu mir Mama ist MEIN Kind und sie mischt sich nicht in mein Leben ein. Ich wäre ja selber schuld wenn ich mit den Nerven fertig bin denn sie würde Mama sofort ins Heim geben! Das hat sie mir schon vor Jahren gesagt. Aber ich weis in einem Heim wäre sie schon lange gestorben weil ich weis das sie mich unendlich brauchte( das hab ich jetzt auch von meinen Nachbarn erfahren mit denen sie angeblich sehr oft geredet hat das sie so froh ist das ich bei ihr bin)

Sorry für den ewig langen Text aber ich hab so ein schlechtes Gewissen das ich was falsch mache andererseits denke ich ich handle richtig in dem ich weiterlebe jetzt mein Leben lebe wieder freude daran habe und mit einen lächeln an Mama denke


theweirdeffekt
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 20:24

Ich denke du brauchst absolut kein schlechtes gewissen haben. Hätte deine Schwester nicht das Bedürfnis alles zu sortieren, dann wärst du gar nicht in der Situation jetzt schon zu schauen, was du vor ihr in Sicherheit bringen musst. Das es dir nicht ums Geld geht merkt man daran, dass du sie gepflegt hast und auch wie du jetzt über sie schreibst. Ich denke deine Mama hatte Glück dich als Tochter zu haben. Und ich bin ehrlich der Meinung, dass du kein schlechtes Gewissen haben brauchst.

Bist du denn sauer auf deine Schwester, weil sie sich so aus der Affäre gezogen hat?

Ich glaub deine Mama würd dir wünschen, dass du auf dich schaust, dein Leben lebst und glücklich bist.

Alles Gute
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 20:45

Ich war oft sehr traurig und wütend das mir meine Schwester nie half sich nie für Mama und mich interessierte. Sie lebte ihr leben hat einen schönen Job als Beamtin und ich hatte Mama einen Job in einer Fabrik was echt nicht lustig ist und war auf mich gestellt. Mein Bruder war mir leider auch nicht die grösste hilfe aber er gab sich wenigstens Mühe.

Ich hoffe ich werde meine Schuldgefühle bald los den jetzt möchte ich mein Leben leben ohne Schuld sondern mit dem Gefühl und dem wissen das ich alles gemacht habe was ich konnte und ihre zeit gekommen ist und jetzt ist meine Zeit jetzt möchte ich auf mich aufpassen einmal Zeit für mich haben. Jetzt möchte ich mir das wichtigste im leben sein


theweirdeffekt
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Beitrag Di., 19.03.2019, 06:45

Und genau das hast du auch verdient und so soll es sein. Schuldgefühle haben zumindest bei mir manchmal auch den sinn , dass man sich in einer ohnmachtssituation nicht ganz so ohnmächtig fühlt. In dem sinn von "ich fühle mich schuldig" was sugeriert etwas beigetragen zu haben, dass es so ist wie es ist und man nicht handlungsunfähig ist. Sie können also auch eine schutzfunktion erfüllen.

Ich finds gut, dass du deine Gefühle so gut reflektierst. Hast du deinen Geschwistern schon mal gesagt, dass du dich im stich gelassen gefühlt hast?

Alles Gute
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Beitrag Di., 19.03.2019, 13:26

theweirdeffekt hat geschrieben: Di., 19.03.2019, 06:45 Ich finds gut, dass du deine Gefühle so gut reflektierst. Hast du deinen Geschwistern schon mal gesagt, dass du dich im stich gelassen gefühlt hast?
Diese Frage ging mir auch durch den Kopf...

Ich kenne dich, deine Familie und deine Schwester nicht, aber vielleicht stehen da auch einfach einige ungeklärte Dinge zwischen euch? Vielleicht hast du ja Recht und deine Schwester ist so hartherzig, egoistisch und geldgierig, wie du sie hier beschreibst, aber vielleicht hat sie ja auch ihre Gründe, warum sie sich so verhalten hat. Ich weiß, dass das für dich derzeit vielleicht nur schwer vorstellbar ist, aber manchmal ist es auch so, dass Mütter nicht zu allen Kindern ein gleich enges Verhältnis haben, dass deine Mutter für deine Schwester vielleicht eine andere Mutter war als für dich. Das kann auch passieren, ohne dass die Mütter das wollen oder selbst merken, einfach weil bei bei dem einen Kind in wichtigen Entwicklungsphasen die äußeren Umstände schwieriger waren, als bei dem anderen Kind, weil einfach die Charaktere nicht so gut zusammen passen o.ä. und dann entwickeln die Kinder natürlich auch ein ganz anderes Verhältnis zu der Mutter. Das muss bei euch nicht der Fall sein, aber es kann so gewesen sein. Meine Erfahrung besagt einfach, dass die wenigsten Menschen von Grund auf schlecht sind und die meisten Menschen Gründe dafür haben, dass sie sich verhalten, wie sie sich verhalten.

Ich will weder dir noch deiner Mutter zu Nahe treten und mir tut dein Verlust sehr Leid, aber deine Geschwister sind jetzt der Rest deiner Ursprungsfamilie, der dir noch geblieben ist und vielleicht könnte euch eine Aussprache in dieser schweren Situation näher zusammen bringen und letztlich besser für euch alle sein, als wenn du deine Schwester nur als Gegnerin wahrnimmst, vor der du alles "in Sicherheit bringen" musst. Auch wenn du es ihr vielleicht nicht so anmerkst, auch ihre Mutter ist gestorben und das macht was mit jedem Menschen, egal wie gut oder schlecht das Verhältnis mit den Eltern war. Manchmal ermöglicht so eine schwere Situation auch, sich als Geschwister emotional wieder näher zu kommen. Ich würde es dir und deinen Geschwistern wünschen.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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Beitrag Do., 21.03.2019, 16:41

Danke für eure lieben antworten! Ja ich habe öfters gesagt das ich mich in Stich gelassen fühle aber das war schwierig den mein Bruder mit dem ich mich gut verstehe hat leider wirklich sehr wenig zeit immer gehabt und das verstehe ich eigentlich wirklich, denn er hat eine wirklich sehr grosse Landwirtschaft mit etwas über 100 Tieren und wirklich einer menge Waldarbeit und Holzarbeit. Ich verstehe das er wenig zeit hatte und machte ihm keine vorwürfe.
Bei meiner Schwester is so das es natürlich stimmt sie ist anders aufgewachsen als ich die Zeit war anders damals und sie ist 13 jahre älter als ich. Aber soweit ich von meinen Vater weis war sie als Jugendliche schon anders sie ist bei Opa aufgewachsen und sie war sein ein und alles aber als er sich eines Tages das Leben nahm und meine Schwester bei ihrer Freundin war und meine Eltern ihr bescheid sagten sagte sie nur sie komme aber jetzt nicht nach hause denn jetzt könne sie eh nichts mehr machen jetzt is er eh schon tot. Da war sie so 15 Jahre alt und so in etwa ist sie jetzt noch immer.

Ich weis nicht welche Kindheit meine Schwester hatte aber ich bin ehrlich ich hatte auch eine scheiss kindheit. Ich bin aber der meinung das man irgendwann verzeihen sollte jeder mensch macht fehler und so machten es auch unsere eltern und auch wir waren nicht ganz unschuldig. Ich denke man wird älter und man muss lernen zu verzeihen das ist für mich sehr wichtig und es hat sehr lange gedauert bis ich das gelernt und eingesehen habe.
Ich habe meinen Eltern alles verziehn ich weis nicht ob meine Schwester überhaupt etwas zu verzeihen hat denn das was ich erlebt habe hat sie nie wirklich mitbekommen und mein Bruder auch nicht da er damals noch zu klein war er ist 7 jahre jünger als ich.

Aber egal am Dienstag war meine Schwester die Wohnung durchsuchen was eigentlich meine Wohnung ist aber egal es ging eigentlich ganz gut. Ich habs geschafft und überstanden und wir haben auch versucht etwas zu reden aber naja zwischen uns sind grosse welten leider. Ich weis zu gut das mein Bruder und meine Schwester und mein Vater alles an Familie ist die ich habe und es ist mir sehr wichtig mit allen in Kontakt zu sein und ich werde auch darum kämpfen! Mit meinen Bruder is kein problem wir sind sowieso ziemlich gut und das weitere wird sich zeigen.

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