Umgang mit psychisch Kranken
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Umgang mit psychisch Kranken
Hallo!
Mich würde interessieren, wie psychisch kranke Menschen auf euch wirken. Es gibt Menschen, die mag ich und andere eben nicht. Mit Depressiven tue ich mir zB einfach schwer, obwohl oder gerade weil ich selbst anfällig bin. Ich mag eher ungewöhnliche, intelligente und zuversichtliche Menschen. Den gesunden Hausverstand des normalen Angestellten oder der Hausfrau vertrage ich aber auch bei einem schönen Plausch, sollte halt nicht zu lange dauern.
Neulich war eine psychisch kranke Frau im Bus. Was sie hatte, weiß ich nicht. Aber sie redete vor sich hin, schlug auf die Scheiben und reagierte auf Unterlassungsbitten verbal aggressiv. Ich spürte eine leichte Wut in mir aufsteigen. Die Menschen um sie herum räumten ihre Plätze. Der Busfahrer hatte sie zwar einmal aufgefordert, unternahm aber nach einer unfreundlichen Gegenreaktion keine weiteren Versuche, etwas an der Situation zu ändern. Genervt war er natürlich, aber wer hat schon Lust auf Unberechenbarkeit? Nicht nur, dass man Gewalt befürchten muss. Es könnte auch berufsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn die Person aussteigen muss und ihr etwas passiert.
Dass sie krank war, war offensichtlich. Drogen und Alkohol könnten auch im Spiel gewesen sein, sie sprach allerdings klar. Eine Ladung Pfefferspray wäre zwar verständlich gewesen, geht aber natürlich nicht.
Ich empfinde aber auch schon Wut, wenn ich Menschen zuhöre, die offensichtlich eine Psychokarriere haben/hatten. Das höre ich irgendwie heraus und wenn irgendwann die Person selbst auf ihre Therapien zu sprechen kommt, reagiere ich unübersehbar mit Enttäuschung und vernachlässige die Freundschaft. Persönlichkeitsstörungen gehen bei mir gar nicht.
Ich fühle mich übrigens gar nicht gut dabei oder halte mich für etwas Besseres. Aber das Schlimme ist, dass ich es den Menschen nicht direkt und unmissverständlich mitteile, sondern einfach aus ihrem Leben verschwinde.
Könnt ihr wirklich für Therapiepatienten Verständnis aufbringen? In diesem Forum wird ja oft verlangt, sich nicht zu verstecken. Ich finde das absurd. Wenn man sich verstecken kann, also unauffällig leben, dann sollte man das auch tun. Dann ist man aber auch nicht krank. Einem Rollstuhlfahrer sagt man auch nicht, dass er sich ruhig zeigen solle, also nur sagen, dass er Rollifahrer sei, aber sonst normal sein, also gehen. Unter anderen Umständen ist so eine Forderung sinnfrei.
Mir ist es ganz recht, dass sich Menschen verstecken und verstellen, einen auf höflich machen und nicht ehrlich sind. Das können psychisch kranke zu wenig, finde ich.
Mich würde interessieren, wie psychisch kranke Menschen auf euch wirken. Es gibt Menschen, die mag ich und andere eben nicht. Mit Depressiven tue ich mir zB einfach schwer, obwohl oder gerade weil ich selbst anfällig bin. Ich mag eher ungewöhnliche, intelligente und zuversichtliche Menschen. Den gesunden Hausverstand des normalen Angestellten oder der Hausfrau vertrage ich aber auch bei einem schönen Plausch, sollte halt nicht zu lange dauern.
Neulich war eine psychisch kranke Frau im Bus. Was sie hatte, weiß ich nicht. Aber sie redete vor sich hin, schlug auf die Scheiben und reagierte auf Unterlassungsbitten verbal aggressiv. Ich spürte eine leichte Wut in mir aufsteigen. Die Menschen um sie herum räumten ihre Plätze. Der Busfahrer hatte sie zwar einmal aufgefordert, unternahm aber nach einer unfreundlichen Gegenreaktion keine weiteren Versuche, etwas an der Situation zu ändern. Genervt war er natürlich, aber wer hat schon Lust auf Unberechenbarkeit? Nicht nur, dass man Gewalt befürchten muss. Es könnte auch berufsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn die Person aussteigen muss und ihr etwas passiert.
Dass sie krank war, war offensichtlich. Drogen und Alkohol könnten auch im Spiel gewesen sein, sie sprach allerdings klar. Eine Ladung Pfefferspray wäre zwar verständlich gewesen, geht aber natürlich nicht.
Ich empfinde aber auch schon Wut, wenn ich Menschen zuhöre, die offensichtlich eine Psychokarriere haben/hatten. Das höre ich irgendwie heraus und wenn irgendwann die Person selbst auf ihre Therapien zu sprechen kommt, reagiere ich unübersehbar mit Enttäuschung und vernachlässige die Freundschaft. Persönlichkeitsstörungen gehen bei mir gar nicht.
Ich fühle mich übrigens gar nicht gut dabei oder halte mich für etwas Besseres. Aber das Schlimme ist, dass ich es den Menschen nicht direkt und unmissverständlich mitteile, sondern einfach aus ihrem Leben verschwinde.
Könnt ihr wirklich für Therapiepatienten Verständnis aufbringen? In diesem Forum wird ja oft verlangt, sich nicht zu verstecken. Ich finde das absurd. Wenn man sich verstecken kann, also unauffällig leben, dann sollte man das auch tun. Dann ist man aber auch nicht krank. Einem Rollstuhlfahrer sagt man auch nicht, dass er sich ruhig zeigen solle, also nur sagen, dass er Rollifahrer sei, aber sonst normal sein, also gehen. Unter anderen Umständen ist so eine Forderung sinnfrei.
Mir ist es ganz recht, dass sich Menschen verstecken und verstellen, einen auf höflich machen und nicht ehrlich sind. Das können psychisch kranke zu wenig, finde ich.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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Das amüsiert mich aber jetzt doch ein wenig, broken, das gerade von dir zu hören, mir bist du bisher nicht dadurch aufgefallen, dass du deine misanthropische Neigung zu verbergen suchst...
Was verstehst du denn unter "psychisch krank", dass jemand eine ICD-Diagnose hat? Nun, ich kenne eine Menge Menschen, die eine ICD-Diagnose haben und "normaler" und unterhaltsamer sind, als der "Durchschnittsnachbar". Und ich kenne noch mehr Menschen, die noch nie die Praxis eines Psychotherapeuten oder Psychiaters von innen gesehen haben und deshalb von der Papierform her "gesund" sind, aber einen so gewaltigen Sprung in der Schüssel haben, dass viele Patienten in einer Psychiatrie vor Neid erblassen würden... Wen meinst du also mit "psychisch krank"?
Gerade der "klassische" Depressive oder Angstpatient ist ja gerade im Umgang mit Fremden oder auch Freunden besonders angepasst, kümmert sich und versorgt alle und spielt nicht selten auch noch den Alleinunterhalter. Wenn es denen nicht gerade so schlecht geht, dass ein stationärer Aufenthalt bevorsteht, kriegen doch oft nur die nächsten Angehörigen und engen Freunde was davon mit. Kann man natürlich nicht auf alle Menschen pauschalisieren, es gibt sicher auch welche, die ihre Depressivität heraushängen lassen (obwohl, oft haben die dann schon wieder was histrionisches), aber es ist schon ein häufiges Muster.
Ich finde auch, dass man unterscheiden sollte, zwischen Verständnis und Einfühlungsvermögen für jemanden haben und seine Freizeit mit demjenigen verbringen wollen. Ich habe für viele Leute Verständnis und kann auch mal 'ne Weile zuhören, ohne jetzt direkt eng mit ihnen befreundet sein zu wollen.
Dein Vergleich mit dem Rolli-Fahrer hinkt gewaltig (welch gekonnter Wortwitz ). Der Rollifahrer sagt ja ganz offen, dass er nicht laufen kann, bzw. braucht es gar nicht sagen, weil es ja nicht zu übersehen ist, aber er ist ansonsten normal, d.h. er kann sich abgesehen von der Lähmung normal bewegen und verhalten. Und so ist es bei einer psychischen Erkrankung ja auch. Nur weil jemand z.B. Ängste hat, heißt das ja nicht, dass er nicht ganz dicht und im Alltag zu nix zu gebrauchen ist, warum sollte er nicht sagen, dass er Ängste hat und ansonsten "normal" ist.
Ich kann auch nicht sagen, dass psychisch Kranke besonders pessimistisch seien (von dir vielleicht mal abgesehen ). Ich kannte jemanden in einer Therapiegruppe, der war enorm positiv und lebensbejahend und hatte immer einen Witz in petto. Er hatte sich einige Monate vorher eine Kugel in die Brust gejagt und das Herz um ca. 1 cm verfehlt.
Was ich damit sagen will: Ich finde, dein Beitrag strotzt vor weinig substantiellen Klischees. Ich finde, man kann grundsätzlich mit Menschen mit einer psychischen Erkrankung sowohl sehr gute, tief gehende Gespräche führen als auch eine Menge Spaß haben, zumindest, sofern es sich um eher internalisierende Störungen handelt. Wenn die Störungen vor allem das Sozialverhalten betreffen, dann wird es schon eher problematisch, wobei es da auch darauf ankommt, ob jemand in Behandlung ist oder nicht. Am schwierigsten finde ich die Menschen, die knalle gestört sind, aber sich selbst für gesund halten, z.B. erfolgreiche Narzissten, die lieber ihre Umwelt leiden lassen, als selbst zu leiden.
Aber stimmt, wenn jemand wie z.B. du fast ständig pessimistische und misanthropische Gedanken von sich gibt, dann ist das je nach eigener Stimmung und Geduldslage schon ziemlich anstrengend, auch wenn man eigentlich recht positiv auf die Welt und sein Leben blickt...
Was verstehst du denn unter "psychisch krank", dass jemand eine ICD-Diagnose hat? Nun, ich kenne eine Menge Menschen, die eine ICD-Diagnose haben und "normaler" und unterhaltsamer sind, als der "Durchschnittsnachbar". Und ich kenne noch mehr Menschen, die noch nie die Praxis eines Psychotherapeuten oder Psychiaters von innen gesehen haben und deshalb von der Papierform her "gesund" sind, aber einen so gewaltigen Sprung in der Schüssel haben, dass viele Patienten in einer Psychiatrie vor Neid erblassen würden... Wen meinst du also mit "psychisch krank"?
Gerade der "klassische" Depressive oder Angstpatient ist ja gerade im Umgang mit Fremden oder auch Freunden besonders angepasst, kümmert sich und versorgt alle und spielt nicht selten auch noch den Alleinunterhalter. Wenn es denen nicht gerade so schlecht geht, dass ein stationärer Aufenthalt bevorsteht, kriegen doch oft nur die nächsten Angehörigen und engen Freunde was davon mit. Kann man natürlich nicht auf alle Menschen pauschalisieren, es gibt sicher auch welche, die ihre Depressivität heraushängen lassen (obwohl, oft haben die dann schon wieder was histrionisches), aber es ist schon ein häufiges Muster.
Ich finde auch, dass man unterscheiden sollte, zwischen Verständnis und Einfühlungsvermögen für jemanden haben und seine Freizeit mit demjenigen verbringen wollen. Ich habe für viele Leute Verständnis und kann auch mal 'ne Weile zuhören, ohne jetzt direkt eng mit ihnen befreundet sein zu wollen.
Dein Vergleich mit dem Rolli-Fahrer hinkt gewaltig (welch gekonnter Wortwitz ). Der Rollifahrer sagt ja ganz offen, dass er nicht laufen kann, bzw. braucht es gar nicht sagen, weil es ja nicht zu übersehen ist, aber er ist ansonsten normal, d.h. er kann sich abgesehen von der Lähmung normal bewegen und verhalten. Und so ist es bei einer psychischen Erkrankung ja auch. Nur weil jemand z.B. Ängste hat, heißt das ja nicht, dass er nicht ganz dicht und im Alltag zu nix zu gebrauchen ist, warum sollte er nicht sagen, dass er Ängste hat und ansonsten "normal" ist.
Ich kann auch nicht sagen, dass psychisch Kranke besonders pessimistisch seien (von dir vielleicht mal abgesehen ). Ich kannte jemanden in einer Therapiegruppe, der war enorm positiv und lebensbejahend und hatte immer einen Witz in petto. Er hatte sich einige Monate vorher eine Kugel in die Brust gejagt und das Herz um ca. 1 cm verfehlt.
Was ich damit sagen will: Ich finde, dein Beitrag strotzt vor weinig substantiellen Klischees. Ich finde, man kann grundsätzlich mit Menschen mit einer psychischen Erkrankung sowohl sehr gute, tief gehende Gespräche führen als auch eine Menge Spaß haben, zumindest, sofern es sich um eher internalisierende Störungen handelt. Wenn die Störungen vor allem das Sozialverhalten betreffen, dann wird es schon eher problematisch, wobei es da auch darauf ankommt, ob jemand in Behandlung ist oder nicht. Am schwierigsten finde ich die Menschen, die knalle gestört sind, aber sich selbst für gesund halten, z.B. erfolgreiche Narzissten, die lieber ihre Umwelt leiden lassen, als selbst zu leiden.
Aber stimmt, wenn jemand wie z.B. du fast ständig pessimistische und misanthropische Gedanken von sich gibt, dann ist das je nach eigener Stimmung und Geduldslage schon ziemlich anstrengend, auch wenn man eigentlich recht positiv auf die Welt und sein Leben blickt...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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Gott sei dank bist du zu 100% gesund, sonst würdest Du es mit Dir selber gar nicht aushalten
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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@ Spirit: Ich verlasse mich auf mein Gefühl, die ICD-Einordnung interessiert mich nicht. Solange man mit den Menschen normal feiern kann, mit ihnen alltägliche Sorgen besprechen, kein Problem. Ich meine aber Menschen, die im Leben sehr schwerwiegende Probleme haben und deren Ängste sich auch zeigen, es also nicht damit getan ist, dass sie es einfach mal sagen und dann ist gut. Es macht mich kirre, wenn Menschen um ihr Leben fürchten, wenn sie in die Straßenbahn einsteigen müssen, weil sie Angst vor den Öffis haben. Aber beim Rollstuhlfahrer würde es mich nicht stören, wenn er aufgrund einer Barriere nicht einsteigen könnte.
Also so schlimm ist es auch nicht, finde ich. Ich mag Menschen, von Misanthropie kann keine Rede sein.
Also so schlimm ist es auch nicht, finde ich. Ich mag Menschen, von Misanthropie kann keine Rede sein.
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spirit-cologne hat geschrieben: ↑Mo., 05.11.2018, 01:08 Am schwierigsten finde ich die Menschen, die knalle gestört sind, aber sich selbst für gesund halten, z.B. erfolgreiche Narzissten, die lieber ihre Umwelt leiden lassen, als selbst zu leiden.
Solche sind für mich die Schlimmsten. Wenn möglich, versuche ich diese weiträumig zu umfahren.spirit-cologne hat geschrieben: ↑Mo., 05.11.2018, 01:08 Und ich kenne noch mehr Menschen, die noch nie die Praxis eines Psychotherapeuten oder Psychiaters von innen gesehen haben und deshalb von der Papierform her "gesund" sind, aber einen so gewaltigen Sprung in der Schüssel haben, dass viele Patienten in einer Psychiatrie vor Neid erblassen würden...
Ein super Beitrag, kann alles vollstens unterschreiben. Ich musste echt lachen
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Sorry, meinte oben, dass Menschen wegen psychischen Gründen die Öffis nicht benützen können.
@ Pianolullaby: Ich habe schon in meinem Eingangspost mehr als deutlich geschrieben, dass ich mit psychischen Krankheiten vermutlich aufgrund der eigenen Belastung nicht gut umgehen kann.
@ Pianolullaby: Ich habe schon in meinem Eingangspost mehr als deutlich geschrieben, dass ich mit psychischen Krankheiten vermutlich aufgrund der eigenen Belastung nicht gut umgehen kann.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
Hi Broken,
Selbst Psychotherapeuten entscheiden und selektieren, mit welchen Störungen sie arbeiten können und wollen und mit welchen nicht. So gibt es z.B. Psychotherapeuten, die sagen "ich arbeite nicht mit Alkoholabhängigen", ... meine Professorin (selber Psychotherapeutin) sagte klar "ich arbeite nicht mit Persönlichkeitsstörungen".
Des Weiteren, wie du selber bereits angemerkt hast: Ich kann nicht wissen ob jemand sich verhält wie er sich verhält weil er psychisch krank ist oder organisch krank ist. So ist es ja auch möglich, dass die Frau, die da im Bus um sich schlug, z.B. einen epileptischen Anfall hatte. Ich könnte nicht wissen, ob sie Therapiepatient ist. Ich könnte, in diesem Beispiel, nur sagen "Mir macht ihr Verhalten Angst".
Dabei wäre es mir egal ob die Frau, die da um sich schlägt nun psychisch krank ist oder organisch krank ist oder eine körperliche Erkrankung hat, ... Es wäre das Verhalten, dass mir Probleme bereitet, nicht die Diagnose, die die Person hat. Die kann ich ohnehin nicht wissen. Ich würde daraus nie und nimmer auf alle Therapieklienten verallgemeinern.
Ich habe nicht das Bedürfnis jedem zu sagen, was mich an ihm stört. Warum auch? Wenn mich was stört, dann hat das ja auch mit mir zu tun. Muss es, sonst gäbe es nicht andere Menschen, die mit den Personen, mit denen ich Probleme habe, keine Probleme haben.
Anderen unmissverständlich mitteilen was er für Macken hat lenkt davon ab, warum man selber ein Problem mit dem Verhalten des anderen hat.
Warum z.B. macht dir die Frau im Bus Angst? Du könntest dich auch einfach wegsetzen und den Rest der Fahrt genießen und es dem Busfahrer überlassen sich um den Busfrieden zu kömmern.
ich kann deine Fragestellung verstehen, aber ich unterscheide da was. Mich stören nicht DIE Therapiepatienten, sondern bestimmte Verhaltensweisen, die auch Menschen an den Tag legen können, die sich nicht in Psychotherpie befinden. Es sind nicht DIE Therapiepatienten mit denen ich Probleme habe, es sind vielmehr bestimmte Verhaltensweisen, mit denen ich nicht klarkommen. Das wiederum hat nicht nur mit dem zu tun, der sich verhält wie er sich verhält, sondern auch mit mir selbst.Aber sie redete vor sich hin, schlug auf die Scheiben und reagierte auf Unterlassungsbitten verbal aggressiv. (...) Dass sie krank war, war offensichtlich. Drogen und Alkohol könnten auch im Spiel gewesen sein, sie sprach allerdings klar. (...) Könnt ihr wirklich für Therapiepatienten Verständnis aufbringen?
Selbst Psychotherapeuten entscheiden und selektieren, mit welchen Störungen sie arbeiten können und wollen und mit welchen nicht. So gibt es z.B. Psychotherapeuten, die sagen "ich arbeite nicht mit Alkoholabhängigen", ... meine Professorin (selber Psychotherapeutin) sagte klar "ich arbeite nicht mit Persönlichkeitsstörungen".
Des Weiteren, wie du selber bereits angemerkt hast: Ich kann nicht wissen ob jemand sich verhält wie er sich verhält weil er psychisch krank ist oder organisch krank ist. So ist es ja auch möglich, dass die Frau, die da im Bus um sich schlug, z.B. einen epileptischen Anfall hatte. Ich könnte nicht wissen, ob sie Therapiepatient ist. Ich könnte, in diesem Beispiel, nur sagen "Mir macht ihr Verhalten Angst".
Dabei wäre es mir egal ob die Frau, die da um sich schlägt nun psychisch krank ist oder organisch krank ist oder eine körperliche Erkrankung hat, ... Es wäre das Verhalten, dass mir Probleme bereitet, nicht die Diagnose, die die Person hat. Die kann ich ohnehin nicht wissen. Ich würde daraus nie und nimmer auf alle Therapieklienten verallgemeinern.
Was ist daran schlimm? Ich suche mir auch Menschen, die zu mir passen und wünsche mit denen, die nicht zu mir passen, keine Freundschaft. Ist umgekehrt ja genauso. Auch mit mir kann nicht jeder, so wie ich nicht mit jedem kann. Das finde ich völlig okay.Aber das Schlimme ist, dass ich es den Menschen nicht direkt und unmissverständlich mitteile, sondern einfach aus ihrem Leben verschwinde.
Ich habe nicht das Bedürfnis jedem zu sagen, was mich an ihm stört. Warum auch? Wenn mich was stört, dann hat das ja auch mit mir zu tun. Muss es, sonst gäbe es nicht andere Menschen, die mit den Personen, mit denen ich Probleme habe, keine Probleme haben.
Anderen unmissverständlich mitteilen was er für Macken hat lenkt davon ab, warum man selber ein Problem mit dem Verhalten des anderen hat.
Warum z.B. macht dir die Frau im Bus Angst? Du könntest dich auch einfach wegsetzen und den Rest der Fahrt genießen und es dem Busfahrer überlassen sich um den Busfrieden zu kömmern.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Mich machen psychisch kranke Menschen sauer, wenn sie meinen, in der Opferhaltung verharren zu müssen, wenn sie nicht bereit sind Verantwortung für sich zu übernehmen, wenn sie glauben, dass quasi als Nabel der Welt nur ihnen alles Schlechte zustoßen würde, wenn sie glauben, dass ihnen eine Sonderbehandlung zusteht - ob mit oder ohne Diagnose, wenn diejenigen voll zurechungsfähig sind, versteht sich. Jemand offensichtlich "Ver-Rücktes" macht mir nur Angst, wenn der/die mir zu nahe kommt, weil ich befürchte, dass da massiv Grenzen überschritten werden können - insofern, das was Jenny Doe gesagt hat, ists eher meine Angst vor Grenzüberschreitung in dem Moment.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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@ JennyDoe: Danke für deinen sehr aufschlussreichen Beitrag.
Es stimmt natürlich, dass das Verhalten ein Problem ist und nicht die dahinter stehende Diagnose. Aber bei den Menschen, mit denen ich zu tun hatte, stellte sich bei problematischem und dauerhaftem Verhalten heraus, dass sie psychische Probleme haben.
Was mein verschwinden betrifft: Ich finde sowas ziemlich unsympathisch. Ich bin sehr freundlich und aufgeschlossen, bis die Begegnung vorbei ist. Aber ich weiß schon beim Abschied, dass es kein Treffen mehr geben wird, obwohl ich der Person das Gelbe vom Ei runterrattere.
Folglich gibts auch noch eine Weile Telefonterror.
Es stimmt natürlich, dass das Verhalten ein Problem ist und nicht die dahinter stehende Diagnose. Aber bei den Menschen, mit denen ich zu tun hatte, stellte sich bei problematischem und dauerhaftem Verhalten heraus, dass sie psychische Probleme haben.
Was mein verschwinden betrifft: Ich finde sowas ziemlich unsympathisch. Ich bin sehr freundlich und aufgeschlossen, bis die Begegnung vorbei ist. Aber ich weiß schon beim Abschied, dass es kein Treffen mehr geben wird, obwohl ich der Person das Gelbe vom Ei runterrattere.
Folglich gibts auch noch eine Weile Telefonterror.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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Was die Frau angeht: Ich war zum Glück weit weg. Sie war nur verbal Aggro und bettelte regelrecht darum, 1 übergezogen zu bekommen. Ich hätte das liebend gern getan, aber ich bin kein guter Schläger. Die Schadenfreude war auch nicht unangenehm, als niemand mehr auf sie reagierte. Sowas muss man sich selbst überlassen.
Mir gehts um wirklich kranke Menschen, nicht um gesunde Kranke oder kranke Gesunde. Ich habe immer Schwierigkeiten mit Menschen, bei denen sich psychische Symptome zeigen, auch wenn die Krankheit/Behinderung organisch sein mag. Dadurch, dass viele dauerhaften Einschränkungen sich auch auf die Psyche niederschlagen, finde ich auch viele körperlich Behinderte anstrengend, oder Alte.
Und ja, das hat etwas mit mir zu tun, daher auch meine Frage, wie das bei euch ist.
Mir gehts um wirklich kranke Menschen, nicht um gesunde Kranke oder kranke Gesunde. Ich habe immer Schwierigkeiten mit Menschen, bei denen sich psychische Symptome zeigen, auch wenn die Krankheit/Behinderung organisch sein mag. Dadurch, dass viele dauerhaften Einschränkungen sich auch auf die Psyche niederschlagen, finde ich auch viele körperlich Behinderte anstrengend, oder Alte.
Und ja, das hat etwas mit mir zu tun, daher auch meine Frage, wie das bei euch ist.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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Hört sich an, als ob dich solches Verhalten schlichtweg triggert und dann "Filme" bei dir laufen, die mit deinem aktuellen Gegenüber nur noch wenig zu tun haben.
Und ja, ich kenn das auch. Bin da auch ne ganze Weile recht aggro drauf losgegangen, hab mich dran "abgearbeitet" - und mich, als ichs blickte, auch ordentlich geschämt dafür. (Da mal zurecht. )
Wenn du das geändert bekommen möchtest, hilft nur, das zu bearbeiten, was es in einem auslöst. Möglichst mit Unterstützung von außen, weil man erfahrungsgemäß blind fürs Eigene, Gewohnte ist.
Und ja, ich kenn das auch. Bin da auch ne ganze Weile recht aggro drauf losgegangen, hab mich dran "abgearbeitet" - und mich, als ichs blickte, auch ordentlich geschämt dafür. (Da mal zurecht. )
Wenn du das geändert bekommen möchtest, hilft nur, das zu bearbeiten, was es in einem auslöst. Möglichst mit Unterstützung von außen, weil man erfahrungsgemäß blind fürs Eigene, Gewohnte ist.
Hi Broken
Dann passt es halt nicht. Dann muss man sich Freunde suchen, mit denen es klappt und passt, bei denen man die Beziehung nicht als "das überfordert mich", "es nervt mich", ... erlebt.
Ja, es gibt Menschen, die man selber als anstrengend empfindet. Und umgekehrt, gibt es Menschen, die dich oder mich als anstrengend empfinden. Aber es gibt auch Menschen, die mit den anstrengenden Menschen, mit denen du oder ich Probleme haben, kein Problem haben, damit locker umgehen können und sie nicht als anstrengend erleben.Dadurch, dass viele dauerhaften Einschränkungen sich auch auf die Psyche niederschlagen, finde ich auch viele körperlich Behinderte anstrengend, oder Alte.
Dann passt es halt nicht. Dann muss man sich Freunde suchen, mit denen es klappt und passt, bei denen man die Beziehung nicht als "das überfordert mich", "es nervt mich", ... erlebt.
Du könntes ja sagen, dass es für dich kein weiteres Treffen mehr geben wird, weil es einfach nicht passt, die Chemie nicht stimmt, ... ohne dem anderen Vorwürfe zu machen. Wenn du bei dir selber bleibst und sagst "ich kann mit dem und dem Verhalten von dir nicht umgehen", dann führt das zu weniger Stress als wenn Du dem anderen Vorwürfe aller "DU bist ..." manchst.Was mein verschwinden betrifft: Ich finde sowas ziemlich unsympathisch. Ich bin sehr freundlich und aufgeschlossen, bis die Begegnung vorbei ist. Aber ich weiß schon beim Abschied, dass es kein Treffen mehr geben wird, obwohl ich der Person das Gelbe vom Ei runterrattere.
Folglich gibts auch noch eine Weile Telefonterror.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Und das ist ja auch nur die Wahrheit dann: Die Chemie stimmt nicht. Sonst gäbe es ja nicht diese Aversionen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Hoffentlich ist der Thread noch nicht zu alt für eine Antwort. Da ich noch neu bin, bin ich unsicher, nach welcher Zeit man einen Thread noch hochholen darf/sollte.
Bei mir ist es so, dass ich mich mit Menschen schwertue, die ihre Krankheit (egal ob psychisch oder nicht) übertrieben nach außen tragen und so quasi ständig auf Mitleid aus sind. Jemandem eine Krankheit anzusehen/anzumerken, das finde ich überhaupt nicht schlimm, aber eine Lebenseinstellung daraus zu machen, das nervt mich. Zugegebenermaßen bin ich aber bei einer Mutter aufgewachsen, die jede poplige Erkältung zelebriert und jedesmal regelrecht im Sterben gelegen hat. Da war sie sogar zu schwach, um die Weintrauben vom Stiel zu zupfen. Und dieses Verhalten stößt mir jetzt bei anderen Menschen sehr negativ auf. Was mich jedoch noch mehr nervt, sind „mir geht es schlechter als dir“-Anspielungen.
Das klingt jetzt vielleicht härter, als ich es meine. Es ist nicht so, dass ich sofort genervt bin, wenn es jemandem nicht gut geht, eher das Gegenteil ist der Fall. Aber wenn die Krankheit der einzige Lebenssinn zu sein scheint und man sich nur über diese definiert, dann wird es mir zu viel.
Liebe Grüße
Aeris
Bei mir ist es so, dass ich mich mit Menschen schwertue, die ihre Krankheit (egal ob psychisch oder nicht) übertrieben nach außen tragen und so quasi ständig auf Mitleid aus sind. Jemandem eine Krankheit anzusehen/anzumerken, das finde ich überhaupt nicht schlimm, aber eine Lebenseinstellung daraus zu machen, das nervt mich. Zugegebenermaßen bin ich aber bei einer Mutter aufgewachsen, die jede poplige Erkältung zelebriert und jedesmal regelrecht im Sterben gelegen hat. Da war sie sogar zu schwach, um die Weintrauben vom Stiel zu zupfen. Und dieses Verhalten stößt mir jetzt bei anderen Menschen sehr negativ auf. Was mich jedoch noch mehr nervt, sind „mir geht es schlechter als dir“-Anspielungen.
Das klingt jetzt vielleicht härter, als ich es meine. Es ist nicht so, dass ich sofort genervt bin, wenn es jemandem nicht gut geht, eher das Gegenteil ist der Fall. Aber wenn die Krankheit der einzige Lebenssinn zu sein scheint und man sich nur über diese definiert, dann wird es mir zu viel.
Liebe Grüße
Aeris
Depression ist die Belohnung fürs Bravsein (Marshall B. Rosenberg)
Dieses „mir / anderen geht es schlechter als Dir...“ kann ich auch nicht ertragen, denn das ist eine bagatellisierend meines Leides.
Aber was ist eine übertriebenes herumtragen einer Krankheit, es gibt das doch kein Maß und manche nervt es schneller als andere. Manche müssen sich auch mal „ausweinen“ dürfen. Jeder empfindet eine Krankheit unterschiedlich schwer.
Aber was ist eine übertriebenes herumtragen einer Krankheit, es gibt das doch kein Maß und manche nervt es schneller als andere. Manche müssen sich auch mal „ausweinen“ dürfen. Jeder empfindet eine Krankheit unterschiedlich schwer.
never know better than the natives. Kofi Annan
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