Berührung in der Therapie/Umarmung
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Berührung in der Therapie/Umarmung
Hallo liebe Forenmitglieder,
seit einigen Wochen befinde ich mich schon in einer kriseligen Situation. Ich bin seit fast 3 Jahren bei meienr Therapeutin in Behandlung und fühle mich sehr gut aufgehoben. Es ist eine modifizierte analytische Therapie. Wir sehen uns seit einiger Zeit nun zwei mal wöchentlich.
Vor 3 Wochen hat sie mich plötzlich gefragt, ob sie mich mal in den Arm nehmen dürfte und ich auch ruhig nein sagen könnte, sie das aber bei mir nicht einfach so machen würde und ein Nicken reichen würde.
Nach fast einer Minute stimmte ich zu... Sie hockte sich vor mich und hielt mich einige Minuten einfach nur in den Arm und sagte zwischendurch, dass ich viel zu sehr festhalte, denn ich konnte nicht weinen und mich auch nicht fallen lassen. Plötzlich merkte ich aber eine leicht angedeutete Berührung in meinem Nacken, nur paar Sekunden.
Es war alles ok und einvernehmlich und absolut nicht übergriffig. Nach und nach ließ mich diese Situation aber nicht mehr los. Ich musste ständig daran denken und war ziemlich verzweifelt, ob das alles so richtig sein kann. Hatte Angst, dass die therapeutische Arbeit behindern könnte und sah mich gezwungen, die Therapie beenden zu müssen... Obwohl ich mich sehr gut aufgehoben fühle bei ihr! (Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich zuvor eine ganz schlimme Therapieerfahrung gemacht habe...)
Ich hatte Schwierigkeiten das tu thematisieren, in der letzten Stunde habe ich dann allen Mut zusammen genommen und alles, was es in mir ausgelöst hat und was ich dabei empfunden habe angesprochen.
Ihre Reaktion hat mich verblüfft. Sie sagte, dass das alles kein Grund sei die Therapie zu beenden, sondern man genau an dem Punkt weiter machen sollte, dass ich mich für die Gefühle nicht schämen brauche, dass es doch etwas Schönes sei, dass solche Gefühle in mir sind und wieder geweckt werden. Und sie mich auch wieder fragen würde, ob sie mich mal drücken oder umarmen dürfe, weil ja auch ganz viele negative Gefühle und Ängste damit verbunden sind und man das nicht unter den Tisch kehren sollte. Sie mich aber auch bitten würde, dass ich, wenn ich das Bedrüfnis hätte, diesen Wunsch ruhig äußern solle...
Es hat mich zwar entlastet, dass alles ok ist, ich mich nicht schämen brauche und sie auch die Ängste und Bedenken verstanden hat und alle Gefühle, die damit einhergehen. Ich hatte auch von dem Begriff Übertragungsliebe gesprochen.
Ich würde gerne wissen, wie Eure Erfahrungen damit sind? Ob das therapeutisch gesehen wirklich alles so richtig oder sinnvoll ist? Wie ich in Zukunft damit umgehen soll, denn ich kann mich nur schwer davon lösen und habe ihr auch gesagt, dass ich hätte dem niemals zustimmen sollen.
Ich bin immernoch ziemlich verwirrt, obwohl ich es mit ihr besprochen habe...
Für jeden Rat und für jede Meinung bin ich sehr dankbar!
Liebe Grüße
seit einigen Wochen befinde ich mich schon in einer kriseligen Situation. Ich bin seit fast 3 Jahren bei meienr Therapeutin in Behandlung und fühle mich sehr gut aufgehoben. Es ist eine modifizierte analytische Therapie. Wir sehen uns seit einiger Zeit nun zwei mal wöchentlich.
Vor 3 Wochen hat sie mich plötzlich gefragt, ob sie mich mal in den Arm nehmen dürfte und ich auch ruhig nein sagen könnte, sie das aber bei mir nicht einfach so machen würde und ein Nicken reichen würde.
Nach fast einer Minute stimmte ich zu... Sie hockte sich vor mich und hielt mich einige Minuten einfach nur in den Arm und sagte zwischendurch, dass ich viel zu sehr festhalte, denn ich konnte nicht weinen und mich auch nicht fallen lassen. Plötzlich merkte ich aber eine leicht angedeutete Berührung in meinem Nacken, nur paar Sekunden.
Es war alles ok und einvernehmlich und absolut nicht übergriffig. Nach und nach ließ mich diese Situation aber nicht mehr los. Ich musste ständig daran denken und war ziemlich verzweifelt, ob das alles so richtig sein kann. Hatte Angst, dass die therapeutische Arbeit behindern könnte und sah mich gezwungen, die Therapie beenden zu müssen... Obwohl ich mich sehr gut aufgehoben fühle bei ihr! (Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich zuvor eine ganz schlimme Therapieerfahrung gemacht habe...)
Ich hatte Schwierigkeiten das tu thematisieren, in der letzten Stunde habe ich dann allen Mut zusammen genommen und alles, was es in mir ausgelöst hat und was ich dabei empfunden habe angesprochen.
Ihre Reaktion hat mich verblüfft. Sie sagte, dass das alles kein Grund sei die Therapie zu beenden, sondern man genau an dem Punkt weiter machen sollte, dass ich mich für die Gefühle nicht schämen brauche, dass es doch etwas Schönes sei, dass solche Gefühle in mir sind und wieder geweckt werden. Und sie mich auch wieder fragen würde, ob sie mich mal drücken oder umarmen dürfe, weil ja auch ganz viele negative Gefühle und Ängste damit verbunden sind und man das nicht unter den Tisch kehren sollte. Sie mich aber auch bitten würde, dass ich, wenn ich das Bedrüfnis hätte, diesen Wunsch ruhig äußern solle...
Es hat mich zwar entlastet, dass alles ok ist, ich mich nicht schämen brauche und sie auch die Ängste und Bedenken verstanden hat und alle Gefühle, die damit einhergehen. Ich hatte auch von dem Begriff Übertragungsliebe gesprochen.
Ich würde gerne wissen, wie Eure Erfahrungen damit sind? Ob das therapeutisch gesehen wirklich alles so richtig oder sinnvoll ist? Wie ich in Zukunft damit umgehen soll, denn ich kann mich nur schwer davon lösen und habe ihr auch gesagt, dass ich hätte dem niemals zustimmen sollen.
Ich bin immernoch ziemlich verwirrt, obwohl ich es mit ihr besprochen habe...
Für jeden Rat und für jede Meinung bin ich sehr dankbar!
Liebe Grüße
Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein. (Sokrates)
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Hi,
zuerst stellt sich mir die Frage, in welchem Zusammenhang sie ihre Frage nach der Umarmung gestellt hat? Vielleicht magst du noch kurz zur Situation was erzählen.
Generell finde ich solche Fragen ja irgendwie spooky - ich kenns aber auch aus meinem beruflichen Alltag, hat alles was mit den Grenzen und Wertschätzung des gegenübers zu tun und im Grunde muss ich es mit den mir anvertrauten Kids genaus handhaben. Dennoch, würde mich meine Therapeutin fragen, ob sie mich in den Arm nehmen darf, so aus dem nichts, fänd ich das höchst seltsam.
In meiner Therapie gibt es aber durchaus auch Berührungen, die passen aber oft zur Situation oder sind zufällig, wenn sie bspw. neben mir sitzt, sich was mit mir anguckt und sich dann Arme oder Beine berühren, für gewöhnlich "genieße" ich diese Nähe aber auch. Manchmal gibts auch ein kurzes Hand auf die Schulter legen beim Rausgehen. Alles Gesten, die zur Situation passen. Würde sie jedesmal vorher fragen "darf ich ihnen die Hand auf die Schulter legen?", würd ich ihr glaube ich den Vogel zeigen und es würde die Situation kaputt machen. Aber so passt es, es geschieht stillschweigend einvernehmlich und ich vermute, sie kann einschätzen, in welchen Situationen sie das bringen kann und wann sie es besser sein lässt. Es hat jedenfalls immer was mütterliches, liebevolles. Wenn die Situation passt, darf sie mich gerne berühren, aber von so ner richtigen Umarmung sind wir da auch noch ziemlich weit entfernt.
Was ich jetzt bei deiner Therapeutin aber auch ein bisschen seltsam finde, dass sie sagt sie wird dich in Zukunft immer wieder fragen, nachdem du erzählt hast, was es mit dir macht und dass du es eigentlich eher bereust und das nie hätte passieren dürfen. Damit hast du ja eigentlich eine Grenze aufgezogen, die sie angekündigt, immer wieder ins Wanken bringen lassen wird.
Wenn du es zulassen kannst und willst und dich wohl damit fühlt, würde ich es halt einfach so stehen lassen. Aber ich entnehme deinem Text, dass es eben nicht ganz in deinem Sinne war und dann würde ich nochmals all meinen Mut zusammen nehmen und ihr beim nächsten Treffen sagen, dass sie auch in Zukunft solche Fragen danach unterlassen soll, weil es für dich etwas einmaliges war, was deine eigenen Grenzen überschritten und dich ziemlich verunsichert hat.
Soviel jetzt von mir dazu, vielleicht hilft es dir!
Fighter
zuerst stellt sich mir die Frage, in welchem Zusammenhang sie ihre Frage nach der Umarmung gestellt hat? Vielleicht magst du noch kurz zur Situation was erzählen.
Generell finde ich solche Fragen ja irgendwie spooky - ich kenns aber auch aus meinem beruflichen Alltag, hat alles was mit den Grenzen und Wertschätzung des gegenübers zu tun und im Grunde muss ich es mit den mir anvertrauten Kids genaus handhaben. Dennoch, würde mich meine Therapeutin fragen, ob sie mich in den Arm nehmen darf, so aus dem nichts, fänd ich das höchst seltsam.
In meiner Therapie gibt es aber durchaus auch Berührungen, die passen aber oft zur Situation oder sind zufällig, wenn sie bspw. neben mir sitzt, sich was mit mir anguckt und sich dann Arme oder Beine berühren, für gewöhnlich "genieße" ich diese Nähe aber auch. Manchmal gibts auch ein kurzes Hand auf die Schulter legen beim Rausgehen. Alles Gesten, die zur Situation passen. Würde sie jedesmal vorher fragen "darf ich ihnen die Hand auf die Schulter legen?", würd ich ihr glaube ich den Vogel zeigen und es würde die Situation kaputt machen. Aber so passt es, es geschieht stillschweigend einvernehmlich und ich vermute, sie kann einschätzen, in welchen Situationen sie das bringen kann und wann sie es besser sein lässt. Es hat jedenfalls immer was mütterliches, liebevolles. Wenn die Situation passt, darf sie mich gerne berühren, aber von so ner richtigen Umarmung sind wir da auch noch ziemlich weit entfernt.
Was ich jetzt bei deiner Therapeutin aber auch ein bisschen seltsam finde, dass sie sagt sie wird dich in Zukunft immer wieder fragen, nachdem du erzählt hast, was es mit dir macht und dass du es eigentlich eher bereust und das nie hätte passieren dürfen. Damit hast du ja eigentlich eine Grenze aufgezogen, die sie angekündigt, immer wieder ins Wanken bringen lassen wird.
Wenn du es zulassen kannst und willst und dich wohl damit fühlt, würde ich es halt einfach so stehen lassen. Aber ich entnehme deinem Text, dass es eben nicht ganz in deinem Sinne war und dann würde ich nochmals all meinen Mut zusammen nehmen und ihr beim nächsten Treffen sagen, dass sie auch in Zukunft solche Fragen danach unterlassen soll, weil es für dich etwas einmaliges war, was deine eigenen Grenzen überschritten und dich ziemlich verunsichert hat.
Soviel jetzt von mir dazu, vielleicht hilft es dir!
Fighter
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Ich finds echt krass - ich habe extra eine Analyse gemacht, um so etwas nicht mehr erleben zu müssen, weil dort die Abstinenz groß geschrieben wird, und jetzt schreibst du, eine Analytikerin macht das. Ich bin schockiert, das zu lesen - immerhin ging das auch noch von deiner Therapeutin aus. Ich kenne Körperkontakt aus vorigen Therapien - ich empfand das für mich im Nachgang und auch jetzt noch als sehr problematisch und, ja, übergriffig. Weil, was bilden die sich ein - da kommt jetzt die erlösende heilende Berührung?!? Ich bin da wirklich kein Freund davon. Ich mein, welcher Gedanke steckt dahinter: Ich, die Therapeutin, will da jetzt was gut machen. ODER: Ich, die Therapeutin, will jetzt durch diese Aktion den Knoten lösen. - Da ist für mein Empfinden viel zu viel Wollen und ja Begehren von Therapeutenseite dabei - ein NoGo für mich. Wenns dir hilft, mag es ja gut sein - ich kann mich nur schwer davon befreien, dass sich da diese Therapeuten doch recht viel Macht zuschreiben in dem Moment.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Hallo liebe lifeislife!
Ich würde gerne nochwas wissen:
Aufgrund welcher Gefühle würdest du dir wünschen, dass es nie passiert wäre?
Weil es dir im Nachhinein unangenehm war oder weil die Umarmung Bedürfnisse geweckt hat, die dich erschrecken?
Ich weiß ja, dass es hier im Forum sehr konträre Ansichten gibt, was Berührung in einer Therapie angeht, deshalb gehe ich auch mal davon aus, dass du sehr konträre Antworten bekommen wirst.
Ich denke, dass sich die Frage auch nicht so grundsätzlich beantworten lässt, da das Thema Berührung auch von Therapieform zu Therapieform sehr unterschiedlich gehandhabt wird.
Deshalb spreche ich da jetzt nur mal von mir persönlich.
Mein Therapeut würde sowas, was deine Therapeutin gemacht hat, auch „fertigbringen“. Bei uns gabs auch schon Berührungen, von Hand aufs Knie legen, bis Hand halten bis Umarmungen. Die meisten gingen von ihm aus, er hat IMMER vorher gefragt, aber ich hab ihn auch schon um eine Umarmung gebeten.
Und ja, natürlich weckt das auch das Befürfnis nach „mehr“ gerade bei jemandem, wie mir, wo es fast unerträglich viele ungestillte Bedürfnisse aus der frühen Kindheit gibt.
Allerdings habe ich auch schon eine Therapie gemacht, in der es null Berührung gegeben hat und wenn ich jetzt den Vergleich ziehe, war die Sehnsucht danach und die Verzweiflung in der ersten, in der es das eben nicht gegeben hat, viel größer, als jetzt. Jetzt brauche ich keine verzehrende Sehnsucht, weil ich ja weiß, dass es möglich ist.
Und so ist es mir möglich, mit dieser Sehnsucht viel differenzierter umzugehen.
Gleichzeitig zieht er aber dennoch klare Grenzen, und er sagte mir auch schon sehr deutlich, dass er mir kein „Vaterersatz“ sein kann.
Ich bin wirklich sehr dankbar, dass das alles in dieser Form möglich ist.
Ich würde gerne nochwas wissen:
Aufgrund welcher Gefühle würdest du dir wünschen, dass es nie passiert wäre?
Weil es dir im Nachhinein unangenehm war oder weil die Umarmung Bedürfnisse geweckt hat, die dich erschrecken?
Ich weiß ja, dass es hier im Forum sehr konträre Ansichten gibt, was Berührung in einer Therapie angeht, deshalb gehe ich auch mal davon aus, dass du sehr konträre Antworten bekommen wirst.
Ich denke, dass sich die Frage auch nicht so grundsätzlich beantworten lässt, da das Thema Berührung auch von Therapieform zu Therapieform sehr unterschiedlich gehandhabt wird.
Deshalb spreche ich da jetzt nur mal von mir persönlich.
Mein Therapeut würde sowas, was deine Therapeutin gemacht hat, auch „fertigbringen“. Bei uns gabs auch schon Berührungen, von Hand aufs Knie legen, bis Hand halten bis Umarmungen. Die meisten gingen von ihm aus, er hat IMMER vorher gefragt, aber ich hab ihn auch schon um eine Umarmung gebeten.
Und ja, natürlich weckt das auch das Befürfnis nach „mehr“ gerade bei jemandem, wie mir, wo es fast unerträglich viele ungestillte Bedürfnisse aus der frühen Kindheit gibt.
Allerdings habe ich auch schon eine Therapie gemacht, in der es null Berührung gegeben hat und wenn ich jetzt den Vergleich ziehe, war die Sehnsucht danach und die Verzweiflung in der ersten, in der es das eben nicht gegeben hat, viel größer, als jetzt. Jetzt brauche ich keine verzehrende Sehnsucht, weil ich ja weiß, dass es möglich ist.
Und so ist es mir möglich, mit dieser Sehnsucht viel differenzierter umzugehen.
Gleichzeitig zieht er aber dennoch klare Grenzen, und er sagte mir auch schon sehr deutlich, dass er mir kein „Vaterersatz“ sein kann.
Ich bin wirklich sehr dankbar, dass das alles in dieser Form möglich ist.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
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Mir kam beim Lesen spontan der Gedanke, ob die Therapeutin vielleicht gerade eine Fortbildung besucht hat, in der es um Nähe etc (und evt auch das Einbinden von Berührungen im therapeutischen Kontext) ging? Mich wundert nämlich, dass es so aus dem Nichts zu kommen scheint - immerhin arbeitet ihr ja schon einige Jahre miteinander, und wenn das bisher niemals vorkam, dann ist es schon ein wenig seltsam. Ich finde übrigens auch, dass jetzt, nachdem du gesagt hast, dass es eigentlich nicht hätte passieren dürfen und dich ins Rotieren gebracht hat, sie nicht nochmals danach fragen sollte, ob sie dich umarmen kann/darf/soll. So wie ich es verstehe, hast du ja klar thematisiert, dass es dir eher unangenehm ist.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@Fighter: danke für Deine ausführliche, offene Antwort! Zum besseren Verständnis: Es war aus einer Situation heraus, in der ich kurz vor dem Weinen war (ich habe in den fast 3 Jahren noch nie in der Therapie weinen können) und wir zuvor einige sehr ernste Themen besprochen hatten. Also, es war schon so, dass sie in dem Moment sicher nur Trost spenden wollte.
Wäre es eine kurze Umarmung, das ist zuvor zwei Mal beim Abschied vorgekommen, wäre es für mich auch nicht so problematisch.
Und ich habe erst hinterher gespürt, was es eigentlich ausgelöst hat-- das lange, intensive Halten und die kurze Berührung -
Bin selber zerrissen, zwischen, das war einmalig, das kann ich nicht noch einmal und ich würde es gerne noch einmal spüren, weil es ja in dem Moment selber auch gut tat, trotz Anspannung und Gedanken, dass es nicht sein dürfte... Auch das habe ich ihr mitgeteilt. Sie war außerdem erleichtert, dass es nicht übergriffig für mich war, weil dann wäre es ein Problem für den weitern Prozess geworden und ihr Problem. So hat sie es gesagt.
Liebe Grüße
Wäre es eine kurze Umarmung, das ist zuvor zwei Mal beim Abschied vorgekommen, wäre es für mich auch nicht so problematisch.
Und ich habe erst hinterher gespürt, was es eigentlich ausgelöst hat-- das lange, intensive Halten und die kurze Berührung -
Bin selber zerrissen, zwischen, das war einmalig, das kann ich nicht noch einmal und ich würde es gerne noch einmal spüren, weil es ja in dem Moment selber auch gut tat, trotz Anspannung und Gedanken, dass es nicht sein dürfte... Auch das habe ich ihr mitgeteilt. Sie war außerdem erleichtert, dass es nicht übergriffig für mich war, weil dann wäre es ein Problem für den weitern Prozess geworden und ihr Problem. So hat sie es gesagt.
Liebe Grüße
Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein. (Sokrates)
Dieses "Nacken berühren/halten" kenne ich von meinem Körperthera. Und es hat für mich was mit "dem anderen Vertrauen können" zu tun (also so "Baby-mässig" die ja ihren Nacken noch nicht eigenständig halten können). Ich fand das immer sehr sehr angenehm, wenn er das gemacht hat (er hat meinen Kopf aber auch wirklich gehalten, es war also nicht nur angedeutet). Von daher würde ich auch vermuten, dass sie da irgendeine Fortbildung gemacht hat.lifeislife hat geschrieben: ↑So., 23.09.2018, 18:46 Sie hockte sich vor mich und hielt mich einige Minuten einfach nur in den Arm und sagte zwischendurch, dass ich viel zu sehr festhalte, denn ich konnte nicht weinen und mich auch nicht fallen lassen. Plötzlich merkte ich aber eine leicht angedeutete Berührung in meinem Nacken, nur paar Sekunden.
Was ich dabei schwierig fände ist dass ich mir dann wohl ein wenig wie das "Versuchskaninchen" vorkäme...so nach dem Motto: Ok, und jetzt probiert sie ihre "neuen Techniken" mal eben an mir aus, dabei beherrscht sie sie selbst noch nicht sicher. So eine Situation hatte ich auch mal in der Therapie (wenn auch in anderem Kontext) und das taugte mir überhaupt nicht.
Letztlich musst Du selbst wissen wie weit/nah Du sie an Dich ranlassen magst und kannst. Ich persönlich finde es immer ein wenig "bizarr" wenn so getan wird als ob schmerzhafte Gefühle irgendwas "Tolles" wären. Sind sie nicht. Sie sind, aber sie sind nicht toll. Für niemanden. Und jemandem der mir so einen Käse erzählen will zeige ich auch klar einen Vogel. Ich finde das einfach pervers. Ich würde mich auch nicht darüber "freuen" wenn es jemandem schlecht geht und so kommen diese "Therapeutensprüche" dann einfach schnell bei mir an, selbst dann, wenn ich verstehe was die Intention dahinter ist, ich finde es dennoch irgendwie "pervers". So nach dem Motto: Ich will Dich endlich weinen sehen... Nööööööö.
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- Beiträge: 2908
Wenn ich der Logik besagter Therapeutin folge, dürfte auch ein Psychotherapeut sich seinen Patientinnen in sexueller Weise nähern, und damit argumentieren, dass er seiner Patientin etwas Gutes tut - ist er doch dabei ihre sexuelle Blockade zu lösen....
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
Wenn Theraeuten glauben, dass sie sich selbst als Heilsbringer einbringen, dann aber dadurch verunsichern, dann .... Ist meiner Meinumg nach der Fokus nur noch auf dem Therapeuten.
Ich bin kein Baby mehr, kein Kleinkind und meine Triebe und auch die des Theraoeuten als erwachsene Personen haben für mich nichts mit dem vielleicht ehemals bedürftigen Säugling zu tun.
Ich bin kein Baby mehr, kein Kleinkind und meine Triebe und auch die des Theraoeuten als erwachsene Personen haben für mich nichts mit dem vielleicht ehemals bedürftigen Säugling zu tun.
In dem Moment wo Du DAS verinnerlicht hast bist Du frei. Und in keinster Weise mehr anfällig für Missbrauch.
(Nur schon irgendwie auch "bizarr" wenn ausgerechnet die ehemaligen "Opfer" das dann "schlagartig" zu erkennen meinen... )
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- Beiträge: 1435
Also ich finde das echt schwierig, das zu beurteilen, wenn man nicht dabei war. Ich kenne weder dich noch die Therapeutin noch kann ich die Situation und die Vorgeschichte in der Therapie einschätzen. Körperkontakt in der Therapie ist immer ein sensibles Thema, aber immerhin hat sie dich gefragt und du hast zugestimmt. Jetzt wo es einmal passiert ist und offensichtlich etwas in dir ausgelöst hat, finde ich es wichtig, diese Erfahrung für die Therapie zu nutzen. Und sie hat ja, wenn ich dich richtig verstanden habe, nur gesagt, dass sie dich wieder fragen würde und nicht, dass sie dich ungefragt umarmen würde. Von daher brauchst du es ja eigentlich nur in der Situation zu sagen, ob du das willst oder nicht. Wenn du schon die Frage allein als übergriffig erlebst, fände ich es wichtig, das Thema Grenzen noch einmal ausführlich in der Therapie zu thematisieren.
Sofort von Machtmissbrauch zu sprechen, ohne die Situation genau zu kennen, finde ich ehrlich gesagt ein bisschen heftig. Nur weil eine Situation, die ja vorher einvernehmlich abgesprochen war, hinterher als unangenehm erlebt wird, heißt noch nicht, dass das übergriffig oder schädlich für die Therapie war. Es gibt ja auch jenseits von Körperkontakt Situationen, wo ein Therapeut eine Intervention macht, die für den Patienten in dem Moment unangenehm ist, aber trotzdem für die Therapie förderlich. Nicht alles, was hilft, ist auch angenehm. Ich finde die Erwartung, dass Therapie immer angenehm sein oder sich "gut" anfühlen muss, nicht hilfreich. Langfristig soll sie sicherlich zu Entlastung führen, aber kurzfristig, in einer einzelnen Stunde, kann sie durchaus auch mal unangenehm, schmerzhaft oder kränkend sein. Ich denke da insbesondere an die Konfrontation mit unangenehmen Gefühlen oder Erinnerungen, die oft für Patienten zunächst sehr belastend ist, aber langfristig zur Besserung der Symptomatik führen kann. Wenn z.B. ein Patient die Gefühle zu einer Situation abspaltet, dann kann eine Berührung durchaus helfen, den Kontakt zu den eigenen Gefühlen herzustellen und damit aus fragmentierten, traumatisch verarbeiteten Erinnerungen eine ganzheitliche, verarbeitbare Erinnerung zu machen. Das kann ein wichtiger Schritt in einer Therapie sein, ist aber sicherlich keine angenehme Erfahrung.
Ich weiß, wie gesagt nicht, ob das in deinem Fall so war und ob es für die Berührung einen guten Grund gab oder nicht, aber wenn sie bereit ist, das mit dir auch weiterhin zu besprechen und zu bearbeiten, sehe ich jetzt keinen zwingenden Grund, die Therapie abzubrechen, es sei denn, du hast kein Vertrauen mehr zu ihr oder bist auch ansonsten unzufrieden mit der Therapie.
Sofort von Machtmissbrauch zu sprechen, ohne die Situation genau zu kennen, finde ich ehrlich gesagt ein bisschen heftig. Nur weil eine Situation, die ja vorher einvernehmlich abgesprochen war, hinterher als unangenehm erlebt wird, heißt noch nicht, dass das übergriffig oder schädlich für die Therapie war. Es gibt ja auch jenseits von Körperkontakt Situationen, wo ein Therapeut eine Intervention macht, die für den Patienten in dem Moment unangenehm ist, aber trotzdem für die Therapie förderlich. Nicht alles, was hilft, ist auch angenehm. Ich finde die Erwartung, dass Therapie immer angenehm sein oder sich "gut" anfühlen muss, nicht hilfreich. Langfristig soll sie sicherlich zu Entlastung führen, aber kurzfristig, in einer einzelnen Stunde, kann sie durchaus auch mal unangenehm, schmerzhaft oder kränkend sein. Ich denke da insbesondere an die Konfrontation mit unangenehmen Gefühlen oder Erinnerungen, die oft für Patienten zunächst sehr belastend ist, aber langfristig zur Besserung der Symptomatik führen kann. Wenn z.B. ein Patient die Gefühle zu einer Situation abspaltet, dann kann eine Berührung durchaus helfen, den Kontakt zu den eigenen Gefühlen herzustellen und damit aus fragmentierten, traumatisch verarbeiteten Erinnerungen eine ganzheitliche, verarbeitbare Erinnerung zu machen. Das kann ein wichtiger Schritt in einer Therapie sein, ist aber sicherlich keine angenehme Erfahrung.
Ich weiß, wie gesagt nicht, ob das in deinem Fall so war und ob es für die Berührung einen guten Grund gab oder nicht, aber wenn sie bereit ist, das mit dir auch weiterhin zu besprechen und zu bearbeiten, sehe ich jetzt keinen zwingenden Grund, die Therapie abzubrechen, es sei denn, du hast kein Vertrauen mehr zu ihr oder bist auch ansonsten unzufrieden mit der Therapie.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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Nee, Abbruch fänd ich auch Quark. Und ich glaub, ich fänds gar nicht schlimm, wenn das ne einmalige Sache aus der Situation heraus wäre. Ich kann das schon verstehen mit dem Weinen. Ich war mal in nem Gruppengespräch und da hat eine Patientin, mit der ich mich sehr gut verstanden hatte, sehr geweint - irgendwann kam bei mir der Impuls, sie jetzt doch mal zu drücken. Sie saß zudem neben mir. Wohl überlegt, dass das auch ein Fehler sein könnte, drehte ich mich um und umarmte sie. Sie umarmte sofort zurück. Der Therapeut schrie mich an, ich solle sie sofort loslassen. Hab ich dann natürlich. Ich hab das damals nicht verstanden. Jetzt schon. Jedenfalls sagte mir die betroffende Patientin, dass sie es schön fand von mir. Aber es hätte ja auch anders sein können. Zumal...ich eben auch "therapeutische"(?) Berührungen kenne, die ziemlich von den Therapeuten geplant und inszeniert waren und somit für mich (muss nicht für andere gelten) missbräuchlich. Mich wundert eben, dass deine Analytikerin eine Wiederholung dessen im Auge hat, was für mich schon nach Planung aussieht. Darum wohl meine heftige Reaktion. So oder so, es muss besprechbar sein für dich und sie sollte offen für das sein, was sie damit in dir auslöst.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo ihr Lieben,
erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Ansichten und Meinungen!
Insgesamt denke ich nicht, dass diese Situation etwas mit "Macht" zu tun hat, sondern es wirklich eine Intervention war, die in dieser Situation sicher nur hilfreich sein sollte und es mag sein, dass sie in dem Bereich eine Weiterbildung hatte und mich nicht nur über die Sprache erreichen wollte. Sie ist vom Typ auch eher eine sehr herzliche, warme Person und sehr bemüht, dass es mir in der Sitzung selber gut geht und ich mich öffnen kann. Ich unterstelle hier also keineswegs irgendwelche "bösen Absichten" oder Hintergedanken. Ich versuche es für mich als eine positive Erfahrung anzunehmen und die Verwirrung darüber als Chance zu nutzen, zu analysieren was im Inneren wirklich passiert. Aber es fällt mir schwer, weil ich so etwas bisher nicht erlebt habe und natülich aufgrund meiner Vorerfahrungen sehr, sehr vorsichtig bin und zu Beginn wirklich verzweifelt war.
Es ist wie gesagt, keine klassische Psychoanalyse sondern eine modifizierte analytische Therapie, in der der Rahmen nicht festgelegt ist.
@Vivy
Ich denke auch, solange alles offen thematisiert werden kann und sie ja auch wirklich dahinter zu stehen scheint, wird es keine weiteren Probleme geben.
Liebe Grüße
lifeislife
erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Ansichten und Meinungen!
Insgesamt denke ich nicht, dass diese Situation etwas mit "Macht" zu tun hat, sondern es wirklich eine Intervention war, die in dieser Situation sicher nur hilfreich sein sollte und es mag sein, dass sie in dem Bereich eine Weiterbildung hatte und mich nicht nur über die Sprache erreichen wollte. Sie ist vom Typ auch eher eine sehr herzliche, warme Person und sehr bemüht, dass es mir in der Sitzung selber gut geht und ich mich öffnen kann. Ich unterstelle hier also keineswegs irgendwelche "bösen Absichten" oder Hintergedanken. Ich versuche es für mich als eine positive Erfahrung anzunehmen und die Verwirrung darüber als Chance zu nutzen, zu analysieren was im Inneren wirklich passiert. Aber es fällt mir schwer, weil ich so etwas bisher nicht erlebt habe und natülich aufgrund meiner Vorerfahrungen sehr, sehr vorsichtig bin und zu Beginn wirklich verzweifelt war.
Es ist wie gesagt, keine klassische Psychoanalyse sondern eine modifizierte analytische Therapie, in der der Rahmen nicht festgelegt ist.
@Vivy
Ich hatte mir zwischenzeitig gewünscht, dass es nicht passiert wäre, weil ich auf der einen Seite ja auch gemerkt habe, was mir vielleicht fehlt, warum das Loslassen so schwer ist und weil da Sehnsüchte wach geworden sind, die aber in dieser Konstellation nicht so erfüllt werden können. Und weil es Themen wachgerüttelt hat, von denen ich dachte, dass ich darüber hinweg sei. Und dazu muss ich ebenfalls sagen, dass Berührungen auch im Alltag und in zwischenmenschlichen Beziehungen für mich nicht immer einfach auszuhalten waren, was sich aber über die Jahre schon deutlich verändert hat.
Ich würde gerne nochwas wissen:
Aufgrund welcher Gefühle würdest du dir wünschen, dass es nie passiert wäre?
Weil es dir im Nachhinein unangenehm war oder weil die Umarmung Bedürfnisse geweckt hat, die dich erschrecken?
Ich denke auch, solange alles offen thematisiert werden kann und sie ja auch wirklich dahinter zu stehen scheint, wird es keine weiteren Probleme geben.
Liebe Grüße
lifeislife
Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein. (Sokrates)
Hallo lifeislife
Auch bei mir geschah die Umarmung mit meiner Einwilligung, in einer Situation, in der es mir ziemlich dreckig ging. Mir standen die Tränen in den Augen, doch ich konnte nicht weinen. Die Umarmung der Therapeutin hat Widersprüchliches bei mir ausgelöst. Zum einen tat sie gut. Sie lockerte in mir das, was verhärtet war, was nicht rauskommen und nicht rausfließen konnte. Anderseits war es ein komisches irritierendes Gefühl. Da passte was nicht für mich. Was nicht passte war diese sonst eigentliche distanzierte Therapeutin und dann diese plötzliche Nähe. Erst Abstand, sowohl emotional als auch räumlich, dann plötzlich mehr als zum Greifen nah.
Ich sehe es bis heute widersprüchlich. In der Situation an sich tat es gut. Aber, ich habe diesen Satz von Dir aufgegriffen, weil ich darin für mich das eigentliche Problem sah. Die Umarmung machte abhängig. Ich begann mich danach zu sehen, dass sie es noch mal macht. Und zugegeben, ich begann mit Inszenierungen, was eigentlich gar nicht meine Art ist. Mir war klar: Mir musste es schlecht gehen, sonst bekomme ich eine solche Wärme nicht geschenkt. Also sorgte ich dafür, dass es mir so schlecht ging, so dass sie es noch mal macht. Sie machte es nochmal. Ich geriet in einen Teufelskreislauf. Anstatt besser, ging es mir nur noch schlecht. Musste es auch, denn sonst hätte ich diese Wärme nicht bekommen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich daraus wieder lösen konnte.
Im Nachhinein sehe ich das noch immer gemischt. Die Umarmung hat einerseits was gelöst, was durch Reden allein nicht lösbar war. Zum anderen hat sie mich aber auch abhängig gemacht und mich gelehrt, "Wärme kriegt man nur, wenns mir schlecht geht. Gehts mir gut, gehe ich leer aus". Für den weiteren Therapieverlauf eine nicht so günstige Entwicklung.
Ich sagte damals zu der Therapeutin: "Das ist wie in meiner Kindheit. Bin ich ein liebes Kind, widerspreche meiner Mutter nicht, dann bekomme ich Aufmerksamkeit und Liebe. Bin ich kein liebes Kind und widerspreche ist, dann werde ich mit Liebesentzug bestraft". Ich musste, um es anders ausdrücken, ein bestimmtes erwünschtes Verhalten an den Tag legen, damit ich Wärme kriege, bei meiner Mutter "lieb sein" und bei der Therapeutin "schlecht gehen". Damit kam ich gar nicht klar. Ich fühlte mich manipuliert, nicht nur von meiner Mutter, sondern auch von der Therapeutin, die mir beibrachte "Es muss ihnen ganz schlecht gehen, dann bekommen sie besondere Aufmerksamkeit von mir".
Mein Gefühl war zerrissen. Heute denke ich für mich persönlich: Es wäre besser gewesen, die Therapeutin wäre auf Distanz geblieben und hätte mir stattdessen dabei geholfen aus mir rauszukommen, Gefühle zuzulassen, ohne Abhängigkeit von anderen Personen, mit den Erfahrungen mit meiner Mutter abzuschließen und mir selber die Wärme zu geben.
ABER: Das ist meine Erfahrung, so bin ich, so habe ich reagiert. Freundinnen haben mir das Gegenteil erzählt, nämlich dass ihnen diese einmalige Umarmung sehr gut tat.
Mein Tipp an dich: Guck was diese Erfahrung mit dir macht und sprich offen mit deiner Therapeutin darüber. auch über deinen Wunsch, dass du Dir eine Widerholung wünschst. Je offener du darüber redest, desto mehr hast du die Chance an dem zu arbeiten, was Dich belastet. Auch vom Hintergrund her, dass Du die Übertragungsliebe erwähnst. Guck dir die Gefühle an, die entstehen und entstanden sind.
du hast nach eigenen Erfahrungen gefragt. An dieser möchte ich dich teilhaben lassen.Bin selber zerrissen, zwischen, das war einmalig, das kann ich nicht noch einmal und ich würde es gerne noch einmal spüren, weil es ja in dem Moment selber auch gut tat
Auch bei mir geschah die Umarmung mit meiner Einwilligung, in einer Situation, in der es mir ziemlich dreckig ging. Mir standen die Tränen in den Augen, doch ich konnte nicht weinen. Die Umarmung der Therapeutin hat Widersprüchliches bei mir ausgelöst. Zum einen tat sie gut. Sie lockerte in mir das, was verhärtet war, was nicht rauskommen und nicht rausfließen konnte. Anderseits war es ein komisches irritierendes Gefühl. Da passte was nicht für mich. Was nicht passte war diese sonst eigentliche distanzierte Therapeutin und dann diese plötzliche Nähe. Erst Abstand, sowohl emotional als auch räumlich, dann plötzlich mehr als zum Greifen nah.
Ich sehe es bis heute widersprüchlich. In der Situation an sich tat es gut. Aber, ich habe diesen Satz von Dir aufgegriffen, weil ich darin für mich das eigentliche Problem sah. Die Umarmung machte abhängig. Ich begann mich danach zu sehen, dass sie es noch mal macht. Und zugegeben, ich begann mit Inszenierungen, was eigentlich gar nicht meine Art ist. Mir war klar: Mir musste es schlecht gehen, sonst bekomme ich eine solche Wärme nicht geschenkt. Also sorgte ich dafür, dass es mir so schlecht ging, so dass sie es noch mal macht. Sie machte es nochmal. Ich geriet in einen Teufelskreislauf. Anstatt besser, ging es mir nur noch schlecht. Musste es auch, denn sonst hätte ich diese Wärme nicht bekommen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich daraus wieder lösen konnte.
Im Nachhinein sehe ich das noch immer gemischt. Die Umarmung hat einerseits was gelöst, was durch Reden allein nicht lösbar war. Zum anderen hat sie mich aber auch abhängig gemacht und mich gelehrt, "Wärme kriegt man nur, wenns mir schlecht geht. Gehts mir gut, gehe ich leer aus". Für den weiteren Therapieverlauf eine nicht so günstige Entwicklung.
Ich sagte damals zu der Therapeutin: "Das ist wie in meiner Kindheit. Bin ich ein liebes Kind, widerspreche meiner Mutter nicht, dann bekomme ich Aufmerksamkeit und Liebe. Bin ich kein liebes Kind und widerspreche ist, dann werde ich mit Liebesentzug bestraft". Ich musste, um es anders ausdrücken, ein bestimmtes erwünschtes Verhalten an den Tag legen, damit ich Wärme kriege, bei meiner Mutter "lieb sein" und bei der Therapeutin "schlecht gehen". Damit kam ich gar nicht klar. Ich fühlte mich manipuliert, nicht nur von meiner Mutter, sondern auch von der Therapeutin, die mir beibrachte "Es muss ihnen ganz schlecht gehen, dann bekommen sie besondere Aufmerksamkeit von mir".
Mein Gefühl war zerrissen. Heute denke ich für mich persönlich: Es wäre besser gewesen, die Therapeutin wäre auf Distanz geblieben und hätte mir stattdessen dabei geholfen aus mir rauszukommen, Gefühle zuzulassen, ohne Abhängigkeit von anderen Personen, mit den Erfahrungen mit meiner Mutter abzuschließen und mir selber die Wärme zu geben.
ABER: Das ist meine Erfahrung, so bin ich, so habe ich reagiert. Freundinnen haben mir das Gegenteil erzählt, nämlich dass ihnen diese einmalige Umarmung sehr gut tat.
Mein Tipp an dich: Guck was diese Erfahrung mit dir macht und sprich offen mit deiner Therapeutin darüber. auch über deinen Wunsch, dass du Dir eine Widerholung wünschst. Je offener du darüber redest, desto mehr hast du die Chance an dem zu arbeiten, was Dich belastet. Auch vom Hintergrund her, dass Du die Übertragungsliebe erwähnst. Guck dir die Gefühle an, die entstehen und entstanden sind.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ich denke auch, dass da was ganz Schönes draus wachsen kann, wenn da solche Aspekte wie die von dir, Jenny, mitbedacht werden. Es ist eben ganz wichtig, dass es nicht schadet. Und es muss bedacht werden, dass das eine Menge auslösen kann. Ich habe neben den üblen Erfahrungen auch eine gute gehabt und sie war total situationsbedingt und deswegen richtig und heilsam. Aber diese eine gute Berührung hat in mir auch die Sehnsucht ausgelöst - unglaublichen Schmerz freigesetzt. Doch gut war, dass ich das dann richtig betrauern konnte bzw. noch dabei bin - eben weil es sich nicht wiederholt hat. Es ist eine Tatsache, dass das emotionale Loch nicht einfach so gefüllt werden kann. Doch ich kann mich daran erinnern und die Erinnerung erfüllt mich auch ein Stück.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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