Gruppentherapie vs.Einzeltherapie
Gruppentherapie vs.Einzeltherapie
...huhu...
....kann vielleicht jemand aus Erfahrung plaudern?
Meine Psychologin will im Folgeantrag in Langzeitherapie mit mir gehen. Dabei schlug sie mir etwas vor, wobei sie denke, dass es eine gute und wichtige Erfahrung für mich wäre. Sie würde gerne, dass ich neben der ambulanten Einzeltherapie auch eine Gruppentherapie in Anspruch nehme. Sie selber leitet diese Gruppe und würde so'auch dort für mich da sein können und mich so mit 'anderen' erleben.
Bei mir kommen jetzt Zweifel auf.
Ich weiß nicht, was sich plötzlich bei mir dazwischen schiebt.
Kann jemand vielleicht von seiner Erfahrung von kombinierter Gruppentherapie und Einzeltherapie (ambulant) erzählen...
danke
....kann vielleicht jemand aus Erfahrung plaudern?
Meine Psychologin will im Folgeantrag in Langzeitherapie mit mir gehen. Dabei schlug sie mir etwas vor, wobei sie denke, dass es eine gute und wichtige Erfahrung für mich wäre. Sie würde gerne, dass ich neben der ambulanten Einzeltherapie auch eine Gruppentherapie in Anspruch nehme. Sie selber leitet diese Gruppe und würde so'auch dort für mich da sein können und mich so mit 'anderen' erleben.
Bei mir kommen jetzt Zweifel auf.
Ich weiß nicht, was sich plötzlich bei mir dazwischen schiebt.
Kann jemand vielleicht von seiner Erfahrung von kombinierter Gruppentherapie und Einzeltherapie (ambulant) erzählen...
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Hi, also wäre es in dem Sinne kein vs denn du bekommst, wenn du willst, beides. Wie oft hättest du Einzel und wie oft Gruppe?
Warum hält sie die Gruppe für eine wichtige Erfahrung?
Wie lange bist du schon bei ihr? Vertraust du ihrem Urteil?
Was spricht für dich gegen Gruppe?
Warum hält sie die Gruppe für eine wichtige Erfahrung?
Wie lange bist du schon bei ihr? Vertraust du ihrem Urteil?
Was spricht für dich gegen Gruppe?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken
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Die Therapeutin schlägt vor, denkt und würde gerne. Aber es sollte ja um DICH gehen. Ich würde Zweifel nicht einfach beiseite schieben. Konnte dir deine Therapeutin denn erklären, was dir das nützen soll? Hat sie dich über die Risiken aufgeklärt?
DU bist doch diejenige, die entscheidet, welche Erfahrungen due gut oder wichtig findest.
Vorsichtig wäre ich auch im Hinblick darauf, dass es für eine Therapeutin auch wichtig sein KANN eine Gruppe voll zu besetzen. Hat sie sich zu deinne Zweifeln geäußert?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Wenn die Therapeutin sich Gedanken darüber macht, dass eine Gruppe hilfreich sein könnte, heisst das ja nicht, dass es dabei nicht um die TE geht. Sicherlich kann man nie vollkommen ausschließen, das auch eigene Interessen der Therapeutin (Gruppe voll kriegen) eine Rolle spielen können, aber wenn die bisherige Zusammenarbeit gut und vertrauensvoll war, fände ich das auch schon echt schräg, das direkt als erstes zu vermuten. Das eine schließt letztendlich das andere auch nicht aus.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Sa., 21.07.2018, 23:13 Die Therapeutin schlägt vor, denkt und würde gerne. Aber es sollte ja um DICH gehen. Ich würde Zweifel nicht einfach beiseite schieben. Konnte dir deine Therapeutin denn erklären, was dir das nützen soll? Hat sie dich über die Risiken aufgeklärt?
Wenn bei einer Gruppentherapeutin ein Platz in einer Gruppe frei wird, wird sie sicherlich schauen, den Platz möglichst bald wieder neu zu besetzten, aber wenn sie halbwegs gut in ihrem Job ist, wird sie nicht den erstbesten Patienten darauf ansprechen (sie hat ja einige zur Auswahl), sondern den Patienten ansprechen, von dem sie glaubt, dass er oder sie in die Gruppe reinpasst und davon profitieren kann (Sonst macht sie sich selbst und den Patienten das Leben unnötig schwer.
Und auch wenn ich weiß, dass es hier einige eingefleischte Gruppengegner(innen) gibt, höre ich trotztdem nicht auf, darauf hinzuweisen, dass die Therapieforschung recht zuverlässig nachweisen kann, dass Gruppentherapie bei einer ganzen Reihe von Störungen in der Effektivität der Einzeltherapie überlegen ist. Das liegt daran, dass die meisten psychischen Störungen mehr oder weniger Beziehungsstörungen sind oder beinhalten und die Gruppe da ein gutes Feld ist, wo sich diese Probleme zeigen und bearbeitet werden können.
Freilich ist die Gruppentherapie oft weniger kuschelig intim (obwohl es auch in einer Gruppe sehr intensive, berührende Momente geben kann) und dient vielleicht weniger den narzisstischen Wünschen, allein im Mittelpunkt zu stehen, wie das bei einer Einzeltherapie oft ist. Aber die Tatsache, dass sich eine Methode "angenehmer anfühlt", heisst noch lange nicht, dass sie auch die bessere Methode ist (Wenn ein Wirbel rausgesprungen ist, ist Streicheln auch angenehmer als Einrenken, aber weitaus weniger effektiv). Deshalb halte ich in diesem Zusammenhang auch nichts von Ratschlägen, dass man doch selbst am besten wisse, was einem guttut. Wenn man das immer wüsste, bräuchte man ja keine Therapie (käme bei einem Orthopäden auch keiner auf die Idee das zu sagen...).
Was ich aber wichtig finde, ist die bereits in den Vorbeiträgen angesprochene Frage der Aufklärung und des Vertrauens. Ich würde dir raten, dir auf jeden Fall gründlich erklären zu lassen, warum deine Therapeutin die Gruppe für eine gute Idee hält und auch nicht locker zu lassen, ehe du es richtig verstanden hast und sie alle deine Einwände mit dir ausreichend besprochen hat. Die Frage wie du dich dann entscheidest, würde ich davon abhängig machen, wie sehr du ihr da vertraust. Wenn du grundsätzlich der Überzeugung bist, dass du ihr vertrauen kannst und dass sie dein Wohl im Blick hat, dann würde ich an deiner Stelle vertrauen und versuchen, mich darauf einlzuassen, auch wenn du unsicher bist und den Sinn vielleicht jetzt noch nicht ausreichend erkennen kannst. Wenn du dieses Vertrauen nicht hast, würde ich es bleiben lassen, aber würde mir dann auch die Frage stellen, ob dann eine reine Einzeltherapie weiter Sinn macht oder zumindest das mangelnde Vertrauen in der Therapie thematisieren.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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spirit-cologne:
Ich möchte dich gerne ein bisschen bremsen in deinem Elan, den Betroffenen / Patienten hier und in anderen Threads quasi einzureden, sie wüssten eigentlich kaum bis gar nicht, wie Therapie funktioniert, und der Therapeut sei ja automatisch quasi fehlerlos, da er ja so gut ausgebildet sei. Das Ganze schmückst du immer wieder aus, teilweise anekdotenhaft (à la: "Man sieht ja, ob einer eine Persönlichkeitsstörung hat. Ich damals in der Klinik..." / oder: "Wenn du als Patient eine Aversion gegen ein Therapieverfahren hast, heißt das noch lange nicht, dass das berechtigt ist, denn Studien haben gezeigt, dass..." / oder: "Ihr Patienten wollt nur kuschelige Intimität. Ich aber sage euch, dass Beziehungsstörungen besser in der Gruppe bearbeitet werden können" / oder: "Du willst dich nur behandeln lassen, anstatt mitzuarbeiten").
All diese Aussagen triffst du, nachdem du nur ganz wenige Beiträge des betroffenen Users gelesen hast, mit anderen Worten: dozierend.
Das ist aber nicht die Ebene, auf der ein Austausch fruchtbar ist, denn du dozierst am Betroffenen vorbei, da du nicht wissen kannst, ob der betroffene TE tatsächlich eine "sichtbare" (!) PS hat; ob er wirklich eine kuschlige Intimität sucht; ob er wirklich nicht mitarbeiten will.
Du blendest dabei den Faktor "Therapeut" vollkommen aus, und das kann nicht funktionieren. Und dabei geht es nicht um "böser Therapeut", sondern um "fehlbarer Therapeut". Das ist nicht dasselbe.
Das heißt nicht, dass deine Beiträge inhaltlich falsch wären; aber ich möchte dir raten, etwas vorsichtiger darin zu sein, die Leute, denen du Ratschläge gibst (du selbst bist ganz gesund oder nur dezent neurotisch?), als "dumme Schäfchen" zu denken.
Ich möchte dich gerne ein bisschen bremsen in deinem Elan, den Betroffenen / Patienten hier und in anderen Threads quasi einzureden, sie wüssten eigentlich kaum bis gar nicht, wie Therapie funktioniert, und der Therapeut sei ja automatisch quasi fehlerlos, da er ja so gut ausgebildet sei. Das Ganze schmückst du immer wieder aus, teilweise anekdotenhaft (à la: "Man sieht ja, ob einer eine Persönlichkeitsstörung hat. Ich damals in der Klinik..." / oder: "Wenn du als Patient eine Aversion gegen ein Therapieverfahren hast, heißt das noch lange nicht, dass das berechtigt ist, denn Studien haben gezeigt, dass..." / oder: "Ihr Patienten wollt nur kuschelige Intimität. Ich aber sage euch, dass Beziehungsstörungen besser in der Gruppe bearbeitet werden können" / oder: "Du willst dich nur behandeln lassen, anstatt mitzuarbeiten").
All diese Aussagen triffst du, nachdem du nur ganz wenige Beiträge des betroffenen Users gelesen hast, mit anderen Worten: dozierend.
Das ist aber nicht die Ebene, auf der ein Austausch fruchtbar ist, denn du dozierst am Betroffenen vorbei, da du nicht wissen kannst, ob der betroffene TE tatsächlich eine "sichtbare" (!) PS hat; ob er wirklich eine kuschlige Intimität sucht; ob er wirklich nicht mitarbeiten will.
Du blendest dabei den Faktor "Therapeut" vollkommen aus, und das kann nicht funktionieren. Und dabei geht es nicht um "böser Therapeut", sondern um "fehlbarer Therapeut". Das ist nicht dasselbe.
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Vielleicht geht es den meisten Patienten, die eine Gruppentherapie ablehnen, gar nicht darum, sich ihren narzisstischen Wunsch nach ungeteilter Aufmerksamkeit zu erfüllen. Sondern eher darum, dass sie nicht ca. 12 fremden Menschen persönliche Dinge von sich mitteilen möchten. Auch finde es fragwürdig, wenn es heißt, in der Gruppe würde "für die Realität geübt werden." Als ob die Gruppe irreal wäre!spirit-cologne hat geschrieben: ↑So., 22.07.2018, 00:59 Freilich ist die Gruppentherapie oft weniger kuschelig intim (obwohl es auch in einer Gruppe sehr intensive, berührende Momente geben kann) und dient vielleicht weniger den narzisstischen Wünschen, allein im Mittelpunkt zu stehen, wie das bei einer Einzeltherapie oft ist.
In zahlreichen Fällen ist sie es aber doch. Mein Orthopäde hält nicht viel vom Einrenken, da dies auch eine Belastung für den Körper darstellt und sich auch kontraproduktiv auswirken kann.spirit-cologne hat geschrieben: ↑So., 22.07.2018, 00:59 Aber die Tatsache, dass sich eine Methode "angenehmer anfühlt", heisst noch lange nicht, dass sie auch die bessere Methode ist (Wenn ein Wirbel rausgesprungen ist, ist Streicheln auch angenehmer als Einrenken, aber weitaus weniger effektiv).
Was wissenschaftliche Studien angeht, ist es auch immer interessant, WER sie in Auftrag gibt. Bei der Frage: "Leben Vegetarier gesünder?", würde der Verband der Vegetarier zu einem anderen Ergebnis gelangen, als der Verband der Schlachter.
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Wer sich das so vorstellt, dass eine Einzeltherapie immer besonders angenehm ist, sollte vielleicht mal ernsthaft eine absolvieren...
Hallo cloudless, das kommt wohl ganz auf dich an. Kannst du dir vorstellen, dich in der Gruppe zu öffnen und mit den anderen gemeinsam Therapie zu machen (nicht dann alles aufs Einzel zu konzentrieren und dort die Zeit abzusitzen)? Dich auch anderen zuzuwenden, dich mit anderen Themen auseinander zu setzen? Und deine Therapeutin zu teilen (hört sich ja an, als fühltest du dich ihr recht verbunden)? Wie geht's dir denn mit dem Einzel und warum solltest du denn in die Gruppe? Meine Erfahrung bezieht sich jetzt auf psychondynamische Gruppentherapie und ja, ich habe einiges zu "meckern" vom Ansatz her, finde das häufig sinnlos und fehl für mich aber auch ja, ich würde es wieder machen (v.a. wenn Einzel dazu kommt). Aber ich denke, es kommt in hohem Maße auf die Menschen in der Gruppe an, wenn dir das nicht passt, dann wird es schwierig. Dass Gruppentherapie so eine "Sparvariante" ist, kann ich ganz und gar nicht bestätigen, im Gegenteil, es ist häufig sehr intensiv und anstrengend, man bedenke, dass man häufig die Emotionen anderer abkriegt und sich dann in Abgrenzung, Sozialverhalten und co. üben darf. Zzgl. dessen, dass man sich mit sich selbst rumschlagen darf. Nicht zuletzt ist Gruppe vielleicht eine noch indivuduellere Entscheidung, die vom jeweiligen Menschen abhängt. Bei uns sitzen neben schwer traumatisierten Kollegen auch "einfache" Fälle und es passt; genauso kenne ich andere Menschen ähnlicher psychologischer Problematik, mit denen das vermutlich nicht funktionieren würde. Falls du Angst vor der Gruppe hast, würde ich dir defintiv raten, es zu machen. LG scars
Remember to leave pawprints on hearts.
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Isabe, was willst du mir eigentlich damit sagen? Du nimmst einzelne Sätze aus dem Zusammenhang und versuchst daraus Schlussfolgerungen oder eine innere Haltung meinerseits zu konstruieren, die mit der Realität nichts zu tun haben.
Ich habe die Hypothesen bewusst in der Antwort bewusst sehr vorsichtig formuliert und als meine Ideen, Assoziationen zum gelesenen deutlich gemacht. Ich habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich mich auch irren kann und das keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt.
Ich habe die Hypothesen bewusst in der Antwort bewusst sehr vorsichtig formuliert und als meine Ideen, Assoziationen zum gelesenen deutlich gemacht. Ich habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich mich auch irren kann und das keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt.
Ich habe nichts davon so geschrieben. Patienten mit Therapieerfahrung wissen im besten Falle eine ganze Menge über Therapie und wie sie funktioniert, das stellen ja viele User hier im Forum unter Beweis. Es stimmt allerdings, dass das nicht bei jedem Patienten gleich stark ausgeprägt ist und auch unter anderem davon abhängt, ob jemand schon mehrere Therapeuten kennengelernt und somit Vergleichsmöglichkeiten hat oder sich z.B. auch außerhalb der Therapie informiert. Wenn ich aber am Beginn der ersten Therapie stehe, wie das ja bei der TE der Fall zu sein scheint, glaube ich tatsächlich, dass ich da noch nicht wirklich alles überblicken kann, was Therapie ausmacht und wirksam macht.isabe hat geschrieben: ↑So., 22.07.2018, 08:42 Ich möchte dich gerne ein bisschen bremsen in deinem Elan, den Betroffenen / Patienten hier und in anderen Threads quasi einzureden, sie wüssten eigentlich kaum bis gar nicht, wie Therapie funktioniert, und der Therapeut sei ja automatisch quasi fehlerlos, da er ja so gut ausgebildet sei.
Damit habe ich nur deutlich gemacht, dass manche Patienten so auffällig in ihrem Verhalten sind, dass einen gewisse Diagnosen geradezu "anspringen". Ich wollte damit nur er ebenfalls sehr verallgemeinernden Aussage aus dem Vorbeitrag entgegentreten, Therapeuten könnten nach 5 Stunden noch keine PS diagnostizieren. Mit Verlaub, hier werde ich mal deutlich: Wenn sie das nicht können, verstehen sie nichts von ihrem Fach.
Ich habe nichts von "ihr Patienten" geschrieben, ich bin wie gesagt auf ein Gefühl eingegangen, dass bei mir beim Lesen des Textes entstanden ist und habe es auch als solches gekennzeichnet. Warum ich auf Therapiestudien zurückgreife? Weil ich sehr unterschiedliche Erfahrungen mit verschiedenen Therapeuten und Verfahren gemacht habe und mich deshalb ein wenig mit Therapieforschung beschäftigt habe. Ich greife hier im Thread darauf zurück, um ein wenig eine objektive, distanziertere Sicht als Kontrast zu den vielen persönlichen Einzelerfahrungen einfließen zu lassen, die sicherlich sehr wichtig und eindrücklich sind. Ich versuche damit der Tatsache Rechnung zu tragen, dass in solchen Threads sich tendenziell (wie bei allen Themen) eher die Menschen dazu melden, die schlechte Erfahrungen gemacht haben. Das liegt in der Natur der Sache. Die bei denen es gut funktioniert hat sind oft hier erst gar nicht unterwegs oder beteiligen sich oft nicht an für sie nicht relevanten weil unproblematischen Themen. Ist ja auch in Ordnung so, aber wenn jemand sich ein Bild machen will und nicht so viel Erfahrung hat, besteht die Gefahr, dass ein einseitig negatives Bild entsteht, dem ich eben die Studienlage als gebündelte Erfahrung vieler entgegensetzen möchte.isabe hat geschrieben: ↑So., 22.07.2018, 08:42 oder: "Wenn du als Patient eine Aversion gegen ein Therapieverfahren hast, heißt das noch lange nicht, dass das berechtigt ist, denn Studien haben gezeigt, dass..." / oder: "Ihr Patienten wollt nur kuschelige Intimität. Ich aber sage euch, dass Beziehungsstörungen besser in der Gruppe bearbeitet werden können" / oder: "Du willst dich nur behandeln lassen, anstatt mitzuarbeiten").
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Ich sag das dann bei Gelegenheit mal den Analytikern selbst. Wen darf ich als Referenz angeben? Einen gewissen "spirit-cologne"? Der im Klinikflur bei anderen Patienten im Vorbeigehen durch "Angesprungenwerden" eine Persönlichkeitsstörung zweifelsfrei diagnostizieren kann?Mit Verlaub, hier werde ich mal deutlich: Wenn sie das nicht können, verstehen sie nichts von ihrem Fach.
Du gerierst dich hier als Fachmensch, aber deine Formulierungen sprechen eine andere Sprache, die für Menschen mit Therapieerfahrung und theoretischen Kenntnissen sehr leicht zu erkennen ist...
Ich bitte dich!Ich greife hier im Thread darauf zurück, um ein wenig eine objektive, distanziertere Sicht als Kontrast zu den vielen persönlichen Einzelerfahrungen einfließen zu lassen
Du musst meine Rückmeldung ja nicht annehmen, aber du solltest davon absehen, dich als "objektive Instanz" zu verstehen. Das ist eine Frage der Seriosität.
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Wirklich? Würdest du nicht zumindest in Betracht ziehen, dass Ängste begründet sein können? Und es Fälle gibt, in denen man gut daran täte, auf sie zu hören? Es kann sehr gut sein, dass der Nichtschwimmer die Nähe von tiefen Gewässern meidet. Oder die Frau sich nachts ein Taxi ruft, anstatt durch leere Straßen zu laufen. Und wenn man Angst davor hat, sich mit den Problemen von zahlreichen Fremden auseinanderzusetzen, kann es gut für die Psyche sein, darauf zu verzichten und stattdessen mit einer Freundin ins Eiscafe zu gehen.
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Erstens weißt du nicht, was ich gelesen habe und was nicht und zweitens kann ich nur von dem ausgehen, was ein User mitteilt. Natürlich können bei unvollständigen Schilderungen auch falsche Bilder/Eindrücke entstehen, deshalb kennzeichne ich meine Eindrücke ja auch im Text als solche.
Hier bist wieder du diejenige die verallgemeinert. Ist ja in Ordnung, wenn meine Beiträge für dich nicht fruchtbar sind, du musst sie weder lesen noch deine Lebenszeit dafür verwenden, sie zu kommentieren, aber es sind eben deine Eindrücke, die nicht für alle User gleichermaßen gelten müssen. Das gehört für mich zu den Risiken und Nebenwirkungen von Internetforen, dass ich immer wieder Beiträge lese, die ich nicht fruchtbar finde und dann kann ich selbst entscheiden, ob ich mich damit beschäftigen will oder nicht... Ich habe auch mit keiner Silbe gesagt, dass die TE eine PS habe. Ich habe nur gesagt, dass Diagnosen - gerade wenn sie treffend sind - von Patienten oft erst mal als kränkend erlebt und abgelehnt werden (Was??? Das soll ich haben?), was sie aber deshalb nicht automatisch falsch macht. Es geht vielmehr darum Diagnosen zu erklären und für den Patienten "verdaubar" zu machen, was aber je nach Ego und narzisstischer Kränkbarkeit des Patienten sehr schwierig sein kann. Welche Diagnose die TE hat oder eben auch nicht hat, sollten wir in der Tat den Fachleuten überlassen, die vor Ort mit ihr arbeiten. Warum sollten Laien im Forum der Lage sein festzustellen, dass jemand keine PS hat, wenn man doch so vehement betont, dass man keine "Ferndiagnosen" im Internet stellen kann? Ich denke es ist genauso wenig möglich festzustellen ob jemand keine PS hat, wie festzustellen, dass er eine hat.isabe hat geschrieben: ↑So., 22.07.2018, 08:42 Das ist aber nicht die Ebene, auf der ein Austausch fruchtbar ist, denn du dozierst am Betroffenen vorbei, da du nicht wissen kannst, ob der betroffene TE tatsächlich eine "sichtbare" (!) PS hat; ob er wirklich eine kuschlige Intimität sucht; ob er wirklich nicht mitarbeiten will.
Ich blende den Therapeuten nicht aus. Deshalb habe ich ja geschrieben, sie soll die Entscheidung davon abhängig machen, inwieweit sie ihrer Therapeutin vertraut. Das ist ja letztendlich die Essenz der bisherigen Erfahrungen mit ihr. Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn jemand sagt, mit Therapeut X komme ich nicht klar, ich suche mir einen anderen, aber das heißt noch lange nicht, dass deshalb der Therapeut schlecht sein oder unlautere Absichten haben und abgewertet werden muss. Das finde ich ein bisschen zu einfach und auf Selbstwertschonung ausgerichtet. Letztendlich ist sowas eine Frage der Passung und zu der trage ich genauso bei, wie der Therapeut. Aber ich finde es eben unlogisch zu sagen, ich arbeite mit einem Therapeuten, vertraue ihm aber nicht und denke, dass er mich nur aus eigennützigen Gründen in eine Gruppe "abschieben" will. Das ist für mich einfach nicht stimmig, ich könnte auf der schlechten Vertrauensbasis nicht weiter mit ihm arbeiten. Und ehe es wieder zu Missverständnissen kommt: Das ist meine höchstpersönliche Sichtweise und beansprucht keinerlei Allgemeingültigkeit, aber ich fände es schon sinnvoll, sich zumindest diese Frage mal zu stellen. Stimmt dagegen das Vertrauen, würde ich mich erst mal auf fast Alles, was mein Therapeut begründet als hilfreich vorschlägt einlassen, sofern ich es eben erklärt bekomme und verstehen kann. Ich würde es erstmal probieren, weil es eine Chance ist und wenn ich dann damit nicht zurecht komme, kann ich immer noch sagen, das ist nichts für mich.
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Ich denke niemand als "dumme Schäfchen" (mir käme nicht einmal ein solcher Begriff in den Sinn...) und kann in diesem Fall gut auf deinen Ratschlag verzichten. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, wie du auf diese Idee kommst. Ich würde wohl kaum einem "dummen Schaf" raten, sich selbst und seine Motive kritisch zu hinterfragen, da wäre das ja wohl verschwendete Energie...Wenn ich hier jemandem etwas "Unangenehmes" schreibe, was zunächst mal seiner eignenen Sichtweise entspricht, dann tue ich das nicht, weil ich ihn für dumm halte oder abwerte (wie gesagt, an so jemanden würde ich nicht meine Lebenszeit verschwenden), sondern aus einem tief empfundenen Respekt heraus, weil ich ihm/ihr genug Selbstreflexion zutraue, sich auch mit entgegengesetzten, unbequemen Sichtweisen auseinanderzusetzen und weil er/sie es mir wert ist, diese Lebenszeit und Mühe, einen Beitrag zu schreiben, für ihn/sie zu investieren.
Diese Argumentationsschiene langweilt mich jetzt ein wenig, isabe. Welche Rolle spielt das, wie gesund oder neurotisch ich bin oder nicht? Ich bin hier niemandem Rechenschaft schuldig darüber, ob ich "krank" genug bin, um hier mitzuschreiben oder nicht. Manchmal kriege ich hier den Eindruck, dass manche User (zum Glück nicht alle) denken, ohne mindestens KTBS darf es hier niemand wagen, etwas zu schreiben. Ich habe über 20 Jahre Therapieerfahrung und alles durch, verschiedene ambulante Therapien in verschiedenen Verfahren, Reha, Tagesklinik usw, Das hätte ich nicht, wenn es keine Gründe dafür gäbe, über die ich dir aber keine Rechenschaft schuldig bin. Wieviel davon heute noch übrig ist überlasse ich anderen, die das von außen besser beurteilen können, aber mir geht es inzwischen tatsächlich gut und ich weiß, dass nicht immer die Dinge die sich im Prozess besonders gut angefühlt haben, auch immer die waren, die mich am Ende am meistenweitergebracht haben. Meine Quintessenz aus über 20 Jahren Therapie ist: neugierig bleiben, sich trauen, Dinge auszuprobieren, die Therapie als interessante Reise zu betrachten, nicht nur die kürzeste Entfernung von A nach B zu suchen (manchmal steht man auf der Autobahn auch im Stau... )-
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Das habe ich ausdrücklich (!) nicht getan, und es spricht eben nicht gerade für einen seriösen Auftritt, wenn du das nicht registrierst.Warum sollten Laien im Forum der Lage sein festzustellen, dass jemand keine PS hat, wenn man doch so vehement betont, dass man keine "Ferndiagnosen" im Internet stellen kann? Ich denke es ist genauso wenig möglich festzustellen ob jemand keine PS hat, wie festzustellen, dass er eine hat.
Ich habe explizit darauf hingewiesen, dass eine PS weder schnell festgestellt noch schnell ausgeschlossen werden kann. Schon gar nicht von Fremden, aber eben auch nicht vom Therapeuten selbst. Wer das behauptet, disqualifiziert sich selbst - und das, indem er die Therapeuten (nanu, ich denke, die sind alle so gut ausgebildet...?) zu entwerten versucht.
Wenn du dich ein bisschen mit Persönlichkeitsstörungen auskenntest, wüsstest du, dass die Feststellung derselben sehr lange dauert und vorher allenfalls Vermutungen angestellt werden können. Du aber erkennst so etwas natürlich im Vorbeigehen...
Mit deiner Meinung über Einzeltherapien ist es ähnlich: Du unterstellst dem üblichen Patienten, er sei nur an kuscheliger Intimität und Bequemlichkeit ("angenehm") interessiert. Mich würde interessieren, wie du diese Behauptung legitimierst. Sie scheint mir eher deiner Phantasie zu entspringen, und vielleicht sprichst du da eher von deinen eigenen Erfahrungen oder Wünschen - die decken sich nicht unbedingt mit denen der anderen Patienten.
Schließlich meinst du, bestens zu wissen, wem du eine Gruppentherapie empfehlen kannst: nämlich denen, die keine wollen - womit du dich dann wieder mal als "objektiv" konstruierst, was nicht ganz gelungen ist, denn dabei blendest du die Realitäten der Betroffenen aus, indem du ihre eigenen Vorstellungen als potentiell verzerrt darstellst (nach dem Motto: "Nur ich kann über dich wissen, was du nicht wahrhaben willst").
Ich werde das hier nicht mehr diskutieren, denn das ist off topic.
Ein Letztes: Es ging mir, und das schrieb ich, nicht darum, dass alles falsch ist, was du sagst. Nur die Art, wie du es "verkaufst", ist nicht korrekt: Wer sich selbst als "objektiv" konstruiert, muss in der Tat seine Objektivität legitimieren; ansonsten ist es nichts weiter als eine subjektive Einzelmeinung.
Zuletzt geändert von isabe am So., 22.07.2018, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Die Referenz sind die ICD-10, die die Diagnosekriterien enthalten, die durch strukturierte diagnostische Interviews (SKID, OPD) innerhalb weniger Stunden abgefragt werden können. Und by the way: Ohne Diagnose kann ein Therapeut auch keinen Antrag stellen oder Stunden abrechnen, also muss er innerhalb weniger Stunden in der Lage sein, eine Diagnose zu stellen.
Ich "generiere" mich hier als interessierter und therapieerfahrener Laie (Wie heißt eigentlich die weibliche Form : Laiin? ), die 'ne ganze Menge an Literatur gelesen hat. Nicht mehr und nicht weniger.
Auch das interpretierst du wieder falsch, isabe, nicht ich bin die "objektive Instanz" sondern Therapiewirkungsstudien bilden eine gebündelte, objektivierte Sicht vieler Einzelerfahrungen.
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