Hallo ihr Lieben,
ich habe mal eine Frage an die anderen Borderliner hier, bzw. Leute
mit emotional-instabiler Persönlichkeitsstörung.
Ich habe die letzten Jahre studiert und immer wechselnde Nebenjobs gehabt. Da ließ es sich ganz
gut aushalten mit der Psyche, da ich mich immer wieder zurückziehen konnte und persönliche Freiräume hatte.
Zur Zeit bin ich arbeitslos und möchte gerne arbeiten.
Ich habe einen anspruchsvollen Beruf studiert (mit Menschen), bei dem psychische Belastungen "gar nicht
gehen". Das war wohl eine Fehlentscheidung, aber ich habe mich nicht getraut, das Studium zu wechseln.
Ich habe auch meine Erkrankung früher nicht wirklich ernst genommen und immer gedacht "das geht schon".
Es ist im Moment voll die krasse Hürde für mich, in diesem
Bereich zu arbeiten. Es ist so, dass ich oft am Anfang ganz viel Energie und Begeisterung
habe, aber bei kleinen Unstimmigkeiten (ein schlecht gelaunter Chef u.s.w.) dann totale Ängste vor Mobbing bekomme, bzw. dass die anderen merken könnten, dass mit mir etwas nicht stimmt.
Ich möchte mich dann nur noch in mich selbst zurückziehen. Auf meiner letzten Arbeitsstelle
habe ich angefangen zu heulen und konnte nicht mehr aufhören, habe dann gekündigt.
Jetzt möchte ich meine Gesundheit ernster nehmen und denke über eine neue Therapie nach,
um das Problem wirklich anzugehen. Nun bleibt aber die Situation mit dem Beruf.
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Beruf und Borderline? Welche Berufe übt ihr aus im Sozialen Bereich und wie
macht ihr das mit der Belastung, wenn der Druck zu groß wird? Ich habe so Angst, wieder irgendwo
loszuheulen, bei einer neuen Stelle. Zudem sind andere Menschen für mich einfach nur anstrengend, wenn
ich eine Depri-Phase habe, das kennt ihr bestimmt...Wenn man aber nun mal mit Menschen arbeitet, was soll man machen?
Ich kann ja jetzt keine Umschulung machen...Habe Bafög und Kredit zurückzuzahlen, das heißt, Umschulung ist nicht...
Ich nehme keine Medikamente, aber ich habe mir schon gedacht, dass es wahrscheinlich nur mit
Medis geht, wenn ich im Beruf durchhalten will.
Bitte um Tipps, wie ihr das so macht...
Danke und liebe Grüße.
Borderline und Beruf
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Hallo,
ich weiß ja nicht, welchen Beruf du hast?
Ich arbeite auch mit Menschen aber nicht im sozialen Bereich, sondern im Tourismus. Einen Bürojob könnte ich mir zum Beispiel gar nicht vorstellen. Aber jeder hat andere Vorlieben. Was würdest du denn gerne beruflich machen?
Gäbe es die Möglichkeit, weniger Stunden in deinem Beruf zu arbeiten?
Ich glaube nicht, dass es unbedingt mit Menschen zu tun hat, was dir an deinem Beruf zu schaffen macht. Mir sagte meine vorletzte Psychologin, dass Menschen mit Borderline sehr schlecht mit Stress umgehen können. Das kann ich nur bestätigen.
Schlecht gelaunte Chefs oder Kollegen kann man leider fast auf jeder Arbeitsstelle antreffen.
Auf jedem Fall, würde ich an deiner Stelle, versuchen eine Therapie zu machen.
Liebe Grüße
ich weiß ja nicht, welchen Beruf du hast?
Ich arbeite auch mit Menschen aber nicht im sozialen Bereich, sondern im Tourismus. Einen Bürojob könnte ich mir zum Beispiel gar nicht vorstellen. Aber jeder hat andere Vorlieben. Was würdest du denn gerne beruflich machen?
Gäbe es die Möglichkeit, weniger Stunden in deinem Beruf zu arbeiten?
Ich glaube nicht, dass es unbedingt mit Menschen zu tun hat, was dir an deinem Beruf zu schaffen macht. Mir sagte meine vorletzte Psychologin, dass Menschen mit Borderline sehr schlecht mit Stress umgehen können. Das kann ich nur bestätigen.
Schlecht gelaunte Chefs oder Kollegen kann man leider fast auf jeder Arbeitsstelle antreffen.
Auf jedem Fall, würde ich an deiner Stelle, versuchen eine Therapie zu machen.
Liebe Grüße
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
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- Forums-Insider
- , 27
- Beiträge: 433
Hi,
ich bin ebenfalls Borderlinerin und ich arbeite als Erzieherin, nun mehr seit fast 3 Jahren. Es war von Kinderbeinen an mein Herzenswunsch und etwas anderes, käme für mich nicht in Frage. Vielleicht steckt bei mir da auch dahinter, dass ich den Kindern ebenso eine "gute" Erzieherin sein will, wie ich sie damals hatte (das schöne ist, meine Erzieherin arbeitet ebenfalls beim selben Träger wie ich jetzt). Weil ich "meinen" Kindern einfach ein sicherer Hafen sein will, wenn sie ihn anderswo nicht finden können. Naja jedenfalls fing bei mir die Psychokrise während der Ausbildung an und zieht sich seither mit meinem Berufsleben. Meine Chefin und unsere Fachleitung sind involviert, sie kennen meine Hintergründe und versuchen mich bestmöglich zu unterstützen, was heißt, dass ich einen (Vormit)tag in der Woche frei habe um zur Therapie zu gehen. Auch in anderen, für mich schwierigen Situationen bekomme ich Unterstützung bzw. weiß, dass ich den Rückhalt habe. Einige Kollegen wissen auch ein bisschen was, sie kennen mich ja nun alle seit 4 Jahren(habe mein anerkennungsjahr auch dort gemacht) und fangen mich auf. Auch Krankmeldungen sind bei mir "gern" gesehen, einfach weil sie wissen, wie ich sein kann wenn es zu viel ist. Und das will ich mir, den Kindern, Eltern und Kollegen nicht antun und dafür haben die meisten meiner Kolleginnen Verständnis. Das ist mein Weg, mit dem enormen Druck umzugehen. Ansonsten hilft im Alltag oft auch, dass ich einfach aus den Situationen rausgehe, vorher einer Kollegin bescheid gebe und mich dann ein paar Minuten aus dem Alltag rausziehe. Außerdem ist für mich meine Freizeitgestaltung von enormer Wichtigkeit geworden. Ohne den Sport und das Nähen und meine Freunde, wäre ich nicht so wie ich jetzt bin.
Ich bin wie gesagt parallel dazu in Therapie und nehme seit einem 3/4 Jahr Antidepressiva nach einem ziemlich miesen Absturz auf der Arbeit mit Klinikeinweisung durch Rettungsdienst und so.
ich bin ebenfalls Borderlinerin und ich arbeite als Erzieherin, nun mehr seit fast 3 Jahren. Es war von Kinderbeinen an mein Herzenswunsch und etwas anderes, käme für mich nicht in Frage. Vielleicht steckt bei mir da auch dahinter, dass ich den Kindern ebenso eine "gute" Erzieherin sein will, wie ich sie damals hatte (das schöne ist, meine Erzieherin arbeitet ebenfalls beim selben Träger wie ich jetzt). Weil ich "meinen" Kindern einfach ein sicherer Hafen sein will, wenn sie ihn anderswo nicht finden können. Naja jedenfalls fing bei mir die Psychokrise während der Ausbildung an und zieht sich seither mit meinem Berufsleben. Meine Chefin und unsere Fachleitung sind involviert, sie kennen meine Hintergründe und versuchen mich bestmöglich zu unterstützen, was heißt, dass ich einen (Vormit)tag in der Woche frei habe um zur Therapie zu gehen. Auch in anderen, für mich schwierigen Situationen bekomme ich Unterstützung bzw. weiß, dass ich den Rückhalt habe. Einige Kollegen wissen auch ein bisschen was, sie kennen mich ja nun alle seit 4 Jahren(habe mein anerkennungsjahr auch dort gemacht) und fangen mich auf. Auch Krankmeldungen sind bei mir "gern" gesehen, einfach weil sie wissen, wie ich sein kann wenn es zu viel ist. Und das will ich mir, den Kindern, Eltern und Kollegen nicht antun und dafür haben die meisten meiner Kolleginnen Verständnis. Das ist mein Weg, mit dem enormen Druck umzugehen. Ansonsten hilft im Alltag oft auch, dass ich einfach aus den Situationen rausgehe, vorher einer Kollegin bescheid gebe und mich dann ein paar Minuten aus dem Alltag rausziehe. Außerdem ist für mich meine Freizeitgestaltung von enormer Wichtigkeit geworden. Ohne den Sport und das Nähen und meine Freunde, wäre ich nicht so wie ich jetzt bin.
Ich bin wie gesagt parallel dazu in Therapie und nehme seit einem 3/4 Jahr Antidepressiva nach einem ziemlich miesen Absturz auf der Arbeit mit Klinikeinweisung durch Rettungsdienst und so.
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