Erstgespräch bei Traumatherapeut - wie sage ich 'es'?

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SuspiriaHysteria
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Erstgespräch bei Traumatherapeut - wie sage ich "es"?

Beitrag Do., 17.05.2018, 20:17

Hallo liebes Forum,

ich habe ein paar Fragen und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

Nach mehreren Anläufen habe ich mich nun dazu durchgerungen, einen Termin für ein Erstgespräch bei einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie (Tiefenpsychologie) zu vereinbaren. Er ist ein ausgebildeter EMDR-Therapeut und Supervisor, bietet aber auch PITT an. Bewusst habe ich nach einem Therapeuten mit dieser Ausrichtung gesucht.

Nächste Woche habe ich den Termin. Er ist noch nicht darüber informiert worum es geht, nur dass ich ein Erstgespräch möchte. Nun ist mein Problem, dass ich nicht weiß wie ich das Thema ansprechen soll? Soll ich erst von meinen Symptomen (die über die Jahre zusammengekommen sind) erzählen? Oder direkt von den Bildern in meinem Kopf bzw. den Erinnerungsfragmenten und den damit verbundenen Gefühlen? Ich befürchte, dass ich kein Wort herausbekommen werde, wenn mich der Therapeut danach fragt.

Vielleicht habt ihr Tipps für mich.

Vielen Dank und beste Grüße
Suspiria

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[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 17.05.2018, 20:27

SuspiriaHysteria hat geschrieben: Do., 17.05.2018, 20:17 Nun ist mein Problem, dass ich nicht weiß wie ich das Thema ansprechen soll? Soll ich erst von meinen Symptomen (die über die Jahre zusammengekommen sind) erzählen? Oder direkt von den Bildern in meinem Kopf bzw. den Erinnerungsfragmenten und den damit verbundenen Gefühlen? Ich befürchte, dass ich kein Wort herausbekommen werde, wenn mich der Therapeut danach fragt.
Das kannst du machen, wie es sich für sich gut anfühlt.
Ich habe sowieso immer ein Fragebogen mit nach Hause bekommen, wo ich dann alles wichtige schriftlich verfassen konnte und habe das in der nächsten Stunde mitgenommen. Ich habe nie viel in der ersten Stunden erzählt. Ich erzähl doch keinen wildfremden Menschen sofort mein ganzes Leben. Manche machen das, manche nicht.

Überleg dir doch vorher, was du gern erzählen möchtest, mach dir Stichpunkte... und falls du es nicht schaffst es auszusprechen, kannst du ja fragen, ob du ihm den Zettel geben kannst, um so einen Einstieg zu haben.
Aber ich würde nur so viel erzählen, wie es sich gut für mich anfühlt. Das wird dir hier keiner sagen können, es kennt ja keiner deiner Gefühle...
Kannst auch erst mal, etwas andeuten und sagen, dass du gerade noch nicht so offen darüber reden kannst. Ist doch deine Therapie und dein Tempo. Ich finde, es nützt gar nicht so viel in einem Forum andere Menschen zu befragen, wie sie das gemacht haben. Jeder ist ja anders. Und du bist du.

Schweigen kannst du auch, wenn du willst.

Du kannst ja auch sagen, dass es dir gerade super schwer fällt zu reden... das ist ja ganz normal und hört er wahrscheinlich von 80% seiner Patienten.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf


Fighter1993
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Beitrag Do., 17.05.2018, 20:41

Mach dir da im Vorfeld mal nicht ganz so viele Gedanke zu, was und wie du es sagen willst. In der Regel kommt es wie es passt.
Ich kann von meinen Erstgesprächen sagen, dass die meisten wissen wollten was mich zu ihnen führt (sofern ich das nicht sogar schon direkt am Telefon gesagt hab). Und da kannst du dann antworten, wie du es in dem Moment für richtig hälst.
Jetzt schon zu planen was du sagen willst, setzt dich wahrscheinlich nur unter Druck. Wobei ich die Idee mit den Stichpunkten auf einem Zettel gut finde, denn oft ist man ja auch ziemlich aufgeregt und vergisst dabei einiges, was man sich vllt auch vorgenommen hat zu fragen, in bezug auf organisatorisches und so.
Nur Mut, das wird schon!
Kämpferin Glückskind Wunderfinder

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Do., 17.05.2018, 20:54

Hallo und vielen Dank für die schnellen Antworten!

Ja, ihr habt Recht, ich sollte mich nicht so unter Druck setzen. Es ist auch nicht meine Erstgespräch-Premiere, aber trotzdem bin ich etwas aufgeregt. Diesmal will ich halt nicht um den heißen Brei herumreden. Aber ich würde „es“ (ich kann es selbst hier nur „es“ nennen, also nicht ausschreiben) auch wirklich nur andeuten/erzählen, wenn ich mich wohlfühle. Das lasse ich dann auf mich zukommen.

Die Idee mit dem Zettel/den Stichpunkten hatte ich auch schon, nur leider ist der Zettel doch etwas länger geworden :-) Gut, aber da dieser Therapeut mit Thematiken dieser Art sehr vertraut zu sein scheint, werden Andeutungen sicherlich reichen. Hoffe ich zumindest.

Liebe Grüße
Suspiria

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willowtree
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Beitrag Fr., 18.05.2018, 06:50

Hi.
Meine hat mir damals im Erstgespräch gesagt, dass ich nichts erzählen brauche wenn ich nicht möchte. Sie meinte man könne die Therapie auch machen ohne den genauen Hintergrund zu kennen. Damals habe ich mir gedacht, dass das totaler Humbug ist und mich in eine Krise gestürzt darüber wie ich ihr wann was erzähle. Schlussendlich hatte ich ihr einen Brief geschrieben über dessen Inhalt lange nicht geredet wurde, aber sie wusste es so zumindest.

Jetzt nach fast 1.5 Jahren verstehe ich was sie damals meinte. Die vergangene Zeit war fast nur Beziehungsaufbau und Vertrauen aufbauen. Zwischendrin gespickt mit Krisen, wo ich das was mich bewegt hat eh erzählt habe.
Jetzt beginnt es langsam das ich von mir aus und ohne Druck Hintergründe erzähle und wir über vergangenes reden. Aber bis vor kurzem hätte es für unsere Arbeit keine Auswirkungen gehabt ob sie wusste was war, oder ob sie nur wusste das etwas war.

Wahrscheinlich wird dein Therapeut dir etwas ähnliches sagen.

Daher ist meine Empfehlung, dass du erst einmal schaust ob du ihn magst und er Potential hat ihm irgendwann zu vertrauen.
Mehr ist zu diesem Zeitpunkt nocht notwendig aus meiner Sicht.

LG und viel willow

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Fr., 18.05.2018, 08:12

Hi willowtree,

vielen Dank für Deine Antwort. Okay, also ist es in Ordnung, wenn ich erstmal nur von meinen Symptomen erzähle? Ich fühle mich dann immer so als würde ich etwas Grundlegendes verheimlichen.

Aber klar, ich müsste erstmal Vertrauen fassen und dann überlegen was ich erzählen kann und was nicht. Ich brauche auch lange bis ich jemandem vertrauen kann. Vielleicht setze ich mich da auch zu sehr unter Druck. Aber dass etwas war sollte ich dann schon erzählen, oder? Manchmal kommen mir die Bilder in meinem Kopf so irreal vor, wie ein Film. Dann zweifle ich. Aber die Angst und anderen Gefühle, die ich dabei spüre, sind so real.

Liebe Grüße
Suspiria

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willowtree
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Beitrag Fr., 18.05.2018, 09:04

Hi.
Ich glaube so wie die geht es vielen. Es reicht wenn du sagst, dass etwas war aber du darüber zur Zeit noch nocht reden kannst. Du erzählst das womit du dich wohl fühlst und was sich für doch richtig anfühlt.
Lg willow


Fighter1993
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Beitrag Fr., 18.05.2018, 10:30

Ich komme gerade von meiner Therapiestunde und seit 6 Monaten rede ich mit meiner Therapeutin über "Kleinigkeiten", die alltäglichen Problemchen etc. An meine größte Baustelle sind wir bisher noch nicht rangegangen. Sie weiß, was passiert ist, aber keine Details. Und naja, jetzt drängt sich diese Baustelle bei mir in den Vordergrund, wird aber noch durch 2 Gefühle daran gehindert ganz da zu sein sozusagen. Und genau das erzählte ich heute. Vorgenommen hab ich es mir nicht, aber nach letzter Woche, wo sie meinte, ich bestimme worüber wir wann reden, war es halt irgendwie da. Und was ich heute ganz arg toll fand, meine Therapeutin meinte "Ich verstehe dass Sie dann ran wollen, aber ich stehe auf der Bremse. Ich möchte erst mit Ihnen ein Auffangnetz schaffen. Und auch dann, schauen wir gemeinsam wie weit wir gehen können, wie es Ihnen in den Stunden geht und wenn wir mal über etwas anderes reden, dann ist das keine verlorene Zeit"

Das hat mich beruhigt. Zu wissen ich kann wenn ich will, aber ich muss nicht. Und wenn du die Symptome benennst/benennen kannst, dann ist das auch schon ein riesiger Schritt. Und eigentlich sollte ja dann jeder Therapeut wissen, dass es einen Auslöser für die Symptome gibt und dir Zeit und Raum lassen, das zu benennen oder dir sogar Hilfsmittel an die Hand geben, um dem was in dir drinnen ist auf eine andere Weise Ausdruck zu verleihen. Mich persönlich bekommt man ja mit kreativen Dingen ganz gut - nicht etwas malen was ich fühle. Aber als es an meine "Baustellen" ging, ich konnte die bspw nicht einfach so runterschreiben. Ich hab mir dann Puzzleteile ausgedruckt und pro Baustelle, gibts nun ein Puzzleteil und alle greifen ineinander. Das war meine Form der Möglichkeit, auf einen Blick zu haben, was Bedarf hat. Und das gleiche wurde mit den Ressourcen gemacht. Zu jedem Puzzleteil gibts jetzt auch einen Stern, auf dem die guten Dinge stehen und wenn alles gut läuft, werden die Dinge auf den Puzzleteilen weniger und auf den Sternen mehr.
Und dadurch dass auf den Puzzleteilen so vieles drauf steht, konnte sich auch meine Therapeutin einen Überblick verschaffen ohne dass ich alles erzählen musste.

Also gib dir die Zeit und nimm den Druck raus! Alles kommt mit seiner Zeit.
Kämpferin Glückskind Wunderfinder

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Rainer-JGS
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Beitrag Fr., 18.05.2018, 12:26

Nur durch absolute offene Wahrhaftigkeit kannst Du auf eine wirk- und heilsame Therapie hoffen, denn diese steht und fällt mit dem Bemühen des Klienten wirklich vorbehaltlos offen und ehrlich zu sein!

Wirf Dein Herz voraus - Dein Körper wird folgen!
Liebe Grüße vom Rainer-JGS,
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.

Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.

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lisbeth
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Beitrag Fr., 18.05.2018, 13:00

Rainer-JGS hat geschrieben: Fr., 18.05.2018, 12:26 Wirf Dein Herz voraus - Dein Körper wird folgen!
Das finde ich so als Ratschlag bei traumatisierten Patienten grob fahrlässig. Das ist ein Vorgespräch bei einem neuen Therapeuten. Natürlich muss man auch erstmal schauen, ob es passt - wechselseitig. Und es ist auch "gut" und vernünftig da auch eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Das hat nichts mit nicht "wahrhaftig" sein zu tun. Sondern mit gesundem Menschenverstand.

Wenn Vertrauen gewachsen ist, dann ist auch die Basis für mehr Offenheit da und meistens ergibt sich das dann im Prozess von selbst.

Ich hatte es öfters erlebt, dass Therapeutinnen bereits bei den ersten Gesprächen von selbst "kapiert" hatten, worum es geht. Nicht im Detail, aber dass es in meiner Vergangenheit traumatische Erlebnisse gibt, die sich bis heute auswirken. Das kommuniziert man selbst auch "nonverbal" auf anderer Ebene mit und ein feinfühliges Gegenüber wird das meistens auch registrieren. Das soll jetzt nicht Angst machen oder Panik oder so, sondern einfach den Druck rausnehmen, dass du alles sofort und gleich auspacken musst. Nimm dir die Zeit dafür, die du brauchst. Ein guter Therapeut wird dich da auf DEINEM Weg begleiten.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Fr., 18.05.2018, 18:13

Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworten!

Ich bin jetzt schon einmal etwas beruhigter und versuche mir nicht so einen starken Druck zu machen, auch wenn ich wahrscheinlich sehr nervös sein werde. Ich werde dann einfach erstmal von meinen ganzen Baustellen (ES, depressive Verstimmungen, Angst im Dunkeln, Schlafstörungen, manchmal das Gefühl von der Außenwelt abgetrennt zu sein, uvm....das sind so krasse Gefühle im Körper, das finde ich echt unheimlich...vor allem wenn ich an die Bilder denke) erzählen und vielleicht kann er sich dann schon etwas denken. Was meint ihr?

@lisbeth: was meinst Du mir "nonverbal"? Also sowas wie Mimik/Gestik oder doch eher Blicke und Körperhaltung? Ich wäre, ehrlich gesagt, sogar schon einmal ganz froh, wenn er das Thema anspricht (jetzt nicht vielleicht nächste Woche, aber ggf. in den Folgeterminen). Dann müsste ich nur noch Nicken. Also diese Vorstellung setzt mich überhaupt nicht unter Druck.

Auf jeden Fall kennt sich der Therapeut wohl mit der Thematik Trauma ganz gut aus. Er hat auch an einem entsprechenden Buch mitgewirkt. Hoffentlich passt es auch menschlich. Irgendwie will ich jetzt auch langsam darüber reden. Meine ES habe ich jetzt schon seit 10 Jahren (immer wieder in verschiedenen Formen) und seit 6 Jahren begleiten mich diese Bilder und Alpträume.

LG
Suspiria

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lisbeth
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Beitrag Fr., 18.05.2018, 19:13

SuspiriaHysteria hat geschrieben: Fr., 18.05.2018, 18:13 @lisbeth: was meinst Du mir "nonverbal"? Also sowas wie Mimik/Gestik oder doch eher Blicke und Körperhaltung? Ich wäre, ehrlich gesagt, sogar schon einmal ganz froh, wenn er das Thema anspricht (jetzt nicht vielleicht nächste Woche, aber ggf. in den Folgeterminen). Dann müsste ich nur noch Nicken. Also diese Vorstellung setzt mich überhaupt nicht unter Druck.
Ja, alles beides. Mimik, Gestik, Körper, Blick/-Kontakt (oder das Fehlen desselben), auch Intonation, Veränderungen in der Stimme, wenn du redest - das alles zusammen und noch mehr. Er wird dir aber nicht auf den Kopf zusagen: Frau Suspina, Sie haben ABC oder XYZ, und du musst nur noch nicken oder den Kopf schütteln.
Er wird vielleicht mitbekommen, dass es Bereiche gibt, die schwierig sind. Oder dass bestimmte Dinge (die eigentlich 'ungefährlich' sind), bei dir Angst oder Panik hervorrufen.
Eigentlich sollte ein fähiger Therapeut dich bei traumatischen Themen/Inhalten nicht "zwingen" oder pushen, jedenfalls nciht weiter als du selbst zu gehen bereit und in der Lage bist und ganz bestimmt nicht im ersten oder zweiten Gespräch...

Muss auch nicht wirklich um konkrete Inhalte gehen am Anfang.
Mir hatte zB eine Therapeutin mal im ersten oder zweiten Gespräch gesagt, dass sie den Eindruck hat, dass die Welt, in der ich mich bewege (also so, wie ich sie wahrnehme) verdammt gefährlich sein müsse. Das war irgendwie komisch. Einerseits eine Erleichterung, weil da endlich jemand etwas wichtiges gesehen, erkannt und benannt hatte. Und andererseits hatte das auch etwas von "sich ertappt fühlen", vielleicht auch Scham deswegen.

Mach dir mal nicht so viele Gedanken und versuche, das einfach mal auf dich zukommen zu lassen... Alles Gute.
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― Anne Lamott

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Fr., 18.05.2018, 19:50

Ja, das werde ich machen.

Augenkontakt wird mir ohnehin schwerfallen. Ich hatte das schonmal bei probatorischen Sitzungen, vor ein paar Jahren. Ich habe die ganze Zeit in die Ecke gestarrt und muss bestimmt total komisch gewirkt haben. Als es dann um so grundsätzliche Themen rund um Partnerschaft/Sexualität ging (damals war ich noch nicht in einer Partnerschaft, jetzt bin ich aber in einer sehr sehr glücklichen) habe ich total verschreckt reagiert. Über diese eigentlich normalen Themen war ich so schockiert, dass ich nur noch einsilbig antworten konnte.

Naja, ich sollte es wirklich auf mich zukommen lassen, auf mein Gefühl hören und abwarten was passiert.

LG
Suspiria

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Sa., 26.05.2018, 05:01

Hallo zusammen!

Nachdem ich das Thema hier vor kurzem eröffnet habe und mittlerweile meinen Termin hatte, wollte ich euch wissen lassen wie es war.

Das Gespräch war gut, mein erster Eindruck ist positiv. Auch habe ich schon einen zweiten Termin.Doch nun machen sich Gewissensbisse bei mir breit.

Tatsächlich habe ich von meinen ganzen „Sachen“, die sich über die letzten Jahre bei mir ereignet haben, berichten können. Auch von den Zuständen der Benommenheit/dem Gefühl, nicht mehr richtig da zu sein (was mir selbst halt ziemlich Angst mach, da ich das nicht steuern kann). Daraufhin kam das Thema „Dissozitaion“ auf den Tisch. Ich wurde dann gefragt, ob ich irgendwelche Auslöser dafür benennen könnte bzw. generell Auslöser für meine ganzen Symptome. Diese Frage habe ich mit „Nein“ beantwortet, auch wenn ich Vermutungen habe. Irgendwie war da so eine Sperre im Kopf, weil ich mir manchmal mal nicht sicher bin, ob ich mir das alles nur einbilde. Vielleicht kann ich später irgendwann davon erzählen, aber momentan geht das einfach nicht. In einer Hypnose im letzten Jahr habe ich davon (also von den Bildern) erzählt und mich gleich so gefühlt als würde ich mich selbst völlig entblößen. Das wollte ich bei dem Termin nicht.

Meint ihr, dass das so in Ordnung war? Ist es schlimm, wenn ich dann noch im Nachhinein von den Bildern spreche? Einerseits würde ich es gerne, aber ich konnte einfach nicht.

Liebe Grüße
SH

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Lilli-E
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Beitrag Sa., 26.05.2018, 07:00

Du hattest ursprünglich diesen Thread eröffnet, weil du befürchtet hattest, du könntest nicht alles sagen. Daraufhin haben dir mehrere User geantwortet und dir versichert, du könntest selbst Tempo und Inhalt bestimmen.

Nach dem Gespräch hast du nun Gewissensbisse, weil du nicht ALLES gesagt hast, aber meinst, ALLES sagen zu müssen. Warum eigentlich? Weil er gefragt hat?

Im Idealfall bekommst du im Laufe der Therapie ein Gespür für dich, deine Verwundungen, deine Bedürfnisse - und auch deine "Rechte". Mit anderen Worten: du wirst (im doppelten Sinne) selbst-bewusst. Alles Gute dabei!

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