Kommunikation in der Therapie
Kommunikation in der Therapie
Hallo ihr Lieben,
Ich würde gerne mal eure Erfahrungen/Meinungen zu einem Thema hören, dass mich gerade sehr beschäftigt. Ich hab mich hier im Forum schon mal durchgearbeitet und den ein oder anderen Beitrag gefunden, der in etwa in diese Richtung geht, aber eben nichts konkretes.
Ich hatte vor kurzem volgende Situation: ich habe in der Therapie zum ersten Mal über die Vergewaltigung gesprochen, die inzwischen 18 Jahre zurückliegt. Ich konnte bisher nicht an dieses Thema, jetzt will es offenbar raus und ich bin auch recht stabil um das endlich angehen zu können. Ich mache mal kurz nen Schwenker: ich bin jetzt seit einem Jahr bei meinem Therapeuten und große Themen bis jetzt waren Nähe-Distanz Regulierung und Angst vor Ablehnung. Ich kenne den Therapeuten schon länger, ich habe vor 14 Jahren schon mal eine Therapie bei ihm gemacht.
Nun wieder zur Situation: nachdem er mich immer ausgebremst hat (da ich nicht stabil genug war) hat er mir jetzt signalisiert, dass der Moment jetzt passt und wir das Thema bearbeiten können. Er bat mir also an zu erzählen und ich legte los. Naja...mehr oder weniger. Es war nämlich auf einmal wie leergefegt in meinem Kopf zu diesem Thema. Auch emotional war ich wie Stein. Ich bin aus dieser Stunde gegangen, als wäre ich gegen eine Wand gerannt. Ich habe nicht verstanden was mit mir los war.
Ich habe ihm dann eine Stunde später eine Nachricht geschrieben, in der ich formulierte, Sassnitz völlig verstört und irritiert bin und ich nicht verstehe warum ich gerade so weit weg war von dem Thema wo ich immer hin wollte und auch das mich schon wieder das Gefühl plagt, dass er mich jetzt verachten könnte oder ablehnt oder er es nicht schlimm genug findet was ich erzählt habe. Darauf hin kam nichts. Keine Antwort. Abends war ich ziemlich traurig darüber und schrieb ihm das in einem Satz. Darauf klingelte mein Telefon. Ich ging ran und nach einer Begrüßung fragte er mich, warum ich ihn so nerve. er fragte weiter ob ich ihn jetzt ärgern möchte oder was diese Nachrichten jetzt sollen. Danach war das Telefongespräch sehr warm und emphatisch aber eben auch strikt und grenzsetzend. Er sagte viele liebe Dinge wie: er findet es toll das ich das erzählt habe und den Schritt gewagt habe, das er da ist auch wenn ich gerade nicht in der Therapie sitze, dass er mich nicht verachtet oder ablehnen oder irgendwas. Er fragte ob das jetzt endlich mal angekommen sei. Er wies mich wiederholt darauf hin, dass die Therapie in den 50 Minuten in der Woche stattfindet, und der Kontakt dazwischen wirklich auf das nötigste beschränkt wird. Auch von meiner Seite hat das so zu sein.
So viel zur Situation. Kopfmäßig ist mir schon klar, dass das so alles seine Richtigkeit hat. Gefühlsmäßig kratzt es mich doch sehr an! All die theoretischen Dinge, dass er sich abgrenzen muss und gerade bei der Thematik Bindungsstörung und Vergewaltigung ein Spagat hin kriegen muss bei mir, das weiß ich. Aber ich weiß es eben nur in meinem Kopf, ich bekomme das Gefühl dazu nicht in die Wagn. All die netten Dinge die er mir gesagt hat sind auf der Waage viel weniger gewichtet, als dass er mir sagt, dass ich ihn nerve. Eigentlich ist mir klar, dass man das nur zu jemanden sagt, der einen auch berührt. Jemanden der einem egal ist sagt man sowas wohl eher nicht. Trotzdem verursacht das in mir ein Gefühl von Ablehnung. Zumal ich auch denke, dass diese Thematik den Boden dafür gebildet hat, dass ich im Thema Nähe Distanz vielleicht einen kleinen Rückfall bekommen habe. Wisst ihr wie ich meine? Ich habe mich eigentlich stetig nach vorne gearbeitet, jetzt hatte ich kurz das Gefühl nach dieser Stunde mit diesem schweren Thema doch etwas mehr Rückhalt zu brauchen. Eine kurze motivierende Antwort hätte gereicht. Inzwischen ist mir auch klar, das es eine reine Schutzfunktion war nicht so viel preiszugeben. In dem Moment konnte ich das aber alles noch gar nicht greifen. Na ja und dann sagt er mir eben das ich ihn nerven…
Habt ihr denn schon mal so Erfahrungen gemacht, dass euch euer Therapeut direkt gesagt hat, dass er ihn nervt? Wie geht ihr mit sowas um?
Ich würde gerne mal eure Erfahrungen/Meinungen zu einem Thema hören, dass mich gerade sehr beschäftigt. Ich hab mich hier im Forum schon mal durchgearbeitet und den ein oder anderen Beitrag gefunden, der in etwa in diese Richtung geht, aber eben nichts konkretes.
Ich hatte vor kurzem volgende Situation: ich habe in der Therapie zum ersten Mal über die Vergewaltigung gesprochen, die inzwischen 18 Jahre zurückliegt. Ich konnte bisher nicht an dieses Thema, jetzt will es offenbar raus und ich bin auch recht stabil um das endlich angehen zu können. Ich mache mal kurz nen Schwenker: ich bin jetzt seit einem Jahr bei meinem Therapeuten und große Themen bis jetzt waren Nähe-Distanz Regulierung und Angst vor Ablehnung. Ich kenne den Therapeuten schon länger, ich habe vor 14 Jahren schon mal eine Therapie bei ihm gemacht.
Nun wieder zur Situation: nachdem er mich immer ausgebremst hat (da ich nicht stabil genug war) hat er mir jetzt signalisiert, dass der Moment jetzt passt und wir das Thema bearbeiten können. Er bat mir also an zu erzählen und ich legte los. Naja...mehr oder weniger. Es war nämlich auf einmal wie leergefegt in meinem Kopf zu diesem Thema. Auch emotional war ich wie Stein. Ich bin aus dieser Stunde gegangen, als wäre ich gegen eine Wand gerannt. Ich habe nicht verstanden was mit mir los war.
Ich habe ihm dann eine Stunde später eine Nachricht geschrieben, in der ich formulierte, Sassnitz völlig verstört und irritiert bin und ich nicht verstehe warum ich gerade so weit weg war von dem Thema wo ich immer hin wollte und auch das mich schon wieder das Gefühl plagt, dass er mich jetzt verachten könnte oder ablehnt oder er es nicht schlimm genug findet was ich erzählt habe. Darauf hin kam nichts. Keine Antwort. Abends war ich ziemlich traurig darüber und schrieb ihm das in einem Satz. Darauf klingelte mein Telefon. Ich ging ran und nach einer Begrüßung fragte er mich, warum ich ihn so nerve. er fragte weiter ob ich ihn jetzt ärgern möchte oder was diese Nachrichten jetzt sollen. Danach war das Telefongespräch sehr warm und emphatisch aber eben auch strikt und grenzsetzend. Er sagte viele liebe Dinge wie: er findet es toll das ich das erzählt habe und den Schritt gewagt habe, das er da ist auch wenn ich gerade nicht in der Therapie sitze, dass er mich nicht verachtet oder ablehnen oder irgendwas. Er fragte ob das jetzt endlich mal angekommen sei. Er wies mich wiederholt darauf hin, dass die Therapie in den 50 Minuten in der Woche stattfindet, und der Kontakt dazwischen wirklich auf das nötigste beschränkt wird. Auch von meiner Seite hat das so zu sein.
So viel zur Situation. Kopfmäßig ist mir schon klar, dass das so alles seine Richtigkeit hat. Gefühlsmäßig kratzt es mich doch sehr an! All die theoretischen Dinge, dass er sich abgrenzen muss und gerade bei der Thematik Bindungsstörung und Vergewaltigung ein Spagat hin kriegen muss bei mir, das weiß ich. Aber ich weiß es eben nur in meinem Kopf, ich bekomme das Gefühl dazu nicht in die Wagn. All die netten Dinge die er mir gesagt hat sind auf der Waage viel weniger gewichtet, als dass er mir sagt, dass ich ihn nerve. Eigentlich ist mir klar, dass man das nur zu jemanden sagt, der einen auch berührt. Jemanden der einem egal ist sagt man sowas wohl eher nicht. Trotzdem verursacht das in mir ein Gefühl von Ablehnung. Zumal ich auch denke, dass diese Thematik den Boden dafür gebildet hat, dass ich im Thema Nähe Distanz vielleicht einen kleinen Rückfall bekommen habe. Wisst ihr wie ich meine? Ich habe mich eigentlich stetig nach vorne gearbeitet, jetzt hatte ich kurz das Gefühl nach dieser Stunde mit diesem schweren Thema doch etwas mehr Rückhalt zu brauchen. Eine kurze motivierende Antwort hätte gereicht. Inzwischen ist mir auch klar, das es eine reine Schutzfunktion war nicht so viel preiszugeben. In dem Moment konnte ich das aber alles noch gar nicht greifen. Na ja und dann sagt er mir eben das ich ihn nerven…
Habt ihr denn schon mal so Erfahrungen gemacht, dass euch euer Therapeut direkt gesagt hat, dass er ihn nervt? Wie geht ihr mit sowas um?
Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.
Martin Johannes Walser
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Vielleicht einfach mal als das annehmen, was es bedeutet: es nervt, dass du ihm zwischen den Therapiestunden kontaktierst. Einfache Message. Hinnehmen, nächste Mal besser machen bzw. DAS gar nicht mehr machen.
Oder willst du jetzt hören, dass er das sicher nicht so gemeint hat, weil du ihm wahrscheinlich im Grunde super viel bedeutest? Das denke ich nicht und ich denke dir wäre auch geholfen, in dem du dir da nichts vormachst. Du bist seine Patienten und nicht Teil seines Privatlebens. Deshalb findet Kontakt auch nur in den Stunden statt. Das hat er dir deutlich zu verstehen gegeben und du solltest das dementsprechend respektieren.
Oder willst du jetzt hören, dass er das sicher nicht so gemeint hat, weil du ihm wahrscheinlich im Grunde super viel bedeutest? Das denke ich nicht und ich denke dir wäre auch geholfen, in dem du dir da nichts vormachst. Du bist seine Patienten und nicht Teil seines Privatlebens. Deshalb findet Kontakt auch nur in den Stunden statt. Das hat er dir deutlich zu verstehen gegeben und du solltest das dementsprechend respektieren.
Ich kann schon verstehen, daß Dein Thera genervt ist, weil Du nach kurzer Zeit eine Antwort auf Deine mail erwartest (er hat auch ein Recht auf ein Privatleben und nur weil eine mail schell ankommt, heißt es nicht, daß er sofort antwoten muss), aber er hätte das etwas freundlicher sagen sollen. Gerade weil Du eine Bindungsstörung hast, ist es wichtig, eine kleine Distanz aufzubauen, damit Dir klar bleibt, Du bist seine Patientin.
Ich darf mails oder SMS schreiben, nutze das aber nur sehr sehr selten und er antwortet auch nur selten, meistens sprechen wir das Thema der mail dann in der Stunde noch mal durch. Meinem Thera ist es wichtig, daß ich in der Stunde rede, aber er weiß, daß das Schreiben manchmal leichter fällt. Ich erwarte auch keine Antwort von ihm, will einiges nur "los" sein.
Saffia
Ich darf mails oder SMS schreiben, nutze das aber nur sehr sehr selten und er antwortet auch nur selten, meistens sprechen wir das Thema der mail dann in der Stunde noch mal durch. Meinem Thera ist es wichtig, daß ich in der Stunde rede, aber er weiß, daß das Schreiben manchmal leichter fällt. Ich erwarte auch keine Antwort von ihm, will einiges nur "los" sein.
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan
Naja, es ist jetzt auch nicht so, dass ich ihm in jeder Woche Nachrichten schicke. Am Anfang habe ich sehr häufig geschrieben da er es mir auch angeboten hatte. Irgendwann haben wir festgestellt, dass ein direkter Kontakt besser für mich ist. Daraufhin wurde das Schreiben weniger. Das war aber auch etwas, was ich lernen musste, jetzt ist es so, dass es wirklich eher selten ist. Montag war eine spezielle Situation in der ich mich völlig überfordert fühlte damit. Sonst hätte ich ihm auch nicht geschrieben. Bis jetzt hatte er dann meist sehr zügig geantwortet. Deshalb wahrscheinlich meine Ungeduld. Meine Definition von Notfall ist offensichtlich eine andere. Und nein, ich möchte nicht hören, dass ich ihm persönlich wichtig bin. Ich bin realistisch genug zu wissen, dass es nicht so ist. Und das ist auch o. k. so. Aber auch das musste ich lernen! Wenn ich es einfach so annehmen könnte bräuchte ich glaube ich keine Therapie. Manche Dinge sind halt nicht für jeden einfach. Aber schön das du das kannst, freut mich für dich. Ich kann es nun leider nicht so einfach. Aber ich bin gerne bereit dazu zu lernen. Dafür mache ich die Therapie. Ich denke aber allerdings, dass es ihm viel mehr genervt hat, dass ich wieder mit dieser Angst vor Ablehnung um die Ecke gekommen bin. Und die kann ich leider einfach nicht abstellen.
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Martin Johannes Walser
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Was hat das denn damit zu tun, was ich (angeblich) kann?
Ich sage dir nur nochmal, was dein Therapeut gesagt hast. Und anscheinend nervte ihn auch, dass du nicht damit klarkamst, dass er nicht sofort geantwortet hat. Das hat er dir gesagt, ich habe es dir nochmal herausgepickt und wiedergegeben, dass das unabhängig von mögen ist, weil du dich herausgewunden hast, dass es was mit wichtig sein zu tun hätte. Was das mit mir zu tun hat, ist mir schleierhaft
Ich sage dir nur nochmal, was dein Therapeut gesagt hast. Und anscheinend nervte ihn auch, dass du nicht damit klarkamst, dass er nicht sofort geantwortet hat. Das hat er dir gesagt, ich habe es dir nochmal herausgepickt und wiedergegeben, dass das unabhängig von mögen ist, weil du dich herausgewunden hast, dass es was mit wichtig sein zu tun hätte. Was das mit mir zu tun hat, ist mir schleierhaft
O. k., dann habe ich das falsch verstanden. Kam bei mir völlig falsch an. Aus banalen Dingen würde ich mich auch einfach nicht bei ihm melden. Einfach weil ich weiß, dass Therapie in den 50 Minuten stattfindet. Diese Situation war für mich ein Notfall. Weshalb ich meinte das ich wohl eine andere Definition von Notfall habe. Es war halt die erste Stunde in der ich darüber geredet habe und das hat mich einfach erst mal wie ein Hammer getroffen. Es war so ein bisschen, als würde dir das erlernte aus der Therapie in diesem Moment wieder völlig wegflutschten.
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Martin Johannes Walser
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Bei ihm melden kannst du dich ja anscheinend, sonst hättest du nicht seine Nummer/Email-Adresse. Nur Antwort darfst du halt nicht erwarten. Es ist nicht schön, dass er das scheinbar nie deutlich klargestellt hat.
Im Normalfall gelten halt solche Nummern, um einen Termin abzusagen, einen Notfalltermin oder so auszumachen. Es liegt natürlich am Therapeuten das deutlich zu kommunizieren. Letztendlich ist es aber einfach so: nicht mal Suizidalität (außer für einen Notfalltermin) ist Grund den Thera außerhalb der Stunde zu kontaktieren. Dafür gibt es andere Hilfsangebote wie die nächste ortsansässige Psychiatrie.
Vielleicht sieht das dein Thera auch anders, aber das gilt so allgemein. Therapie in der Stunde. Viele lassen sich auch kontaktieren, aber antworten nicht. Notfall: Hilfe vor Ort.
Vielleicht besprichst du das auch einfach nochmal mit ihm, um Klarheit bei sowas zu haben. Es wäre zumindest nicht von Vorteil, wenn du dir gerade was antun willst und der Therapeut sagt: sorry, sie nerven.
Im Normalfall gelten halt solche Nummern, um einen Termin abzusagen, einen Notfalltermin oder so auszumachen. Es liegt natürlich am Therapeuten das deutlich zu kommunizieren. Letztendlich ist es aber einfach so: nicht mal Suizidalität (außer für einen Notfalltermin) ist Grund den Thera außerhalb der Stunde zu kontaktieren. Dafür gibt es andere Hilfsangebote wie die nächste ortsansässige Psychiatrie.
Vielleicht sieht das dein Thera auch anders, aber das gilt so allgemein. Therapie in der Stunde. Viele lassen sich auch kontaktieren, aber antworten nicht. Notfall: Hilfe vor Ort.
Vielleicht besprichst du das auch einfach nochmal mit ihm, um Klarheit bei sowas zu haben. Es wäre zumindest nicht von Vorteil, wenn du dir gerade was antun willst und der Therapeut sagt: sorry, sie nerven.
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Hallo Henryette,
ich finde es schade das er dich so behandelt hat, auch wenn das seine Privatsfähre ist.
was Schlendrian schrieb finde ich auch, das du einfach einen Plan B machst.
Wünsche dir viel Kraft!
ich finde es schade das er dich so behandelt hat, auch wenn das seine Privatsfähre ist.
was Schlendrian schrieb finde ich auch, das du einfach einen Plan B machst.
Wünsche dir viel Kraft!
Hm... Das abzuklären ist vielleicht keine schlechte Idee. Ich glaube es geht ihm darum, und das hat er in etwa auch so gesagt wenn ich mich richtig erinnere, dass er mich durchaus für stabil genug hält, solche Sachen mal alleine auszuhalten, ohne jedes Mal wieder in Muttis Schoß zu flüchten. Ich glaube einfach, dass er deshalb so über deutlich geworden ist, um mich dazu zu bringen, dass auch mal zu tun. Quasi gelerntes anzuwenden. Ich hole mir gerne mal eine Rückversicherung, auch persönlich in der Stunde. Er gibt sie mir nur oft nicht, da er mich nicht füttern möchte. Kognitiv verstehe ich das schon und begreife das das klug von ihm ist. Aber der Schmerz in meinem Herzen versucht zu saugen. Und ich versuche gegen zu halten. Und dann komme ich mit dem Thema Vergewaltigung um die Ecke. Und da kann er jetzt ein Spagat hinlegen zwischen wie viel gebe ich ihr das sie das Vertrauen behält (was mir zwischendurch sehr oft weg flutscht) und wie viel grenze ich mich ab damit sie nicht wieder in die Abhängigkeit rutscht. Bei mir schaltet sich halt oft der Fluchtinstinkt ein, weswegen er bis jetzt wohl sehr mild war. Ich bin ziemlich weit unten am Boden rumgekrochen, fast ein halbes Jahr lang, und er hat die Ballance eigentlich so gut hinbekommen, dass ich irgendwann geschafft hab da wieder rauszukriechen. Das war ein ziemlich harter Weg. Jetzt hab ich mich circa drei Monate erholt und bin eigentlich so stabil wie noch nie meinem Leben! Also auch mit kleinen on Tops, habe wieder begonnen Klavier zu spielen, lebe mich kreativ total aus und gestalte mein Leben ganz selbstverantwortlich und vor allen auch mit viel Spaß und Ehrgeiz! Kenne ich von mir so gar nicht. Ich hab mich immer klein gehalten und mir nichts zugetraut. Eben weil ich immer gelernt hab dass ich nichts wert und klein bin. Solche Stunden in denen man über so schreckliche Dinge spricht, die triggern das meist wieder an. Das kleine Innere Kind in mir wird dann geweckt und schreit natürlich laut um Hilfe. Der Moment des Schreibens war ein nachgeben und keine erwachsene Haltung. Kann ich schon auch so sehen. Die Frage die sich mir nur stellt ist: warum ist das Wort Nerven für mich so derartig negativ behaftet, dass ich die komplette Beziehung zwischen ihm und mir in Frage stelle? Mein erster Instinkt die ersten beiden Tage war ich gehe dort nicht mehr hin! Ich nerve ihn, und wenn ich ihn nerve, dann kann er mich ja wohl schlecht ernst nehmen und mit mir Sachen durcharbeiten. Ich habe ihn augenblicklich so entwertet, dass meine Sympathie für ihn in das ganze Gegenteil umgeschlagen ist! Also quasi das komplette schwarz-weiß Verhalten. Es hat mich so verletzt und für mich war’s so eine krasse Ablehnung, dass ich die ganzen netten Sachen die er mir mitgeteilt hat, völlig hinten runterrutschen hab lassen. Ich frage mich was das ist bei mir. Warum kann ich ihm denn gar kein Glauben schenken oder in dem Maße Vertrauen schenken, dass ich weiß, dass er mich nach dieser Sache nicht entwertet und verachtet? Und das Schlimmste ist, dass mir die Sachen kopfmäßig manchmal wirklich klar und bewusst sind, aber mein Gefühl mir was ganz anderes sagt! Das Innere Kind eben…
Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.
Martin Johannes Walser
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Naja, du entwertest ihn. Das projizierst du auf ihn und denkst, dass er dich entwertet. Auch wenn er das vermutlich überhaupt nicht tut.
DAs Verhalten ist halt typisch bei Bindungsstörung. Nach 4 Jahren Therapie bekomme ich das besser hin, aber...gibt immer mal wieder Ausrutscher.
DAs Verhalten ist halt typisch bei Bindungsstörung. Nach 4 Jahren Therapie bekomme ich das besser hin, aber...gibt immer mal wieder Ausrutscher.
Na dann liege ich ja noch gut in der Zeit Vier Jahre, darf ich mal fragen wie du das finanziert bekommst? Also zahlt das die Kasse noch?
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Martin Johannes Walser
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Und dann noch die Frage, warum entwerte ich ihn denn?
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Martin Johannes Walser
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Weil du mit der narzistischen Kränkung nicht zurechtgekommen bist: Du hast ihn genervt (also die Tatsache, dass er dir sagte, er sei genervt, hat dich bis ins Mark gekränkt).
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Naja, ob das immer alles ein inneres Kind ist sei mal dahingestellt. Aber ansonsten rate ich dir in solchen Fällen bei deinem Kopf zu bleiben, also in der Realität. Ich kenne diese Zustände auch, wäre aber nie auf die Idee gekommen den Therapeuten anzurufen, sondern auszuhalten und zu schauen wie ich ALLEIN damit umgehen kann. Darauf läuft letztlich jede Therapie hinaus damit alleine im Leben klarzukommen.
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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