Wie kann ich meine Angst vor schwerer Erkrankung abstellen?
Verfasst: Sa., 31.03.2018, 15:10
Liebe Community,
ich habe schon seit meiner Kindheit Defizite, die mir immer das Leben schwer gemacht haben - größtenteils in der Schule und im Berufsleben.
Ich bin in allen Dingen nicht nur langsam, sondern wirklich entsetzlich langsam! Außerdem habe ich motorische Probleme und Konzentrationsstörungen und bin sehr vergesslich.
Keinen Job konnte ich lange halten.
Irgendwann begann ich vor Jahren damit, diverse Ärzte aufzusuchen, um eine Diagnose zu bekommen. Ich wollte mir selbst beweisen, nicht einfach nur dumm und faul zu sein.
Ich war bei einem Neurologen, einem Psychiater und meinem Hausarzt bezüglich meiner Symptomatik. Alle versicherten mir - ohne nähere Untersuchungen - , dass alles in Ordnung sei und es mir nur an Selbstvertrauen fehle und ich ein "Panikmensch" sei. Den Neurologen sprach ich konkret auf die Möglichkeit einer Untersuchung per EEG an. Er lachte nur und meinte, das sei nun wirklich nicht nötig.
Wenn ich mit Freunden darüber sprach, wurde mir gesagt, ich solle nicht so viel im Internet lesen. Jeder habe seine Probleme, der eine mehr, der andere weniger, und es müsse doch nicht zwangsläufig eine Erkrankung dahinterstecken.
Irgendwann beschloss ich, noch mal einen Neurologen aufzusuchen. Dieser war dann sichtlich bemüht, die Ursache für meine Probleme herauszufinden. Nach der Schilderung meiner Leidensgeschichte und einem EEG stellte er die Diagnose Epilepsie. Er sprach ein Fahrverbot aus und verschrieb mir Medikamente.
Danach habe ich mich wohl etwas unklug verhalten. Ich konnte die Diagnose nicht glauben, denn ich las im Internet, dass bei jeder vierten Diagnose keine Epilepsie vorliegt. Ich entsorgte das Rezept und fuhr weiter mit dem Auto. Bei dem Arzt habe ich mich nie wieder blicken lassen.
Es ist seit der Diagnose vor einem Jahr auch nichts Schlimmes passiert. Nur eine Woche danach wurde mir plötzlich so komisch, als ich vom Rehasport war. Es war ein Gefühl, als wenn sich die Umwelt plötzlich langsam auflöste. Dabei wurde ich fast von einem Auto erfasst, als ich als Fußgängerin in der Stadt unterwegs war. Ich schob es auf den Kreislauf, weil ich ja gerade vom Sport kam.
Wenn ich mal Auffälligkeiten habe, die man mit Epilepsie in Verbindung bringen KÖNNTE, versuche ich, andere Gründe dafür zu finden. Wenn ich mal wieder vor lauter Verträumtheit nichts mitbekommen habe, schiebe ich es auf niedrigen Blutdruck. Wenn ich mir in die Zunge oder Lippe gebissen habe, begründe ich das mit psychischem Stress. Meine nervige Vergesslichkeit schiebe ich auf mein Alter, da ich schließlich Mitte 40 bin.
Trotzdem habe ich ganz große Ängste und manchmal bohrt auch das schlechte Gewissen, dass ich mich eventuell verantwortungslos verhalte! Angst habe ich, weil ich nicht ganz ausschließen kann, dass nicht doch eine Epilepsie bei mir vorliegt.
Der Gedanke, dass ich diese schreckliche Krankheit haben könnte, versetzt mich in Panik!
Mein Opa hatte im Alter Epilepsie und er hatte wirklich schlimme Anfälle. Es musste jedes Mal der Notarzt gerufen werden und es ging ins Krankenhaus. Irgendwann fand ein Neurologe das passende Medikament für ihn und mein Opa hatte dann bis zu seinem Tod keine epileptischen Anfälle mehr.
Ich möchte meine Ängste in den Griff bekommen und nicht ständig mit dem Gedanken leben, was ist, wenn es mich doch erwischt. Was ist, wenn es mich im höheren Alter doch trifft und ich bin allein in meiner Wohnung und niemand hilft mir?
Es gibt Momente, wo ich es nicht verdrängen kann und mich da hineinsteigere.
Einmal wurde ich kurz wach, weil ich im Schlaf dermaßen gestrampelt habe und dabei eine Socke verlor (ich brauche im Winter im Socken im Bett). Ein anderes Mal wurde ich aus dem Schlaf gerissen, weil mein Körper so heftig zuckte. Ich hatte sicher beide Male einen Alptraum, aber der Hintergedanke an Epilepsie ist dann doch da...
Könnt ihr mir einen Rat geben?
Liebe Grüße,
Dorottya
ich habe schon seit meiner Kindheit Defizite, die mir immer das Leben schwer gemacht haben - größtenteils in der Schule und im Berufsleben.
Ich bin in allen Dingen nicht nur langsam, sondern wirklich entsetzlich langsam! Außerdem habe ich motorische Probleme und Konzentrationsstörungen und bin sehr vergesslich.
Keinen Job konnte ich lange halten.
Irgendwann begann ich vor Jahren damit, diverse Ärzte aufzusuchen, um eine Diagnose zu bekommen. Ich wollte mir selbst beweisen, nicht einfach nur dumm und faul zu sein.
Ich war bei einem Neurologen, einem Psychiater und meinem Hausarzt bezüglich meiner Symptomatik. Alle versicherten mir - ohne nähere Untersuchungen - , dass alles in Ordnung sei und es mir nur an Selbstvertrauen fehle und ich ein "Panikmensch" sei. Den Neurologen sprach ich konkret auf die Möglichkeit einer Untersuchung per EEG an. Er lachte nur und meinte, das sei nun wirklich nicht nötig.
Wenn ich mit Freunden darüber sprach, wurde mir gesagt, ich solle nicht so viel im Internet lesen. Jeder habe seine Probleme, der eine mehr, der andere weniger, und es müsse doch nicht zwangsläufig eine Erkrankung dahinterstecken.
Irgendwann beschloss ich, noch mal einen Neurologen aufzusuchen. Dieser war dann sichtlich bemüht, die Ursache für meine Probleme herauszufinden. Nach der Schilderung meiner Leidensgeschichte und einem EEG stellte er die Diagnose Epilepsie. Er sprach ein Fahrverbot aus und verschrieb mir Medikamente.
Danach habe ich mich wohl etwas unklug verhalten. Ich konnte die Diagnose nicht glauben, denn ich las im Internet, dass bei jeder vierten Diagnose keine Epilepsie vorliegt. Ich entsorgte das Rezept und fuhr weiter mit dem Auto. Bei dem Arzt habe ich mich nie wieder blicken lassen.
Es ist seit der Diagnose vor einem Jahr auch nichts Schlimmes passiert. Nur eine Woche danach wurde mir plötzlich so komisch, als ich vom Rehasport war. Es war ein Gefühl, als wenn sich die Umwelt plötzlich langsam auflöste. Dabei wurde ich fast von einem Auto erfasst, als ich als Fußgängerin in der Stadt unterwegs war. Ich schob es auf den Kreislauf, weil ich ja gerade vom Sport kam.
Wenn ich mal Auffälligkeiten habe, die man mit Epilepsie in Verbindung bringen KÖNNTE, versuche ich, andere Gründe dafür zu finden. Wenn ich mal wieder vor lauter Verträumtheit nichts mitbekommen habe, schiebe ich es auf niedrigen Blutdruck. Wenn ich mir in die Zunge oder Lippe gebissen habe, begründe ich das mit psychischem Stress. Meine nervige Vergesslichkeit schiebe ich auf mein Alter, da ich schließlich Mitte 40 bin.
Trotzdem habe ich ganz große Ängste und manchmal bohrt auch das schlechte Gewissen, dass ich mich eventuell verantwortungslos verhalte! Angst habe ich, weil ich nicht ganz ausschließen kann, dass nicht doch eine Epilepsie bei mir vorliegt.
Der Gedanke, dass ich diese schreckliche Krankheit haben könnte, versetzt mich in Panik!
Mein Opa hatte im Alter Epilepsie und er hatte wirklich schlimme Anfälle. Es musste jedes Mal der Notarzt gerufen werden und es ging ins Krankenhaus. Irgendwann fand ein Neurologe das passende Medikament für ihn und mein Opa hatte dann bis zu seinem Tod keine epileptischen Anfälle mehr.
Ich möchte meine Ängste in den Griff bekommen und nicht ständig mit dem Gedanken leben, was ist, wenn es mich doch erwischt. Was ist, wenn es mich im höheren Alter doch trifft und ich bin allein in meiner Wohnung und niemand hilft mir?
Es gibt Momente, wo ich es nicht verdrängen kann und mich da hineinsteigere.
Einmal wurde ich kurz wach, weil ich im Schlaf dermaßen gestrampelt habe und dabei eine Socke verlor (ich brauche im Winter im Socken im Bett). Ein anderes Mal wurde ich aus dem Schlaf gerissen, weil mein Körper so heftig zuckte. Ich hatte sicher beide Male einen Alptraum, aber der Hintergedanke an Epilepsie ist dann doch da...
Könnt ihr mir einen Rat geben?
Liebe Grüße,
Dorottya