Freiwilliger Einzelgänger?
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Freiwilliger Einzelgänger?
Hallo!
Ich bin zur Zeit ziemlich verwirrt in meinem Leben...
Seit ich ein kleines Kind war, bin ich ein Einzelgänger. Meine Mutter hat immer versucht, mir als Einzelkind Kontakte zu anderen Kindern zu vermitteln, aber ich habe es immer gehasst und war froh, wieder alleine in meinem Zimmer, meiner Phantasiewelt zu sein.
Im Alter so um die 10 Jahre hatte ich eine Zeitlang eine beste Freundin, allerdings ist der Kontakt durch einen Umzug verlorengegangen.
Seitdem (also ca. seit ich 13 J. bin) hatte ich keinen nennenswerten Kontakt mehr zu anderen Menschen. Meine einzige Vertraute ist meine Mutter, mit der ich zusammenlebe. Sie ist der einzige Mensch auf der ganzen Welt, bei dem ich ich selbst sein kann, mich öffnen und meine Tiefen offenbaren kann.
Dabei ist es nicht so, dass ich andere Menschen bewusst ablehnen würde...im Gegenteil, ich habe lange Jahre versucht, einer von ihnen zu sein. Oberflächlichen Small Talk beherrsche ich schon ganz gut, und die meisten Leute schütten mir auch gerne ihr Herz aus.
Leider - so meine bisherige Erfahrung - ticke ich ganz offensichtlich grundverschieden als die meisten anderen. Small Talk in allen Ehren, aber MIR gibt das gar nichts, und was die anderen bewegt (also das, was "normal" ist), ist mir fremd (Kinder, Ehe, Familie, Kochen, alljährlicher Pauschalurlaub etc.) Ich höre zu und bin höflich, frage nach, die anderen fühlen sich wohl, aber ich bin nachher richtiggehend ausgelaugt, da ich mit diesen Lebensbereichen einfach nichts anfangen kann.
Wann immer ich versucht habe, ein Gespräch anzufangen mit den Dingen, die mich bewegen (Musik, Spiritualität, Gesellschaftskritik, Umweltschutz, die "Welt verbessern"), wurde ich immer als die "Komische" bezeichnet und ausgegrenzt. In der Schule wurde ich von den anderen Kindern grün und blau geprügelt und gemobbt.
Eine Beziehung habe ich zweimal versucht, es scheiterte leider daran, dass ich a) die viele Nähe und den Mangel an Alleinzeit nicht auf Dauer ertragen konnte und b) absolut kein Interesse an Sex habe. Klarerweise sind die Männer auf und davon.
Derzeit ist es so, dass sich meine sozialen Kontakte ausschließlich auf die Arbeit beschränken. Auf meine gelernte oberflächliche Small Talk-Weise komme ich gut mit den Kollegen zurecht. Nach 8 Stunden bin ich allerdings völlig erschöpft (nicht von der Arbeit, sondern von der sozialen Interaktion) und will nur noch nach Hause, in meine wunderbarer Einsamkeit. Am Wochenende bin ich froh, wenn ich mit keinem Menschen Kontakt haben muss.
Ein wirkliches Gefühl von Leidensdruck habe ich eigentlich nicht, ich frage mich manchmal aber schon, was mit mir so anders ist als bei anderen....Wie gesagt, ich mag Menschen grundsätzlich, aber meine sämtlichen Versuche, Kontakte aufzubauen, scheitern daran, dass ich die Menschen einfach nicht ertrage - ich habe das Gefühl, sie saugen mich aus. Außerdem fühle ich mich in Gegenwart anderer Menschen total beklommen, kann schwer atmen. Ich flüchte bei privaten Treffen meistens auf die Toilette, nur um einmal kurz durchschnaufen zu können. Das Ende des Treffens ist eine Erleichterung für mich...
Was stimmt nicht mit mir?
Ich bin zur Zeit ziemlich verwirrt in meinem Leben...
Seit ich ein kleines Kind war, bin ich ein Einzelgänger. Meine Mutter hat immer versucht, mir als Einzelkind Kontakte zu anderen Kindern zu vermitteln, aber ich habe es immer gehasst und war froh, wieder alleine in meinem Zimmer, meiner Phantasiewelt zu sein.
Im Alter so um die 10 Jahre hatte ich eine Zeitlang eine beste Freundin, allerdings ist der Kontakt durch einen Umzug verlorengegangen.
Seitdem (also ca. seit ich 13 J. bin) hatte ich keinen nennenswerten Kontakt mehr zu anderen Menschen. Meine einzige Vertraute ist meine Mutter, mit der ich zusammenlebe. Sie ist der einzige Mensch auf der ganzen Welt, bei dem ich ich selbst sein kann, mich öffnen und meine Tiefen offenbaren kann.
Dabei ist es nicht so, dass ich andere Menschen bewusst ablehnen würde...im Gegenteil, ich habe lange Jahre versucht, einer von ihnen zu sein. Oberflächlichen Small Talk beherrsche ich schon ganz gut, und die meisten Leute schütten mir auch gerne ihr Herz aus.
Leider - so meine bisherige Erfahrung - ticke ich ganz offensichtlich grundverschieden als die meisten anderen. Small Talk in allen Ehren, aber MIR gibt das gar nichts, und was die anderen bewegt (also das, was "normal" ist), ist mir fremd (Kinder, Ehe, Familie, Kochen, alljährlicher Pauschalurlaub etc.) Ich höre zu und bin höflich, frage nach, die anderen fühlen sich wohl, aber ich bin nachher richtiggehend ausgelaugt, da ich mit diesen Lebensbereichen einfach nichts anfangen kann.
Wann immer ich versucht habe, ein Gespräch anzufangen mit den Dingen, die mich bewegen (Musik, Spiritualität, Gesellschaftskritik, Umweltschutz, die "Welt verbessern"), wurde ich immer als die "Komische" bezeichnet und ausgegrenzt. In der Schule wurde ich von den anderen Kindern grün und blau geprügelt und gemobbt.
Eine Beziehung habe ich zweimal versucht, es scheiterte leider daran, dass ich a) die viele Nähe und den Mangel an Alleinzeit nicht auf Dauer ertragen konnte und b) absolut kein Interesse an Sex habe. Klarerweise sind die Männer auf und davon.
Derzeit ist es so, dass sich meine sozialen Kontakte ausschließlich auf die Arbeit beschränken. Auf meine gelernte oberflächliche Small Talk-Weise komme ich gut mit den Kollegen zurecht. Nach 8 Stunden bin ich allerdings völlig erschöpft (nicht von der Arbeit, sondern von der sozialen Interaktion) und will nur noch nach Hause, in meine wunderbarer Einsamkeit. Am Wochenende bin ich froh, wenn ich mit keinem Menschen Kontakt haben muss.
Ein wirkliches Gefühl von Leidensdruck habe ich eigentlich nicht, ich frage mich manchmal aber schon, was mit mir so anders ist als bei anderen....Wie gesagt, ich mag Menschen grundsätzlich, aber meine sämtlichen Versuche, Kontakte aufzubauen, scheitern daran, dass ich die Menschen einfach nicht ertrage - ich habe das Gefühl, sie saugen mich aus. Außerdem fühle ich mich in Gegenwart anderer Menschen total beklommen, kann schwer atmen. Ich flüchte bei privaten Treffen meistens auf die Toilette, nur um einmal kurz durchschnaufen zu können. Das Ende des Treffens ist eine Erleichterung für mich...
Was stimmt nicht mit mir?
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Da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Es könnte eine Prägung aus der Kindheit sein. Wenn du schon als Kind wenig Kontakt zu anderen hattest, wenn vielleicht deine Mutter häufig schlecht über andere geredet hat oder wenn du einfach keine Gemeinsamkeiten mit anderen finden konntest, dann kann sich das für das restliche Leben so verfestigen, dass du dich nicht auf andere einlassen kannst. Der Einstieg in tiefgründigere Themen erfolgt ja oft über oberflächlichere Themen. Es wird nur selten klappen, dass man direkt in die tiefgründigeren Themen einsteigt, und außerdem braucht es dafür die richtigen Gesprächspartner mit entsprechend Verstand und Tiefgang, das geht einfach nicht mit jedem. Vielleicht hast du den richtigen Leuten noch nicht die Chance gegeben, dich gut genug kennenzulernen.
Es könnte auch eine extreme Introvertiertheit sein, oder Schüchternheit bis hin zur Sozialphobie.
Bei Introvertiertheit ist es so, dass nicht so viel Bedürfnis nach Gesellschaft besteht und dass auch nicht jede Art von Gesellschaft gut ist (lieber ruhige Gesellschaft als viel Trubel). Bei Schüchternheit überwiegen Ängste in Gesellschaft. Menschen mit Sozialphobie haben häufig Angst, dass ihnen in Gesellschaft etwas Peinliches passieren könnte bzw. dass sie etwas falsch machen könnten.
Falls noch weitere Auffälligkeiten wie Schwierigkeiten mit Veränderungen, intensive Wahrnehmung von Reizen, stereotype Bewegungen, fokussierte Interessen, Besonderheiten im Umgang mit Sprache vorliegen (z.B. eintönige Satzmelodie oder gestelzte Sprache), dann könnte man auch an das Asperger-Syndrom denken. Ähnlich wie bei der Introvertiertheit sind dann besondere Bedingungen für Gesellschaft notwendig. Es ist nicht so, dass Geselligkeit völlig abgelehnt wird, aber es darf nicht zu viel sein und die Bedingungen müssen passen. Es können sich auch zusätzlich Ängste entwickelt haben, wenn Kontakte mit anderen in der Vergangenheit häufig schiefgelaufen sind, und wenn man zu denen gehört, die sich häufig selbst hinterfragen.
Solange du mit deinem Leben zufrieden bist, musst du nicht fragen, ob etwas an dir falsch ist. Falls du aber doch irgendwo Leidensdruck hast oder dir wünschen würdest, manche Dinge wären anders, dann ist es sicher nicht verkehrt, das "Problem" genauer zu ergründen.
Am eigenen Temperament kann man wenig ändern (im Gegensatz zu Ängsten, gegen die könnte man etwas machen), aber man kann sich vielleicht die Art von Gesellschaft suchen, mit der man klarkommt. Auf Dauer zu vereinsamen wäre nicht gut, und deine Mutter wird auch nicht ewig leben. Es ist wichtig, rechtzeitig auch andere Freunde zu suchen, wenn man später nicht ganz allein sein will. Selbst wenn es nur 1-2 Leute sind, das ist besser als nichts. Aber in solche Beziehungen muss man dann investieren, dh. sich diesen Leuten gegenüber öffnen. Ich hoffe, du findest jemanden, der zu dir passt.
Es könnte eine Prägung aus der Kindheit sein. Wenn du schon als Kind wenig Kontakt zu anderen hattest, wenn vielleicht deine Mutter häufig schlecht über andere geredet hat oder wenn du einfach keine Gemeinsamkeiten mit anderen finden konntest, dann kann sich das für das restliche Leben so verfestigen, dass du dich nicht auf andere einlassen kannst. Der Einstieg in tiefgründigere Themen erfolgt ja oft über oberflächlichere Themen. Es wird nur selten klappen, dass man direkt in die tiefgründigeren Themen einsteigt, und außerdem braucht es dafür die richtigen Gesprächspartner mit entsprechend Verstand und Tiefgang, das geht einfach nicht mit jedem. Vielleicht hast du den richtigen Leuten noch nicht die Chance gegeben, dich gut genug kennenzulernen.
Es könnte auch eine extreme Introvertiertheit sein, oder Schüchternheit bis hin zur Sozialphobie.
Bei Introvertiertheit ist es so, dass nicht so viel Bedürfnis nach Gesellschaft besteht und dass auch nicht jede Art von Gesellschaft gut ist (lieber ruhige Gesellschaft als viel Trubel). Bei Schüchternheit überwiegen Ängste in Gesellschaft. Menschen mit Sozialphobie haben häufig Angst, dass ihnen in Gesellschaft etwas Peinliches passieren könnte bzw. dass sie etwas falsch machen könnten.
Falls noch weitere Auffälligkeiten wie Schwierigkeiten mit Veränderungen, intensive Wahrnehmung von Reizen, stereotype Bewegungen, fokussierte Interessen, Besonderheiten im Umgang mit Sprache vorliegen (z.B. eintönige Satzmelodie oder gestelzte Sprache), dann könnte man auch an das Asperger-Syndrom denken. Ähnlich wie bei der Introvertiertheit sind dann besondere Bedingungen für Gesellschaft notwendig. Es ist nicht so, dass Geselligkeit völlig abgelehnt wird, aber es darf nicht zu viel sein und die Bedingungen müssen passen. Es können sich auch zusätzlich Ängste entwickelt haben, wenn Kontakte mit anderen in der Vergangenheit häufig schiefgelaufen sind, und wenn man zu denen gehört, die sich häufig selbst hinterfragen.
Solange du mit deinem Leben zufrieden bist, musst du nicht fragen, ob etwas an dir falsch ist. Falls du aber doch irgendwo Leidensdruck hast oder dir wünschen würdest, manche Dinge wären anders, dann ist es sicher nicht verkehrt, das "Problem" genauer zu ergründen.
Am eigenen Temperament kann man wenig ändern (im Gegensatz zu Ängsten, gegen die könnte man etwas machen), aber man kann sich vielleicht die Art von Gesellschaft suchen, mit der man klarkommt. Auf Dauer zu vereinsamen wäre nicht gut, und deine Mutter wird auch nicht ewig leben. Es ist wichtig, rechtzeitig auch andere Freunde zu suchen, wenn man später nicht ganz allein sein will. Selbst wenn es nur 1-2 Leute sind, das ist besser als nichts. Aber in solche Beziehungen muss man dann investieren, dh. sich diesen Leuten gegenüber öffnen. Ich hoffe, du findest jemanden, der zu dir passt.
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Liebe Kaonashi,
danke für deine Antwort.
Extreme Introvertiertheit bzw Sozialphobie klingt für mich gar nicht so unlogisch...in den Asperger-Aspekten, die du beschrieben hast, kann ich mich weniger wiederfinden.
Aber diese beklemmende Angst, etwas falsch zu machen in Gegenwart anderer, etwas zu sagen, für das ich öffentlich gedemütigt werde, jaaa, absolut. Das liegt aber an meiner Schulzeit begründet, wo ich extremst gemobbt und auch verprügelt wurde...von der ganzen Klasse, auch die Burschen sind über mich drübergegangen, ich war grün und blau, und keinen Lehrer hats interessiert :(
Es stimmt ja, dass der Einstieg in tiefgründige Themen oft über Oberflächlichkeit führt....Aber wie ich schon geschrieben habe, bislang hat keiner meiner Gesprächspartner etwas für "meine" Themen übrig gehabt....sie sind wohl zu exotisch für die meisten...
Ich muss dazusagen, dass ich sehr sehr ländlich wohne, was ich auch liebe - die Ruhe, die Natur, die Einsamkeit sind das, was mir gut tut. Wann immer ich ein paar Stunden in Wien verbringen muss, fühlt es sich wie Folter an.
Der einzige Nachteil am Landleben ist allerdings, dass die meisten Leute hier eben ziemlich ähnlich ticken und jenseits der klassischen Lebensinhalte (Kinder, Familie, Ehe, Haus bauen, Kochen etc.) wenig bis gar keine Interessen bestehen. Da sind der örtliche Musikverein und Kirchenchor noch die Highlights (Den Chor habe ich sogar schon ausprobiert in der Hoffnung, Kontakte zu knüpfen, aber da ich nicht christlich bin und bei weitem die Jüngste dort war, hat es mir nicht viel gebracht...)
In Wien gäbe es sicherlich mehr Möglichkeiten, auf Gleichgesinnte zu treffen, das weiß ich. Ich wohne aber 2 Stunden von Wien entfernt, sodass spontane Treffen von diversen Gruppen am Abend kaum möglich sind (ich würde mit dem Nachtzug nach Hause fahren müssen, und ganz ehrlich, der ist nicht ungefährlich....dann nicht vor Mitternacht zu Hause, aber um 5:00 aufstehen und zur Arbeit fahren. Funktioniert leider in der Praxis nicht, so gut kenne ich mich).
In der Nähe Gleichgesinnte, sei es jetzt aktive Künstler in meiner Richtung, Esoterikgruppen oder ökologisch aktive Tierschützer zu finden, war mir bisher nicht beschieden. Leider.
Wie gesagt, ich habe trotzdem immer wieder versucht, mich mit anderen Leuten zu verabreden (hauptsächlich Arbeitskollegen, ansonsten lerne ich keine Leute kennen), aber es war - wie ich schon geschrieben habe - für mich beklemmend und Kraft aussaugend. Stundenlang über die Probleme anderer zu reden und sich ihre Anekdoten über die Sauberkeitserziehung ihrer Kinder anzuhören, gibt mir persönlich nichts - außer dass ich mich über kurz oder lang komplett erschöpft fühle und am liebsten eine Woche keinen Menschenkontakt mehr möchte.
Leidensdruck...naja, wie gesagt, derzeit habe ich keinen, aber wie du schon geschrieben hast - ich mache mir schon so meine Gedanken darüber, wie mein Leben aussehen soll, falls meine Mutter irgendwann "die Ebene wechselt"....
danke für deine Antwort.
Extreme Introvertiertheit bzw Sozialphobie klingt für mich gar nicht so unlogisch...in den Asperger-Aspekten, die du beschrieben hast, kann ich mich weniger wiederfinden.
Aber diese beklemmende Angst, etwas falsch zu machen in Gegenwart anderer, etwas zu sagen, für das ich öffentlich gedemütigt werde, jaaa, absolut. Das liegt aber an meiner Schulzeit begründet, wo ich extremst gemobbt und auch verprügelt wurde...von der ganzen Klasse, auch die Burschen sind über mich drübergegangen, ich war grün und blau, und keinen Lehrer hats interessiert :(
Es stimmt ja, dass der Einstieg in tiefgründige Themen oft über Oberflächlichkeit führt....Aber wie ich schon geschrieben habe, bislang hat keiner meiner Gesprächspartner etwas für "meine" Themen übrig gehabt....sie sind wohl zu exotisch für die meisten...
Ich muss dazusagen, dass ich sehr sehr ländlich wohne, was ich auch liebe - die Ruhe, die Natur, die Einsamkeit sind das, was mir gut tut. Wann immer ich ein paar Stunden in Wien verbringen muss, fühlt es sich wie Folter an.
Der einzige Nachteil am Landleben ist allerdings, dass die meisten Leute hier eben ziemlich ähnlich ticken und jenseits der klassischen Lebensinhalte (Kinder, Familie, Ehe, Haus bauen, Kochen etc.) wenig bis gar keine Interessen bestehen. Da sind der örtliche Musikverein und Kirchenchor noch die Highlights (Den Chor habe ich sogar schon ausprobiert in der Hoffnung, Kontakte zu knüpfen, aber da ich nicht christlich bin und bei weitem die Jüngste dort war, hat es mir nicht viel gebracht...)
In Wien gäbe es sicherlich mehr Möglichkeiten, auf Gleichgesinnte zu treffen, das weiß ich. Ich wohne aber 2 Stunden von Wien entfernt, sodass spontane Treffen von diversen Gruppen am Abend kaum möglich sind (ich würde mit dem Nachtzug nach Hause fahren müssen, und ganz ehrlich, der ist nicht ungefährlich....dann nicht vor Mitternacht zu Hause, aber um 5:00 aufstehen und zur Arbeit fahren. Funktioniert leider in der Praxis nicht, so gut kenne ich mich).
In der Nähe Gleichgesinnte, sei es jetzt aktive Künstler in meiner Richtung, Esoterikgruppen oder ökologisch aktive Tierschützer zu finden, war mir bisher nicht beschieden. Leider.
Wie gesagt, ich habe trotzdem immer wieder versucht, mich mit anderen Leuten zu verabreden (hauptsächlich Arbeitskollegen, ansonsten lerne ich keine Leute kennen), aber es war - wie ich schon geschrieben habe - für mich beklemmend und Kraft aussaugend. Stundenlang über die Probleme anderer zu reden und sich ihre Anekdoten über die Sauberkeitserziehung ihrer Kinder anzuhören, gibt mir persönlich nichts - außer dass ich mich über kurz oder lang komplett erschöpft fühle und am liebsten eine Woche keinen Menschenkontakt mehr möchte.
Leidensdruck...naja, wie gesagt, derzeit habe ich keinen, aber wie du schon geschrieben hast - ich mache mir schon so meine Gedanken darüber, wie mein Leben aussehen soll, falls meine Mutter irgendwann "die Ebene wechselt"....
Ländlich wohnen ist schon ein Handicap.
Gibt es einen Tierschutzverein oder Naturschutzverein irgendwo?
Ich persönlich finde Spieleabende das Nonplusultra, um Leute kennenzulernen, aber solche Spielegruppen muss man auch erst finden oder ggf. selbst gründen. Gut daran finde ich, dass man da am Anfang nicht so viel Smalltalk machen muss. Das Kennenlernen geht langsam und entspannt, außerdem findet man in Spielerunden auch häufig intelligente Leute.
Gibt es einen Tierschutzverein oder Naturschutzverein irgendwo?
Ich persönlich finde Spieleabende das Nonplusultra, um Leute kennenzulernen, aber solche Spielegruppen muss man auch erst finden oder ggf. selbst gründen. Gut daran finde ich, dass man da am Anfang nicht so viel Smalltalk machen muss. Das Kennenlernen geht langsam und entspannt, außerdem findet man in Spielerunden auch häufig intelligente Leute.
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Ich denke, solange du nicht darunter leidest, passt es.
Ich bin auch so. Bin am liebsten allein. Unter Menschen bin ich verkrampft, angespannt und freue mich dann immer, wenn ich zuhause wieder meine Ruhe habe.
Denn ich bin auch immer "die komische" in einer Gruppe und niemand kann mit meinen komplexen Gedankengängen etwas anfangen.
Hab 1-2 Menschen die mich verstehen. Das reicht mir und lebe mittlerweile ganz gut damit dass ich anders bin .
LG
Ich bin auch so. Bin am liebsten allein. Unter Menschen bin ich verkrampft, angespannt und freue mich dann immer, wenn ich zuhause wieder meine Ruhe habe.
Denn ich bin auch immer "die komische" in einer Gruppe und niemand kann mit meinen komplexen Gedankengängen etwas anfangen.
Hab 1-2 Menschen die mich verstehen. Das reicht mir und lebe mittlerweile ganz gut damit dass ich anders bin .
LG
Miss Japan aus Wien.
Hi!
Also du hast verständlicherweise einige Ängste aufgebaut in Bezug auf andere Menschen:
Also theoretisch besteht da absolut die Möglichkeit irgendwo mehr Kontakte aufzubauen.
Nur das hat halt eben auch seinen Preis, zum Beispiel:
- seine eigene Komfortzone verlassen
- vielleicht am Anfang mit den Leuten als Einstieg deine von dir ungeliebten Small-Talk Gespräche führen
- vielleicht sogar Umzug in eine Großstadt
- Zeit investieren...
usw.
Aber wenn man keinen Leidendruck hat...
Man zahlt ja nur für etwas, was man wirklich haben will.
Also du hast verständlicherweise einige Ängste aufgebaut in Bezug auf andere Menschen:
und du interessierst dich für spezielle Themen, die vielleicht wirklich nicht jeden interessieren.Mitternachtsblau11 hat geschrieben: ↑So., 25.03.2018, 11:01 Aber diese beklemmende Angst, etwas falsch zu machen in Gegenwart anderer, etwas zu sagen, für das ich öffentlich gedemütigt werde, jaaa, absolut. Das liegt aber an meiner Schulzeit begründet, wo ich extremst gemobbt und auch verprügelt wurde...von der ganzen Klasse, auch die Burschen sind über mich drübergegangen, ich war grün und blau, und keinen Lehrer hats interessiert :(
Aber Ängste kann man überwinden und ich kenne viele Menschen, die sich für einige der Themen sehr interessieren, die du genannt hast.Mitternachtsblau11 hat geschrieben: ↑Sa., 24.03.2018, 23:53 Wann immer ich versucht habe, ein Gespräch anzufangen mit den Dingen, die mich bewegen (Musik, Spiritualität, Gesellschaftskritik, Umweltschutz, die "Welt verbessern"), wurde ich immer als die "Komische" bezeichnet und ausgegrenzt.
Also theoretisch besteht da absolut die Möglichkeit irgendwo mehr Kontakte aufzubauen.
Nur das hat halt eben auch seinen Preis, zum Beispiel:
- seine eigene Komfortzone verlassen
- vielleicht am Anfang mit den Leuten als Einstieg deine von dir ungeliebten Small-Talk Gespräche führen
- vielleicht sogar Umzug in eine Großstadt
- Zeit investieren...
usw.
Aber wenn man keinen Leidendruck hat...
wofür sollte man dann diesen Preis zahlen?Mitternachtsblau11 hat geschrieben: ↑So., 25.03.2018, 11:01 Leidensdruck...naja, wie gesagt, derzeit habe ich keinen,
Man zahlt ja nur für etwas, was man wirklich haben will.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
Mir geht es ganz oft so...
Ich fühle mich am besten, wenn ich alleine meine Sachen machen kann. So etwas wie Langeweile zu Hause kenn ich garnicht... weil ich hab immer irgendwas was ich machen kann, hab viele hobbies (allein hobbies lol). Bin immer sehr frustriert wenn mir durch den Kontakt mit oberflächigen Menschen oder Teilnahme an Pflichtparties in der arbeit die Zeit fehlt, die ich für mich alleine brauche um aufzuladen...
Ich fühle mich am besten, wenn ich alleine meine Sachen machen kann. So etwas wie Langeweile zu Hause kenn ich garnicht... weil ich hab immer irgendwas was ich machen kann, hab viele hobbies (allein hobbies lol). Bin immer sehr frustriert wenn mir durch den Kontakt mit oberflächigen Menschen oder Teilnahme an Pflichtparties in der arbeit die Zeit fehlt, die ich für mich alleine brauche um aufzuladen...
Ich bin nicht gern Einzelgänger, aber meine psychischen Schmerzen lassen nichts anderes zu. Sehr quälend.
Ja, da gibt es diesen Mythos, dass sich ohne Leidensdruck nichts bewegt.Mitternachtsblau11 hat geschrieben: ↑Sa., 24.03.2018, 23:53 Ein wirkliches Gefühl von Leidensdruck habe ich eigentlich nicht, ....
Stimmt nicht. Leidensdruck kann zwar spektakulär etwas in Bewegung setzen, aber es gibt viele andere Motivationen für Veränderungen.
Wie wäre es, aus Neugier kleine Bereiche zu eröffnen, in denen alternatives Handeln oder alternatives Erleben möglich ist? Muss ja nicht gleich "stundenlang" sein, wie du schreibst, oder von den eigenen Interessen so weit entfernt wie "Kinder, Ehe, ... Pauschalurlaub".
Ich würde mich an deiner Stelle vor dem Heimfahren auf eine halbe Stunde oder eine Stunde mit wem treffen, um bei einem Kaffee über "Musik, Spiritualität, Gesellschaftskritik, Umweltschutz, die "Welt verbessern"" zu reden.
Wenn das noch nicht dran ist, kann man beginnen, per PN oder Email Korrespondenz darüber zu führen. Einen Schritt hast du ja schon anscheinend schon vollzogen. Du postest im Forum über ein sehr persönliches Thema. Kannst du das als Erfolg sehen? Fühlst du dich wohl damit? Viele schaffen genau DAS nicht.
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- sporadischer Gast
- , 50
- Beiträge: 13
Liebe Mitternachtsblau,
du bist doch gar kein Einzelgänger. Du lebst doch mit deiner Mutter.
du bist doch gar kein Einzelgänger. Du lebst doch mit deiner Mutter.
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- Forums-Insider
- , 35
- Beiträge: 421
Also ich habe auch schon seit geraumer Zeit überhaupt keine Freunde mehr, u. gerade ab Mitte 30 wird es immer schwieriger. Oft ist es mir wirklich egal, ich bin sogar froh, somit keine Verpflichtungen zu haben, aber ab u. an überkommen mich Phasen der Langeweile u ich kann mich schwer beschäftigen, wo natürlich dann Freunde hilfreich wären.
Aber gut, entweder man pflegt eine Freundschaft oder eben nicht, wenn man sich selbst oft wieder lange nicht meldet, muss man sich nicht wundern, wenn die Leute dann kein Interesse mehr haben.
Außerdem wird man mit dem Alter ja auch oft anspruchsvoller u. hat gewisse Vorstellungen davon, wie man sich seine Freunde vorstellt, das mag ein Fehler sein, u. mehr Aufgeschlossenheit wäre hilfreich.
Man kann leider nicht mit dem finger schnipsen u Voilà, man hat Freunde ...
Aber gut, entweder man pflegt eine Freundschaft oder eben nicht, wenn man sich selbst oft wieder lange nicht meldet, muss man sich nicht wundern, wenn die Leute dann kein Interesse mehr haben.
Außerdem wird man mit dem Alter ja auch oft anspruchsvoller u. hat gewisse Vorstellungen davon, wie man sich seine Freunde vorstellt, das mag ein Fehler sein, u. mehr Aufgeschlossenheit wäre hilfreich.
Man kann leider nicht mit dem finger schnipsen u Voilà, man hat Freunde ...
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