Hallo Leute,
gestern habe ich meine Psychotherapie nun endlich beendet. Ich habe zwar noch immer die Option weiter zu machen, aber ich habe mich dazu entschlossen, für zwei bis drei Monate die Psychotherapie ganz sicher aus zu setzen, da ich beruflich viel zum tun habe und ich momentan keiner Psychotherapie bedarf.
Mir geht es nach der Beendigung ganz gut. Ich habe nur bissl Angst, in die alten Verhaltensmuster zurück zu fallen, aber ich hoffe, dass das schon klappen wird.
Mir hat die Therapie sehr gut gefallen. Sie war auch sehr anstregend und aufregend.
Nun habe ich das Thema gestartet, um daraus eine Diskussion entstehen zu lassen, warum, wieso und wie ihr eure Psychotherapie beendet habt bzw. ob und wann ihre eure Therapie beenden wollt.
Hier im Forum und allgemein findet man ja eher wenig über das Thema Therapieende, usw.
Ich hoffe, es wird eine spannende Diskussion! =)
Psychotherapie beenden - Eure Erfahrungen damit
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Ich habe bisher zwei Therapien beendet. Nicht weil Stunden aufgebraucht oder so, sondern aus eigenem Willen.
Die erste Therapie begann ich 2013 und sie war tiefenpsychologisch. Ich muss dazu sagen, die Therapeutin war mir nicht 100% symphatisch, aber sie war die einzige, die mir innerhalb 14 Tagen einen Termin anbieten konnte und bei der ich direkt starten konnte. Also nahm ich sie in meiner Not, denn ganz unsymphatisch war sie ja nun auch nicht. Und als Therapieanfänger, neigt man ja doch eher dazu, zu nehmen was man bekommt. Naja also nach ca 1-1 1/2 Jahren habe ich dann nach einer Meinungsverschiedenheit aufgehört und habe einfach keine Folgetermine mehr ausgemacht. Grund für die Auseinandersetzung war, dass sie mir auch nach mehrmaligem drauf hinweisen die schwierigen Themen aufgedrückt hat und immer tiefer gebohrt hat und ich häufig schlimmer raus bin, als ich rein bin. Und irgendwann meinte ich zu ihr, dass ich das Gefühl habe ihr würde es gefallen immer weiter zu bohren und rumzustochern. Fand sie doof, hat dementsprechend reagiert "bla bla, das haben ihnen doch ihre Freunde eingeredet, halten sie sich fern von denen, bla bla" Das wiederum fand ich dann doof und bin einfach nicht mehr gekommen.
Die zweite Therapie, die eigentlich als Beratung anfing (systemische Therapeutin), habe ich selbst gezahlt, weil keine Kassenzulassung und ja auch nicht gedacht, dass ich da 2 Jahre hingehen werde. Das war Ende 2015(ca 1/2-3/4 Jahr nach der ersten Therapie) als ich die dann anfing und ich hab sie im Grunde 2mal beendet. Das erste Mal letztes Jahr im März. Da fühlte ich mich dann bereit fürs Leben, also gab es keine Folgetermine mehr, aber die Gewissheit, ich könne immer wieder neue Termine bekommen. Das war dann auch der Fall, im Sommer gab es dann wieder ein paar Schwierigkeiten bei mir, bei denen ich Unterstützung brauchte. Ich war ja eh nur 1-2 Mal im Monat bei ihr. Das war dann im Sommer auch mehr so Beratungscharakter und ich ging ca. alle 6-8Wochen zu ihr. Meine Lage spitzte sich dann aber so zu im Herbst letzten Jahres, dass ich regelmäßiger kam und sie mich stabilisierte. Und im November letzten Jahres fand ich dann meine aktuelle Therapeutin mit Kassenzulassung und allem und damit beendete ich dann auch die andere Therapie. Da war also im Grunde ein nahtloser Übergang zur aktuellen Therapie, die analytischer Natur ist und daher mit einer bisherigen Laufzeit von knapp 4 Monaten noch ganz am Anfang steht und da ein Ende noch ganz weit weg ist.
Die erste Therapie begann ich 2013 und sie war tiefenpsychologisch. Ich muss dazu sagen, die Therapeutin war mir nicht 100% symphatisch, aber sie war die einzige, die mir innerhalb 14 Tagen einen Termin anbieten konnte und bei der ich direkt starten konnte. Also nahm ich sie in meiner Not, denn ganz unsymphatisch war sie ja nun auch nicht. Und als Therapieanfänger, neigt man ja doch eher dazu, zu nehmen was man bekommt. Naja also nach ca 1-1 1/2 Jahren habe ich dann nach einer Meinungsverschiedenheit aufgehört und habe einfach keine Folgetermine mehr ausgemacht. Grund für die Auseinandersetzung war, dass sie mir auch nach mehrmaligem drauf hinweisen die schwierigen Themen aufgedrückt hat und immer tiefer gebohrt hat und ich häufig schlimmer raus bin, als ich rein bin. Und irgendwann meinte ich zu ihr, dass ich das Gefühl habe ihr würde es gefallen immer weiter zu bohren und rumzustochern. Fand sie doof, hat dementsprechend reagiert "bla bla, das haben ihnen doch ihre Freunde eingeredet, halten sie sich fern von denen, bla bla" Das wiederum fand ich dann doof und bin einfach nicht mehr gekommen.
Die zweite Therapie, die eigentlich als Beratung anfing (systemische Therapeutin), habe ich selbst gezahlt, weil keine Kassenzulassung und ja auch nicht gedacht, dass ich da 2 Jahre hingehen werde. Das war Ende 2015(ca 1/2-3/4 Jahr nach der ersten Therapie) als ich die dann anfing und ich hab sie im Grunde 2mal beendet. Das erste Mal letztes Jahr im März. Da fühlte ich mich dann bereit fürs Leben, also gab es keine Folgetermine mehr, aber die Gewissheit, ich könne immer wieder neue Termine bekommen. Das war dann auch der Fall, im Sommer gab es dann wieder ein paar Schwierigkeiten bei mir, bei denen ich Unterstützung brauchte. Ich war ja eh nur 1-2 Mal im Monat bei ihr. Das war dann im Sommer auch mehr so Beratungscharakter und ich ging ca. alle 6-8Wochen zu ihr. Meine Lage spitzte sich dann aber so zu im Herbst letzten Jahres, dass ich regelmäßiger kam und sie mich stabilisierte. Und im November letzten Jahres fand ich dann meine aktuelle Therapeutin mit Kassenzulassung und allem und damit beendete ich dann auch die andere Therapie. Da war also im Grunde ein nahtloser Übergang zur aktuellen Therapie, die analytischer Natur ist und daher mit einer bisherigen Laufzeit von knapp 4 Monaten noch ganz am Anfang steht und da ein Ende noch ganz weit weg ist.
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Den Gedanken hatte ich vorm Verfassen meines Posts auch irgendwie....
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Ich hab vor 3 Jahren eine sehr lange Therapie beendet. Der Entschluss ging ursprünglich von mir aus, dann wollte ich zwischendrin doch noch einen Rückzieher machen, aber meine Therapeutin bestand auf dem gesetzten Termin. Und das war gut so, denn tendenziell findet sich ja immer irgend ein Grund dafür, doch noch ein bisschen zu bleiben. Für mich war die Kombination von Selbstbestimmung und Insistieren auf dem Vereinbarten goldrichtig.
Allerdings: ich hab mir viel Zeit gelassen mit dem Abschied, genau 9 Monate, eine Schwangerschaft lang. Fand ich auch Symbolisch ganz schön.
Vor Rückfall in alte Muster hatte ich auch Angst. Deshalb bin ich noch 1,5 Jahre in eine private Gruppe gegangen, um 1 Mal im Monat das analytische Sprechen zu praktizieren. Jetzt brauch ich auch das nicht mehr.
Ich war in den ersten 2 Jahren 2 mal im Jahr bei meiner Analytikerin, um zu erzählen. Jetzt ist das schon 1 Jahr her, dass ich da war. Und im Moment will ich gar nicht, spür sie auch so. Mal sehen
Allerdings: ich hab mir viel Zeit gelassen mit dem Abschied, genau 9 Monate, eine Schwangerschaft lang. Fand ich auch Symbolisch ganz schön.
Vor Rückfall in alte Muster hatte ich auch Angst. Deshalb bin ich noch 1,5 Jahre in eine private Gruppe gegangen, um 1 Mal im Monat das analytische Sprechen zu praktizieren. Jetzt brauch ich auch das nicht mehr.
Ich war in den ersten 2 Jahren 2 mal im Jahr bei meiner Analytikerin, um zu erzählen. Jetzt ist das schon 1 Jahr her, dass ich da war. Und im Moment will ich gar nicht, spür sie auch so. Mal sehen
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Hallo ziegenkind,
Wow 9 Monate Abschied zunehmen, wie hast du dies denn gestaltet. Möchtest du da einbisschen erzählen, wenn du möchtest?
Hast du da die 9 Monate nur von Abschied geredet? Oder was du neu machst ohne deine Therapeutin?
Siehst du sie nie wieder deine Therapeutin oder schreibst du ab und zu wenn es dir schlecht geht?
Wow 9 Monate Abschied zunehmen, wie hast du dies denn gestaltet. Möchtest du da einbisschen erzählen, wenn du möchtest?
Hast du da die 9 Monate nur von Abschied geredet? Oder was du neu machst ohne deine Therapeutin?
Siehst du sie nie wieder deine Therapeutin oder schreibst du ab und zu wenn es dir schlecht geht?
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Meinen Abschied gestalte ich auch schon seit...hmmm seit einem Jahr. Mir ist das ganz wichtig, bewusst viel Zeit da hinein zu stecken, damit die Loslösung auch gelingt. D.h., ich hatte vor einigen Monaten eine Phase des heftigen Trauerns und konnte das aber noch in der Therapie besprechen. Finde ich hilfreich. Nun hat sich viel Freude, Stolz und Dankbarkeit dazugesellt.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Ich habe vor einigen Jahren meine Therapie beendet. Das Ende war von mir gewollt - niemals hatte ich das Bedürfnis, "ewig" in Therapie bleiben zu wollen. Im Gegenteil: ich habe mich gefreut, bald wieder mir selbst zu gehören. Mir persönlich wäre ein mehrmonatige Abschiedsphase deutlich zu lang gewesen (aber da ist ja jede(r) anders).
Nach dem Ende war ich zunächst hin und her geworfen. Bei mir lag so gesehen das Abschiednehmen eher in der Zeit nach dem Ende. Wir haben uns dann nach einem Vierteljahr noch einmal getroffen und haben uns über diese drei Monate unterhalten. Das war mir wichtig.
Seitdem haben wir uns nicht mehr getroffen. Ich komme sehr gut mit mir selbst zurecht und habe mich gut stabilisiert. Die Therapie hat mich tatsächlich stark gemacht. Ich habe in meiner Therapien zwei gute Entscheidungen getroffen. Die erste war, mich auf die Therapie einzulassen. Die zweite (genau so wichtige) Entscheidung war die, mich durch das Beenden der Therapie auf mich selbst einzulassen.
Nicht alles, was ich in Therapie an Veränderungen angenommen hatte, habe ich hinterher behalten. Ist auch nicht schlimm. Die Therapie hat mich aber definitiv weiter gebracht und weitere Veränderungen angestoßen. Nicht alle sofort, aber doch irgendwann (manche erst im Laufe von zwei, drei Jahren). Ich glaube, man darf da nicht ungeduldig sein - Therapie kann wirken, braucht aber einfach viel Zeit. Dazu ist nicht einmal die Dauerpräsenz des Therapeuten nötig (eher im Gegenteil!!).
Nach dem Ende war ich zunächst hin und her geworfen. Bei mir lag so gesehen das Abschiednehmen eher in der Zeit nach dem Ende. Wir haben uns dann nach einem Vierteljahr noch einmal getroffen und haben uns über diese drei Monate unterhalten. Das war mir wichtig.
Seitdem haben wir uns nicht mehr getroffen. Ich komme sehr gut mit mir selbst zurecht und habe mich gut stabilisiert. Die Therapie hat mich tatsächlich stark gemacht. Ich habe in meiner Therapien zwei gute Entscheidungen getroffen. Die erste war, mich auf die Therapie einzulassen. Die zweite (genau so wichtige) Entscheidung war die, mich durch das Beenden der Therapie auf mich selbst einzulassen.
Nicht alles, was ich in Therapie an Veränderungen angenommen hatte, habe ich hinterher behalten. Ist auch nicht schlimm. Die Therapie hat mich aber definitiv weiter gebracht und weitere Veränderungen angestoßen. Nicht alle sofort, aber doch irgendwann (manche erst im Laufe von zwei, drei Jahren). Ich glaube, man darf da nicht ungeduldig sein - Therapie kann wirken, braucht aber einfach viel Zeit. Dazu ist nicht einmal die Dauerpräsenz des Therapeuten nötig (eher im Gegenteil!!).
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Krümelmonster, nur vom Abschied geredet habe ich nicht. War eher Therapie im Horizont des Abschieds. Ich hab noch mal alles ganz deutlich ausgesprochen, was immer so schwierig war, der Klassiker, Gefühle für meine Thera, die Angst zu viel zu sei, die Sehnsucht angenommen zu werden und so. Außerdem haben wir beide noch mal auf all die Jahre zurück geblickt. War nicht zu viel Zeit, war für mich richtig
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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- Forums-Gruftie
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Hallo ziegenkind,
jetzt kann ich auch meinem Abschied vorbereiten, wie ich ihn gestalten kann. Die Schilderung von deinem Text waren bildlich und wörtlich verständlich erklärt. Dankeschön!
jetzt kann ich auch meinem Abschied vorbereiten, wie ich ihn gestalten kann. Die Schilderung von deinem Text waren bildlich und wörtlich verständlich erklärt. Dankeschön!
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