Schlafprobleme & Phonophobie
Schlafprobleme & Phonophobie
Hallo zusammen,
nach Jahren sporadischen stillen Mitlesens habe ich mich nun wegen eines Problems angemeldet, das irgendwo zwischen diesem Forumsbereich und dem Bereich zu Ängsten liegt. Ich freue mich, wenn einige von euch meinen Beitrag lesen und Tipps/Anregungen geben können.
Mein Problem besteht in Durchschlafproblemen und in einer fast schon 'allergischen' Reaktion auf das Gurren von Tauben. Beides bedingt einander; ich kann nicht lange genug schlafen und wenn ich erstmal wach bin, habe ich Angst, dass die Tauben anfangen zu gurren und sobald sie das tun, bekomm ich innere Agression und auch Panik und brauche endlos, um noch mal in einen nicht sehr erholsamen Schlaf zu fallen.
Mir ist völlig klar, wie das Problem entstanden ist. Ich bin zurzeit Studentin im Zweitstudium (passenderweise Psychologie ) und bin im Oktober in eine neue WG gezogen. Dort fühle ich mich sehr wohl, nur leider ist die Wohnung unerwartet sehr laut. Man kann den Lieferverkehr am frühen Morgen sehr laut hören, außerdem ab halb 7 eine Großbaustelle genau neben der Toreinfahrt, und da sich im Herbst eine Taubenplage im Innenhof entwickelt hat, hat es ab 8 laut gegurrt direkt vor meinem Fenster. Ich bin schon seit Jahren sehr geräuschempfindlich (habe Tinnitus und leichte Hyperakkusis-Erscheinungen) und hatte immerschon schnell Schlafprobleme. Die Sitution in der Wohnung hat mich total ausgelaugt. Im neuen Jahr wurde die Taubenpräsenz dann so massiv, dass mich deren Gurren zunehmend mehr gestört hat als die Baustelle. Ich habe begonnen, bei deren Gurren aufzustehen und sie wütend vom Balkon zu verjagen. Als dann die stressige Klausurenphase begann, wurde es alles so schlimm, dass ich regelmäßig nur noch 4 Stunden schlafen konnte und beim ersten Gurren schweißgebadet aus dem Schlaf gerissen wurde.
Jetzt bin ich seit 2 Wochen an meinem ruhigen Heimatort und die Schlafprobleme bleiben. Schlimmer noch: mein Problem mit Tauben hat sich verstärkt! Was mich total schockiert hat: ich kann auch hier morgens Tauben hören - auf den Nachbarhäusern zb. Die sind zwar weiter weg und viel leiser als in meiner WG, aber sie stören mich trotzdem massiv! Das Irritierende: die habe ich 30 Jahre lang nicht wahrgenommen und niemand in meiner Familie stört sich daran. Mich 'springt' das Geräusch jetzt aber geradezu an, und zwar überall. Offensichtlich hat eine Furchtkonditionierung stattgefunden: das Gurren dieser Tauben, was mir vorher völlig gleichgültig war, löst bei mir jetzt sehr starke, negative Gefühle aus und erregt unwillkürlich meine Aufmerksamkeit. Ich finde dieses Geräusch in seiner sich steigernden Penetranz und Tonhöhe inzwischen unerträglich.
Noch als Anmerkung: Ich bin seit 8 Jahren chronisch krank (Cranio-Mandibuläre Dysfunktion und Atemprobleme). Es wurde angenommen, dass die Ursachen rein psychisch seien. Ich habe zwei Verhaltenstherapien gemacht; Diagnose: Generalisierte Angststörung. Meine damals schon vorhandenen psychischen Probleme wurden immer besser; bis Weihanchten hatte ich seit über 3 (!) Jahren gar keine psychischen Symptome mehr; die körperlichen Symptome wurden aber immer schlechter. Inzwishcen ist klar, dass es auch körperliche Ursachen gibt, die jahrelang übersehen wurden und sich nach und nach immer negativer wechselseitig beeinflusst haben (Kieferfehlstellung, Zahnverschiebungen, Mandelvergrößerung und Nasenschiefstellung). Ich glaube, dass meine Durschschlafprobleme körperlich bedingt sind, da ich nachts schlecht atmen kann, dann mit total zuer Nase aufwache und oft Kopfschmerzen vom Zähneknirschen habe. Meine Unfähigkeit, wieder einzuschlafen, und meine übertriebene Reaktion auf die Tauben sind dagegen meines Earchtens rein psychischer Natur.
Die körperlichen Ursachen sind in Behandlung. Meine Frage ist, wie ich die psychischen Probleme bis dahin in den Griff kriegen kann. Tauben sind überall; ich muss diese Reaktion auf ihre Geräusche wieder loswerden. Ideen bisher:
- Gegenkonditionierung: angenehme Hintergrundmusik mixen (Regen, Wind....) und bei Entspannungsübungen verwenden; nach und nach erst leise, dann lautere Taubengurrgeräusche reinmixen und Enspannung zu halten versuchen.
- Statt Ohropax morgens Hintergrundgeräusche anmachen und Aufmerksamkeit darauf fokussieren üben, während draußen Tauben gurren; dabei versuchen, wieder einzuschlafen.
- Hausarzt konsultieren, ggf. medikamentös für kurze Zeit intervenieren.
- meine frühere Therapeutin sehen; das geht aber frühstens Ende April
Habt ihr noch weitere Ideen? Und wie kann ich mit meiner Angst umgehen? Manchmal habe ich sogar Angst, dass mein Tinnitus (die Töne ändern sich über die Jahre immer wieder) irgendwann den Klang dieses Taubengurrens annehmen wird, gerade weil mein Gehirn so krass darauf reagiert und der Ton so emotional negativ besetzt ist...
Ich bin sehr dankbar über Antworten! Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag!
nach Jahren sporadischen stillen Mitlesens habe ich mich nun wegen eines Problems angemeldet, das irgendwo zwischen diesem Forumsbereich und dem Bereich zu Ängsten liegt. Ich freue mich, wenn einige von euch meinen Beitrag lesen und Tipps/Anregungen geben können.
Mein Problem besteht in Durchschlafproblemen und in einer fast schon 'allergischen' Reaktion auf das Gurren von Tauben. Beides bedingt einander; ich kann nicht lange genug schlafen und wenn ich erstmal wach bin, habe ich Angst, dass die Tauben anfangen zu gurren und sobald sie das tun, bekomm ich innere Agression und auch Panik und brauche endlos, um noch mal in einen nicht sehr erholsamen Schlaf zu fallen.
Mir ist völlig klar, wie das Problem entstanden ist. Ich bin zurzeit Studentin im Zweitstudium (passenderweise Psychologie ) und bin im Oktober in eine neue WG gezogen. Dort fühle ich mich sehr wohl, nur leider ist die Wohnung unerwartet sehr laut. Man kann den Lieferverkehr am frühen Morgen sehr laut hören, außerdem ab halb 7 eine Großbaustelle genau neben der Toreinfahrt, und da sich im Herbst eine Taubenplage im Innenhof entwickelt hat, hat es ab 8 laut gegurrt direkt vor meinem Fenster. Ich bin schon seit Jahren sehr geräuschempfindlich (habe Tinnitus und leichte Hyperakkusis-Erscheinungen) und hatte immerschon schnell Schlafprobleme. Die Sitution in der Wohnung hat mich total ausgelaugt. Im neuen Jahr wurde die Taubenpräsenz dann so massiv, dass mich deren Gurren zunehmend mehr gestört hat als die Baustelle. Ich habe begonnen, bei deren Gurren aufzustehen und sie wütend vom Balkon zu verjagen. Als dann die stressige Klausurenphase begann, wurde es alles so schlimm, dass ich regelmäßig nur noch 4 Stunden schlafen konnte und beim ersten Gurren schweißgebadet aus dem Schlaf gerissen wurde.
Jetzt bin ich seit 2 Wochen an meinem ruhigen Heimatort und die Schlafprobleme bleiben. Schlimmer noch: mein Problem mit Tauben hat sich verstärkt! Was mich total schockiert hat: ich kann auch hier morgens Tauben hören - auf den Nachbarhäusern zb. Die sind zwar weiter weg und viel leiser als in meiner WG, aber sie stören mich trotzdem massiv! Das Irritierende: die habe ich 30 Jahre lang nicht wahrgenommen und niemand in meiner Familie stört sich daran. Mich 'springt' das Geräusch jetzt aber geradezu an, und zwar überall. Offensichtlich hat eine Furchtkonditionierung stattgefunden: das Gurren dieser Tauben, was mir vorher völlig gleichgültig war, löst bei mir jetzt sehr starke, negative Gefühle aus und erregt unwillkürlich meine Aufmerksamkeit. Ich finde dieses Geräusch in seiner sich steigernden Penetranz und Tonhöhe inzwischen unerträglich.
Noch als Anmerkung: Ich bin seit 8 Jahren chronisch krank (Cranio-Mandibuläre Dysfunktion und Atemprobleme). Es wurde angenommen, dass die Ursachen rein psychisch seien. Ich habe zwei Verhaltenstherapien gemacht; Diagnose: Generalisierte Angststörung. Meine damals schon vorhandenen psychischen Probleme wurden immer besser; bis Weihanchten hatte ich seit über 3 (!) Jahren gar keine psychischen Symptome mehr; die körperlichen Symptome wurden aber immer schlechter. Inzwishcen ist klar, dass es auch körperliche Ursachen gibt, die jahrelang übersehen wurden und sich nach und nach immer negativer wechselseitig beeinflusst haben (Kieferfehlstellung, Zahnverschiebungen, Mandelvergrößerung und Nasenschiefstellung). Ich glaube, dass meine Durschschlafprobleme körperlich bedingt sind, da ich nachts schlecht atmen kann, dann mit total zuer Nase aufwache und oft Kopfschmerzen vom Zähneknirschen habe. Meine Unfähigkeit, wieder einzuschlafen, und meine übertriebene Reaktion auf die Tauben sind dagegen meines Earchtens rein psychischer Natur.
Die körperlichen Ursachen sind in Behandlung. Meine Frage ist, wie ich die psychischen Probleme bis dahin in den Griff kriegen kann. Tauben sind überall; ich muss diese Reaktion auf ihre Geräusche wieder loswerden. Ideen bisher:
- Gegenkonditionierung: angenehme Hintergrundmusik mixen (Regen, Wind....) und bei Entspannungsübungen verwenden; nach und nach erst leise, dann lautere Taubengurrgeräusche reinmixen und Enspannung zu halten versuchen.
- Statt Ohropax morgens Hintergrundgeräusche anmachen und Aufmerksamkeit darauf fokussieren üben, während draußen Tauben gurren; dabei versuchen, wieder einzuschlafen.
- Hausarzt konsultieren, ggf. medikamentös für kurze Zeit intervenieren.
- meine frühere Therapeutin sehen; das geht aber frühstens Ende April
Habt ihr noch weitere Ideen? Und wie kann ich mit meiner Angst umgehen? Manchmal habe ich sogar Angst, dass mein Tinnitus (die Töne ändern sich über die Jahre immer wieder) irgendwann den Klang dieses Taubengurrens annehmen wird, gerade weil mein Gehirn so krass darauf reagiert und der Ton so emotional negativ besetzt ist...
Ich bin sehr dankbar über Antworten! Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag!
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Warum willst du kein Ohropax verwenden?
Ich bin ähnlich geräuschempfindlich, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Angst weggeht, wenn man wirklich mal eine Weile sicher vor den nervenden Geräuschen ist. Konfrontation hilft bei mir gar nichts, da bekomme ich tatsächlich dann Halluzinationen und höre das nervende Geräusch auch dann, wenn es gar nicht da ist. Ohropax hilft mir.
Ich bin ähnlich geräuschempfindlich, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Angst weggeht, wenn man wirklich mal eine Weile sicher vor den nervenden Geräuschen ist. Konfrontation hilft bei mir gar nichts, da bekomme ich tatsächlich dann Halluzinationen und höre das nervende Geräusch auch dann, wenn es gar nicht da ist. Ohropax hilft mir.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
v.a würde ich die nicht erst morgens rein machen sondern abends da höre ich morgens die Geräusche auch nicht so.
Die Idee der Gegenkonditionierung finde ich gut.
Die Idee der Gegenkonditionierung finde ich gut.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Danke für eure Antworten. Ohropax verwende ich schon seit Jahren und die bringen leider beim Lärm des Studienorts überhaupt nichts. Bin inzwischen schon auf Waxohropax umgestiegen und habe mir zusätzlich noch ein Körnerkissen auf das 'oben liegende' Ohr gelegt. Die Tauben und den Presslufthammer hör ich trotzdem noch und zusätzlich natürlich dröhnend laut meinen Tinnitus. Über die Jahre bin ich durch die Ohropax sogar eher noch geräuschempfindlicher geworden, sodass mich sogar jetzt bei meinen Eltern die morgens etwas lautere Schnellstraße 3 Straßen weiter stört - trotz Ohropax. Früher hab ich die nicht mal ohne Ohropax überhaupt wahrgenommen.
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Dass man einen Presslufthammer mit Ohropax noch hört, kann ich nachvollziehen. Aber Taubengurren? Bei geschlossenem Fenster?
Wenn man empfindlicher wird, kann das mehrere Gründe haben. Man wird auch empfindlicher, wenn man mehr Stress hat und wenn man älter wird. Als Kind habe ich auch generell mehr ausgehalten als jetzt.
Deine Vorschläge 1+2 kannst du ja mal probieren, vielleicht funktioniert es tatsächlich.
Ansonsten wurde mir mal noch Achtsamkeit gegen Geräuschempfindlichkeit empfohlen (Dinge wahrnehmen ohne zu werten)...
Ein Arzt hat Risperidon als Medikament vorgeschlagen, aber das schien mir "mit Kanonen auf Spatzen schießen", solange Ohropax genauso hilft.
Wenn man empfindlicher wird, kann das mehrere Gründe haben. Man wird auch empfindlicher, wenn man mehr Stress hat und wenn man älter wird. Als Kind habe ich auch generell mehr ausgehalten als jetzt.
Deine Vorschläge 1+2 kannst du ja mal probieren, vielleicht funktioniert es tatsächlich.
Ansonsten wurde mir mal noch Achtsamkeit gegen Geräuschempfindlichkeit empfohlen (Dinge wahrnehmen ohne zu werten)...
Ein Arzt hat Risperidon als Medikament vorgeschlagen, aber das schien mir "mit Kanonen auf Spatzen schießen", solange Ohropax genauso hilft.
Gibt es die Möglichkeit, dass du früher zu Bett gehst? Dann wärst du ausgeschlafen, wenn die Tauben zu gurren anfangen. Tauben sind nicht nachtaktiv.
Ich schlafe auch mit Ohropax aus Wachs.
Ich schlafe auch mit Ohropax aus Wachs.
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
Vielleicht auch verschiedene Ohropax (bzw. andere Produkte) ausprobieren oder im Internet mal nach "Gehörschutz" suchen, da gibt es auch Shops.
Es gibt ganz viele unterschiedliche Produkte, die stärker oder weniger stark dämpfen und/oder auch in einem gewissen Frequenzbereich. Vielleicht findest du welche, die den Frequenzbereich der Taubengeräusche besser dämpfen. Müsstest aber wohl durchprobieren...oder einzelne Shops anschreiben und mal sehen, ob die dich in diese Richtung beraten können.
Es gibt ganz viele unterschiedliche Produkte, die stärker oder weniger stark dämpfen und/oder auch in einem gewissen Frequenzbereich. Vielleicht findest du welche, die den Frequenzbereich der Taubengeräusche besser dämpfen. Müsstest aber wohl durchprobieren...oder einzelne Shops anschreiben und mal sehen, ob die dich in diese Richtung beraten können.
Hast Du Dich auch auf Recruitment testen lassen?Zora87 hat geschrieben:(habe Tinnitus und leichte Hyperakkusis-Erscheinungen)
Eine Erklärung dafür wäre: Der Stadtlärm maskiert das Taubengurren, zumindest teilweise. Durch die Ruhe Deines Heimatortes hörst Du das Taubengurren deutlicher. Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/MaskierungseffektZora87 hat geschrieben:Jetzt bin ich seit 2 Wochen an meinem ruhigen Heimatort und die Schlafprobleme bleiben. Schlimmer noch: mein Problem mit Tauben hat sich verstärkt!
Gegen Taubengurren und sonstigen Lärm: Noise-Cancelling-Kopfhörer und/oder bauakustische Maßnahmen (Reflektoren, Absorber). Wenn Du in Deinem Zimmer in der WG bist, woher kommt dann das Taubengurren (Decke, Wand)?Zora87 hat geschrieben:Habt ihr noch weitere Ideen?
Gegen Tinnitus: Den eigenen Computer verwenden, um künstlich Tinnitus-Geräusche zu erzeugen und diese mit invertierter Polarität über Kopfhörer wiedergeben (selbes Prinzip wie Noise-Cancelling-Kopfhörer).
Ohropax entfalten ihre Wirkung erst in einem ziemlich hohen Frequenzbereich. Taubengurren kann man damit nicht effektiv bekämpfen. Wenn die Fenster keine Schallschutzfenster sind und die Bausubstanz minderwertig ist (Geringe Masse, Hohlräume) geht das durch wie ein heißes Messer durch Butter.Kaonashi hat geschrieben:Dass man einen Presslufthammer mit Ohropax noch hört, kann ich nachvollziehen. Aber Taubengurren? Bei geschlossenem Fenster?
Mit zunehmendem Alter wird man zwar harmoniebedürftiger, die Leistung des Gehörs nimmt allerdings ab.Kaonashi hat geschrieben:Man wird auch empfindlicher, wenn man mehr Stress hat und wenn man älter wird. Als Kind habe ich auch generell mehr ausgehalten als jetzt.
Das ist nicht möglich. Alles, was wahrgenommen wird, wird auf irgend eine Art und Weise bewertet. Auch 'irrelevant' ist eine Wertung …Kaonashi hat geschrieben:(Dinge wahrnehmen ohne zu werten)
Taubengurren hat aber eine mittlere Frequenz und sollte problemlos gefiltert werden. Ich kann mir das wirklich nicht vorstellen, aber hier wo ich wohne gibt es auch keine Tauben direkt vor dem Fenster, normalerweise.Eremit hat geschrieben: ↑Di., 13.03.2018, 12:38 Ohropax entfalten ihre Wirkung erst in einem ziemlich hohen Frequenzbereich. Taubengurren kann man damit nicht effektiv bekämpfen. Wenn die Fenster keine Schallschutzfenster sind und die Bausubstanz minderwertig ist (Geringe Masse, Hohlräume) geht das durch wie ein heißes Messer durch Butter.
Es geht auch nicht ums reine Hören, sondern um die Wahrnehmung und die Stressresistenz. Letztere nimmt definitiv immer weiter ab, schon ab 30, auch wenn man das nicht gleich direkt merkt.Mit zunehmendem Alter wird man zwar harmoniebedürftiger, die Leistung des Gehörs nimmt allerdings ab.
Übrigens werden Frauen in den Wechseljahren streitsüchtiger wegen der Zunahme des Testosterons oder so.
Also nix mit Harmoniebedürftigkeit.
Tja, sag das mal den Leuten, die "Achtsamkeit" erfunden haben.Alles, was wahrgenommen wird, wird auf irgend eine Art und Weise bewertet. Auch 'irrelevant' ist eine Wertung …
Was Du mit mittlerer Frequenz meinst, weiß ich nicht (Geometrisches Mittel?). Kann sein, dass Noise-Cancelling-Kopfhörer ausreichen (wenn Du diese mit Filtern meinst), wäre einen Versuch wert. Ansonsten helfen nur Reflektoren und/oder Absorber. Wobei dann natürlich der Tinnitus lauter wahrgenommen wird, dazu habe ich aber auch schon etwas geschrieben.Kaonashi hat geschrieben:Taubengurren hat aber eine mittlere Frequenz und sollte problemlos gefiltert werden.
Ich kenne das Problem (abgesehen von der Angst) selbst, Tauben können schon eine ordentliche Lautstärke entwickeln und damit ziemlich nerven.Kaonashi hat geschrieben:Ich kann mir das wirklich nicht vorstellen, aber hier wo ich wohne gibt es auch keine Tauben direkt vor dem Fenster, normalerweise.
Auch, es geht um mehrere Dinge. Am leichtesten bzw. schnellsten kann eine Linderung herbeigeführt werden, indem man das Problem erstmal akustisch angeht, dann kommt der Rest (Gegenkonditionierung).Kaonashi hat geschrieben:Es geht auch nicht ums reine Hören, sondern um die Wahrnehmung und die Stressresistenz.
Du schreibst das so, als würden sich Harmoniebedürftigkeit und Streitlust gegenseitig ausschließen …Kaonashi hat geschrieben:Übrigens werden Frauen in den Wechseljahren streitsüchtiger wegen der Zunahme des Testosterons oder so.
Also nix mit Harmoniebedürftigkeit.
Käsekuchen.Kaonashi hat geschrieben:Tja, sag das mal den Leuten, die "Achtsamkeit" erfunden haben.
Ich kann mir übrigens gut vorstellen, dass eine Bekämpfung des Tinnitus den allgemeinen Stresspegel absenkt. Was dazu führen könnte, dass das Taubengurren nicht mehr ganz so negativ wahrgenommen wird. Nur so eine Idee.
Wow, vielen Dank für die vielen Antworten! Ich gehe mal in einer Antwort auf alle Vorschläge/Fragen gleichzeitig ein.
- zu Tauben und Ohropax:
eine Taube direkt vor einem kann extrem laut sein. Ich rede nicht von leichtem Gegurre - morgens machen die sehr laute GEräusche, die mich zunehmend an einen Amok-laufenden Wecker erinnert haben! Sie steigern das Geräusch mit jedem "Ausstoß" in der Lautstärke, was furchtbar penetrant klingt. "Geschlossenes" Fenster macht kaum Unterschied, da wie gesagt unsere Fenster extrem alt und kaputt sind. Der Hausmeister sagte, die Fenster müssten ausgetauscht werden, wie es in den meisten Wohnung der über 40 Jahre alten Siedlung schon geschehen ist. Aber unser Vermieter ignoriert meine Anfragen bisher komplett. Ohropax dämpfen natürlich, aber mir nicht genug. Bessere/andere Ohropax hatte ich auch schon überlegt. Ich hab nur Sorge, dass meine Geräushempfindlichkeit insgesamt sich bei noch mehr Dämmung die ganze Nacht über dann noch weiter verstärkt. Das wär echt nicht gut. Habt ihr da irgendwelche Erfahrung mit (mit besonders guten/angepassten Ohrstöpseln?) Ein Akkustiker hatte mir davon stark abgeraten.
- zu früheren Schlafenszeiten:
Tatsächlich auch bereits eine Idee von mir. Problem ist allerdings, dass es auch abends Störgeräusche gibt. Das Haus ist sehr hellhörig und meine Nachbarin poltert bis 1 durch ihr Zimmer. Unter meinem Balkon ist die Einfahrt zur Tiefgarage, wo die Motoren oft aufheulen bis halb 1/1. Und, richtig ätzend, neben uns hat eine WG ihre Dachterasse, und die setzen sich mindestens 1-2 Mal pro Woche abends ab 23 Uhr raus und reden, lachen und trinken da laut, manchmal auch mit Musik. Das letzte Mal ging es bis kurz vor 4, mitten in der Woche. Durch den Innenhof-Hall und die schlechten Fenster ist schon das Reden in einer angetrunkenen Gruppe extrem laut. Meine WG hatte im Sommer schon Gesräche mit denen geführt und die hatten eine Verwarnung bekommen; es war auch 2 Mal die Polizei da. Letzte Woche wohl schon wieder. Ich will das im April mit meiner WG besprechen und ggf. noch mal zu denen, weitere Maßnahmen einleiten etc. Es ist jedenalls ein zusätzlicher Stressfaktor an der Wohnung. In der einen Nacht waren sie bis kurz vor 4 laut und um halb 6 war dann der Lieferverkehr laut, um halb 7 die Baustelle. In der Nacht habe ich nur noch die Krise gekriegt. Trotzdem halte ich frühere Schlafenszeiten für eine richtige Idee, die ich versuchen werde.
- zum Thema Tinnitus:
bei mir wurde überhaupt nichts groß getestet; es wurde damals alles auf Stress geschoben, alle Jahre (nur auf mein Drängen hin) mal ein paar Hörtests ohne nennenswerte Auffälligkeiten gemacht und ich bin damit bei keinem HNO überhaupt mehr in Behandlung; nur bei Osteopathen, die die Beschwerden etwas lindern können. Der Tinnitus kommt von Kieferproblemen und somit fühlen sich die HNO-Ärzte nicht so richtig zuständig und haben mir auch nie irgendwie helfen können. Auf Recruitment bin ich auch nicht getestet. Ich habe es aber gegooglet und kenne tatsächlich solche Effekte. Generell habe ich zunehmend Probleme, Hintergrundgeräusche auszublenden.
- Achtsamkeit
meine Verhaltenstherapeutin liebte dieses Wort. Ich konnte mich damit nie gut anfreunden. Ich versuche halt, den Dingen/Geräuschen das Bedrohliche zu nehmen. Richtige Akzeptanz kann ich mir nicht vorstellen. Wobei ich mich gerade selbst coache, die Tauben als träge/gemütlich statt aufgedreht/stressend wahrzunehmen, was sogar ein bisschen klappt. Und als Lebewesen, die auch ein Recht auf ihre Verhaltensweisen haben. Weitere Idee ist, sie mit Möwengeschrei und einem schönen Sommertag am Meer zu assoziieren.
- Stresslevel
Wichtiger Punkt, aber schwierig. Durch meine seit Jahren verschlechterten Schmerzen und Tinnitus bin ich körperlich generell gestresst, selbst wenn ich mit meinem Leben/meinem Tag zufrieden bin. Ich mache schon mehrmals die Woche Entspannungsübungen, gehe öfters spazieren, mache viel Pausen. Aber mein Stresslevel ist nicht gut und wird natürlich durch die Schlafprobleme immer schlechter. Deswegen denke ich ja auch an medikamentöse Interventionen, um vielleicht mal etwas Ruhe ins System zu bringen und damit eine Art Neustart zu ermöglichen.
Natürlich habe ich auch schon überlegt, aus der WG wieder auszuziehen. Das ist aber nicht einfach; die Wohnsituation in der Stadt ist wirklich sehr, sehr schwierig, und da ich sehr wenig Geld habe, ist die ungewöhnlich günstige Miete der Wohnung auch ein wichtiger Faktor. Außerdem fühl ich mich tagsüber sehr wohl in der WG und bin da 'angekommen'. Ein Auszug fühlt sich derzeit als Idee nicht gut an, und ob die neue Wohnung dann wirklich leise ist, weiß man vorher leider auch nicht unbedingt.
Habt ih denn vielleicht Tipps/Erfahrungen, was man tun kann, wenn man jede Nacht um 5 aufwacht, sich gleichzeitig müde und hellwach fühlt und einfach nicht mehr schlafen kann? An konkretem Verhalten?
- zu Tauben und Ohropax:
eine Taube direkt vor einem kann extrem laut sein. Ich rede nicht von leichtem Gegurre - morgens machen die sehr laute GEräusche, die mich zunehmend an einen Amok-laufenden Wecker erinnert haben! Sie steigern das Geräusch mit jedem "Ausstoß" in der Lautstärke, was furchtbar penetrant klingt. "Geschlossenes" Fenster macht kaum Unterschied, da wie gesagt unsere Fenster extrem alt und kaputt sind. Der Hausmeister sagte, die Fenster müssten ausgetauscht werden, wie es in den meisten Wohnung der über 40 Jahre alten Siedlung schon geschehen ist. Aber unser Vermieter ignoriert meine Anfragen bisher komplett. Ohropax dämpfen natürlich, aber mir nicht genug. Bessere/andere Ohropax hatte ich auch schon überlegt. Ich hab nur Sorge, dass meine Geräushempfindlichkeit insgesamt sich bei noch mehr Dämmung die ganze Nacht über dann noch weiter verstärkt. Das wär echt nicht gut. Habt ihr da irgendwelche Erfahrung mit (mit besonders guten/angepassten Ohrstöpseln?) Ein Akkustiker hatte mir davon stark abgeraten.
- zu früheren Schlafenszeiten:
Tatsächlich auch bereits eine Idee von mir. Problem ist allerdings, dass es auch abends Störgeräusche gibt. Das Haus ist sehr hellhörig und meine Nachbarin poltert bis 1 durch ihr Zimmer. Unter meinem Balkon ist die Einfahrt zur Tiefgarage, wo die Motoren oft aufheulen bis halb 1/1. Und, richtig ätzend, neben uns hat eine WG ihre Dachterasse, und die setzen sich mindestens 1-2 Mal pro Woche abends ab 23 Uhr raus und reden, lachen und trinken da laut, manchmal auch mit Musik. Das letzte Mal ging es bis kurz vor 4, mitten in der Woche. Durch den Innenhof-Hall und die schlechten Fenster ist schon das Reden in einer angetrunkenen Gruppe extrem laut. Meine WG hatte im Sommer schon Gesräche mit denen geführt und die hatten eine Verwarnung bekommen; es war auch 2 Mal die Polizei da. Letzte Woche wohl schon wieder. Ich will das im April mit meiner WG besprechen und ggf. noch mal zu denen, weitere Maßnahmen einleiten etc. Es ist jedenalls ein zusätzlicher Stressfaktor an der Wohnung. In der einen Nacht waren sie bis kurz vor 4 laut und um halb 6 war dann der Lieferverkehr laut, um halb 7 die Baustelle. In der Nacht habe ich nur noch die Krise gekriegt. Trotzdem halte ich frühere Schlafenszeiten für eine richtige Idee, die ich versuchen werde.
- zum Thema Tinnitus:
bei mir wurde überhaupt nichts groß getestet; es wurde damals alles auf Stress geschoben, alle Jahre (nur auf mein Drängen hin) mal ein paar Hörtests ohne nennenswerte Auffälligkeiten gemacht und ich bin damit bei keinem HNO überhaupt mehr in Behandlung; nur bei Osteopathen, die die Beschwerden etwas lindern können. Der Tinnitus kommt von Kieferproblemen und somit fühlen sich die HNO-Ärzte nicht so richtig zuständig und haben mir auch nie irgendwie helfen können. Auf Recruitment bin ich auch nicht getestet. Ich habe es aber gegooglet und kenne tatsächlich solche Effekte. Generell habe ich zunehmend Probleme, Hintergrundgeräusche auszublenden.
- Achtsamkeit
meine Verhaltenstherapeutin liebte dieses Wort. Ich konnte mich damit nie gut anfreunden. Ich versuche halt, den Dingen/Geräuschen das Bedrohliche zu nehmen. Richtige Akzeptanz kann ich mir nicht vorstellen. Wobei ich mich gerade selbst coache, die Tauben als träge/gemütlich statt aufgedreht/stressend wahrzunehmen, was sogar ein bisschen klappt. Und als Lebewesen, die auch ein Recht auf ihre Verhaltensweisen haben. Weitere Idee ist, sie mit Möwengeschrei und einem schönen Sommertag am Meer zu assoziieren.
- Stresslevel
Wichtiger Punkt, aber schwierig. Durch meine seit Jahren verschlechterten Schmerzen und Tinnitus bin ich körperlich generell gestresst, selbst wenn ich mit meinem Leben/meinem Tag zufrieden bin. Ich mache schon mehrmals die Woche Entspannungsübungen, gehe öfters spazieren, mache viel Pausen. Aber mein Stresslevel ist nicht gut und wird natürlich durch die Schlafprobleme immer schlechter. Deswegen denke ich ja auch an medikamentöse Interventionen, um vielleicht mal etwas Ruhe ins System zu bringen und damit eine Art Neustart zu ermöglichen.
Natürlich habe ich auch schon überlegt, aus der WG wieder auszuziehen. Das ist aber nicht einfach; die Wohnsituation in der Stadt ist wirklich sehr, sehr schwierig, und da ich sehr wenig Geld habe, ist die ungewöhnlich günstige Miete der Wohnung auch ein wichtiger Faktor. Außerdem fühl ich mich tagsüber sehr wohl in der WG und bin da 'angekommen'. Ein Auszug fühlt sich derzeit als Idee nicht gut an, und ob die neue Wohnung dann wirklich leise ist, weiß man vorher leider auch nicht unbedingt.
Habt ih denn vielleicht Tipps/Erfahrungen, was man tun kann, wenn man jede Nacht um 5 aufwacht, sich gleichzeitig müde und hellwach fühlt und einfach nicht mehr schlafen kann? An konkretem Verhalten?
Wird Dir aber nichts bringen, und zwar deswegen: https://de.wikipedia.org/wiki/KnochenleitungZora87 hat geschrieben:Bessere/andere Ohropax hatte ich auch schon überlegt.
Nicht ohne Grund:Zora87 hat geschrieben:Das wär echt nicht gut. Habt ihr da irgendwelche Erfahrung mit (mit besonders guten/angepassten Ohrstöpseln?) Ein Akkustiker hatte mir davon stark abgeraten.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ohrenst%C3%B6psel)wikipedia.org hat geschrieben:Regelmäßig für längere Zeit Ohrenstöpsel zu tragen ist umstritten, da es die Vermehrung von Krankheitserregern im Ohr begünstigen kann. Bei sehr häufigem Tragen kann es auch zu Überempfindlichkeiten hinsichtlich der Wahrnehmung kommen (herabgesetzte Störschwelle, Hyperakusis). Außerdem kann es, je nach Härte des Materials, zu Reizungen des Gehörganges kommen.
Da bringen Dir auch die besten Noise-Cancelling-Kopfhörer nichts, da bräuchtest Du schon ein akustisch entkoppeltes Raum-in-Raum-System.Zora87 hat geschrieben:Das Haus ist sehr hellhörig und meine Nachbarin poltert bis 1 durch ihr Zimmer. Unter meinem Balkon ist die Einfahrt zur Tiefgarage, wo die Motoren oft aufheulen bis halb 1/1. Und, richtig ätzend, neben uns hat eine WG ihre Dachterasse, und die setzen sich mindestens 1-2 Mal pro Woche abends ab 23 Uhr raus und reden, lachen und trinken da laut, manchmal auch mit Musik.
Wenn es bei Dir in der WG so laut ist, ist das kein Wunder. Eine so laute Umgebung führt zu Hypervigilanz.Zora87 hat geschrieben:Ich habe es aber gegooglet und kenne tatsächlich solche Effekte. Generell habe ich zunehmend Probleme, Hintergrundgeräusche auszublenden.
Du kannst Dich zwar medikamentös ausknocken und kriegst mehr Schlaf, dieser wird aber noch weniger erholsam. Der Körper nimmt den Lärm ja trotzdem auf und reagiert darauf weiterhin negativ mit Stresssymptomen.Zora87 hat geschrieben:Deswegen denke ich ja auch an medikamentöse Interventionen, um vielleicht mal etwas Ruhe ins System zu bringen und damit eine Art Neustart zu ermöglichen.
Verständlich.Zora87 hat geschrieben:Natürlich habe ich auch schon überlegt, aus der WG wieder auszuziehen. Das ist aber nicht einfach; die Wohnsituation in der Stadt ist wirklich sehr, sehr schwierig, und da ich sehr wenig Geld habe, ist die ungewöhnlich günstige Miete der Wohnung auch ein wichtiger Faktor.
Andererseits musst Du auch an Deine Gesundheit denken. Was hast Du von der günstigen Miete und dem Angekommensein, wenn Du irgendwann aus gesundheitlichen Gründen Dein Studium abbrechen musst, vielleicht sogar arbeitsunfähig wirst?
Hallo Zora,
fühl dich verstanden. Ich hatte dasselbe Problem wie Du. Ich habe eine schwere Migräneform, die phasenweise mit einer starken Reizempfindlichkeit einhergeht. Während schwerer Attacken erlebe ich Geräusche nicht nur als laut, sondern als Schmerz.
Ich kenne das was Du gerade durchmachst. Ich habe auch längere Zeit in einer lauten Wohnung gewohnt und den Lärm eigentlich gut ausblenden können. Bis zu dem Tag an dem die Migräneattacken wieder begannen, ich wieder reizempfindlich wurde, und jedes Geräusch als Schmerz wahrnahm. Später konnte ich an mir beobachten, dass ich auch dann noch empfindlich auf die Schmerzreize reagierte, ja sie regelrecht erwartete, als die Attacke längst vorbei war. Ich bin buchstäblich auf die Reize, die Schmerz auslösten, konditioniert worden. Die Erwartungsangst brachte es mit sich, dass ich auf diese Schmerzreize achtete, sie erwartete und empfindlich für selbst eigentlich ganz leise oder weit entfernte Schmerzreize wurde.
Du könntest natürlich Oropax benutzen, die Störgeräusche durch laute Musik übertönen, dich zwangsentspannen, Medikamente schlucken, ... Das meiste habe ich auch gemacht und die Erfahrung gemacht, dass dadurch Dein Problem nicht gelöst wird. Du arbeitest damit ja nicht an Deinem Probleme, sondern versuchst es zu vermeiden, dich zu betäuben, ...
Es gab eine Zeit, 30 Jahre lang, in der Du diese Geräusche nicht wahrgenommen hast. Da solltest du wieder hin. Wieder lernen Geräusche wahrzunehmen und sie auch wieder auszublenden, Außengeräusche wahrnehmen und wieder zu dir selber zurückkehren, ...
Ich habe das mit einer entsprechenden Anleitung geübt. Es funktioniert inzwischen gut. Natürlich nur solange wie ich nicht in einer Migräneattacke stecke. Wenn ich eine Migräneattacke habe, dann ist das Reizproblem ein neurologisches. Liegt keine Migräneattacke vor, dann spricht alles für "Schmerzgedächtnis", "Konditionierung", ... Ich Bin dann gefordert, die Konditionierung wieder zu durchbrechen.
fühl dich verstanden. Ich hatte dasselbe Problem wie Du. Ich habe eine schwere Migräneform, die phasenweise mit einer starken Reizempfindlichkeit einhergeht. Während schwerer Attacken erlebe ich Geräusche nicht nur als laut, sondern als Schmerz.
Ich kenne das was Du gerade durchmachst. Ich habe auch längere Zeit in einer lauten Wohnung gewohnt und den Lärm eigentlich gut ausblenden können. Bis zu dem Tag an dem die Migräneattacken wieder begannen, ich wieder reizempfindlich wurde, und jedes Geräusch als Schmerz wahrnahm. Später konnte ich an mir beobachten, dass ich auch dann noch empfindlich auf die Schmerzreize reagierte, ja sie regelrecht erwartete, als die Attacke längst vorbei war. Ich bin buchstäblich auf die Reize, die Schmerz auslösten, konditioniert worden. Die Erwartungsangst brachte es mit sich, dass ich auf diese Schmerzreize achtete, sie erwartete und empfindlich für selbst eigentlich ganz leise oder weit entfernte Schmerzreize wurde.
... aber du könntest dich daran erinnern, dass es früher mal anders war, du die Taubengeräusche früher nicht wahrgenommen hast, sie dich nicht gestört haben, ... bis zu jenem Tag an dem Du dich in einer Stresssituation befandst und sie zu einer Belastung wurden.Das Irritierende: die habe ich 30 Jahre lang nicht wahrgenommen (...) Richtige Akzeptanz kann ich mir nicht vorstellen.
Du könntest natürlich Oropax benutzen, die Störgeräusche durch laute Musik übertönen, dich zwangsentspannen, Medikamente schlucken, ... Das meiste habe ich auch gemacht und die Erfahrung gemacht, dass dadurch Dein Problem nicht gelöst wird. Du arbeitest damit ja nicht an Deinem Probleme, sondern versuchst es zu vermeiden, dich zu betäuben, ...
Es gab eine Zeit, 30 Jahre lang, in der Du diese Geräusche nicht wahrgenommen hast. Da solltest du wieder hin. Wieder lernen Geräusche wahrzunehmen und sie auch wieder auszublenden, Außengeräusche wahrnehmen und wieder zu dir selber zurückkehren, ...
Ich habe das mit einer entsprechenden Anleitung geübt. Es funktioniert inzwischen gut. Natürlich nur solange wie ich nicht in einer Migräneattacke stecke. Wenn ich eine Migräneattacke habe, dann ist das Reizproblem ein neurologisches. Liegt keine Migräneattacke vor, dann spricht alles für "Schmerzgedächtnis", "Konditionierung", ... Ich Bin dann gefordert, die Konditionierung wieder zu durchbrechen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Nicht empfehlenswert, dafür muss die Musik nämlich richtig laut sein, was das Gehör zwangsläufig schädigt (Tinnitus, Recruitment). Zudem ist man dann nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems, denn es gibt garantiert jemanden in der Nachbarschaft, der nicht erbaut sein wird über noch mehr Lärm in Form von lauter Musik …Jenny Doe hat geschrieben:(…) die Störgeräusche durch laute Musik übertönen (…)
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