Klinikaufenthalt sinnvoll?

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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hopeless33
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Klinikaufenthalt sinnvoll?

Beitrag Mi., 28.02.2018, 17:57

Hallo ihr Lieben ,

seit ca einem dreiviertel Jahr bin ich nun in einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und komme mit meiner Therapeutin gut klar.
Inzwischen hatten wir ein paar Stunden, die mich wirklich mitgenommen haben, mir wohl Körpererinnerung aufkommen haben lassen und ich total überfordert mit allem bin.
Dazu muss ich sagen, dass meine Therapeutin denkt, dass bei mir ein Trauma vorliegt ich aber gar keinen Bezug dazu habe weil in meinem Kopf keinerlei Erinnerung an irgendwas vorhanden ist :kopfschuettel:
Inzwischen habe ich für mich akzeptiert dass mir mein Körper eben auf eine andere Ebene etwas mitteilen will- aber stellenweise ist es so schlimm, dass ich nicht mehr weiter weiss.
Meine Therapeutin kann mich glaube ich nicht so auffangen wie ich es gerade bräuchte und hat bereits mir angeraten evtl. eine Klinik für eine gewisse Zeit zu besuchen. ::?
Meine erste Reaktion war totale Ablehnung weil mein erster Impuls war: Sie will mich loswerden!
In der letzten Stunde letzte Woche haben wir darüber gesprochen an wen ich mich wenden kann im Notfall diese Woche da sie dieses Woche om Urlaub ist.
So nun sind ein paar Tage vergangen, ich habe mich so halb über Wasser gehalten und es trat kein wirklicher Notfall ein zum Glück bisher.
Trotzdem habe ich mich jetzt mal in einer nahegelegenen Klinik erkundigt wie so etwas von statten gehen würde ( bin fast gestorben vor Nervosität am Telefon) , aber sowohl die Dame im Sekretariat als auch die Oberärztin mit der ich telefoniert habe waren sehr sehr nett.
Frühestens Mitte April wäre was frei , nächste Woche darf ich aber schon mal zu einem Vorgespräch :lol:

Jetzt kommt aber wieder mein innerstes zum Vorschein, das mir sagt, mensch stell dich nicht so an , was soll in einer klinik anders sein, du kannst nicht wochenlang auf der Arbeit fehlen, wie wird dein Kind darauf reagieren, bisher gings ja auch, vielleicht ist es auch nur so schlimm gerade weil mir die Stunde diese Woche fehlt.....
Auf der anderen Seite sehne ich mich quasi förmlich sooooo sehr danach, einfach mal für nichts Verantwortung tragen zu müssen, mich für niemand verantwortlich fühlen zu müssen, einfach mal nur für mich zu sein :neutral:

Mein Mann hat mir bereits volle Unterstützung zugesagt und gesagt, das ist alles regelbar und ich soll mir keine Gedanken um ihn oder unser Kind machen.

So, entschuldigt den langen Vortext
Jetzt kommt meine eigentliche Frage:
Was habt ihr für euch mitnehmen können aus einem Klinikaufenthalt? Lohnt sich das? Lohnt es sich, selbst wenn es für zB nur 3 Wochen wäre? Wart ihr danach gefestigter?

Danke euch schon mal fürs Lesen :)

hopeless33

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 28.02.2018, 18:19

"Mein Mann hat mir bereits volle Unterstützung zugesagt und gesagt, das ist alles regelbar und ich soll mir keine Gedanken um ihn oder unser Kind machen."

wasfragst du dich dann noch. NUTZ DAS ANGEBOT.

3 wochen nützen nur bei bestimmten Krankheitsbildern was. Ich wüßte nicht wie das bei TRaumafolgen alleine helfen soll, da sind 6 wochen reha ja schon zu wenig. 3 Wochen, was willst du in 3 Wochen denn machen? Stabilisierung? Dann brauchts ja ggf eine kurzreha.

3 Wochen hätten mir gar nix gebracht. 0,0.
3 Monate war ich stationär, das war äußerst hilfreich.
Kommt halt drauf an was man für sich mtinimmt. Die meisten patienten gehen rein und denken JETZT gehen die Probleme weg oder werden angegangen JETZT gehts mal los weil die da in ner klinik anfangen. alles quark. so läuft das nicht.
..:..

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Pianolullaby
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Beiträge: 2246

Beitrag Mi., 28.02.2018, 20:08

Ich war gerade für 2 Wochen in der Klinik.
Einfach weil ich zuhause nicht mehr schlafen konnte, Flashbacks hatte.
Ich musste einfach raus aus meiner Wohnung.
Mir hat es einfach gut getan, mal nicht kochen zu müssen,
Ich konnte jederzeit zu der Pflege wenn mich etwas sehr berührt hat,
oder wenn irgendwas da war, was mich mitgenommen hat.

Mir geht es jetzt nach 2 Wochen schon bedeutend besser.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Kaonashi
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Beitrag Fr., 02.03.2018, 10:29

hopeless33 hat geschrieben: Mi., 28.02.2018, 17:57Dazu muss ich sagen, dass meine Therapeutin denkt, dass bei mir ein Trauma vorliegt ich aber gar keinen Bezug dazu habe weil in meinem Kopf keinerlei Erinnerung an irgendwas vorhanden ist
Es ist gefährlich, wenn Therapeuten sowas in den Raum stellen. Oft genug wird dadurch den Leuten etwas eingeredet, was gar nicht stattgefunden hat. Und alsbald tauchen tatsächlich irgendwelche Erinnerungen auf, und seien es nur "Körpererinnerungen", die aber gar nicht der Wahrheit entsprechen.
Lass dir nichts einreden.

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Scars
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Beitrag Fr., 02.03.2018, 12:08

Hallo hopeless! Ich glaube ich war vom Grundprinzip in einer ähnlichen Situation (resp. sollte ich ob meiner psychischen Verfassung stationär), wollte aber u.a. ohnehin „aus privaten Gründen“ schon nicht, auch wenn du ich mir gleichzeitig sehnsüchtig dachte, weniger Verantwortung, mehr Versorgung etc., das wäre schon nett. Letztlich war ich aber bisher auch nie weil: ich nicht so intensiv Therapie machen will. Deswegen würde ich mir an deiner Stelle die Frage stellen: will ich mich über eine gewisse Zeit wirklich intensiv mit mir auseinander setzen? Muss und will ich mal aus meinem gewohnten Umfeld raus? Lässt sich ein ‚Ja’ realistisch umsetzen (Stichwort Familie)? Wenn du das ehrlich beantwortet hast, es Pro Klinik ausfällt, und du eine gute findest dann los. Ob du aus einem stationären Aufenthalt was mitnehmen kannst, kann dir hier niemand sagen, dass hängt von dir und der Klinik ab. Du wirst Leute finden, denen das viel gebracht bis das Leben gerettet hat und solche wie mich, die selbst schwer depressiv zuhause bleiben.
Remember to leave pawprints on hearts.

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