Opfer zu Tätern

[buchstabenkind]

Meine Missbraucherin hat dasselbe Trauma erlebt wie ich und es quasi einfach nur 1:1 an mich weitergegeben. Einerseits ist natürlich die Seite in mir, die sagt, "sie ist nicht die Böse", weil sie selbst einfach so verletzt ist. Die andere Seite weiß genau, dass sie trotz ihres Schmerzes AUCH die Böse ist, also dass sie irgendwie beides ist.
Ich bin verzweifelt und frage mich, warum sie das getan hat, wo sie doch diesen Schmerz besser kennen muss als jeder andere. Meine Therapeutin sagte, dass sie stark verdrängt und projiziert usw. und einfach null Bewusstsein für diesen Schmerz hat.
Ich bin ganz verwirrt und komme damit gar nicht klar. Was sagt ihr dazu, kann das sein, habt ihr ähnliche Erfahrungen machen müssen?

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[Whale]

Hallo Buchstabenkind!

Ja, ich kenne das. Als (endlich) Erwachsene war ich einfach nur froh, aus dem Elternhaus draussen zu sein und habe versucht, auf Distanz eine gute Beziehung zu meinen Eltern zu pflegen. Jahre später habe ich mir dann die Familiengeschichte näher angesehen und festgestellt, welche Parallelen in der Erziehung der Grossmutter und meiner Mutter bestanden.
Und ich weiss, hätte ich mich nie damit auseinander gesetzt, würde ich mit meinen Kinder das gleiche tun.

Whale

[Pianolullaby]

Ja, leider ist das ganz oft so. Ich sehe auch immer beide Seiten. Ich sehe eine Erklärung für die Tat,
aber das ist in dem Sinne nicht schuldmindernd. Aber ja, wenn jemand sein eigeness Trauma vllt gar nicht mehr erinnert, oder es abgespalten hat, hat der keine Macht darüber seines zu verbinden und gibt ungefiltert weiter.

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