Beruflich Orientierungslos seit 8 Jahren - Depressionen, Studienabbrüche, Versagen
Beruflich Orientierungslos seit 8 Jahren - Depressionen, Studienabbrüche, Versagen
Hallo liebe Mitglieder,
Ich bin nun seit fast 8 Jahren auf einer "beruflichen" Berg- und Talfahrt. Nach dem Abitur hatte ich nur einen Berufswunsch: Pilot zu werden - leider hatte dies im zweiten Auswahlschritt der LH nicht geklappt. Zeitgleich hatte meine damalige (erste) "Freundin" mit mir Schluss gemacht, ich fiel in ein tiefes Loch - 3 Monate Klinikaufenthalt (schwere Depression) folgten. Da sich über die Jahre meiner computerspielsüchtigen Jugend eine soziale Phobie manifestierte, entschied ich mich dazu etwas zu studieren, was mich in der Hinsicht herausforderte und meiner mathematisch-naturwissenschaftlichen "Begabung" zuwiderlief. Dieses Studium brach ich nach drei Semestern ab, im darauffolgenden (Psychologie) sitze ich seit 4 Jahren fest, unterbrochen von zwei ("laienhaft" diagnostizierten) manischen Phasen und einer akuten Psychose. Ich möchte behaupten, dass dieses Studium mich verrückt macht, auch durch die erhöhte Selbstaufmerksamkeit - die einzigen Lichtblicke hatte ich in Statistik und Forschungsmethoden. Praktika in der Psychotherapie waren mir ein Graus - ich glaube nicht, dass eine Arbeit mit Menschen mir liegt.
"Man kann tun was man will. Aber man kann nicht wollen was man will."
Ich fühle mich so als hätte ich, infolge einer Überkompensation meiner früheren sozialen Inkompetenz, die gesamten letzten Jahre damit verbracht etwas zu wollen, was ich eigentlich nicht will: Beruflich am Menschen zu arbeiten - ich denke vor allen Dingen aus den (für mich) damit verbundenen Statusgründen. Meine Psychotherapeuten haben mich zudem immer sehr ermutigt selbst Psychotherapeut zu werden (ich hätte die Werkzeuge dazu) oder zumindest das Studium zu beenden. Aufgrund meiner "Erwerbs"-Biografie sehe ich mich inzwischen im tiefen, finsteren Tal - das Studium hat mich innerlich total abgetötet. Ich fühle mich unterfordert (ja, Psychologie bedeutet vor allen Dingen: fressen und zur Prüfung wieder auskotzen), fernab von meiner Talentkurve und perspektivlos. Zudem wittere ich ständig Coping-Mechanismen aufgrund kognitiver Dissonanzen in mir, mein Selbstvertrauen ist im Boden - Selbstwirksamkeit erfahre ich höchstens wenn ich einmal in der Woche das Haus absauge. Ich bin 450km vom Studienort entfernt, wieder im Elternhaus, fernab von sozialen Kontakten mit meiner Kohorte - Risikofaktoren, ja, doch mit dem Alleinsein kann ich meist gut umgehen. Nicht jedoch mit den fehlenden beruflichen Perspektiven. Habe schon hunderte male Berufstests absolviert, war bei der Berufsberatung, einem professionellen Coaching - nichts hat geholfen, eher im Gegenteil. Wenn jedes Mal etwas anderes gesagt wird, ein anderes Ergebnis herauskommt, macht mich das in erster Linie wahnsinnig!
Könnte ich mit dem Finger schnipsen, wäre ich entweder Pilot oder Kapitän - beides Unmöglichkeiten aufgrund meiner Diagnosen. Ein negatives Seediensttauglichkeitszeugnis nenne ich mein Eigen - weil ich so blöd war meine depressive Vorerkrankung anzugeben. Für eine Nachuntersuchung wären 200 Euro fällig - mit denkbar schlechten Aussichten in meiner derzeitigen Gemütslage. LKW-Fahrer stand auch schon sehr lange zur Debatte, doch ich weiß nicht ob ich auf Dauer mit dem Fußabtreter-Image leben könnte.
Geraten wird mir hingegen inzwischen vieles - zu einer Berufliche Reha, einem Klinikaufenthalt, Praktika machen - habe nur leider das Gefühl, egal was ich mache, es macht es nur noch schlimmer und jede Entscheidung im Nebel muss ich später so verkaufen als hätte ich immer den Durchblick gehabt. Mich belastet es sehr, wenn ich daran denke, dass ich, der "Streber" in der Schule mit exzellentem Abitur und hochbegabt (nach IST-2000-R) beruflich hinter jedem in meinem Umfeld stehe. Es gibt Tage, da macht mir das nicht viel aus, da habe ich Hoffnung - an anderen werde ich suizidal.
Ich weiß nicht genau, auf was ich mit diesem Beitrag hoffe - vielleicht auf Hoffnung an sich, auf neue Fragen oder einen Impuls in eine andere Richtung. In jedem Falle danke ich jedem für seine Zeit.
Ich bin nun seit fast 8 Jahren auf einer "beruflichen" Berg- und Talfahrt. Nach dem Abitur hatte ich nur einen Berufswunsch: Pilot zu werden - leider hatte dies im zweiten Auswahlschritt der LH nicht geklappt. Zeitgleich hatte meine damalige (erste) "Freundin" mit mir Schluss gemacht, ich fiel in ein tiefes Loch - 3 Monate Klinikaufenthalt (schwere Depression) folgten. Da sich über die Jahre meiner computerspielsüchtigen Jugend eine soziale Phobie manifestierte, entschied ich mich dazu etwas zu studieren, was mich in der Hinsicht herausforderte und meiner mathematisch-naturwissenschaftlichen "Begabung" zuwiderlief. Dieses Studium brach ich nach drei Semestern ab, im darauffolgenden (Psychologie) sitze ich seit 4 Jahren fest, unterbrochen von zwei ("laienhaft" diagnostizierten) manischen Phasen und einer akuten Psychose. Ich möchte behaupten, dass dieses Studium mich verrückt macht, auch durch die erhöhte Selbstaufmerksamkeit - die einzigen Lichtblicke hatte ich in Statistik und Forschungsmethoden. Praktika in der Psychotherapie waren mir ein Graus - ich glaube nicht, dass eine Arbeit mit Menschen mir liegt.
"Man kann tun was man will. Aber man kann nicht wollen was man will."
Ich fühle mich so als hätte ich, infolge einer Überkompensation meiner früheren sozialen Inkompetenz, die gesamten letzten Jahre damit verbracht etwas zu wollen, was ich eigentlich nicht will: Beruflich am Menschen zu arbeiten - ich denke vor allen Dingen aus den (für mich) damit verbundenen Statusgründen. Meine Psychotherapeuten haben mich zudem immer sehr ermutigt selbst Psychotherapeut zu werden (ich hätte die Werkzeuge dazu) oder zumindest das Studium zu beenden. Aufgrund meiner "Erwerbs"-Biografie sehe ich mich inzwischen im tiefen, finsteren Tal - das Studium hat mich innerlich total abgetötet. Ich fühle mich unterfordert (ja, Psychologie bedeutet vor allen Dingen: fressen und zur Prüfung wieder auskotzen), fernab von meiner Talentkurve und perspektivlos. Zudem wittere ich ständig Coping-Mechanismen aufgrund kognitiver Dissonanzen in mir, mein Selbstvertrauen ist im Boden - Selbstwirksamkeit erfahre ich höchstens wenn ich einmal in der Woche das Haus absauge. Ich bin 450km vom Studienort entfernt, wieder im Elternhaus, fernab von sozialen Kontakten mit meiner Kohorte - Risikofaktoren, ja, doch mit dem Alleinsein kann ich meist gut umgehen. Nicht jedoch mit den fehlenden beruflichen Perspektiven. Habe schon hunderte male Berufstests absolviert, war bei der Berufsberatung, einem professionellen Coaching - nichts hat geholfen, eher im Gegenteil. Wenn jedes Mal etwas anderes gesagt wird, ein anderes Ergebnis herauskommt, macht mich das in erster Linie wahnsinnig!
Könnte ich mit dem Finger schnipsen, wäre ich entweder Pilot oder Kapitän - beides Unmöglichkeiten aufgrund meiner Diagnosen. Ein negatives Seediensttauglichkeitszeugnis nenne ich mein Eigen - weil ich so blöd war meine depressive Vorerkrankung anzugeben. Für eine Nachuntersuchung wären 200 Euro fällig - mit denkbar schlechten Aussichten in meiner derzeitigen Gemütslage. LKW-Fahrer stand auch schon sehr lange zur Debatte, doch ich weiß nicht ob ich auf Dauer mit dem Fußabtreter-Image leben könnte.
Geraten wird mir hingegen inzwischen vieles - zu einer Berufliche Reha, einem Klinikaufenthalt, Praktika machen - habe nur leider das Gefühl, egal was ich mache, es macht es nur noch schlimmer und jede Entscheidung im Nebel muss ich später so verkaufen als hätte ich immer den Durchblick gehabt. Mich belastet es sehr, wenn ich daran denke, dass ich, der "Streber" in der Schule mit exzellentem Abitur und hochbegabt (nach IST-2000-R) beruflich hinter jedem in meinem Umfeld stehe. Es gibt Tage, da macht mir das nicht viel aus, da habe ich Hoffnung - an anderen werde ich suizidal.
Ich weiß nicht genau, auf was ich mit diesem Beitrag hoffe - vielleicht auf Hoffnung an sich, auf neue Fragen oder einen Impuls in eine andere Richtung. In jedem Falle danke ich jedem für seine Zeit.
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Suchst du noch nach einem Job mit dem du dich sehen lassen kannst, auf den du stolz bist, wenn sie dich mal wieder fragen, was "machen sie denn so"?
Meiner Meinung nach muss man eine jahrelange verzweifelte Suche nach dem richtigen Job oder der zündenden Idee oder "dem was zu einem passt" irgendwann mal aufgeben. Möglichst, bevor man waagerecht irgendwo raus getragen wird.
Ich würde grundsätzlich auf die verwendeten Suchmethoden verzichten, eine unbestimmte Pause einlegen und erst, wenn ich das alte dann beerdigt habe und mich freier fühle, von dem Druck, dann meine Ansprüche an den Job mal überprüfen. Also nicht einfach senken, im Sinne von "na dann mach ich halt nur", sondern die Motive prüfen, warum ich das und das werden will und was ich mir von einem Job verspreche. Was ist es genau...will ich es den anderen zeigen? Will ich es meinen Eltern beweisen? Erhalte ich erst durch den Job eine Existenzberechtigung? Will ich viel Geld und damit "Bräute aufreißen"? Will ich was körperlches machen, was an der Luft, will ich überhaupt eine bezahlte Arbeit, bei der andere meinen tag bestimmen? Bin ich deswegen hier her gekommen? Wenn du dann "im Liegen" von einem Arzt einen Zettel bekommst, wo drauf steht "krank" oder "3. Herzinfarkt"...dann darfst du ja auch "nix machen". Wozu brauchst du soeinen Zettel und warum muss es erst soweit kommen. Über die ganzen Dinge würde ich nachdenken...und sie mir selber ehrlich beantworten...ehrlich, ohne dieses "du musst". Verwandte oder alte Mitschüler sind dabei kein guter Ratgeber. Und wenn du dir erst dann was suchst, wenn der Druck nachlässt und es dir einfach zu langweilig ist...warum nicht. Besser dann das machen, als dich jetzt völlig aufzureiben. Etwas gerne tun ist das eine und es ist schwer genug das wieder zu finden, aber das dann in der heutigen Arbeitswelt nicht vergällt zu bekommen, ist das andere. Daher gehen heute innere Wünsche und Arbeitsrealität weit auseinander. Dieses "finde deine Berufung" ist zwar möglich, aber durch den Druck, damit Geld verdienen zu müssen, ein frommer Wunsch.
Zu meinem ersten Satz. Sie fragen dich das, um sich selbst und dich in ein Rangsystem einzuordnen. An dir selbst oder wie es dir damit dann geht, als Psychotherapeut, Brötchenfahrer oder Astronaut, haben sie kein Interesse. Ob du in diesem Spiel dann mitspielen willst, musst du selber entscheiden. Du kannst auch vom Spielfeldrand zuschauen oder wahlweise nur zeitweise mitmachen. Du kannst dich auch total kaputt machen...mit den fordernden Blicken und unausgesprochenen Vorwürfen und dem ständigen Versuchen und Scheitern...das Gesundheitswesen, die Berater, Sach(en)bearbeiter und die Pharmabrange haben für sich zumindest das richtige gefunden.
Meiner Meinung nach muss man eine jahrelange verzweifelte Suche nach dem richtigen Job oder der zündenden Idee oder "dem was zu einem passt" irgendwann mal aufgeben. Möglichst, bevor man waagerecht irgendwo raus getragen wird.
Ich würde grundsätzlich auf die verwendeten Suchmethoden verzichten, eine unbestimmte Pause einlegen und erst, wenn ich das alte dann beerdigt habe und mich freier fühle, von dem Druck, dann meine Ansprüche an den Job mal überprüfen. Also nicht einfach senken, im Sinne von "na dann mach ich halt nur", sondern die Motive prüfen, warum ich das und das werden will und was ich mir von einem Job verspreche. Was ist es genau...will ich es den anderen zeigen? Will ich es meinen Eltern beweisen? Erhalte ich erst durch den Job eine Existenzberechtigung? Will ich viel Geld und damit "Bräute aufreißen"? Will ich was körperlches machen, was an der Luft, will ich überhaupt eine bezahlte Arbeit, bei der andere meinen tag bestimmen? Bin ich deswegen hier her gekommen? Wenn du dann "im Liegen" von einem Arzt einen Zettel bekommst, wo drauf steht "krank" oder "3. Herzinfarkt"...dann darfst du ja auch "nix machen". Wozu brauchst du soeinen Zettel und warum muss es erst soweit kommen. Über die ganzen Dinge würde ich nachdenken...und sie mir selber ehrlich beantworten...ehrlich, ohne dieses "du musst". Verwandte oder alte Mitschüler sind dabei kein guter Ratgeber. Und wenn du dir erst dann was suchst, wenn der Druck nachlässt und es dir einfach zu langweilig ist...warum nicht. Besser dann das machen, als dich jetzt völlig aufzureiben. Etwas gerne tun ist das eine und es ist schwer genug das wieder zu finden, aber das dann in der heutigen Arbeitswelt nicht vergällt zu bekommen, ist das andere. Daher gehen heute innere Wünsche und Arbeitsrealität weit auseinander. Dieses "finde deine Berufung" ist zwar möglich, aber durch den Druck, damit Geld verdienen zu müssen, ein frommer Wunsch.
Zu meinem ersten Satz. Sie fragen dich das, um sich selbst und dich in ein Rangsystem einzuordnen. An dir selbst oder wie es dir damit dann geht, als Psychotherapeut, Brötchenfahrer oder Astronaut, haben sie kein Interesse. Ob du in diesem Spiel dann mitspielen willst, musst du selber entscheiden. Du kannst auch vom Spielfeldrand zuschauen oder wahlweise nur zeitweise mitmachen. Du kannst dich auch total kaputt machen...mit den fordernden Blicken und unausgesprochenen Vorwürfen und dem ständigen Versuchen und Scheitern...das Gesundheitswesen, die Berater, Sach(en)bearbeiter und die Pharmabrange haben für sich zumindest das richtige gefunden.
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jup fang endlich mal an zu arbeiten statt ständig dumm rumzustudieren. völlig sinnlos. mach eine solide ausbildung oder arbeite einifach mal als kellner irgendwas, aber fang an und hör auf zu studieren.
..:..
Also aus dem was du so geschrieben hast, lese ich heraus, dass du dir viele Gedanken machst, was andere denken... du lebst eigentlich das Leben der "generalisierten Anderen" .... aber du hast nicht den Mut hast dir mal selbst zu begegnen und einfach mal was auszuprobieren ganz ohne zu überlegen, was andere davon denken könnten.
PS: Berufung und das alles ist doch Quatsch. Ein bisschen lebst du schon in einer Traumwelt, finde ich.
Versuch dich mal der Realität zu stellen... deiner Realität ... anstatt vor ihr zu flüchten... in die Anforderungen und Wünsche der Anderen.
PS: Berufung und das alles ist doch Quatsch. Ein bisschen lebst du schon in einer Traumwelt, finde ich.
Versuch dich mal der Realität zu stellen... deiner Realität ... anstatt vor ihr zu flüchten... in die Anforderungen und Wünsche der Anderen.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
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Vielleicht bist du zu kritisch mit dir selbst, bist perfektionistisch veranlagt und willst auf allen Gebieten gut sein. Nur so kann ich mir erklären, dass du ausgerechnet zwei Studiengänge ausgewählt hast, wo du keine besonderen Stärken hast. Warum nicht das tun, worin du wirklich gut bist? Falls du weißt, was das ist. Gerade bei sehr intelligenten Menschen ist es oft schwer, weil die Interessen vielfältig sind. An solche Menschen werden auch hohe Erwartungen gestellt (meist von Eltern und Lehrern), und dann ist es schwer, sich davon zu distanzieren und sein eigenes Ding zu machen.
Am besten wäre wahrscheinlich eine Selbstständigkeit geeignet, aber dafür musst du zuerst wissen, welches Produkt oder welche Dienstleistung du verkaufen willst.
Du könntest auch das Psychologiestudium beenden und dir dann eine Stelle suchen, bei der du nicht so viel Kontakt zu Menschen hast. Du musst mit diesem Studium ja kein Therapeut werden. Das ist aber nur sinnvoll, wenn dir das Gebiet überhaupt Spaß macht. Wenn nicht, dann such dir lieber was anderes.
Man kann einen reinen Broterwerbsjob machen, der keinen Spaß macht, aber es wird im Lauf der Jahre immer schwieriger, das auszuhalten, vor allem wenn man jemand ist, der Befriedigung in erster Linie aus der Arbeit und nicht aus den Beziehungen zu Kollegen zieht.
Am besten wäre wahrscheinlich eine Selbstständigkeit geeignet, aber dafür musst du zuerst wissen, welches Produkt oder welche Dienstleistung du verkaufen willst.
Du könntest auch das Psychologiestudium beenden und dir dann eine Stelle suchen, bei der du nicht so viel Kontakt zu Menschen hast. Du musst mit diesem Studium ja kein Therapeut werden. Das ist aber nur sinnvoll, wenn dir das Gebiet überhaupt Spaß macht. Wenn nicht, dann such dir lieber was anderes.
Man kann einen reinen Broterwerbsjob machen, der keinen Spaß macht, aber es wird im Lauf der Jahre immer schwieriger, das auszuhalten, vor allem wenn man jemand ist, der Befriedigung in erster Linie aus der Arbeit und nicht aus den Beziehungen zu Kollegen zieht.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 2203
Ich finde eine berufliche Reha hört sich nicht schlecht an. Da kannst du dich in verschiedenen Praktika erproben und stellst vielleicht fest, dass dir auch noch anderes liegt.
Ich lese auch ein bisschen heraus, dass du dich "zu intelligent" für niedere Jobs hälst. Ich denke, dass du das ablegen solltest und einfach mal anfangen solltest mit Praktika oder dein Studium abschließen.
Ich lese auch ein bisschen heraus, dass du dich "zu intelligent" für niedere Jobs hälst. Ich denke, dass du das ablegen solltest und einfach mal anfangen solltest mit Praktika oder dein Studium abschließen.
Das Problem kenne ich. Ich habe in dem Dorf, wo ich herstamme, auch als Streber gegolten (obwohl ich das im Wortsinne nie war). Inzwischen wohne ich da nicht mehr, aber vor ein paar Monaten habe ich zufällig im Supermarkt die ältere Schwester von einem Klassenkameraden von mir aus der Grundschule getroffen. Sofort hat sie mich ausgefragt, was ich beruflich mache, und ich habe ganz arglos geantwortet, dass ich da und da arbeite. Sie fragte dann auch gleich noch, in welcher Positition in der Hierarchie ich da bin, und ich sagte wahrheitsgemäß, dass ich Sachbearbeiter bin (also ziemlich unten). Damit schien sie zufrieden zu sein. Hinterher hätte ich mir gewünscht, ich hätte sie angelogen und gesagt, ich sei Abteilungsleiter. Der Neid hätte sie wahrscheinlich zerfressen.lordawo hat geschrieben: ↑Mo., 05.02.2018, 14:12 Mich belastet es sehr, wenn ich daran denke, dass ich, der "Streber" in der Schule mit exzellentem Abitur und hochbegabt (nach IST-2000-R) beruflich hinter jedem in meinem Umfeld stehe. Es gibt Tage, da macht mir das nicht viel aus, da habe ich Hoffnung - an anderen werde ich suizidal.
Aber so sind die Leute.
Mich wurmt das schon auch, dass andere aus meiner Klasse (dann aber von der Klasse am Gymnasium) viel mehr erreicht haben als ich. Aber ich weiß auch, dass ich andere Bedingungen hatte, und für meine Bedingungen habe ich eigentlich doch was erreicht. Jedes Leben ist eben anders, und man kann es nicht vergleichen.
Vielen Dank für eure Antworten.
Das Problem ist, dass ich diesen Druck nicht einfach rausnehmen kann - ich bin immerhin 28 ohne abgeschlossene Berufsausbildung! Für mich gibt es in meinem derzeitigen Alltag eigentlich nur zwei Modi: Totale Verzweiflung und blinder Aktionismus (wild Bewerbungen schreiben, mich für Kliniken anmelden) und ein totales laisser-faire - was aber höchstens mal 1-2h anhält. Danach ertappe ich mich oft dabei, wie ich im Internet Artikel über das Studium lese - und wie gefühlt JEDER studiert - und der Rest möchte studieren. Die Frage ist auch wo ich mit diesem Wrack an Lebenslauf und meiner, angeblichen, bipolaren Störung überhaupt einen geeigneten Arbeitsplatz finden kann, wo ich nicht nur Schrauben sortiere - und wie ich meine psychischen Erkrankungen in meine Berufswahl integrieren kann.
Die Bezeichnung "Das Leben der generalisierten Anderen" finde ich sehr passend. Wenn ihr mich aber vor 8 Jahren erlebt hättet, wäre es glasklar, wieso ich diesen Weg gewählt habe. Meine Mutter war so überfürsorglich, dass ich mit 19 das erste mal ein eigenes Telefongespräch geführt habe. Gespräche mit Fremden gingen gar nicht, in meinem ersten Praktikum wollten Sie mich auf eine andere Station loswerden, weil ich so unselbstständig und passiv war. Ich war es gewohnt, dass andere mir die Entscheidungen abnehmen und mir Befehle geben. NIEMAND hätte mich damals in eine Ausbildung übernommen, so sozial zurückgeblieben war ich - das dachte ich mir damals schon, deshalb ja auch das Studium. Es wird ja immer gesagt, so etwas reift nach. In den letzten 8 Jahren habe ich wohl schon große Fortschritte gemacht (eine erste Freundin als der größte Durchbruch), aber ich habe das Gefühl, dass längere soziale Interaktionen mich nach wie vor oft sehr stressen, insbesondere wenn sie eine, im weitesten Sinne, Prüfungsform haben --> Frauen ansprechen, Vorstellungsgespräche und vermutlich auch Gespräche mit Kunden etc pp. Das gute ist, dass dies den meisten Menschen wohl nicht auffällt.
Das mit dem "zu intelligent für niedere Jobs" ist wohl ein Export-Produkt meiner Mutter, die schon immer über nicht-akademiker hergezogen hat (sogar jetzt wo sie einen als Freund hat). Sie hat auch schon mehrfach gesagt, wie sie alles mit uns Kindern falsch gemacht hat, weil wir mit unseren guten Noten nichts adäquates angestellt haben. Ich bin mir schon oft aus diversen Gründen (damals die Noten, jetzt das Klavierspiel und mein Aussehen) wie ihr Messen-Pudel vorgekommen, wenn sie vor ihren "Freundinnen"/Bekannten mit mir prahlt. Ich müsste lügen, wenn dieses Status-Denken ganz an mir vorbeigegangen wäre - insbesondere auch weil es Frauen eben doch oft sehr wichtig ist (eigene Erfahrungen), zumindest wenn man nicht sowieso schon der spaßige Socializer-Typ ist.
Ich weiß auch nicht, wieso ich damals nach dem Abitur nicht die technische Laufbahn eingeschlagen bin. Ich denke ich wollte es den anderen zeigen - dass ich, der dicke, ungepflegte Außenseiter mit Streifenpulli und Pilzkopf, mal ein dynamischer, sozialer "Macher" werde, genauso wie in all den Aschenputtel-Geschichten, die man ja inzwischen zuhauf im Internet findet.
Muss mich nochmal zur Studiensituation auskotzen: Inhaltlich interessieren tut es mich schon, doch der Rattenschwanz ist kilometerlang - am meisten stört mich die oftmals exerzierte Pseudo-Wissenschaftlichkeit (Studienergebnisse können oft nur unzureichend verallgemeinert werden), die Art des Lernens (auswendig lernen ohne Nachdenken) und vor allen Dingen der fehlende Praxisbezug. Ich wäre 31 wenn ich fertig bin und hätte 0 Berufserfahrung, nur den Schädel voll mit Theorien, dafür aber den OHO-Effekt meiner Mitmenschen, die denken so ein Studium wäre intellektuell anspruchsvoll. Wie gesagt, bis auf Methoden und Statistik, geht es hier zu 80% nur darum zu reproduzieren. Das meiste davon vergisst man sowieso wieder und dann stehe ich nach 8 Jahren da mit einem Abschluss und kann immer noch nichts, außer die Zitierregeln zu beachten und mir die Finger wund zu schreiben. Ich frage mich wirklich wieso die ganzen jungen Hüpfer so begeistert sind von Psychologie - wo man das alles ohne Studium in ein paar Büchern nachlesen könnte?
Das Problem ist, dass ich diesen Druck nicht einfach rausnehmen kann - ich bin immerhin 28 ohne abgeschlossene Berufsausbildung! Für mich gibt es in meinem derzeitigen Alltag eigentlich nur zwei Modi: Totale Verzweiflung und blinder Aktionismus (wild Bewerbungen schreiben, mich für Kliniken anmelden) und ein totales laisser-faire - was aber höchstens mal 1-2h anhält. Danach ertappe ich mich oft dabei, wie ich im Internet Artikel über das Studium lese - und wie gefühlt JEDER studiert - und der Rest möchte studieren. Die Frage ist auch wo ich mit diesem Wrack an Lebenslauf und meiner, angeblichen, bipolaren Störung überhaupt einen geeigneten Arbeitsplatz finden kann, wo ich nicht nur Schrauben sortiere - und wie ich meine psychischen Erkrankungen in meine Berufswahl integrieren kann.
Die Bezeichnung "Das Leben der generalisierten Anderen" finde ich sehr passend. Wenn ihr mich aber vor 8 Jahren erlebt hättet, wäre es glasklar, wieso ich diesen Weg gewählt habe. Meine Mutter war so überfürsorglich, dass ich mit 19 das erste mal ein eigenes Telefongespräch geführt habe. Gespräche mit Fremden gingen gar nicht, in meinem ersten Praktikum wollten Sie mich auf eine andere Station loswerden, weil ich so unselbstständig und passiv war. Ich war es gewohnt, dass andere mir die Entscheidungen abnehmen und mir Befehle geben. NIEMAND hätte mich damals in eine Ausbildung übernommen, so sozial zurückgeblieben war ich - das dachte ich mir damals schon, deshalb ja auch das Studium. Es wird ja immer gesagt, so etwas reift nach. In den letzten 8 Jahren habe ich wohl schon große Fortschritte gemacht (eine erste Freundin als der größte Durchbruch), aber ich habe das Gefühl, dass längere soziale Interaktionen mich nach wie vor oft sehr stressen, insbesondere wenn sie eine, im weitesten Sinne, Prüfungsform haben --> Frauen ansprechen, Vorstellungsgespräche und vermutlich auch Gespräche mit Kunden etc pp. Das gute ist, dass dies den meisten Menschen wohl nicht auffällt.
Das mit dem "zu intelligent für niedere Jobs" ist wohl ein Export-Produkt meiner Mutter, die schon immer über nicht-akademiker hergezogen hat (sogar jetzt wo sie einen als Freund hat). Sie hat auch schon mehrfach gesagt, wie sie alles mit uns Kindern falsch gemacht hat, weil wir mit unseren guten Noten nichts adäquates angestellt haben. Ich bin mir schon oft aus diversen Gründen (damals die Noten, jetzt das Klavierspiel und mein Aussehen) wie ihr Messen-Pudel vorgekommen, wenn sie vor ihren "Freundinnen"/Bekannten mit mir prahlt. Ich müsste lügen, wenn dieses Status-Denken ganz an mir vorbeigegangen wäre - insbesondere auch weil es Frauen eben doch oft sehr wichtig ist (eigene Erfahrungen), zumindest wenn man nicht sowieso schon der spaßige Socializer-Typ ist.
Ich weiß auch nicht, wieso ich damals nach dem Abitur nicht die technische Laufbahn eingeschlagen bin. Ich denke ich wollte es den anderen zeigen - dass ich, der dicke, ungepflegte Außenseiter mit Streifenpulli und Pilzkopf, mal ein dynamischer, sozialer "Macher" werde, genauso wie in all den Aschenputtel-Geschichten, die man ja inzwischen zuhauf im Internet findet.
Muss mich nochmal zur Studiensituation auskotzen: Inhaltlich interessieren tut es mich schon, doch der Rattenschwanz ist kilometerlang - am meisten stört mich die oftmals exerzierte Pseudo-Wissenschaftlichkeit (Studienergebnisse können oft nur unzureichend verallgemeinert werden), die Art des Lernens (auswendig lernen ohne Nachdenken) und vor allen Dingen der fehlende Praxisbezug. Ich wäre 31 wenn ich fertig bin und hätte 0 Berufserfahrung, nur den Schädel voll mit Theorien, dafür aber den OHO-Effekt meiner Mitmenschen, die denken so ein Studium wäre intellektuell anspruchsvoll. Wie gesagt, bis auf Methoden und Statistik, geht es hier zu 80% nur darum zu reproduzieren. Das meiste davon vergisst man sowieso wieder und dann stehe ich nach 8 Jahren da mit einem Abschluss und kann immer noch nichts, außer die Zitierregeln zu beachten und mir die Finger wund zu schreiben. Ich frage mich wirklich wieso die ganzen jungen Hüpfer so begeistert sind von Psychologie - wo man das alles ohne Studium in ein paar Büchern nachlesen könnte?
Hallo,
dein Beitrag berührt mich sehr. Mir gefällt es, dass du weiter nach Lösungen suchst und dich trotzdem durchkämpfst.
Studiengänge sind leider häufig so organisiert. Aber ein Studium geht vorrüber und ist die Eintrittskarte in einen Beruf bzw. Tätigkeitsbereich. Deshalb ist es wichtiger zu sehen, was man hinterher damit anstellen kann. Das Studium ist in ein paar Jahren Vergangenheit und eine Abschulss ist etwas wert.
Wichtig ist, dass irgendetwas Dir an den Inhalten gefällt. Hinterher beschätigt man sich eh nur mit einem kleinen Teil.
Ich habe gelese, dass dir die Statistik Spaß gemacht hat. Damit wärst Du ja auch ein Psychologe mit besonderen Interessen. Ich denke die wenigsten mögen Statistik. Vielleicht könnte dich eine Stelle in der Forschung oder Qualitätssicherung interessieren.
Wenn es noch zu wenig gute Studienergebnisse gibt. Könnte es auch mal deine Aufgabe sein dies zu verbessern.
Ich bin immer wieder verblüfft über den Fortschritt in der Welt. Was es heute alles gibt, was man sich vor 30 Jahren gar nicht vorstellen konnte. Es gibt sogar neue Berufsfelder die man nicht wirklich ahnen konnte. Ich sage mir dann oft: "Siehst Du, das hättest du auch machen können."
Das war nur so eine Idee. Vielleicht bist Du in einem naturwissenschaftlichen Studium auch besser aufgehoben. Oder Mathematik.
Warum lebst du nicht am Studienort?
R2D2v2
dein Beitrag berührt mich sehr. Mir gefällt es, dass du weiter nach Lösungen suchst und dich trotzdem durchkämpfst.
Studiengänge sind leider häufig so organisiert. Aber ein Studium geht vorrüber und ist die Eintrittskarte in einen Beruf bzw. Tätigkeitsbereich. Deshalb ist es wichtiger zu sehen, was man hinterher damit anstellen kann. Das Studium ist in ein paar Jahren Vergangenheit und eine Abschulss ist etwas wert.
Wichtig ist, dass irgendetwas Dir an den Inhalten gefällt. Hinterher beschätigt man sich eh nur mit einem kleinen Teil.
Ich habe gelese, dass dir die Statistik Spaß gemacht hat. Damit wärst Du ja auch ein Psychologe mit besonderen Interessen. Ich denke die wenigsten mögen Statistik. Vielleicht könnte dich eine Stelle in der Forschung oder Qualitätssicherung interessieren.
Wenn es noch zu wenig gute Studienergebnisse gibt. Könnte es auch mal deine Aufgabe sein dies zu verbessern.
Ich bin immer wieder verblüfft über den Fortschritt in der Welt. Was es heute alles gibt, was man sich vor 30 Jahren gar nicht vorstellen konnte. Es gibt sogar neue Berufsfelder die man nicht wirklich ahnen konnte. Ich sage mir dann oft: "Siehst Du, das hättest du auch machen können."
Das war nur so eine Idee. Vielleicht bist Du in einem naturwissenschaftlichen Studium auch besser aufgehoben. Oder Mathematik.
Warum lebst du nicht am Studienort?
R2D2v2
Hallo,
wie geht es dir mittlerweile.
Grüsse
wie geht es dir mittlerweile.
Grüsse
Hallo R2D2v2,
Danke für deine lieben Worte. Zur Zeit geht es mir ziemlich schlecht - sobald ich mich mit dem Thema beschäftige, bekomme ich immer konkreter werdende Suizidgedanken. Ich habe das Gefühl mehr als Meinungen gibt es da draußen nicht! Für jeden "Experten" gibt es mindestens einen anderen "Experten", der das Gegenteil vertritt. Wie plane ich also meine Zukunft, wenn beide Seiten Überzeugungskraft haben? Zum Beispiel:
a)Arbeit muss Spaß machen vs b) Arbeit muss keinen Spaß machen.
Im Falle von a) würde ich das Studium abbrechen/wechseln. Im Falle von b) mache ich weiter.
a) bedeutet aber auch: Ich finde vermutlich ohne kostspieligem Coaching keine Ausbildung (wegen fehlendem Selbstvertrauen, Lebenslauf etc.), müsste ein neues Studium beginnen --> hohes Risiko bei den schwierigen Ing-Wissenschaften zu versagen und falls nicht konkurriere ich mit 10 Jahre jüngeren mit aalglatten Lebensläufen.
b) Bedeutet höchstwahrscheinlich ich lande im klinischen Bereich (Schwerpunkt unserer Uni), da Praktika in unserer Studienordnung nicht möglich sind ohne das Studium deutlich zu verlängern. Und wenn ich nicht eine große Persönlichkeitsänderung + totale Auflösung der Depression und sozialen Ängstlichkeit hinbekomme, wird das sehr schwierig werden für mich. Aber ich hätte einen Schein in der Hand - Frage ist ob so eine Motivation ausreichend ist?
Zu deinen Anregungen: Universitäre Forschung ist verbunden mit sehr prekären, befristeten Arbeitsverhältnissen. Zudem sind sehr gute Leistungen notwendig, die ich momentan nicht besitze.
Ich lebe nicht am Studienort, da ich in einer hypomanen Phase vor 2 Jahren die Wohnung aufgegeben habe und mich über lange Phasen schon vom Studium getrennt hatte, es aber nie geschafft habe es abzubrechen, da ich keine Ahnung habe, was sinnvoll wäre. Ich habe sehr große Angst einen horrenden Fehler zu machen - und ich denke diese Angst ist sehr angemessen (wünschte sie wäre es nicht).
Danke für deine lieben Worte. Zur Zeit geht es mir ziemlich schlecht - sobald ich mich mit dem Thema beschäftige, bekomme ich immer konkreter werdende Suizidgedanken. Ich habe das Gefühl mehr als Meinungen gibt es da draußen nicht! Für jeden "Experten" gibt es mindestens einen anderen "Experten", der das Gegenteil vertritt. Wie plane ich also meine Zukunft, wenn beide Seiten Überzeugungskraft haben? Zum Beispiel:
a)Arbeit muss Spaß machen vs b) Arbeit muss keinen Spaß machen.
Im Falle von a) würde ich das Studium abbrechen/wechseln. Im Falle von b) mache ich weiter.
a) bedeutet aber auch: Ich finde vermutlich ohne kostspieligem Coaching keine Ausbildung (wegen fehlendem Selbstvertrauen, Lebenslauf etc.), müsste ein neues Studium beginnen --> hohes Risiko bei den schwierigen Ing-Wissenschaften zu versagen und falls nicht konkurriere ich mit 10 Jahre jüngeren mit aalglatten Lebensläufen.
b) Bedeutet höchstwahrscheinlich ich lande im klinischen Bereich (Schwerpunkt unserer Uni), da Praktika in unserer Studienordnung nicht möglich sind ohne das Studium deutlich zu verlängern. Und wenn ich nicht eine große Persönlichkeitsänderung + totale Auflösung der Depression und sozialen Ängstlichkeit hinbekomme, wird das sehr schwierig werden für mich. Aber ich hätte einen Schein in der Hand - Frage ist ob so eine Motivation ausreichend ist?
Zu deinen Anregungen: Universitäre Forschung ist verbunden mit sehr prekären, befristeten Arbeitsverhältnissen. Zudem sind sehr gute Leistungen notwendig, die ich momentan nicht besitze.
Ich lebe nicht am Studienort, da ich in einer hypomanen Phase vor 2 Jahren die Wohnung aufgegeben habe und mich über lange Phasen schon vom Studium getrennt hatte, es aber nie geschafft habe es abzubrechen, da ich keine Ahnung habe, was sinnvoll wäre. Ich habe sehr große Angst einen horrenden Fehler zu machen - und ich denke diese Angst ist sehr angemessen (wünschte sie wäre es nicht).
Ich muss dich nochmal was fragen R2D2. Hast du es denn mal erlebt, also wenigstens bei jemand anderem, wie anstrengend der klinische Alltag oder der Alltag als niedergelassener Kassentherapeut ist? Selbst wenn das ganze keine Freude machen muss, wie dein Plan b sagt, traust du dir das denn zu? Ich hab das Gefühl, du machst es wie ne Braut, kaufst dir ein zu enges Kleid und hoffst, bis zur Hochzeit da noch "hinein zu wachsen". Das erzeugt natürlich enormen Druck.
Das andere wäre, ich vermute, du kennst noch zu wenige "Mitteldinger". Du kennst deine idealen Ziele, die kaum erreichbar sind und siehst als Alternative nur die "Vollpfostenstellen". Versuch doch mal in deinem Bekanntenkreis und in Videos konkrete Beschreibungen zusammen zu tragen, von tatsächlichen Arbeitsstellen und herauszufinden, was man da konkret tut und wie es den Leuten gefällt. Besser wären natürlich Lehrstellen, Ferienarbeit und Praktika...und egal ob man da nur Kaffee kocht, man kann die anderen beobachten, das ist oft präziser, als deren Selbsteinschätzung. Mein erster Professor gab mir den wertvollen Tipp, "und wenn sie dabei auch nur feststellen, was sie nicht machen wollen...". So hat sich für mich allein durch die Negativauslese einiges klarer abgezeichnet. Wenn man weiß, wer und was man nicht ist und was man nicht tun will, wird es etwas leichter. Dann kann man sich an seinen außerberuflichen Interessen orientieren und diese vielleicht sogar mit dem Job verbinden.
H.
Das andere wäre, ich vermute, du kennst noch zu wenige "Mitteldinger". Du kennst deine idealen Ziele, die kaum erreichbar sind und siehst als Alternative nur die "Vollpfostenstellen". Versuch doch mal in deinem Bekanntenkreis und in Videos konkrete Beschreibungen zusammen zu tragen, von tatsächlichen Arbeitsstellen und herauszufinden, was man da konkret tut und wie es den Leuten gefällt. Besser wären natürlich Lehrstellen, Ferienarbeit und Praktika...und egal ob man da nur Kaffee kocht, man kann die anderen beobachten, das ist oft präziser, als deren Selbsteinschätzung. Mein erster Professor gab mir den wertvollen Tipp, "und wenn sie dabei auch nur feststellen, was sie nicht machen wollen...". So hat sich für mich allein durch die Negativauslese einiges klarer abgezeichnet. Wenn man weiß, wer und was man nicht ist und was man nicht tun will, wird es etwas leichter. Dann kann man sich an seinen außerberuflichen Interessen orientieren und diese vielleicht sogar mit dem Job verbinden.
H.
Hallo Hiob,
ich denke Du meinst lordawo.
Grüsse
R2D2
ich denke Du meinst lordawo.
Grüsse
R2D2
Hi lordawo,
a)Arbeit muss Spaß machen vs b) Arbeit muss keinen Spaß machen.
Ich glaube ich verstehe was du damit meinst. Aber geht es nicht mehr um Interesse oder vielmehr darum wenigstens nicht gegen sein Inneres zu handeln.
Ich finde, wenn man die Wahl hat, sollte man sich für die interessantere Variante entscheiden.
Wenn keine Wahl besteht, dann muss es auch ohne "Spaß" gehen. Aber wenn du schreibst, dass du dich innerlich tot anfühlst, dann geht es ja wohl weniger um Spaß.
Es sind auch nicht alle Menschen gleich.
Zu bedenken ist aber auch, dass du schon 4 Jahre Studiert hast. Da stellt sich die Frage, ob du erst einmal das Studium abzuschließt und dann evtl. etwas anderes machst. Ein Abschluss ist schon etwas wert. Auch falls du in einem Zweitstudium Scheitern würdest hättest du noch was in der Hand.
Der liebe Lebenslauf. Der letzte Personaler hat mir gesagt, das sei heute nicht mehr so schlimm. Ich habe z.B. zwei Studiengänge abgebrochen und zwei erfolgreich beendet. Arbeit habe ich trotzdem bekommen. Hier kommt es mir zugute, dass in meiner Berufsgruppe ein großer Mangel besteht.
Grüsse
R2D2
a)Arbeit muss Spaß machen vs b) Arbeit muss keinen Spaß machen.
Ich glaube ich verstehe was du damit meinst. Aber geht es nicht mehr um Interesse oder vielmehr darum wenigstens nicht gegen sein Inneres zu handeln.
Ich finde, wenn man die Wahl hat, sollte man sich für die interessantere Variante entscheiden.
Wenn keine Wahl besteht, dann muss es auch ohne "Spaß" gehen. Aber wenn du schreibst, dass du dich innerlich tot anfühlst, dann geht es ja wohl weniger um Spaß.
Es sind auch nicht alle Menschen gleich.
Zu bedenken ist aber auch, dass du schon 4 Jahre Studiert hast. Da stellt sich die Frage, ob du erst einmal das Studium abzuschließt und dann evtl. etwas anderes machst. Ein Abschluss ist schon etwas wert. Auch falls du in einem Zweitstudium Scheitern würdest hättest du noch was in der Hand.
Der liebe Lebenslauf. Der letzte Personaler hat mir gesagt, das sei heute nicht mehr so schlimm. Ich habe z.B. zwei Studiengänge abgebrochen und zwei erfolgreich beendet. Arbeit habe ich trotzdem bekommen. Hier kommt es mir zugute, dass in meiner Berufsgruppe ein großer Mangel besteht.
Grüsse
R2D2
Hallo Hiob und danke für eine Antwort.Hiob hat geschrieben: ↑Sa., 24.03.2018, 11:08 Ich muss dich nochmal was fragen R2D2. Hast du es denn mal erlebt, also wenigstens bei jemand anderem, wie anstrengend der klinische Alltag oder der Alltag als niedergelassener Kassentherapeut ist? Selbst wenn das ganze keine Freude machen muss, wie dein Plan b sagt, traust du dir das denn zu? Ich hab das Gefühl, du machst es wie ne Braut, kaufst dir ein zu enges Kleid und hoffst, bis zur Hochzeit da noch "hinein zu wachsen". Das erzeugt natürlich enormen Druck.
Das andere wäre, ich vermute, du kennst noch zu wenige "Mitteldinger". Du kennst deine idealen Ziele, die kaum erreichbar sind und siehst als Alternative nur die "Vollpfostenstellen". Versuch doch mal in deinem Bekanntenkreis und in Videos konkrete Beschreibungen zusammen zu tragen, von tatsächlichen Arbeitsstellen und herauszufinden, was man da konkret tut und wie es den Leuten gefällt. Besser wären natürlich Lehrstellen, Ferienarbeit und Praktika...und egal ob man da nur Kaffee kocht, man kann die anderen beobachten, das ist oft präziser, als deren Selbsteinschätzung. Mein erster Professor gab mir den wertvollen Tipp, "und wenn sie dabei auch nur feststellen, was sie nicht machen wollen...". So hat sich für mich allein durch die Negativauslese einiges klarer abgezeichnet. Wenn man weiß, wer und was man nicht ist und was man nicht tun will, wird es etwas leichter. Dann kann man sich an seinen außerberuflichen Interessen orientieren und diese vielleicht sogar mit dem Job verbinden.
H.
ja, ich weiß wie anstrengend der Alltag ist. Kenne es ja aus Patienten-, sowie aus Praktikanten-Sicht. Ich frage mich eben nur oft "was wäre wenn". Ich habe hier einen Lebensalltag, der nicht ansatzweise meinen Bedürfnissen entspricht und das schon seit 1,5 Jahren. Ein Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes kommentierte es einmal damit "In Ihrer Situation wäre ich auch depressiv."
...worauf ich also hinaus möchte: Falls ich in einem anderen Umfeld wäre, hätte ich vllt die Ressourcen. Ein anderes Umfeld kann ich mir aber ja natürlich nur suchen, wenn ich dort eine Perspektive für mich sehe und da beißt sich die Katze dann in den Schwanz. Davon ganz abgesehen, kennst du einen akademischen Beruf, wo sich niemand über enormen Stress beschwert? Aber trotz allem hast du wohl Recht, der Vergleich mit der Braut mit dem zu engen Kleid passt schon sehr gut. Es ist nur sehr schwer, wenn man jeden zweiten Tag suizidal ist und keinerlei Orientierung hat über das was (noch) möglich ist - wie soll ich wissen welches Kleid ich kaufen soll, wenn ich an einem Tag 60 und am nächsten 120 wiege?
Zu deinem zweiten Tipp: Das betreibe ich inzwischen schon seit Jahren. Internet-Recherche fast täglich, insgesamt komme ich da bestimmt auf 1500h. Praktika im Letzten Jahr auch ein paar in ganz unterschiedlichen Branchen (Therapie, Handwerk, Landwirtschaft, Spedition). Ich habe über die Jahre aber leider eine so krankhafte Flexibilität entwickelt, dass es mir sehr schwer fällt überhaupt sagen zu können, was mir gefällt, wer ich bin oder wer ich nicht bin. Ich denke eine große Rolle spielen da depressive Stimmungslagen, die dann eher in Selbstvorwürfen a la
Du bist nur zu faul.
Du hast zu hohe Ansprüche. oder
Du bist eine verzogene Mimose
enden, wenn mir ein Beruf wieder einmal nicht gefällt - wodurch ich mich und meine Präferenzen dann stark relativiere. Ich habe große Angst mich erneut, wie in der Jugend, über Jahre stark fehlanzupassen. Habe das Gefühl das Leben hat Regeln, die ich nicht kenne, die aber bestraft werden, wenn man sie nicht einhält. Habe das Gefühl mehrere Leben in einem gelebt zu haben, jedes hat sich für sich "wahr" angefühlt und jetzt schwebe ich über allen und muss mich entscheiden welches ich leben möchte. Ich fühle mich desillusioniert von der Beliebigkeit des Lebens, davon dass jeder funktionierende Mensch davon überzeugt ist ein gutes, richtiges Leben zu leben - obwohl er tatsächlich vollkommen falsch damit liegen kann. Wie ein Drohnen-Pilot, der mit einem Mausklick 100 Zivilisten tötet und keinen Deut schlechter damit schläft. Und sogar soetwas ist ja durch geschickte PR und Argumentation noch relativierbar....wenn man möchte.
Ich glaube ich habe mir das "Offenheits-Mantra" etwas zu sehr zu Herzen genommen, mich zu sehr mit Gegenmeinungen beschäftigt und mich in fremde Glaubenssysteme "eingekauft" (u.a. auch Verschwörungstheorien und dieser ganze Mist).
@R2D2: Bis zum Abschluss wären es (leider) noch 2,5 Jahre. Ohne eine berufliche Motivation wird das schwierig. Das mit dem Lebenslauf habe ich nun auch schon öfters gehört. Wenn es gerade ganz nach mir ginge, würde ich erstmal ein paar Monate in die Klinik! Nur wäre das Studium dann wieder für ein Jahr für die Katz...
In welchem Bereich arbeitest du denn?
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