Wartezeit konstruktiv überbrücken
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Wartezeit konstruktiv überbrücken
hallo, ich bin depressiv und muss die Wartezeit überbrücken u frage mich was ich tun kann, positiv denken funktioniert nur bis zu einem gewissen Punkt, danach bricht alles wieder durch und ich fühle mich so als ob ich es nicht schaffen werde bis zum ersten vorstellungstermin durchzuhalten. ich möchte teilweise einfach zusammenbrechen und nichts mehr spüren.
die Therapeutin hat mich nach 20 minuten Gespräch gleich zu einem arzt verwiesen der mir "leichte" Antidepressiva verschreiben soll, ohne das ich weiß ob ich die therapie überhaupt bekomme und wann ist die nächste frage.
vl hat jemand erfahrung mit dieser qual zu warten und den Gedanken das nicht mehr lange zu können.
danke
die Therapeutin hat mich nach 20 minuten Gespräch gleich zu einem arzt verwiesen der mir "leichte" Antidepressiva verschreiben soll, ohne das ich weiß ob ich die therapie überhaupt bekomme und wann ist die nächste frage.
vl hat jemand erfahrung mit dieser qual zu warten und den Gedanken das nicht mehr lange zu können.
danke
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Hallo und willkommen...
und tut mir Leid zu hören, dass es dir nicht gut geht.
Hast du denn bei der Therapeutin einen Platz in Aussicht?
Wie seid ihr verblieben?
Kannst du dir vorstellen, mit ihr zu arbeiten?
Jenachdem wo du lebst, könntest du auch noch bei anderen Therapeuten Vorgespräche vereinbaren. In Großstädten/Unistädten geht das meistens mit ein wenig telefonischem Engagement ganz ok. Ist auch immer gut, in den Telefonsprechzeiten anzurufen und persönlich mit den Therapeuten zu sprechen.
Hast du denn schon einen Arzttermin?
Anitdepressive helfen den einen ganz gut, den anderen wiederum gar nicht. Wenn du dafür offen bist, würde ich es ausprobieren. Aber parallel eine Therapie wäre dann schon auch ganz gut.
Überbrückung der Wartezeit:
- Tagesstruktur. Job, Hobbies, Freunde treffen, auch wenn es Überwindung kostet.
- Einen Präventionskurs von der Krankenkasse machen, zB MBSR (mindfulness based stress reduction, also Achtsamkeitstraining) oder Yoga oder Tai Chi oder irgendwas, was dir hilft, mit dir selbst in Kontakt zu kommen.
- Oder ganz einfach Bewegung und Sport.
- An die frische Luft gehen, möglichst in die Natur
- Sich jeden Abend 3 kleine Dinge aufschreiben, die an dem Tag schön waren, über die man sich gefreut hat. Und wenn es nur das schöne Wetter war. Aber das hilft, den Blick darauf zu lenken, dass es *trotz allem* auch zwischendurch was Positives gibt.
- Sich neben den drei schönen Dingen des Tages auch Gedanken machen über eine Sache, auf die man sich am nächsten Tag freut. Und auch wenn es nur was ganz kleines ist, wie ausschlafen oder der erste Kaffee oder die erste Zigarette oder so...
- Sich regelmäßig was Gutes gönnen. Was leckeres Kochen und ganz bewusst essen. Eine Massage. Eine schöne Musik, die dir Spaß macht...
Das sind alles Kleinigkeiten und es hört sich unendlich banal an, und ich wäre in meinen tief-depressiven Zeiten jedem ins Gesicht gesprungen, der mir so eine Liste entgegen gehalten hat. Und es kostet Überwindung, sich auf solche Dinge dann einzulassen, wenn einem am wenigsten danach ist. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass genau solche Dinge mir auch geholfen haben und immer noch helfen, nicht noch tiefer ins Loch reinzurutschen, wenn sowieso schon alles am Zusammenstürzen ist.
Alles Gute für dich,
lisbeth.
und tut mir Leid zu hören, dass es dir nicht gut geht.
Hast du denn bei der Therapeutin einen Platz in Aussicht?
Wie seid ihr verblieben?
Kannst du dir vorstellen, mit ihr zu arbeiten?
Jenachdem wo du lebst, könntest du auch noch bei anderen Therapeuten Vorgespräche vereinbaren. In Großstädten/Unistädten geht das meistens mit ein wenig telefonischem Engagement ganz ok. Ist auch immer gut, in den Telefonsprechzeiten anzurufen und persönlich mit den Therapeuten zu sprechen.
Hast du denn schon einen Arzttermin?
Anitdepressive helfen den einen ganz gut, den anderen wiederum gar nicht. Wenn du dafür offen bist, würde ich es ausprobieren. Aber parallel eine Therapie wäre dann schon auch ganz gut.
Überbrückung der Wartezeit:
- Tagesstruktur. Job, Hobbies, Freunde treffen, auch wenn es Überwindung kostet.
- Einen Präventionskurs von der Krankenkasse machen, zB MBSR (mindfulness based stress reduction, also Achtsamkeitstraining) oder Yoga oder Tai Chi oder irgendwas, was dir hilft, mit dir selbst in Kontakt zu kommen.
- Oder ganz einfach Bewegung und Sport.
- An die frische Luft gehen, möglichst in die Natur
- Sich jeden Abend 3 kleine Dinge aufschreiben, die an dem Tag schön waren, über die man sich gefreut hat. Und wenn es nur das schöne Wetter war. Aber das hilft, den Blick darauf zu lenken, dass es *trotz allem* auch zwischendurch was Positives gibt.
- Sich neben den drei schönen Dingen des Tages auch Gedanken machen über eine Sache, auf die man sich am nächsten Tag freut. Und auch wenn es nur was ganz kleines ist, wie ausschlafen oder der erste Kaffee oder die erste Zigarette oder so...
- Sich regelmäßig was Gutes gönnen. Was leckeres Kochen und ganz bewusst essen. Eine Massage. Eine schöne Musik, die dir Spaß macht...
Das sind alles Kleinigkeiten und es hört sich unendlich banal an, und ich wäre in meinen tief-depressiven Zeiten jedem ins Gesicht gesprungen, der mir so eine Liste entgegen gehalten hat. Und es kostet Überwindung, sich auf solche Dinge dann einzulassen, wenn einem am wenigsten danach ist. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass genau solche Dinge mir auch geholfen haben und immer noch helfen, nicht noch tiefer ins Loch reinzurutschen, wenn sowieso schon alles am Zusammenstürzen ist.
Alles Gute für dich,
lisbeth.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
War das denn überhaupt ein Erstgespräch zur "Therapieanbahnung" oder war das ein Sprechstundentermin, wie sie ja nun neu eingeführt wurden? Die werden ja auch von Therapeuten geführt, die auch in absehbarer Zeit gar keinen Platz frei haben. Was hat sie denn gesagt?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@ lisbeth
danke für die schnelln antworten und tipps, ja es kostet überwindung aber ich schaffe es , leider kommt dieses erdrückende gefühl immer wie ein tsunami über mich das ich kaum die kraft habe mich dagegn zu wehren, aber versuchen werde ich sicher paar tipps,
@montana
ich war bei einem Erstgespräch. hätte 6-7 monate darauf warten müssen hab aber gesagt das es akut ist, die frau nahm sich 20 minuten zeit und empfahl mir so eine pva ams geförderte Agentur und da hab ich jetzt noch 9 tage von 20 die ich darauf warten muss, ich kann nicht sagen ob u wann ich die Therapie bekomme.
ich habe jetzt 1 jahr oder länger gekämpft es alleine zu schaffen aber mittlerweile ist das (Depression?) zu stark und es macht mir sorgen das ich so lange darauf warten muss ich meine wenn ich mir den Fuß breche sagt auch niemand wartezeit 6-7 monate. ich stelle (vorher hab ich das nicht) geisteskrankheiten auf die gleiche ebene wie körperliche Erkrankungen und es ist einfach nochmals deprimierend zu wissen das das noch ganz lange weiter gehen kann, ich hab das Bedürfnis zu reden und mir helfen zu lassen wie ich an mir arbeiten kann.
das wissen das hilfe bei sowas nicht Selbstverständlich ist macht mir angst und es schränkt mein leben aufs äußerste ein und aus dem Loch möchte ich raus und ich bin bereit aber werde mir so lange zeit selbst überlassen.
mfg
danke für die schnelln antworten und tipps, ja es kostet überwindung aber ich schaffe es , leider kommt dieses erdrückende gefühl immer wie ein tsunami über mich das ich kaum die kraft habe mich dagegn zu wehren, aber versuchen werde ich sicher paar tipps,
@montana
ich war bei einem Erstgespräch. hätte 6-7 monate darauf warten müssen hab aber gesagt das es akut ist, die frau nahm sich 20 minuten zeit und empfahl mir so eine pva ams geförderte Agentur und da hab ich jetzt noch 9 tage von 20 die ich darauf warten muss, ich kann nicht sagen ob u wann ich die Therapie bekomme.
ich habe jetzt 1 jahr oder länger gekämpft es alleine zu schaffen aber mittlerweile ist das (Depression?) zu stark und es macht mir sorgen das ich so lange darauf warten muss ich meine wenn ich mir den Fuß breche sagt auch niemand wartezeit 6-7 monate. ich stelle (vorher hab ich das nicht) geisteskrankheiten auf die gleiche ebene wie körperliche Erkrankungen und es ist einfach nochmals deprimierend zu wissen das das noch ganz lange weiter gehen kann, ich hab das Bedürfnis zu reden und mir helfen zu lassen wie ich an mir arbeiten kann.
das wissen das hilfe bei sowas nicht Selbstverständlich ist macht mir angst und es schränkt mein leben aufs äußerste ein und aus dem Loch möchte ich raus und ich bin bereit aber werde mir so lange zeit selbst überlassen.
mfg
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Naja schneller geht es einfach nicht, weil es einfach zu wenig Psychiater für so viele Patienten gibt.
Ich mache Dir keinen Vorwurf, aber leider eilt es bei den meisten. Es tut mir leid.
Vllt könnte Dir eine Selbshilfegruppe noch etwas bringen oder evt. eine Gruppentherapie
Teilweise gibt es auch Internet Angebote, da aber auf seriosität achten.
Dann gibt es die Dargebotene Hand und ähnliche Dienste.
Verzage nicht !
Ich mache Dir keinen Vorwurf, aber leider eilt es bei den meisten. Es tut mir leid.
Vllt könnte Dir eine Selbshilfegruppe noch etwas bringen oder evt. eine Gruppentherapie
Teilweise gibt es auch Internet Angebote, da aber auf seriosität achten.
Dann gibt es die Dargebotene Hand und ähnliche Dienste.
Verzage nicht !
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Hast du denn einfach mal alles an Therapeuten abtelefoniert, was es in erreichbarer Nähe gibt? Viele führen nichtmal Wartelisten, aber wenn man zufällig zum richtigen Zeitpunkt anruft, dann hat man den Platz.
Bist du in Österreich? (>pva ams?? sagt mir nix...)
Da ist die Situation ja nochmal anders als in D, auch mit Therapieplätzen usw. Vielleicht fragst du nochmal ganz gezielt im Unterforum zu Österreich (viewforum.php?f=55) nach, was man unternehmen kann, um schneller an eine Behandlung zu kommen. Wobei dir auch klar sein muss (aber das ist es glaube ich auch), dass sich der Nebel mit Beginn der Behandlung nicht schlagartig verziehen wird.
Die Vorschläge von piano (Selbshilfe, Gruppe) finde ich auch ganz gut. Oder du schaust mal, was es in deiner Umgebung an Beratungsstellen gibt (Diakonie etc.), die haben oft auch "stützende" Angebote oder auch Gruppen.
Da ist die Situation ja nochmal anders als in D, auch mit Therapieplätzen usw. Vielleicht fragst du nochmal ganz gezielt im Unterforum zu Österreich (viewforum.php?f=55) nach, was man unternehmen kann, um schneller an eine Behandlung zu kommen. Wobei dir auch klar sein muss (aber das ist es glaube ich auch), dass sich der Nebel mit Beginn der Behandlung nicht schlagartig verziehen wird.
Die Vorschläge von piano (Selbshilfe, Gruppe) finde ich auch ganz gut. Oder du schaust mal, was es in deiner Umgebung an Beratungsstellen gibt (Diakonie etc.), die haben oft auch "stützende" Angebote oder auch Gruppen.
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― Anne Lamott
― Anne Lamott
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo zusammen, ich brauche Hilfe, und zwar suche konkret nach Tipps, was ich noch machen kann, bevor ich mir professionelle Hilfe holen kann. Kurz zu mir - ich werde morgen 40 und habe das Gefühl, ich sitze vor einem Trümmerhaufen. Seit ca. 16 Wochen kriege ich nichts mehr auf die Reihe. Der Auslöser ist egal, normalerweise wäre ich mit so was links fertig, funktioniert aber nicht. Ich versuche mich, zusammenzureißen, manchmal habe das Gefühl, es klappt. Dann einen Tag später läuft wieder nichts mehr.
Ich habe einen Termin beim Psychiater in 4 Wochen, einen Platz für Psychotherapie habe ich leider immer noch nicht, obwohl ich privat versichert bin. Ich finde einfach keinen. Der einzige Psychotherapeut, von dem ich überhaupt eine Rückmeldung bekam, hätte erst in 8 Wochen was frei. Ich werde es selbstverständlich machen, aber erstmal muss ich diese ein paar Wochen irgendwie durchstehen.
Ich kann nicht schlafen, das ist seit Wochen so. Ich schlafe erst um 4 oder 5 Uhr ein und um 6 muss ich schon aufstehen. Bin nur am Grübeln, vollkommen unruhig und kann einfach nicht einschlafen. Manchmal lege ich mich nach der Arbeit hin, schaffe aber, wenn überhaupt, eine halbe Stunde zu schlafen. Seit ca. 10 Wochen nehme ich das rezeptfreie Sedariston und kann trotzdem nicht schlafen.
Ich habe wirklich keine Depression, es ist einfach schlechte Stimmung, ich begreife nicht, dass ich damit nicht fertig werde. Für die ganz normalen Tagesaufgaben, die normalerweise 15-30 Minuten dauern, brauche ich bis zu 6 Stunden. Ich muss andauernd Pausen machen, ich setze mich dann an den Tisch, kriege Schweißausbrüche, kann nicht atmen, ich halluziniere ein wenig- habe das Gefühl, dass alles sich von mir entfernt, so schwer greifbar. Alles ist zu viel: Schuhe anziehen, Blumen gießen, sich etwas zum Essen zu machen. Alles einfach so viel und so schwer. Einfach nicht machbar, zu viel, zu viel.
Auf der Arbeit funktioniert alles bestens, der einzige Unterschied ist, ich muss mir alles aufschreiben, kann mir nichts merken. Nach der Arbeit fahre ich nach Hause und falle ins Loch.
Ich hatte vor 8 Jahren die Diagnose Dissoziative Identitätsstörung, nicht näher spezifiziert, bekommen. Bin seit ca. 3 Jahren in Ordnung, wünsche mir aber so sehr, es wieder zu haben. Das klingt verrückt, ich habe so sehr in der Zeit gelitten, aber jetzt denke ich nur daran, dass es schön wäre, wenn ich nicht alleine alles stemmen müsste. Wenn diese ganzen Gedanken andere Persönlichkeitsteile übernehmen würden, wenn ich mein Leid einfach abgeben könnte. Alleine, wenn die anderen, Teil der Aufgaben übernehmen würden, ich müsste nicht alles alleine machen. Aber es passiert nicht.
Ich war ganz früher heroinabhängig, 5 Jahre lang. Bin eigentlich seit 22 Jahren clean. Vor zwei Wochen kam der Moment, dass ich einen Abend lang einfach nichts mehr fühlen wollte, nichts mehr denken, vor allem aber nicht mehr leiden. Das war einfach ein Versuch, ist aber auch keine Lösung. Ich darf einfach nicht abrutschen…
Ich denke jeden Tag daran, alles zu beenden, das werde ich aber nicht machen. Ich habe Katzen und trage für sie eine Verantwortung, kann nicht zulassen, dass sie im Tierheim landen. Sie haben nur mich. Aber 90 % der Gedanken in meiner Freizeit dreht sich darum, wie schön es wäre, alles zu beenden. Und auf welche Art und Weise. Obwohl ich ganz genau weiß, dass ich es nicht machen darf. Auf keinen Fall. Aber diese Gedanken gehen nicht weg, sie kleben an mir, sie gehen einfach nicht weg.
Was ich fühle ist Trauer und Wut. Und Gleichgültigkeit. Das ist das erschreckendste Gefühl, mir waren noch nie so viele Sachen egal, auch wichtige Sachen.
Ich versuche mir zu helfen, in dem ich mit Freunden ausgehe und etwas unternehme. Ich habe mich wahnsinnig überwunden und verschiedene Freunde gefragt, ob sie mit mir ausgehen würden. Alle haben sich richtig gefreut, was mich richtig überrascht hat, jeder hat bis jetzt zugesagt. Ich hatte nach Wochen des Alleinseins schon mehrere Treffen, die mir gutgetan haben. Aber nach jedem Treffen fahre ich nach Hause und falle dort sofort ins Loch. Und jeden Tag schaffe ich auch nicht auszugehen…
Ich habe versucht, mich mit Sachen zu beschäftigen, die mir Spaß machen. Normalerweise. Jetzt wird alles zu Belastung, von Spaß kann nicht die Rede sein.
Ich habe momentan keine Ideen mehr....
Ich habe einen Termin beim Psychiater in 4 Wochen, einen Platz für Psychotherapie habe ich leider immer noch nicht, obwohl ich privat versichert bin. Ich finde einfach keinen. Der einzige Psychotherapeut, von dem ich überhaupt eine Rückmeldung bekam, hätte erst in 8 Wochen was frei. Ich werde es selbstverständlich machen, aber erstmal muss ich diese ein paar Wochen irgendwie durchstehen.
Ich kann nicht schlafen, das ist seit Wochen so. Ich schlafe erst um 4 oder 5 Uhr ein und um 6 muss ich schon aufstehen. Bin nur am Grübeln, vollkommen unruhig und kann einfach nicht einschlafen. Manchmal lege ich mich nach der Arbeit hin, schaffe aber, wenn überhaupt, eine halbe Stunde zu schlafen. Seit ca. 10 Wochen nehme ich das rezeptfreie Sedariston und kann trotzdem nicht schlafen.
Ich habe wirklich keine Depression, es ist einfach schlechte Stimmung, ich begreife nicht, dass ich damit nicht fertig werde. Für die ganz normalen Tagesaufgaben, die normalerweise 15-30 Minuten dauern, brauche ich bis zu 6 Stunden. Ich muss andauernd Pausen machen, ich setze mich dann an den Tisch, kriege Schweißausbrüche, kann nicht atmen, ich halluziniere ein wenig- habe das Gefühl, dass alles sich von mir entfernt, so schwer greifbar. Alles ist zu viel: Schuhe anziehen, Blumen gießen, sich etwas zum Essen zu machen. Alles einfach so viel und so schwer. Einfach nicht machbar, zu viel, zu viel.
Auf der Arbeit funktioniert alles bestens, der einzige Unterschied ist, ich muss mir alles aufschreiben, kann mir nichts merken. Nach der Arbeit fahre ich nach Hause und falle ins Loch.
Ich hatte vor 8 Jahren die Diagnose Dissoziative Identitätsstörung, nicht näher spezifiziert, bekommen. Bin seit ca. 3 Jahren in Ordnung, wünsche mir aber so sehr, es wieder zu haben. Das klingt verrückt, ich habe so sehr in der Zeit gelitten, aber jetzt denke ich nur daran, dass es schön wäre, wenn ich nicht alleine alles stemmen müsste. Wenn diese ganzen Gedanken andere Persönlichkeitsteile übernehmen würden, wenn ich mein Leid einfach abgeben könnte. Alleine, wenn die anderen, Teil der Aufgaben übernehmen würden, ich müsste nicht alles alleine machen. Aber es passiert nicht.
Ich war ganz früher heroinabhängig, 5 Jahre lang. Bin eigentlich seit 22 Jahren clean. Vor zwei Wochen kam der Moment, dass ich einen Abend lang einfach nichts mehr fühlen wollte, nichts mehr denken, vor allem aber nicht mehr leiden. Das war einfach ein Versuch, ist aber auch keine Lösung. Ich darf einfach nicht abrutschen…
Ich denke jeden Tag daran, alles zu beenden, das werde ich aber nicht machen. Ich habe Katzen und trage für sie eine Verantwortung, kann nicht zulassen, dass sie im Tierheim landen. Sie haben nur mich. Aber 90 % der Gedanken in meiner Freizeit dreht sich darum, wie schön es wäre, alles zu beenden. Und auf welche Art und Weise. Obwohl ich ganz genau weiß, dass ich es nicht machen darf. Auf keinen Fall. Aber diese Gedanken gehen nicht weg, sie kleben an mir, sie gehen einfach nicht weg.
Was ich fühle ist Trauer und Wut. Und Gleichgültigkeit. Das ist das erschreckendste Gefühl, mir waren noch nie so viele Sachen egal, auch wichtige Sachen.
Ich versuche mir zu helfen, in dem ich mit Freunden ausgehe und etwas unternehme. Ich habe mich wahnsinnig überwunden und verschiedene Freunde gefragt, ob sie mit mir ausgehen würden. Alle haben sich richtig gefreut, was mich richtig überrascht hat, jeder hat bis jetzt zugesagt. Ich hatte nach Wochen des Alleinseins schon mehrere Treffen, die mir gutgetan haben. Aber nach jedem Treffen fahre ich nach Hause und falle dort sofort ins Loch. Und jeden Tag schaffe ich auch nicht auszugehen…
Ich habe versucht, mich mit Sachen zu beschäftigen, die mir Spaß machen. Normalerweise. Jetzt wird alles zu Belastung, von Spaß kann nicht die Rede sein.
Ich habe momentan keine Ideen mehr....
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Du schreibst, du hast keine Depression, aber die von dir geschilderten Symptome entsprechen idealtypisch einer Depression, ob es dir gefällt oder nicht... Wenn's arg schlimm ist und du suizidal bist, dann geh' so schnell wie möglich in eine Klinik, damit kannst du dann auch die Wartezeit auf einen Therapieplatz überbrücken. Für die Katzen findet sich sicher eine Lösung für die Zeit, Freunde könnten sie z.B. versorgen oder es gibt auch Katzensitter, die zu dir nach Hause kommen.
Ich wünsche dir alles Gute, lass dir helfen und pass auf dich auf...
Ich wünsche dir alles Gute, lass dir helfen und pass auf dich auf...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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- Beiträge: 1435
Ach ja, zum Überbrücken könnte z.B. auch die Telefonseelsorge helfen oder du kannst dich an den sozialpsychiatrischen Dienst in deiner Stadt wenden...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Wer hat dir denn vor 8 Jahren diese Diagnose gestellt? Vielleicht wäre derjenige ja auch ein Anlaufpunkt für dich?Kayah hat geschrieben:Ich hatte vor 8 Jahren die Diagnose Dissoziative Identitätsstörung, nicht näher spezifiziert, bekommen. Bin seit ca. 3 Jahren in Ordnung,
Und was hast du in den 5 Jahren gemacht, damit du "in Ordnung" gekommen bist?
Als ehemals selber Multiple weiß ich, dass sowas nicht "von selber" passiert, also gibt's da vielleicht auch Möglichkeiten, wo du dich hinwenden könntest?
Du warst 5 Jahre heroinabhängig, auch da hat dir bestimmt jemand mit rausgeholfen. Wäre das auch ne Möglichkeit, zumal du jetzt rückfällig geworden bist?
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