Verändertes Gefühlserleben nach Therapie ist für mich problematisch
Verändertes Gefühlserleben nach Therapie ist für mich problematisch
Guten Morgen,
Ich habe kürzlich eine Therapie (tfp) abgeschlossen und merke nun, dass ich mich sehr verändert habe, was meine Emotionen und den Umgang mit diesen angeht. Bei Personen die mir eigentlich nahestehen habe ich nun verstärkt den EIndruck, dass sie nicht wirklich "da" sind, irgendwie gefühlskalt wirken.
Ich habe das schon früher so wahrgenommen, doch da dachte ich, das ist eben normal. Also zB, dass man nicht über Gefühle spricht und Beziehungen sehr oberflächlich, wenn auch durchaus stabil, sind, obwohl streng genommen nur Smalltalk stattfindet. Das hat mich schon immer gestört, konnte es aber im Gegensatz zu früher nie benennen und war im Gegenteil sogar froh, wenn mir niemand allzu sehr auf die Pelle gerückt ist.
Diese Form der Kommunikation, das Ausblenden von Gefühlen, das macht mir jetzt allerdings extrem zu schaffen. Am Wochenende habe ich einen Verwandten getroffen, den ich eigentlich sehr mag. Hinterher war ich so traurig über die Oberflächlichkeit des Kontaktes, dass ich sehr finstere Gedanken entwickelt habe.
Meine Frage ist, wie ich einen guten Umgang damit finden kann. Meine ehemalige Therapeutin hat mal gesagt, dass ich doch auch eine Art Vorbild für bestimmte Personen in meinem Umfeld sein könnte, dass diese an mir doch erleben könnten, dass es auch anders geht. Der Gedanke überfordert mich, weil es nach wie vor ja auch für mich immer noch schwierig ist, diese Form der Authentizität zu leben. Oder auf deutsch gesagt: Ich bin doch nicht deren Therapeutin...
Habt ihr Tipps, wie ich mit diesen Gefühlen und Gedanken besser umgehen kann?
Ich habe kürzlich eine Therapie (tfp) abgeschlossen und merke nun, dass ich mich sehr verändert habe, was meine Emotionen und den Umgang mit diesen angeht. Bei Personen die mir eigentlich nahestehen habe ich nun verstärkt den EIndruck, dass sie nicht wirklich "da" sind, irgendwie gefühlskalt wirken.
Ich habe das schon früher so wahrgenommen, doch da dachte ich, das ist eben normal. Also zB, dass man nicht über Gefühle spricht und Beziehungen sehr oberflächlich, wenn auch durchaus stabil, sind, obwohl streng genommen nur Smalltalk stattfindet. Das hat mich schon immer gestört, konnte es aber im Gegensatz zu früher nie benennen und war im Gegenteil sogar froh, wenn mir niemand allzu sehr auf die Pelle gerückt ist.
Diese Form der Kommunikation, das Ausblenden von Gefühlen, das macht mir jetzt allerdings extrem zu schaffen. Am Wochenende habe ich einen Verwandten getroffen, den ich eigentlich sehr mag. Hinterher war ich so traurig über die Oberflächlichkeit des Kontaktes, dass ich sehr finstere Gedanken entwickelt habe.
Meine Frage ist, wie ich einen guten Umgang damit finden kann. Meine ehemalige Therapeutin hat mal gesagt, dass ich doch auch eine Art Vorbild für bestimmte Personen in meinem Umfeld sein könnte, dass diese an mir doch erleben könnten, dass es auch anders geht. Der Gedanke überfordert mich, weil es nach wie vor ja auch für mich immer noch schwierig ist, diese Form der Authentizität zu leben. Oder auf deutsch gesagt: Ich bin doch nicht deren Therapeutin...
Habt ihr Tipps, wie ich mit diesen Gefühlen und Gedanken besser umgehen kann?
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Nimmst du Medikamente für eine psych. Stabilität?
und nun um es mal hart zu sagen: Fast alle Menschen leben in ihrer oberflächlichen Bummel-Blase. man kann sie weder zwingen dort rauszukommen noch zu reflektieren. Das einzige was hilft ist: Radikale Akzeptanz. Die meisten Menschen können nicht tiefer werden und brauchen es auch nicht in ihrem leben.
und nun um es mal hart zu sagen: Fast alle Menschen leben in ihrer oberflächlichen Bummel-Blase. man kann sie weder zwingen dort rauszukommen noch zu reflektieren. Das einzige was hilft ist: Radikale Akzeptanz. Die meisten Menschen können nicht tiefer werden und brauchen es auch nicht in ihrem leben.
..:..
Hallo sinarellas,
zu deiner Frage: Nein, ich nehme keine Medikamente. Habe es auch noch nie, worauf ich immer ein bisschen stolz war, also es ohne zu schaffen, obwohl ich sehr depressive Phasen hatte, in denen fast nichts mehr ging. Ehrlich gesagt habe ich starke Probleme, mich auf so ein Medikament einzulassen. In meiner Vorstellung würde es bewirken, dass ich stumpfer werde, aber ich fühle mich ja an und für sich "in Ordnung" mit meinem "Sosein". Die Umwelt erscheint mir einfach oberflächlich. Ich wäre gerne mehr in echtem Kontakt mit anderen und ein Medikament würde mir den Eindruck vermitteln, dass ich krank bin, dass das fast schon ein krankhafter Wunsch auch ist. Dabei halte ich meinen Wunsch ja für total normal
Radikale Akzeptanz schreibst du. Meine Idee ist, dass man stattdessen auch radikal sein Umfeld verändern kann. Aber von heute auf morgen geht das ja auch leider nicht.
Ich weiß nicht, ich bin halt jemand, der sich im Grunde schon sehr für andere und deren Wohlergehen interessiert. Ich habe nur Schwierigkeiten wenn man mir signalisiert, dass das nicht erwünscht ist. Aber du hast recht, ich kann auch niemanden zwingen In Wahrheit möchte ich das auch gar nicht, niemand soll etwas tun müssen, das er/sie nicht möchte. Ach, es ist einfach schwierig.
zu deiner Frage: Nein, ich nehme keine Medikamente. Habe es auch noch nie, worauf ich immer ein bisschen stolz war, also es ohne zu schaffen, obwohl ich sehr depressive Phasen hatte, in denen fast nichts mehr ging. Ehrlich gesagt habe ich starke Probleme, mich auf so ein Medikament einzulassen. In meiner Vorstellung würde es bewirken, dass ich stumpfer werde, aber ich fühle mich ja an und für sich "in Ordnung" mit meinem "Sosein". Die Umwelt erscheint mir einfach oberflächlich. Ich wäre gerne mehr in echtem Kontakt mit anderen und ein Medikament würde mir den Eindruck vermitteln, dass ich krank bin, dass das fast schon ein krankhafter Wunsch auch ist. Dabei halte ich meinen Wunsch ja für total normal
Radikale Akzeptanz schreibst du. Meine Idee ist, dass man stattdessen auch radikal sein Umfeld verändern kann. Aber von heute auf morgen geht das ja auch leider nicht.
Ich weiß nicht, ich bin halt jemand, der sich im Grunde schon sehr für andere und deren Wohlergehen interessiert. Ich habe nur Schwierigkeiten wenn man mir signalisiert, dass das nicht erwünscht ist. Aber du hast recht, ich kann auch niemanden zwingen In Wahrheit möchte ich das auch gar nicht, niemand soll etwas tun müssen, das er/sie nicht möchte. Ach, es ist einfach schwierig.
Eine kurze Frage: Wieso stellst du diese "Tiefe" dann nicht her?
candle
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Liebe candle,
ich verstehe, was du meinst und ich denke die Aussage meiner Therapeutin dazu war wohl ähnlich gemeint. Einerseit habe ich den Eindruck, und darin hat mich sinarellas bestätigt, dass das von vielen gar nicht gewünscht ist. Andererseits habe ich wahrscheinlich selbst Schwierigkeiten, solch eine Nähe herzustellen, weil ich Angst vor Ablehnung habe (was nach meinen Erfahrungen vom Wochenende durchaus seine Berechtigung zu haben scheint).
Grüße, Robocat
ich verstehe, was du meinst und ich denke die Aussage meiner Therapeutin dazu war wohl ähnlich gemeint. Einerseit habe ich den Eindruck, und darin hat mich sinarellas bestätigt, dass das von vielen gar nicht gewünscht ist. Andererseits habe ich wahrscheinlich selbst Schwierigkeiten, solch eine Nähe herzustellen, weil ich Angst vor Ablehnung habe (was nach meinen Erfahrungen vom Wochenende durchaus seine Berechtigung zu haben scheint).
Grüße, Robocat
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Das mag vielleicht auch daran liegen, dass zu viel Tiefe und Nähe auch nicht immer passend sind - selbst für jemand, der das mag. Ich brauch ab und zu auch mal Abstand dazu - ich will es manchmal dann sogar simpel. Und zuweilen braucht Tiefe auch eine gewisse Zeit. Und auch dann gibts immer Phasen des Auseinanderdriftens, weil einer gerade was anderes braucht.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Naja, Verwandtschaft ist da sicher nochmal ein anderes Thema.RoboCat hat geschrieben: ↑Mo., 22.01.2018, 14:12 Einerseit habe ich den Eindruck, und darin hat mich sinarellas bestätigt, dass das von vielen gar nicht gewünscht ist. Andererseits habe ich wahrscheinlich selbst Schwierigkeiten, solch eine Nähe herzustellen, weil ich Angst vor Ablehnung habe (was nach meinen Erfahrungen vom Wochenende durchaus seine Berechtigung zu haben scheint).
Und letztlich wie will man zu einem Ergebnis kommen, wenn man es selber nie umsetzt, ausprobiert. Erst damit kommt wohl Sicherheit, auch wenn es nicht immer rund läuft. Da bist du aber auch nicht der einzige Mensch auf dem Planeten.
Wie will man auch etwas von anderen Menschen etwas erwarten zu dem man selber nicht in der Lage ist?
LG candle
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Hallo Robo,
ich kann mich den Vorschreibern anschließen:
Man kann nicht alle Begegnungen/Beziehungen auf Anschlag leben. Das würde einen schlichtweg überfordern.
Dass du viele Dinge durch die Therapie anders siehst oder wahrnimmst, ist ja erstmal schön und würde ich als Therapie-Erfolg sehen. Die Frage ist ja: Was nun? Und was bringt dir das?
Vielleicht hat ja die gefühlte Oberflächlichkeit tatsächlich auch mit dir etwas zu tun, dass du dich im Kontakt mit anderen eher bremst und deine Gefühle zurückhältst bzw. wenig von dir zeigst? Dass heißt ja nicht, dass du überall dein Innerstes nach außen kehren solltest. Aber vielleicht mal klarer Stellung beziehen bei Freunden, wenn die dich um Rat fragen. Oder dich aktiver mit eigenen Vorschlägen in die Abendgestaltung einbringen, anstatt einfach nur "mitzuschwimmen".
Mir ging es jedenfalls so, und die Beispiele oben sind Dinge, die ich mich früher im Kontakt auch mit guten Freunden nicht getraut hätte. Ich hab zB einer Freundin, die mich ganz klar mal um meine Meinung zu einem neuen Schal gebeten hatte, nicht sagen können, dass mir der Schal nicht gefällt. Weil ich Angst hatte, sie zu verletzen. Stattdessen habe ich das Gesicht verzogen und irgendwas halbherziges gemurmelt. Sie war allerdings auf Zack, und hat mitbekommen, dass ich mich selbst und sie gerade "anlüge..." _ daraus hat sich dann ein sehr spannendes intensives Gespräch entwickelt und wir lachen heute noch über mein "Schalgesicht"...
Was ich sagen will: Der oberflächliche Kontakt kam (für mich) zu Teilen auch dadurch zustande, dass ich für mein Gegenüber nicht "greifbar" war, oder spürbar. Und erst in dem Moment, wo ich von mir etwas preisgegeben habe, kam dann auch etwas zurück.
Weiß nicht ob das Sinn macht, wenn nicht, einfach liegen lassen.
LG lisbeth.
ich kann mich den Vorschreibern anschließen:
Man kann nicht alle Begegnungen/Beziehungen auf Anschlag leben. Das würde einen schlichtweg überfordern.
Dass du viele Dinge durch die Therapie anders siehst oder wahrnimmst, ist ja erstmal schön und würde ich als Therapie-Erfolg sehen. Die Frage ist ja: Was nun? Und was bringt dir das?
Vielleicht hat ja die gefühlte Oberflächlichkeit tatsächlich auch mit dir etwas zu tun, dass du dich im Kontakt mit anderen eher bremst und deine Gefühle zurückhältst bzw. wenig von dir zeigst? Dass heißt ja nicht, dass du überall dein Innerstes nach außen kehren solltest. Aber vielleicht mal klarer Stellung beziehen bei Freunden, wenn die dich um Rat fragen. Oder dich aktiver mit eigenen Vorschlägen in die Abendgestaltung einbringen, anstatt einfach nur "mitzuschwimmen".
Mir ging es jedenfalls so, und die Beispiele oben sind Dinge, die ich mich früher im Kontakt auch mit guten Freunden nicht getraut hätte. Ich hab zB einer Freundin, die mich ganz klar mal um meine Meinung zu einem neuen Schal gebeten hatte, nicht sagen können, dass mir der Schal nicht gefällt. Weil ich Angst hatte, sie zu verletzen. Stattdessen habe ich das Gesicht verzogen und irgendwas halbherziges gemurmelt. Sie war allerdings auf Zack, und hat mitbekommen, dass ich mich selbst und sie gerade "anlüge..." _ daraus hat sich dann ein sehr spannendes intensives Gespräch entwickelt und wir lachen heute noch über mein "Schalgesicht"...
Was ich sagen will: Der oberflächliche Kontakt kam (für mich) zu Teilen auch dadurch zustande, dass ich für mein Gegenüber nicht "greifbar" war, oder spürbar. Und erst in dem Moment, wo ich von mir etwas preisgegeben habe, kam dann auch etwas zurück.
Weiß nicht ob das Sinn macht, wenn nicht, einfach liegen lassen.
LG lisbeth.
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― Anne Lamott
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Vielen Dank für eure Antworten
Ja, es stimtm schon: Wie will ich erwarten, etwas zu bekommen, dass ich selbst nicht biete... Aber: Wenn ich es biete, dann ist mein Eindruck, dass es nicht erwünscht ist. Zumindest manchmal. Es gibt Personen in meinem Leben, bei denen ich schon den Eindruck habe, dass es besser "läuft". Aber gerade die, bei denen mir ein engerer Kontakt wichtig wäre, die scheinen sich zu sträuben
Hm, ich frage mich, ob ich das irgendwie selbst trainieren kann, bin aber ratlos. Ein Anfang wären bestimmt solche Alltags-Szenen, wie du sie skizziert hast. Das funktioniert bei mir schon recht gut, würde ich sagen. Schwierig wird es tatsächlich erst, wenn es an persönlichere Themen geht.
Ja, ich habe tatsächlich Angst, zu viel von mir preis zu geben. Es ist glaube ich schon etwas besser geworden auch durch die Therapie. Aber so ganz grundsätzlich weg ist es nicht. Ich würde das so gerne irgendwie hinbekommen, denn ich merke, dass mir das eigentlich eher Vorteile bringt, auf eine persönliche Ebene mit den Leuten zu kommen. Früher dachte ich immer, das macht mich angreifbar, aber wenn ich es recht bedenke, ist eher das Gegenteil der Fall, jedenfalls überwiegend.
Ja, es stimtm schon: Wie will ich erwarten, etwas zu bekommen, dass ich selbst nicht biete... Aber: Wenn ich es biete, dann ist mein Eindruck, dass es nicht erwünscht ist. Zumindest manchmal. Es gibt Personen in meinem Leben, bei denen ich schon den Eindruck habe, dass es besser "läuft". Aber gerade die, bei denen mir ein engerer Kontakt wichtig wäre, die scheinen sich zu sträuben
Jetzt hast du mich wohl ertappt, schätze ichlisbeth hat geschrieben: ↑Mo., 22.01.2018, 16:03
Was ich sagen will: Der oberflächliche Kontakt kam (für mich) zu Teilen auch dadurch zustande, dass ich für mein Gegenüber nicht "greifbar" war, oder spürbar. Und erst in dem Moment, wo ich von mir etwas preisgegeben habe, kam dann auch etwas zurück.
Weiß nicht ob das Sinn macht, wenn nicht, einfach liegen lassen.
Hm, ich frage mich, ob ich das irgendwie selbst trainieren kann, bin aber ratlos. Ein Anfang wären bestimmt solche Alltags-Szenen, wie du sie skizziert hast. Das funktioniert bei mir schon recht gut, würde ich sagen. Schwierig wird es tatsächlich erst, wenn es an persönlichere Themen geht.
Ja, ich habe tatsächlich Angst, zu viel von mir preis zu geben. Es ist glaube ich schon etwas besser geworden auch durch die Therapie. Aber so ganz grundsätzlich weg ist es nicht. Ich würde das so gerne irgendwie hinbekommen, denn ich merke, dass mir das eigentlich eher Vorteile bringt, auf eine persönliche Ebene mit den Leuten zu kommen. Früher dachte ich immer, das macht mich angreifbar, aber wenn ich es recht bedenke, ist eher das Gegenteil der Fall, jedenfalls überwiegend.
Kenne ich nur zu gut. Ich habe jahrzehntelang dran gearbeitet, nicht zuviel bis gar nix von mir preiszugeben. Und war irgendwie auch noch stolz drauf. Ist mir irgendwann auf die Füße gefallen...RoboCat hat geschrieben: ↑Mo., 22.01.2018, 17:26 Ja, ich habe tatsächlich Angst, zu viel von mir preis zu geben. Es ist glaube ich schon etwas besser geworden auch durch die Therapie. Aber so ganz grundsätzlich weg ist es nicht. Ich würde das so gerne irgendwie hinbekommen, denn ich merke, dass mir das eigentlich eher Vorteile bringt, auf eine persönliche Ebene mit den Leuten zu kommen. Früher dachte ich immer, das macht mich angreifbar, aber wenn ich es recht bedenke, ist eher das Gegenteil der Fall, jedenfalls überwiegend.
Was "dagegen" hilft? Bei mir war es alles, was meine Selbstwahrnehmung und mein Fühlen aktiv unterstützt. Denn dass man das eigene irgendwie ausblendet, geht ja mit dem "Sich-nicht-zeigen-wollen" irgendwie Hand in Hand, bei mir jedenfalls. Von daher war der Fokus für mich am Anfang erstmal: Überhaupt mich selbst wieder besser spüren. Meine eigenen Gefühle in bestimmten Situationen erspüren und benennen. Meine Körperwahrnehmung. Achtsamkeit. Ein (neues) Bewusstsein für mich und meine Gefühlsebene finden. Denn was ich selbst nicht spüre, kann ich den anderen auch nicht mitteilen. Und das andere, mehr von mir zu zeigen, kam dann mit der Zeit (fast) von selbst. Weil so manches dann, als es erstmal da war, dann auch raus *musste*...
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Der Medikamente wegen habe ich gefragt,w eil die einen unfassbar stumpf machen können.
"Radikale Akzeptanz schreibst du. Meine Idee ist, dass man stattdessen auch radikal sein Umfeld verändern kann. Aber von heute auf morgen geht das ja auch leider nicht."
In welcher Gummibärchenwelt lebst du denn? Das Umfeld kannst du nur ganz ganz ganz gering beeinflußen und wenn man ehrlich ist: nur du selbst kannst deine Einstellung beeinflußen und das ist schon schwer genug, das Umfeld kannst du schon gleich gar nicht großartig editieren. Selbst wenn du das so gemeint hast, dass du es wechselst :->
warum sollte man auch was von sich preisgeben. wieviele menschen sollen denn bitte so nah an einen ran treten nur um am ende einem gegens Schienbein zu treten? Ne sorry, geh ich null mit, dass einem das auf "die Füße fällt". Tiefgründige Gespräche, wenn man die Gespräche nah einen ranlässt, die gibt es sehr selten im Leben und ich habe relativ viel Erfahrung von unterschiedlichsten Menschen, da ich einige Gruppen betreue. Wenn man einen solchen Menschen im Leben hat ist das schon viel und man sollte dankbar sein so wen überhaupt zu kennen.
Die meisten Menschen die frontal auf andere zugehen und ihr innenleben auskotzen werden am Ende bitter enttäuscht und dann ist das Gejammer wieder groß.
Mag sein, dass du die Erfahrung gemacht hast, dass es dich nicht angreifbar macht (und das ist sowieso der Fall, mach dir nix vor) sondern mh was ist das Gegenteil dass man dich umarmen will? Oder was soll das sein? Aufjedenfall mag das passen für dich, ich habe selbst ganz andere Erfahrungen gemacht und in den Gruppen dide ich leite war die REsonanz einen ähnliche.
Meine Therapeutin sagte zum Thema Selbstreflexion, dass nur die wenigsten Mensch das A überhaupt können und B benötigen in ihrem Leben und die meisten das weder brauchen noch können, da es keinerlei Notwendigkeit gibt.
Ich denke das trifft auch für Tiefgründigkeit. DIe meisten Menschen sind oberflächlich as f*ck und glauben, wenn sie mal ein etwas ernsteres Wort sprechen so Tiefgründig zu sein wie der wichtigste Philosoph der Welt. Fatal falsche Selbsteinschätzung.
"Radikale Akzeptanz schreibst du. Meine Idee ist, dass man stattdessen auch radikal sein Umfeld verändern kann. Aber von heute auf morgen geht das ja auch leider nicht."
In welcher Gummibärchenwelt lebst du denn? Das Umfeld kannst du nur ganz ganz ganz gering beeinflußen und wenn man ehrlich ist: nur du selbst kannst deine Einstellung beeinflußen und das ist schon schwer genug, das Umfeld kannst du schon gleich gar nicht großartig editieren. Selbst wenn du das so gemeint hast, dass du es wechselst :->
warum sollte man auch was von sich preisgeben. wieviele menschen sollen denn bitte so nah an einen ran treten nur um am ende einem gegens Schienbein zu treten? Ne sorry, geh ich null mit, dass einem das auf "die Füße fällt". Tiefgründige Gespräche, wenn man die Gespräche nah einen ranlässt, die gibt es sehr selten im Leben und ich habe relativ viel Erfahrung von unterschiedlichsten Menschen, da ich einige Gruppen betreue. Wenn man einen solchen Menschen im Leben hat ist das schon viel und man sollte dankbar sein so wen überhaupt zu kennen.
Die meisten Menschen die frontal auf andere zugehen und ihr innenleben auskotzen werden am Ende bitter enttäuscht und dann ist das Gejammer wieder groß.
Mag sein, dass du die Erfahrung gemacht hast, dass es dich nicht angreifbar macht (und das ist sowieso der Fall, mach dir nix vor) sondern mh was ist das Gegenteil dass man dich umarmen will? Oder was soll das sein? Aufjedenfall mag das passen für dich, ich habe selbst ganz andere Erfahrungen gemacht und in den Gruppen dide ich leite war die REsonanz einen ähnliche.
Meine Therapeutin sagte zum Thema Selbstreflexion, dass nur die wenigsten Mensch das A überhaupt können und B benötigen in ihrem Leben und die meisten das weder brauchen noch können, da es keinerlei Notwendigkeit gibt.
Ich denke das trifft auch für Tiefgründigkeit. DIe meisten Menschen sind oberflächlich as f*ck und glauben, wenn sie mal ein etwas ernsteres Wort sprechen so Tiefgründig zu sein wie der wichtigste Philosoph der Welt. Fatal falsche Selbsteinschätzung.
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Hui, jetzt habe ich zwei doch sehr unterschiedliche Positioen hier in meinem Thema und finde beide recht spannend
@sinarellas: Oh nein, mein aktuelles Umfeld verändern hin zu einer Gummibärchenwelt, die Ambition habe ich nicht, ich denke, das wäre utopisch. Ich hatte eher gemeint, mich schlicht mit anderen, tiefgründigeren Menschen in Zukunft umgeben zu wollen. Weil ich mir die aber nicht backen kann und sie bisher auch nicht vom Himmel fielen und ich derzeit eh so ein bisschen mit Rückzugsendenzen zu kämpfen habe, muss ich darauf wohl vorerst verzichten. Wenn ich dann darüber hinweg bin, klopfe ich vielleicht mal bei den Zeugen Jehovas oder einer ähnlichen Sekte an
"Die meisten Menschen die frontal auf andere zugehen und ihr innenleben auskotzen werden am Ende bitter enttäuscht und dann ist das Gejammer wieder groß" Solche Menschen mag ich nicht besonders, aber das ist auch nicht das, was ich meinte. Das kratzt ja schon doch recht nah auch an emotionaler Erpressung für mich. Was ich suche, das ist mehr so ein Austausch auf einer intelektuellen Ebene, durchaus aber auch emotional getönt.
Dass die meisten Menschen weder zu Reflexion im Stande sind noch Interesse an Tiefgründigkeit haben, erlebe ich auch so, da gehe total mit deiner Therapeutin konform. Trotzdem ist das eine ganz schlimme Vorstellung für mich, die ich eigentlich kaum ertragen kann. Ist das wirklich so oder erscheint es uns, vielleicht auch störungsbedingt, nur so? Das wäre doch mal eine spannende Frage...
@lisbeth
"Denn was ich selbst nicht spüre, kann ich den anderen auch nicht mitteilen." Mir ist das tatächlich zum ersten Mal in der Therapie gelungen, überhaupt irgendwas (bewusst!) zu spüren. Vor allem auch negative Gefühle wie Aggression. Da hatte ich ganz lange überhaupt keinen Zugang zu und war fast schon erschrocken, auf was ich so stoßen kann in meiner Psyche.
Achtsamkeit ist ein sehr gutes Stichwort, da bin ich auch gerade selbst dran, damit irgendwie zu arbeiten. Wie machst du das, meditierst du zB?
LG, Robocat
@sinarellas: Oh nein, mein aktuelles Umfeld verändern hin zu einer Gummibärchenwelt, die Ambition habe ich nicht, ich denke, das wäre utopisch. Ich hatte eher gemeint, mich schlicht mit anderen, tiefgründigeren Menschen in Zukunft umgeben zu wollen. Weil ich mir die aber nicht backen kann und sie bisher auch nicht vom Himmel fielen und ich derzeit eh so ein bisschen mit Rückzugsendenzen zu kämpfen habe, muss ich darauf wohl vorerst verzichten. Wenn ich dann darüber hinweg bin, klopfe ich vielleicht mal bei den Zeugen Jehovas oder einer ähnlichen Sekte an
"Die meisten Menschen die frontal auf andere zugehen und ihr innenleben auskotzen werden am Ende bitter enttäuscht und dann ist das Gejammer wieder groß" Solche Menschen mag ich nicht besonders, aber das ist auch nicht das, was ich meinte. Das kratzt ja schon doch recht nah auch an emotionaler Erpressung für mich. Was ich suche, das ist mehr so ein Austausch auf einer intelektuellen Ebene, durchaus aber auch emotional getönt.
Dass die meisten Menschen weder zu Reflexion im Stande sind noch Interesse an Tiefgründigkeit haben, erlebe ich auch so, da gehe total mit deiner Therapeutin konform. Trotzdem ist das eine ganz schlimme Vorstellung für mich, die ich eigentlich kaum ertragen kann. Ist das wirklich so oder erscheint es uns, vielleicht auch störungsbedingt, nur so? Das wäre doch mal eine spannende Frage...
@lisbeth
"Denn was ich selbst nicht spüre, kann ich den anderen auch nicht mitteilen." Mir ist das tatächlich zum ersten Mal in der Therapie gelungen, überhaupt irgendwas (bewusst!) zu spüren. Vor allem auch negative Gefühle wie Aggression. Da hatte ich ganz lange überhaupt keinen Zugang zu und war fast schon erschrocken, auf was ich so stoßen kann in meiner Psyche.
Achtsamkeit ist ein sehr gutes Stichwort, da bin ich auch gerade selbst dran, damit irgendwie zu arbeiten. Wie machst du das, meditierst du zB?
LG, Robocat
Da du ja vor allem Verwandtschaft ansprachst, denke ich, dass du da erwartest, dass man so auf dich zugeht und dir in erster Linie Aufmerksamkeit widmet, wenn denn der Onkel wesentlich älter ist. Wenn du da Kontakt wünschst, dann mußt du es eben irgendwie probieren.
OK, ich habe annähernd eine Idee, z. B. hatte ich vor Jahren nicht erzählt, dass ich geschieden bin, wenn ich neue Leute kennengelernt habe, weil mir das extrem peinlich war. Da hatte ich wohl viel Kopfkino was andere Menschen da von mir denken könnten.
Aber ansonsten habe ich festgestellt, dass Menschen gleich die Nichtöffnung "androhen", aber reden wie Wasserfälle und letztlich steckt da auch keine Tiefe hinter.
Ich denke einen Draht bekommt man vorwiegend über gemeinsame Interessen oder die Arbeit- ansonsten und darüber hinaus wird es schwierig und eher mit einem Partner zu "erlangen". Man kann ja nicht mit jedem ganz tiefe Verbindungen haben. Stell dir mal vor was du da zu tun hättest!
LG candle
Meistens wird hier ja oft von einem "sich nicht öffnen können" geschrieben, wo ich nun soooooo lange nun überlege was das eigentlich bedeuten soll?
OK, ich habe annähernd eine Idee, z. B. hatte ich vor Jahren nicht erzählt, dass ich geschieden bin, wenn ich neue Leute kennengelernt habe, weil mir das extrem peinlich war. Da hatte ich wohl viel Kopfkino was andere Menschen da von mir denken könnten.
Aber ansonsten habe ich festgestellt, dass Menschen gleich die Nichtöffnung "androhen", aber reden wie Wasserfälle und letztlich steckt da auch keine Tiefe hinter.
Ich denke einen Draht bekommt man vorwiegend über gemeinsame Interessen oder die Arbeit- ansonsten und darüber hinaus wird es schwierig und eher mit einem Partner zu "erlangen". Man kann ja nicht mit jedem ganz tiefe Verbindungen haben. Stell dir mal vor was du da zu tun hättest!
LG candle
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Hallo Candle,
Sie ist eine Person, die sehr viel reden kann ohne dabei wirklich viel zu sagen. Sie kann über Gott und die Welt reden und redet sich um Kopf und Kragen. Wahrscheinlich kommt das erschwerend hinzu.
Gut geraten, wenns auch um eine Tante bei mir geht Sie ist wesentlich älter, Anfang 60. Ja, ich merke selber, dass ich wohl erwarte, man möge auf mich zukommen. Dabei vergesse ich offenbar, dass ich ja kein Kind mehr bin und das nicht unbedingt erwarten kann.
Sie ist eine Person, die sehr viel reden kann ohne dabei wirklich viel zu sagen. Sie kann über Gott und die Welt reden und redet sich um Kopf und Kragen. Wahrscheinlich kommt das erschwerend hinzu.
Ja gut, ich gebe zu, dass das eine gruselige Vorstellung ist.
Man kann ja nicht mit jedem ganz tiefe Verbindungen haben. Stell dir mal vor was du da zu tun hättest!
Was hoffst du denn bei ihr zu finden?
candle
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