Verhalten meiner Therapeutin verstehen

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Deddelde
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Verhalten meiner Therapeutin verstehen

Beitrag Sa., 20.01.2018, 04:15

Hallo liebes Forum,

ich wende mich an euch, das ich gerne einmal Feedback zu meiner derzeitigen Situation mit meiner Therapeutin hätte.
Hintergrund ist, das ich aktuell dazu neige die Zusammenarbeit mit ihr zu beenden, das es nicht passt.
Ich würde jedoch gerne ausschließen hier "im Affekt" etwas zu übersehen und ggbf. die falsche Entscheidung zu treffen.

Hintergrund:
Ich bin seit Juli 2017 wegen einer mittelschweren Depression in psychotherapeutischer Behandlung.
Meine ehemalige Therapeutin (nur Einzelsitzungen) hat jedoch zum Jahresende den Job gewechselt.
Die Praxisinhaberin hat daraufhin all ihre Patienten übernommen. Allerdings macht sie nur Gruppentherapie in Kombination mit Einzelgesprächen (ca. 4:1).
Ich war unsicher ob eine Gruppentherapie für mich das Richtige ist und teilte ihr dies mit. Sie bot mir daraufhin an das ich nach der ersten Gruppensitzung zu einem späteren Termin einmal als Gast bei einer länger bestehenden Gruppe beiwohnen könnte, um abschätzen zu können wie sich so eine Gruppe entwickelt.

Die erste Gruppensitzung war nun letzte Woche. Und es war okay. Es gab 1-2 Kleinigkeiten die mich störten, diese habe ich jedoch noch nicht angesprochen, da ich zuerst sehen wollte wie es sich entwickelt. Auch teilte ich ihr mit, das die Gruppe für mich so passt und ich daher nicht mehr als Gast bei der fortgeschritteneren Gruppe beiwohnen muss.

Zum Geschehen:
An der zweiten Gruppensitzung diese Woche nahm ich nicht teil, da ich mich hierzu nicht in der Lage fühlte. Auf Arbeit war ich ebenfalls nicht.
Leider habe ich die Praxis hierüber nicht informiert. Zu meiner ersten Einzelsitzung am Folgetag erschien ich pünktlich.
Allerdings kam ich nur bis ins Wartezimmer und zum Öffnen meiner Jacke. Da in diesem Moment meine Therapeutin aus ihrem Zimmer hereinkam und mir mitteilte das ich ja nun gestern nicht dabei gewesen bin, das es so nicht ginge, das ich mich doch abzumelden hätte, etc. Ich versuchte mehrmals mich zu erklären und zu entschuldigen, jedoch ließ sie mich nicht zu Wort kommen, redete über mich hinweg.
Dann verkündete sie mir das sie keine Zeit mehr hätte mit mir zu reden, da sie nun alle meine Termin abgesagt und neu vergeben hätte, da sie nicht wusste was mit mir ist "Sie hätten ja auch im Krankenhaus sein können", und daher nun gerade ein anderer Patient bei ihr sei.
Dann wieß sie mich mit den Worten "Überlegen Sie sich das bis Montag noch einmal und melden Sie sich dann Vormittags im Sekretariat." zur Tür.
Was genau ich mir überlegen sollte hat sie nun nicht gesagt, aber aufgrund der Art und Weise des Gesprächs gehe ich davon aus, das ich mir überlegen soll ob ich die Gruppentherapie bei ihr fortsetzen will.

Und das ist gelinde gesagt ein beschissenes Gefühl. Ich fühle mich gerade als ob ich wegen meiner Erkrankung bestraft werde.
Von einer Psychotherapeutin hätte ich mehr Augenmaß, Menschlichkeit und Mitgefühl erwartet.
Ich kann durchaus verstehen das nicht abgesagte Termin für Therapeuten lästig sind. Allerdings war dies der erste Termin, seit Beginn meiner Therapie (also seit Juli 2017) den ich nicht wahrgenommen habe.

Im Vertrag steht, das alle Termine, die ich nicht 24 Std. vorher absage, von mir selber zu zahlen sind.
Diese Regelung ist völlig ok.
Das nicht wahrgenommene Termine für Therapeuten lästig bis nervig sind ist mir auch klar.

Aber die Konsequenz, das sie bei einmaligen unentschuldigtem Fehlen, alle meine Termine absagt und grundsätzlich die Fortführung der Therapie in Frage stellt steht nicht im Vertrag. Dies wurde mir auch weder mündlich oder schriftlich mitgeteilt.

Dies empfinde ich daher gewissermaßen als Überreaktion.
Hinzukommt, das selbst ich, als jemand ohne psychologische Ausbildung, dieses "Feedbackgespräch" komplett anders abgehalten hätte.
Selbst wenn ich nur 3 Minuten Zeit gehabt hätte. Auf Arbeit äußere ich meine Kritik ja auch nicht so wie sie es tat.

Die Fragen die ich mir nun stelle sind:
Übersehe ich etwas? Habe ich einen Fehler begangen der ihre Handlungen in ein anderes Licht rückt?

Eine/-n Therapeut/-in findet man ja auch nicht mal eben so, und für mich ist das auch eine völlig neue Situation.
Zudem kann ich aber auch nicht ausschließen das genau so eine Situation nicht exakt genau so wieder passiert. Ich kann ja nun leider nicht Vorhersagen wie sich meine Depression an welchen Tag auf mich auswirken wird. Daher habe ich das Gefühl das auch ein Gespräch mit ihr nur bedingt hilfreich sein wird.
Denn ihr Auftreten hat soviel zerstört, das ich dazu nicht wirklich Lust habe und es mir auch ehrlich gesagt egal ist.
Und man könnte nun auch sagen: Hey.. Damit hast du doch für dich deine Antwort..
Nun.. Die habe ich ja auch. Aber ich möchte einfach gerne ausschließen etwas völlig zu übersehen.

Daher bin ich sehr an Feedback interessiert.

Vielen Dank für's Lesen!

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Adventskranz
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Beitrag Sa., 20.01.2018, 04:56

Hi,
also ich finde, dass Du Dir die Antwort schon selbst gegeben hast und sehr reflektiert mit der Situation umgehst.

Sie hat wirklich total überzogen. Angemessen wäre meiner Meinung nach, wenn sie im Einzelgespräch Dein unentschuldigtes Fehlen thematisiert und Dir das Ausfallhonorar in Rechnung gestellt hätte. Dann wäre es ein gutes Thera-Thema gewesen, warum Deine Depression Dich daran hindert abzusagen.

Dass sie aber, ohne Dich zu informieren, Deine Sitzung einfach anderweitig vergibt, ist genauso falsch, wie Dein unentschuldigtes Fehlen. Ihr wäre kein Zacken aus der Krone gefallen, wenn sie einfach kurz bei Dir angerufen hätte, um Dich zu fragen, was los ist. Wenn sie nun alle! Deine Termine und Dein Platz in der Gruppenthera sowieso schon anderweitig vergeben hat, frage ich mich auch, was Du überlegen sollst. Also ich würde nicht mehr kommen und mir einen Thera suchen, der die einfachen Grundregeln höflichen Umgangs im Geschäftsleben beherrscht. (Und in Zukunft natürlich rechtzeitig absagen :)

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 20.01.2018, 05:46

Ganz so wie Adventskranz sehe ich es nicht. Sie konnte ja tatsächlich nicht wissen ob du noch mal erscheinst. Es hätte ja auch sein können, dass du nach dem ersten gruppentherapeutischen Kontakt nicht mehr kommen magst. Kommt bestimmt ab und zu vor, dass manche Patienten das so handhaben einfach weg zu bleiben ohne Bescheid zu sagen. Mal eben nicht absagen ist eine grobe Unhöflichkeit und ist meines Erachtens nach auch nicht mit einer Depression zu entschuldigen. Ne Mail, auf den AB sprechen oder eine andere kurze Kontaktaufnahme sollte schon drin sein.

Von daher habt ihr aus meiner Sicht beide (ihr Verhalten find ich auch daneben) entscheidend zum Konflikt beigetragen. Ich würde die Verantwortung für mein Verhalten tragen und das Gespräch mit ihr suchen. Allerdings sollte sie in diesem auch ihr Verhalten kritisch hinterfragen. Wenn sie mich alleine verantwortlich machen würde für den Konflikt wäre ich weg.


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 20.01.2018, 06:38

Hallo Deddelde
Ich fühle mich gerade als ob ich wegen meiner Erkrankung bestraft werde.
Von einer Psychotherapeutin hätte ich mehr Augenmaß, Menschlichkeit und Mitgefühl erwartet.
Ich kann das Verhalten Deiner Therapeutin verstehen.
Du bist nicht für Deine Erkrankung bestraft worden, sondern dafür, dass Du den Termin nicht abgesagt hast. Die Therapeutin kann nicht wissen, ob Du wiederkommst oder nicht. Deine Erkrankung entbindet Dich nicht der Verantwortung. Du hättest wenigstens absagen können. Dann hätte sie gewusst wo sie dran ist, dann hätte sie gewusst, dass Du wiederkommen möchtest, an einer weiteren Therapie interessiert bist. Aber wenn Du ohne ein Wort einfach fern bleibst, dann musst Du auch damit rechnen, dass die Therapeutin deine Termine vergibt. Sie muss von ihrem Job leben, ihre Miete zahlen, ihre Brötchen auf den Tisch kriegen, ... Ich sehe es nicht als Aufgabe der Therapeutin Dir hinterherzurennnen. Du willst etwas von ihr, nicht die Therapeutin von Dir. Ich denke, Deine Therapeutin hat dir eine Lektion im Thema Verantwortung für Dich selbst und für andere erteilt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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saffiatou
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Beitrag Sa., 20.01.2018, 06:42

ich sehe es so, daß Du Dich nicht an den Vertrag gehalten hast und nicht 24 h vorher abgesagt hast. Da hat die Thera einen Verdienstausfall und Du weißt, daß Du die Stunden bezahlen müsstest. Da Du Dich gar nicht gemeldet hast, hat sie das Recht die Stunde an andere Patienten zu vergeben.

Meine Frage warum Du es nicht geschafft hast Dich zu melden? Gerade weil es nicht so einfach ist einen Thera zu finden...

Was ich nicht so gut finde, wie sie Dich schnell abgefertigt hat. Verstehe aber, daß sie sauer war. Sie muss sich auch darauf verlassen, daß die Patienten sich an die Bedingungen halten und nicht einfach wegbleiben, wenn es ihren mal nicht passt - warum auch immer.

Ich denke, Du solltest Dir überlegen, was Du in der Therapie erwartest, Du machst ja noch nicht so lange Therapie. Gefällt Dir die Gruppensituation nicht, was ich auch verstehen kann, aber das muss dann mit ihr abgesprochen werden.

Saffia
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Broken Wing
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Beitrag Sa., 20.01.2018, 11:13

Ziemlich klar: Unmöglich sowas. Ich hätte der Therapeutin auf dem Türabsatz eine Absage + verbale Ohrfeige erteilt und mich auf Suche begeben. Es zahlt sich nicht aus, darüber nachzudenken, weil es ein offenes Geheimnis ist, dass viele Theras einen Sprung in der Schüssel haben. Im Zweifel würde ich davon ausgehen, an so etwas geraten zu sein.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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candle.
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Beitrag Sa., 20.01.2018, 11:47

Darf ich mal fragen warum du nicht abgesagt hast?

Ein depressives Tief ist gerade ein Grund Therapie NICHT ausfallen zu lassen.

Ich hatte auch mal so ein Gespräch mit einem Therapeuten zu diesem Thema, allerdings hatte ich tatsächlich eine Magen- und Darmgrippe, was dann auch als "Absage" nachhaltig akzeptiert wurde.

candle
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Broken Wing
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Beitrag Sa., 20.01.2018, 14:39

Jenny Doe hat geschrieben: Sa., 20.01.2018, 06:38Sie muss von ihrem Job leben, ihre Miete zahlen, ihre Brötchen auf den Tisch kriegen, ... Ich sehe es nicht als Aufgabe der Therapeutin Dir hinterherzurennnen.
Nichts ist schöner als ein fehlender Patient, der ohnehin die Stunde zahlen muss. Passt doch. Die Thera verdient Ihre Brötchen mit Nichtstun.
Jenny Doe hat geschrieben: Sa., 20.01.2018, 06:38Ich denke, Deine Therapeutin hat dir eine Lektion im Thema Verantwortung für Dich selbst und für andere erteilt.
Aber nur in dem Maß, in dem man so eine Erteilung auch zulässt. Ich bin erwachsen und wenn ich für die Stunde zahle, könnte sie es getrost mir überlassen, was ich daraus mache. Ein Anrecht auf eine stichhaltige Begründung besteht nicht, nur der Anspruch auf das Ausfallhonorar. Vermutlich wäre ihr eine Absage lieber gewesen, damit sie einen anderen Patienten einteilen und zusätzlich noch das Ausfallhonorar kassieren kann. Würde dem Pat. nicht auffallen.
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lisbeth
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Beitrag Sa., 20.01.2018, 15:50

Hallo Deddele,

meiner Meinung nach wäre es auch "normal" gewesen, dass du dich bei der Therapeutin abgemeldet hättest. So nach dem Motto: Kann heute wegen [..] nicht zur Gruppe kommen, werde aber morgen zu meinem Termin da sein.

Nun, das ist jetzt alter Kaffee und vorbei und lässt sich nicht mehr ändern. Die Frage für dich ist ja eigentlich, wie weiter?
Nach dem wie du die Situation beschreibst, finde ich schon, dass deine Therapeutin ziemlich barsch reagiert hat. Andererseits: Wenn da im Zimmer schon jemand saß, weil sie den Termin anderweitig vergeben hatte, wollte sie wahrscheinlich jetzt auch nicht lange diskutieren oder sich deine Gründe anhören.

Ich finde es auch nachvollziehbar, dass sie dir jetzt nicht Blümchen auf deinen Weg streut. Sondern von dir ein klares Signal haben möchte, dass du weiter Therapie (bei ihr) machen möchtest.
Frage: Willst DU das denn?

Falls ja, würde ich mich dort melden und um einen Gesprächstermin bitten, damit ihr gemeinsam mit genügend Zeit mal besprechen könnt was da gewesen ist.
Falls nein, würde ich ihr das ebenfalls mitteilen und auch nochmal um einen Termin bitten, einfach um einen Punkt zu setzen und das zum Abschluss zu bringen.

Ansonsten wäre es vielleicht nicht verkehrt, wenn du dir überlegst, was hinter deinem Verhalten steckt. Wenn du vor lauter depressiver Minus-Energie dich nicht mehr in der Lage siehst, einen Termin abzusagen, dann brauchst du vielleicht anderes als "nur" eine ambulante Therapie. Du hattest ja auch geschrieben, dass du an dem Tag nicht zur Arbeit gegangen bist. Passiert das öfters? Hast du insgesamt Probleme, deinen Alltag auf die Reihe zu bekommen?

Ich hatte im letzten Jahr auch die Situation, dass ich eher unfreiwillig von Einzelterminen bei meiner damaligen Kunsttherapeutin in eine Gruppe (allerdings bei derselben Therapeutin) gewechselt bin. Das hat bei mir jede Menge sehr ambivalenter Gefühle zum Vorschein gebracht, bezüglich der Therapeutin und im Hinblick auf die Gruppe sowieso. Das ist jetzt Spekulation, aber kann dein Wegbleiben von der Gruppe vielleicht auch mit solchen Dingen in Verbindung stehen, dass du da innerlich irgendwie ambivalent bist, dass da auch schwierige Gefühle rumwabern?

Alles Gute. lisbeth.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Mialotta
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Beitrag Sa., 20.01.2018, 18:14

Hallo,

bei Gruppensitzungen gilt doch das mit dem Aufallhonarar so nicht, oder?!
Immerhin waren ja noch andere Klienten dort. Rechtfertigt unentschuldigtes Fehlen nicht, aber ich finde die Reaktion der Therapeutin völlig überzogen. Daraufhin den Einzeltermin einfach anderweitig zu vergeben finde ich heftig. Da würde dann ja das Ausfallhonorar greifen, wenn du nicht erschienen wärst und sie hat gar keinen Grund den Termin vergeben zu müssen.
Ich würde mich auch nach einer andren Therapeutin umsehen.

LG Mialotta


isabe
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Beitrag Sa., 20.01.2018, 20:12

Dann verkündete sie mir das sie keine Zeit mehr hätte mit mir zu reden, da sie nun alle meine Termin abgesagt und neu vergeben hätte, da sie nicht wusste was mit mir ist "Sie hätten ja auch im Krankenhaus sein können", und daher nun gerade ein anderer Patient bei ihr sei.
Das, was die Th. gemacht hat, nennt man "Agieren". Wenn sie schon zu Therapiebeginn so schlecht darin ist, sich besonnen zu verhalten, kannst du sicher davon ausgehen, dass das im Laufe der Therapie eher schlechter als besser wird.

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Echolotin
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Beiträge: 227

Beitrag Sa., 20.01.2018, 20:31

Mialotta hat geschrieben: Sa., 20.01.2018, 18:14 Hallo,

bei Gruppensitzungen gilt doch das mit dem Aufallhonarar so nicht, oder?!
Immerhin waren ja noch andere Klienten dort.
Kenne es von meiner Gruppentherapie so, dass da auch ein Ausfallhonorar fällig wird, wenn nicht pünktlich (48 Stunden vorher) abgesagt wird. Hintergrund ist ja, dass der Therapeut für jeden Gruppenteilnehmer ein Honorar mit der Krankenkasse abrechnen und so auch Einbußen hat.

Ansonsten kann ich es auch nicht verstehen, dass die Therapeutin gleich die folgenden Einzel?Termine gestrichen hat.
Für die unentschuldigte Stunde wäre ein Ausfallhonorar angemessen gewesen und ggf. das Nichterscheinen entweder in dem Einzeltermin oder bei der nächsten Gruppentherapie zu besprechen.
Gerade wenn es dir an einem Tag beschissen geht ist es wichtig da möglichst trotzdem zur Gruppentherapie zu gehen. Es hängt ja mit dem zusammen warum du die Therapie benötigst. Auch wenn es sich unmöglich anfühlt oft ist es hilfreich sich dann dort damit auseinandersetzen und durch die Gruppe ein Feedback zu bekommen wie andere mit ihrer Depression umgehen.

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Noenergetik
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weiblich/female, 38
Beiträge: 961

Beitrag Sa., 20.01.2018, 20:55

Ich sehe es auch so, dass sie anstatt den Konflikt mit Dir zu klären agiert hat.
Was soll Dir das bringen?
Ausser vielleicht die Erkenntnis das Du Dich von Menschen die offensichtlich nicht konfliktfähig sind besser fernhältst.
Gibt genug andere Therapeuten, auch wenn man vielleicht mal etwas länger warten muss.

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Montana
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Beiträge: 3360

Beitrag Sa., 20.01.2018, 23:47

Ich stoße mich an der Aussage, du hättest ja auch im Krankenhaus sein können. GERADE dann ist es doch völlig unangemessen, eine "erzieherische Massnahme" anzuwenden indem man ALLE Termine streicht. Ich bin mal völlig unerwartet zwei Tage vor einem Termin auf der Intensivstation eines Krankenhauses gelandet. Ich habe dort am nächsten Tag einen riesen Aufstand gemacht, weil ich entlassen werden wollte um den Termin wahrzunehmen. Damit kam ich aber (vernünftigerweise) nicht durch, weglaufen konnte ich eh nicht. Vor einem Anruf beim Therapeuten hatte ich Angst. Das Ganze konnte aber geklärt werden und er hat sogar auf das Ausfallhonorar verzichtet. Weil ich im Krankenhaus war. Die nächste Stunde fand dann wieder normal statt.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass deiner Therapeutin die Patienten gerade scharenweise abhanden kommen und so mancher nichtmal absagt. Denn einfach mal zwangsweise von Einzel auf Gruppe zu wechseln ist schon heftig. Ich zum Beispiel hätte mich darauf niemals eingelassen. Gruppe hatte ich in Kliniken zur Genüge. Wenn ich unqualifizierte Kommentare von anderen Leuten will, dann kann ich das auch woanders bekommen. Therapie würde ich das nicht nennen.

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Broken Wing
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weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag So., 21.01.2018, 00:45

Stimmt. Meine Vorurteile über Gruppentherapien haben sich in der Klinik auch alle bestätigt. Massenabfertigung, unqualifizierter Topfen und folgerichtig waren die Leiter Pfleger und Schwestern. Ein Therapeut braucht es dafür nicht. Ich habe meinen Schlaf nachgeholt.
Was auch gut ging: Hausaufgaben nie gemacht, aber einfach mich an die Gruppe angepasst. Unglaublich, wie gut das funktioniert hat. Fazit: Als Faulpelz ist man gut in der Gruppe aufgehoben, einfach mal die anderen miemen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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