Mein Mitleid für Tiere zerreisst mir das Herz

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Thread-EröffnerIn
Taylor 35
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Mein Mitleid für Tiere zerreisst mir das Herz

Beitrag Di., 10.06.2008, 17:53

Hallo,
Ich bin ein Mensch der Tiere sehr liebt und darunter leidet wenn ich sehe wie einige mit Tieren umgeht ,und ich das nicht stoppen kann(Gesellschaft,Tierversuche usw.)Ich bin völlig durcheinander weil diese Tatache mir das Herz zerreisst weine sehr viel habe keinen richtigen Apetit,und schlafen tue ich kaum noch weil ich dann vom Leid der Tiere träume.
Niemand kann mich verstehen überall stosse ich nur auf Verrachtung.Ist es den so schlimm das Tiere für mich wichtig sind?
Bei Kindern ist es genau das Gegenteil da gibt es Verständnis.
Bitte keine Antworten wo ich noch mehr beschimpft werde brauche jetzt Verständnis.
Ob mein Thema in diesen Forum passt weiss ich nicht .
Aber ich weiss eines brauche Hilfe mein Körper meine Seele macht das lange nicht mehr mit.Damals hatte
ich Angst vor dem Tod heute sehne ich mich danach.
Ich stecke in einen Teufelskreis .Was ist nur los mit mir??

(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert)

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grün
Helferlein
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Beiträge: 74

Beitrag Mi., 11.06.2008, 14:04

Stell mir mal kurz vor, Person A hegt unbewusste Hassgefühle gegenüber Person B. B hat einen lieben Hunden, den B sehr mag. A kann seine unbewussten Hassgefühle gegenüber B weder deuten noch wahrnehmen oder im Griff haben. A schlägt, misshandelt und tötet am Ende den Hund von B, eigentlich hat A nichts gegen den Hund an sich, aber so drückt er sein Hassgefühl gegenüber B aus.

Das war jetzt ein sehr drastisches Beispiel, entschuldige. (Und ich wollte damit auch nicht sagen, dass du Person A oder B bist) Aber was ich damit sagen wollte, ist, dass du vielleicht auch deine Gefühle auf Tiere projizierst. Irgendetwas beschäftigt dich, zermürbt dich, sei es ein Trauma oder was auch immer. Möglicherweise hat das mit Tieren zu tun, möglicherweise auch nicht. Es fällt dir leichter, das Leiden eines Tieres anzunehmen als dein eigenes. Du willst die Tiere beschützen, ihnen helfen, da höre ich auch deinen eigenen Hilfeschrei heraus.

Ich hoffe, ich bin dir mit meinen Ausführungen nicht zu nahe getreten. Wenn ja, entschuldige ich mich schon jetzt bei dir. Ich finde es sehr schön, dass du dich so sehr um das Wohl tierischer Lebewesen sorgst. Aber du darfst dir auch selbst genauso wichtig sein.

Alles Liebe

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Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 11.06.2008, 19:14

Hallo Taylor,

mir geht es ganz genauso wie dir. Ich mache in meinem Mitgefühl keinen Unterschied, ob es sich um einen Menschen oder ein Tier handelt. Wenn ich bei meiner Gärtnerarbeit aus Versehen mit dem Spaten einen Regenwurm halbiere, tut mir das in der Seele weh. Meine Kollegen belächeln mich, wenn ich wieder einmal einen Wurm oder eine Schnecke von der Teerstraße rette. In einem Tierforum, in dem ich ab und zu schreibe, werden manchmal Links zu Filmen über Tierquälerei eingestellt, die ich mir kaum angucken kann. Ich finde es nicht verkehrt, so zu empfinden, und will diese Fähigkeit gar nicht verlieren.

Das Problem ist, hinzusehen und mitzufühlen, ohne selber daran zu zerbrechen. Das ist eine immense Gratwanderung. Ich gehe für mich so mit dem Dilemma um, dass ich mich da, wo ich es in meinem Alltag kann, bemühe, möglichst wenig Tierleid zu verursachen. Ich ernähre mich vegetarisch, verwende tierversuchsfreie Kosmetik, unterstütze finanziell Organisationen, die sich für Tiere einsetzen. Trotzdem bleibt alles nur Stückwerk, ein Tropfen auf den heißen Stein, und ich bin mir jederzeit bewusst, dass auch ich - allein dadurch, dass ich lebe - Leid an Mensch und Tier verursache. Im Prinzip kann man nur leben, indem man das teilweise verdrängt.

Aber auch grüns Ausführungen möchte ich mich mit anschließen: Du scheinst dich vom Leid der Tiere sehr schlecht abgrenzen zu können, empfindest es so schlimm als wäre es dein eigenes. Solange du dieses Gefühl nutzen kannst, um etwas Gutes daraus zu machen, ist es okay, aber wenn dich der Schmerz lähmt und am Leben hindert, nutzt er weder dir noch den Tieren. Du solltest versuchen, zu sortieren, welcher Anteil deines Schmerzes tatsächlich Mitleid ist und wo das Tierleid nur Projektionsfläche für dich selber ist.

Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Gadeur
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Beiträge: 9

Beitrag Do., 12.06.2008, 08:06

Hallo Taylor,

das Wort Mitleid bedeutet ja, dass man mit anderen - sei es Mensch oder Tier - mit leidet. Bei dir scheint es extrem zu sein. Ich kenne Ärzte, die ihren Beruf aufgeben mussten, weil das Mitleid in ihnen zu groß wurde und sie selbst daran zerbrachen.
Ob dieses Gefühl nun Menschen oder Tieren gilt, darin mache ich keinen Unterschied. Auch ich habe in manchen Situationen ein Tier einem Menschen vorgezogen. Aber du solltest erkennen, dass auch du nur ein Mensch bist. Das soll heißen, du kannst in deinem Rahmen eine Menge für Tiere und gegen ihr Leid tun. Aber wie niemand die gesamte Menschheit retten kann, so du nicht die gesamte Tierwelt.
Tu was in deiner Macht steht, und sei zufrieden, dass du es getan hast Freu dich an dem Glück jedes einzelnen Tieres, zu dem du beigetragen hast. Hilf Tiere aus Spanien zu vermitteln oder ähnliches. Nimm ein oder mehrere Labortiere bei dir auf, trage Kröten über die Straße oder sei sonstwie aktiv.
Und wenn du alles in deinen Kräften liegende getan hast, dann schau auch mal mit Stolz darauf.

LG Gadeur

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lametissa
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Beiträge: 28

Beitrag Do., 12.06.2008, 10:21

Liebe Taylor!

Du hast Recht, Tierleid gibt es mehr als genug auf dieser Welt! Aber du darfst dich von diesen Gefühlen nicht dominieren lassen, sie machen dich sonst fertig! Es gibt einfach sehr viel Tierleid, das WIR in unserer jeweiligen Situation nicht steuern oder ändern können. Das muss dir klar sein. Wenn es dir ein Anliegen ist, dann versuche in deinem Umfeld zu helfen, wenn du es KANNST.

Ich befasse mich schon vielen Jahren mit Esoterik und mache gerade eine Ausbildung zur Tier-Telepathin (wehe, es lacht jetzt einer!! das funktioniert wirklich!). Alle Tiere sagen dir dasselbe: auch sie sind auf dieser Welt um zu lernen, genauso wie wir Menschen. Oder sie sind hierhergekommen, um uns zu lehren. Und viele Tiere müssen lächeln bei dem Gedanken, dass wir Menschen uns als "Krone der Schöpfung" bezeichnen. Ihr Bewußtsein ist sehr erweitert, viel mehr als unseres. Auch haben sie eine ganz andere Einstellung zum Tod - er ist für sie einfach nur ein Übergang. Es gibt vieles an und in der Tiertelepathie, das sehr interessant ist und unseren Horizont sehr erweitern kann.

Wenn du gerne liest, kann ich dir das Buch "Tierisch gute Gespräche" von Amelia Kinkade empfehlen - sie ist eine der bekanntesten Tiertelepathinnen; auch sie schreibt darin, dass sie sich monatelang in den Schlaf geweint hat, wenn ihr das Leid der Tiere der ganzen Welt in den Sinn kam. Aber sie hat's in den Griff bekommen.

Du scheinst eine feinfühlige Seele zu sein. Vielleicht interessiert dich dieser Weg - es gibt schon viele, die mit den Tieren srpechen und es ist weder Hokuspokus noch Scharlatanerie. Es ist keine Einbildung und kein Quatsch. Und die Erkenntnisse, die uns die Tiere vermitteln, sind oft verblüffend (auch was das Leid der Tiere angeht). Im Internet findest du sicher genug Infos - es gibt auch Foren - schau' mal rein.

Liebe Grüße Lametissa
Tröste dich, die Stunden eilen,
Und was all dich drücken mag,
Auch das Schlimmste kann nicht weilen,
Und es kommt ein andrer Tag
(Theodor Fontane)

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Kolja
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Beiträge: 90

Beitrag Fr., 18.07.2008, 14:31

ich muss hier einfach noch mal schreiben. ich will kein neues thema eröffnen, es passt hier schon rein.

letztens habe ich bei nachbarn gesehen, wie sie ihr kaninchen halten.
es zerriss mir das herz, ich musste weinen. ich halte selber kaninchen, die haltungsbedingungen erfüllen man just die richtlinien des kaninchenschutzs.
was ich aber da gesehen habe, ist der blanke wahnsinn gewesen.
da wurde ein riesenkaninchen auf engstem raum gehalten. ein riese wird etwas größer, als eine mittlere katze.
die fläche 50*100*50cm. das tier kann sich nicht aufrecht hinsetzten und seine ohren senkrecht stellen, männchen machen schon mal gar nicht.
es hatte so gut wie gar kein stroh als unterlage, fast nur plattgesessene köddel und nasses pipi-holz. überlebensnotwendiges heu bekam es überhaupt nicht (obwohl f.d. meerschweinchen vorh.), nur sehr ungesundes brot (zu viel schwer verdauliche stärke) und als schwach giftig geltende kartoffeln (solanin!). ein futternapf wurde dem tier nicht zugestanden. eine veralgte nippeltränke hing da.
tierarzt nix da, das tier ist kein geld wert!

ich musste weinen, als ich das sah.
auf mein betteln ist mein freund hingegangen und hat mit denen gerdet. ich sollte nicht, weil ich als fanatikerin bei denen verschrien bin und allein, weil die wissen, was ich für ne einstellung habe, hätte ein gespräch meinerseits mehr kaputt gemacht, als voran gebracht.

die wüßten, daß die haltung nicht artgerecht sei, die wollen sich überlegen.
mein freund berichtete mir, früher seien es mind. 2 oder gar 3 riesen auf dieser winzigen fläche geesen. und das schon seit mind. 5-7 jahren!
wenn es schlachtkaninchen wären, könnte ich es wegstecken, aber als anschaffung für ein kind????
lt. tvt ist eine fläche für kaninchen 120*60*50 vorgeschrieben. von daher wäre das soll fast erfüllt.
ich glaube allerdings, daß hier zwergkaninchen zugrunde gelgt wurden.

die haben die kaninchen für die kinder, damit jene verantwortung lernen.
tatsächlich kümmern diese sich nen dreck ums tier und es hängt an den eltern.
hab schon mit dem kreisveterinäramt gesprochen und die zustände geschildert.
er meinte, solange das tier gut genährt ist und nicht deutlich verwahrlost sei, wäre da nichts zu machen.

inzwischen kam die antwort von den nachbarn, die beschlossen, das tier nicht herzugeben sondern ihm lediglich heu zu füttern.
einen größeren stall darf ich vielleciht mit den kindern bauen, aber dann wäre auch schon bei 150*60*60 schluss.

mich frisst das auf,als ich das tier geseen habe, behandlungsbedürftig, die leeren augen ohne leben...
und dann kommt ein 7j. kind an den stall und freut sich beim anblick seines tieres. es sieht nicht, was es sieht: eine vegetierende seele, die nicht mehr lebt.
da soll den kindern verantwortung und pflicht vermittelt werden und die eltern zeigen demonstrierend, wie man das tierschutzgesetzt unterwandert, die tierschutz-richtlinien ins lächerliche zieht, die mitglieder des tierschutzes für spinner erklärt und die tiere im stall aufbewart, wie ein atheist seine bibel im überschwemmten keller.

mir zerreist es das herz, daß ich sie da nciht raus kriege und nebenan leben meine tiere in dauerfreilauf...



kolja
Es sagte Schwester Seele zu Bruder Leib: "Sag Du's ihm! Mir glaubt er ja nicht."

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today
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Beitrag Sa., 19.07.2008, 09:18

Solange du dieses Gefühl nutzen kannst, um etwas Gutes daraus zu machen, ist es okay, aber wenn dich der Schmerz lähmt und am Leben hindert, nutzt er weder dir noch den Tieren.
Die Stelle, an der du beginnst, mit dem Schmerz so umzugehen, dass er dir Kraft zum helfen, zum kämpfen gibt, ist für mich der Anfang von Tierliebe.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Gärtnerin
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Beiträge: 1162

Beitrag Sa., 19.07.2008, 16:51

Hallo Kolja,

das Schlimme ist, viele Menschen merken nicht einmal, was sie dem Tier antun. Bei jedem technischen Gerät lesen sie vorher die Gebrauchsanleitung, aber ein Tier wird angeschafft, ohne sich vorher nur im geringsten über dessen Bedürfnisse zu informieren. Und wenn man etwas sagt, ist man gleich eine Fanatikerin.

Ich hatte vor zwei Jahren eine Kaninchendame aus ähnlicher Haltung für 4 Wochen in Urlaubspflege. Einzelhaltung im Mini-Käfig, keine Einstreu, kein Häuschen, nur eine Nippeltränke, ein Napf mit Körnerfutter und ein Salzleckstein. Die arme Kleine war als Spielgefährtin für den hyperaktiven zweijährigen Sohn angeschafft worden. Sie kannte weder Heu noch Grünfutter. Auf meine Frage, ob sie stubenrein sei, antwortete die Besitzerin, das wisse sie nicht, die Kleine bekomme keinen Freilauf. Meine erste Aktion war, ihr einen umgedrehten Karton als Häuschen in den Käfig zu stellen. Dann habe ich sie langsam an Heu gewöhnt. Auch Freilauf bekam sie bei mir regelmäßig. Im Laufe der 4 Wochen wurde aus dem degenerierten Wesen, das nur stumpf im Käfig gesessen hatte, ein lebhaftes Tier, das im Zimmer umherraste, Luftsprünge machte und begeistert die Füllung aus meinem Sofa zerrte.

Dann kam die Besitzerin aus dem Urlaub zurück, und ich musste ihr das Kaninchen wieder mitgeben. Mir hat es das Herz zerrissen! Das einzige, was ich tun konnte, war, ihr ein Heft über artgerechte Kaninchenhaltung mitzugeben, das ich bei einem Verein bestellt hatte. Ob sie es allerdings gelesen hat, weiß ich nicht. (Damit sie sich nicht bevormundet vorgekam, habe ich ihr gesagt, ich hätte das Heft für mich bestellt, da ich keine Ahnung von Kaninchen hätte und nichts falsch machen wollte.) Außerdem habe ich ihr den Rest vom Heu mitgegeben und, bevor sie das Kaninchen abholte, demonstrativ noch eine Handvoll Löwenzahnblätter in den Käfig gelegt.

Wenigstens durfte ich den Kanarienvogel der gleichen Besitzerin, den ich ebenfalls in Pflege hatte, behalten. Der hatte sich, nachdem er entdeckt hatte, dass man aus dem Käfig heraus kann, sowieso gleich bei meinen beiden eingenistet (die haben Dauerfreiflug) und ist kein einziges Mal mehr in seinen eigenen runden Minikäfig zurückgegangen. Was aus dem Kaninchen geworden ist, weiß ich leider nicht, da ich kurze Zeit später dort weggezogen bin und keinen Kontakt mehr zu der Frau habe.

O Mann, als ich deinen Beitrag gelesen habe, kam gerade alles wieder hoch.

Traurige Grüße von der Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Sinja
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Beiträge: 225

Beitrag So., 20.07.2008, 12:36

Hallo liebe Kolja, hallo liebe Gärtnerin,

ich finde es toll, dass ihr so tierlieb seid und Euch so für die Tiere einsetzt! Ich kann das sehr gut verstehen. Ich habe auch Tiere sehr gern. Bei den Geschichten, die ihr hier geschrieben habt, war ich wirklich entsetzt. Wie kann man einem Tier sowas antun? Ich möchte gar nicht wissen was andere erst mit ihren Tieren machen! Grausam!

Ihr beiden, bleibt so wie ihr seid! Ich finde Tierliebe ist eine tolle und ehrenswerte Charaktereigenschaft...auch wenn die Gesellschaft das oft nicht versteht!

Liebe Grüße
Sinja

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stern
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Beiträge: 25016

Beitrag So., 20.07.2008, 14:09

Hallo,

ich finde es (auch) super, wenn jemand tierlieb ist / sich für Tiere einsetzt / Mitgefühl für Tiere hat, etc. Nur... und damit trete ich dir hoffentlich nicht zu nahe: Ich erachte es als relativ / sehr / äußerst (?) unwahrscheinlich, dass diese deine Beschwerden wie
- weine sehr viel habe keinen richtigen Apetit,und schlafen tue ich kaum noch (...)
- Aber ich weiss eines brauche Hilfe mein Körper meine Seele macht das lange nicht mehr mit.Damals hatte ich Angst vor dem Tod heute sehne ich mich danach.
ausschließlich auf dein Mitleid für Tiere zurückgehen. Lass' dir professionell helfen - zumal du ja bereits selbst erkannt hast, dass du Hilfe benötigst. Zudem kann man anderen (auch Tieren) umso besser unterstützend zur Seite stehen, wenn man sich bis zu einem gewissen Grad vom Leid dieser Menschen/Tiere (z.B. emotional) abgrenzen bzw. distanzieren kann. Und auch wenn es hart klingen mag: Ein einzelner Mensch kann realistischerweise eben nicht alles Leid und Unrecht dieser Welt verhindern... sondern sich "nur" entsprechend seiner eigenen Kräfte engagieren.

Alles Gute!
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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today
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Beiträge: 428

Beitrag So., 20.07.2008, 16:23

Stern hat recht, so hart es klingt.
Was du selbst an dir nicht erfahren hast, kannst du bei anderen nicht fühlen.
Insofern solltest du erfahren, woher dein Fühlen kommt, um unterscheiden zu können in dein Fühlen und das Fühlen des Tieres.
Zu viel Identifikation raubt die Kraft und Zuversicht, die einem Tier geschenkt werden könnte.
Dass es bei dir so ist, ist das, was ich lese.

Sorry, wenn ich so sachlich rüberkomme.
Solche herzzereißenden Tiergeschichten kann ich auch genügend aufschreiben, manche mit gutem, manchen mit schlechten Ausgang.

Kolja, es müssen nicht 100% artgerechte Kaninchenhaltung sein, die du erreichst. Jedes einzelne Prozent zählt und steter Tropfen höhlt den Stein. Und über die Kinder kann man viel machen. Erzieh sie vorsichtig ein bißchen in deinem Sinne, zeig ihnen, wie lustig deine Kaninchen drauf sind und wie traurig ihres ist, zeig ihnen, was man so alles bauen kann für die Hoppelnasen, vielleicht fangen sie dann an, ihre Eltern zu nerven.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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lametissa
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weiblich/female, 40
Beiträge: 28

Beitrag So., 20.07.2008, 21:52

Liebe Kolja!

Kannst du denn nicht jemanden vom Tierschutz einschalten? Wegen artgerechter Haltung?
Hast du dich schon einmal informiert, ob diese Möglichkeit bestünde?
Du könntest ja die Mitarbeiter dort bitten deine Nachbarn (hab ich das richtig gelesen? ich bin leider nur "drübergeflogen") UND dich zu überprüfen - damit könntest du vielleicht Anfeindungen durch die Besitzer ausschalten - es wäre dann eine grundsätzliche Überprüfung.
Ich weiß nicht, ob das ein Hirngespinst von mir ist oder ob man da einschreiten könnte...
Aber vielleicht gäbe es die Möglichkeit. Erkundige dich doch mal bei eurem Tierheim oder Tierschutzhaus oder bei einer örtlichen Tierschutzorganisation.

Ich selbst habe auch zwei eigene Katzen, Nachbarkatzen, die wir auch durchfüttern und die sich im Winter in unserem Heizraum wärmen können so mit Schlafstelle, Futter und so (diese beiden waren ja als Babykatzen sooooo süß und die Nachbartussi mußte sie ja unbedingt haben) Mittlerweile sind sie ausgewachsen und laufen alleine rum ohne ihre "Fürsorge" und ohne Futter von "zuhause"...

Seit drei, vier Tagen ließ sich bei uns ein Langhaarkater blicken, der alles hat - Flöhe, jede Menge Würmer, Ohrmilben, schütteres Haar und Haut und Knochen, aber nur nicht ein zuhause - dabei merkt man, dass er das mal gehabt haben musste, so wie er sich Menschen gegenüber verhält.
Anfangs hab ich ihn mitgefüttert.
Heute haben wir unseren Probelauf gemacht - er durfte zu uns ins Haus rein; Naja, anfangs immer ein Gezeter mit unseren eigenen Katzen und vor allem mit meinem Mann. Aber wir haben's hinbekommen.
Den ersten Tag in seiner neuen Heimat hat er schon hinter sich - jetzt ist er gerade mal draussen und ich werd dann nach ihm sehen, ob er in der Nacht auch reinwill oder nicht.

Es ist immerwieder schrecklich mitanzusehen, wie wenig viele Menschen sich um (ihre) Tiere scheren.
Im Grunde kann man immer nur versuchen zu helfen; mal kann man das alleine, mal braucht es dazu Hilfe von aussen.

Versuch den Kontakt mit dem Tierschutz. Irgendetwas müsste denen doch einfallen.

Ich wünsch' dir alles Gute vorweg und viel Kraft
Alles Liebe Lametissa
Tröste dich, die Stunden eilen,
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Und es kommt ein andrer Tag
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Kolja
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Beitrag Do., 24.07.2008, 22:01

den tierschutz kann ich nicht einschalten, weilich mir da möglicherweise ein gehöriges eigentor schieße:
ich habe erfahren, daß meine voliere (da leben meine nuckis drinne), die an deren grenze gebaut ist, aufgrund längenüberschreitung baugenehmigungspflichtig gewesen wäre.
meine einzige chance, das ding stehen zu lassen, waäre deren einverständnis. das werde ich mit sicherheit nicht bekommen, wenn ich die beim tiershutz anzeige...
das hieße dann abreißen -und schon sitzen meine 6 tiere im stall, statt im gehege...
aber der kreisveterinär sagte mir schon am telefon, daß man da nicht viel machen kann,denn dann müßte man auch alle anderen anzeigen, die ihre tiere nicht artgerecht halten -und damit sind die nutztiere f. d. industire mit eingeschlossen -also, nicht wirklich durchsetzbar.
solange das tier ncht verhunger oder gesundheitlich verwahrlost (sellisches vegetieren zählt nicht), solange ist nichts zu machen.

die ersten gespräche haben ergeben, daß die das tier auf keien fall abgeben werden.
ich arbeite nun daran, daß ich wenigstens einen größeren stall durchsetzen kann. denn können dann auch die meeries bekommen, die dem sohn gehören und auch nur auf 50*50cm gehalten werden...

inwieweit es günstig ist die kinder zu beeinflussen, ohne daß man sich die eltern zu feinden macht, ist seeeehr schwierig, weil das leute sind, die im eigentlichen sinne, kiene einstellung zu tieren haben.

für die isnd tiere nicht ehr, als ein wirtschaftsfaktor, ein trostpflaster f. d. kinder, das man zwar von der wunde abreißen kan, aber keinesfalls wegwerfen darf.
tiere haben da nur einen sächlichen wert.


kolja
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ubeda
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Beitrag Do., 08.01.2015, 13:06

today hat geschrieben:Stern hat recht, so hart es klingt.
Was du selbst an dir nicht erfahren hast, kannst du bei anderen nicht fühlen.
Insofern solltest du erfahren, woher dein Fühlen kommt, um unterscheiden zu können in dein Fühlen und das Fühlen des Tieres.
Zu viel Identifikation raubt die Kraft und Zuversicht, die einem Tier geschenkt werden könnte.
Dieser Thread ist alt, aber ich habe ihn gefunden, weil es mir zur Zeit mal wieder genauso geht.
Ich bin wie Kolja.

Ich muss auch immer wieder weinen, wenn ich Tiere in schlechter Haltung sehe & mir wurde schon so mancher Urlaub dadurch total verdorben. (In anderen ländern sieht man oft noch viel mehr Tierleid als bei uns)

Ich bin selbst als Kind misshandelt worden (verbal & manchmal auch körperlich durch Schläge).
Sicherlich kommt mein extremes Einfühlungsvermögen auch daher... gerade in Phasen wo es mir schlecht geht, ist es ganz schlimm.
Zur Zeit ist es schlimm, zumal man überall Leute mit PELZ an den Kapuzen sieht. Ich weiß (leider) was dahinter steckt... so viel Tierleid!

Ich habe schon 2 Therapien hinter mir. Das hat NIE etwas an meinem Mitgefühl verändert... im Gegenteil, je mehr in der Therapie in meiner Kindheit gewühlt wurde, desto DÜNNHÄUTIGER wurde ich... da kam alles wieder hoch. Es wurde schlimmer, nicht besser!
Sorry, ich will niemanden von einer Therapie abhalten, aber es war so bei mir...

Ist es denn nicht eigentlich GUT, wenn man Mitgefühl besitzt?
Nur wenn es einen selbst so auffrisst, dann kann es nicht gut sein, das ist mir klar... dieses ABGRENZEN ist so schwer... kommt sicher auch aus der Kindheit...

Hat da jemand einen Tipp, wie man das lernen kann?

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Nico
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Beiträge: 12126

Beitrag Do., 08.01.2015, 13:32

Ja eine Kindheit ist sowas praktisches, erstens hat jeder eine gehabt und zweitens kann man ihr alles in die Schuhe schieben.
Fast jeder Gewalttäter weiß ganz genau, dass er ja nur wegen seiner Kindheit so gewalttätig ist und bei dir ist es halt die Kindheit die dich so mitfùhlend gemacht hat.
Mitgefühl ist gut, solange es nicht das eigene Leben ruiniert denn dann scheint es mir eher krankhaft zu sein.
In zweiterem Fall wird wohl nur eine Therapie abhilfe schaffen können, wenn diese aber völlig erfolglos bleiben, ist der Hund vielleicht ganz woanders begraben und übersteigertes Mitgefühl überdeckt die eigentliche Geschichte bloß.
Nebenbei: Andere Länder sollte man mMn nur bereisen wenn man deren kulturelle Lebensweise halbwegs akzeptieren kann und dazu gehört auch der jeweilige Umgang mit Tieren. Wobei ich gestehen muss, dass auch mir das manchmal gar nicht so leicht fällt.

Hast du die Therapien nur wegen der Mitleids - Problematik gemacht, oder hast du sonst noch Probleme ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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