verspätete Midlifecrisis

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Montag
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verspätete Midlifecrisis

Beitrag Mi., 19.07.2017, 13:10

Ich glaube langsam die MIdlifecrisis hat mich mit jetzt 58 Jahren doch erwischt. Bisher war ich eigentlich ganz zufrieden meistens mit meinem Leben. Ich hatte meine Bücher, meine Kreativität, meine Freunde, meine Pflanzen und war glücklich.
Nun seit meiner letzten Depression merke ich, wie ich mir zunehmend Fragen stelle. Ist das alles zum Beispiel? Soll es das gewesen sein? Bin unzufrieden und unglücklich, fühl mich unnütz und nicht gebraucht. Bemühe mich ja gerade um ein Ehrenamt. Aber kann das wirklich das Loch in meinem Innern füllen?
Zudem erwische ich mich immer öfter bei dem Gedanken, ob meine Entscheidung in frühen Jahren gegen eine Partnerschaft richtig war. Empfand mich halt immer als zu gestört für eine Partnerschaft, gleichzeitig sehne ich mich grad danach. Aber auch hier die Erkenntnis. Ich bin überzeugt, dass eine Partnerschaft, das derzeitige Loch in meinem Inneren nicht füllen kann, dass ich einen Partner damit überfordern würde.
Nein, die Lösung muss aus mir kommen. Die THerapie stagniert gerade. Alles stagniert gerade.
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

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Nico
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 13:14

Ich dachte das haben nur Männer :roll:
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Montag
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 13:16

dann ist der Begriff vielleicht unglücklich gewählt. Aber ich hab halt gerad ne Krise, vielleicht wäre Sinnkrise besser.......?
Herzliche Grüße Montag


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Nico
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 13:21

Keine Ahnung. :lol:
Aber wie wäre es wenn du etwas an deinem Leben änderst ?
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candle.
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 13:41

Hm, ich weiß jetzt auch nicht wie ich dir helfen kann.

Ist das Ehrenamt jetzt noch neben der Arbeit angedacht?

Und warum hat das erst die letzte Depression "ausgelöst"? Wahrscheinlich steckt da viel mehr in deinen Gedanken, was ich nicht erraten kann.

candle
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Montag
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 13:49

Hallo candle,

danke erstmal! Vielleicht ein bisschen was mehr zu meiner Person. Ich bin Single, lebe in einer Zweizimmerwohnung alleine, beziehe Erwerbsminderungsrente seit 8 Jahren und konnte mich bisher gut beschäftigen ich schreib es jetzt nochmal auf mit Lesen, Malen, PC, telefonieren, anderen zuhören und ihnen einen Rat geben.
Nun ist mir das plötzlich nicht mehr genug. Ich hab ein schlechtes Gewissen, dass ich so wenig aus mir und meinem Leben mache. Ich hab ein großes inneres Loch und Gedanken, wie was kann man bei einer Trauerfeier schon über mich sagen?
Herzliche Grüße Montag


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candle.
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 13:59

Montag hat geschrieben: Mi., 19.07.2017, 13:49 Ich hab ein schlechtes Gewissen, dass ich so wenig aus mir und meinem Leben mache. Ich hab ein großes inneres Loch und Gedanken, wie was kann man bei einer Trauerfeier schon über mich sagen?
Kannst du denn raus aus der Rente bzw. willst du? Da suche ich jedenfalls einen "Wegbegleiter".

Ansonsten: Hm, was ist zu wenig machen aus dem Leben? Und wie könnte das anders mit Depressionen sein werden?

Also ich hatte mal ein normales Leben und davon ist nichts aufgegangen was andere Menschen so haben.

Für mich gibt es wohl keine Trauerfeier. Kommt man nicht in so ein "Armengrab"? Also ich zumindest? Finde ich auch entsetzlich, aber so ist das eben, wenn man niemanden mehr hat.

Ich schätze mal, dass es normal ist sich diese Gedanken zu machen. Bei mir ist das jetzt auch so, aber sicher ist es keine Midlifecrisis.

candle
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Montag
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 14:15

Hallo Candle,

Ich kann nicht mehr raus aus der Rente. Bin berufsunfähig und halte dem Arbeitsleben einfach nicht (mehr) stand. Hab es in drei Berufen versucht. Jedes Mal hat es mich aus der Kurve gehauen. Hab mehrere Wiedereingliederungsversuche hinter mir, die alle scheiterten.
Ich erleb es für mich schon als verspätete Midlifecrisis. Eben weil ich grad so frustriert und enttäuscht bin von dem, was ich in meinem Leben zu Wege gebracht habe. So große Träume und Ziele gehabt und was bleibt jetzt? Erwerbsminderungsrente. Ich bin allerdings realistisch genug, um zu wissen ein Berufsleben schaff ich nicht mehr. Der Zug ist endgültig abgefahren.
Hm, was ist zu wenig machen aus dem Leben?
Gute Frage! Werde ich drüber nachdenken.
Herzliche Grüße Montag


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Tristezza
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 14:22

Hallo Montag, ich denke, mit dem Ehrenamt bist du schon auf der richtigen Schiene. Mehr oder weniger nur den eigenen Hobbies nachgehen würde mir auch nicht reichen. Ich finde es wichtig, das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden - das kann das innere Loch vielleicht ein wenig stopfen. Wenn du keine Familie (Kinder, Enkel ...) hast, die dich brauchen, und auch keinem Beruf nachgehst, kannst du in einem Ehrenamt etwas Sinnvolles für andere und damit auch für dich selber tun.

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candle.
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 14:23

Montag hat geschrieben: Mi., 19.07.2017, 14:15 Eben weil ich grad so frustriert und enttäuscht bin von dem, was ich in meinem Leben zu Wege gebracht habe. So große Träume und Ziele gehabt und was bleibt jetzt? Erwerbsminderungsrente.
OK. Gut, ich denke mal, dass du dich da mit irgendwem vergleichst? Richtig? Gut, das kann ich dann so nicht machen, weil ich in meinem Leben, denke ich, so alles ausgeschöpft habe was geht. Nur muß ich begreifen, dass ich nicht an meinem "Ende" nicht Schuld bin, das fällt mir wirklich schwer.

Letztlich stehe ich ja an einem ganz ähnlichen Punkt wie du trotz der vorigen Leistungen, die nicht meßbar sind, weil man nicht in den Puschen anderer Menschen laufen kann.

Ich weiß ja nicht was dir möglich ist? Reisen? Ins Ausland gehen? Da kann man ja durchaus auch sein Leben leben.

Vielleicht gibt es ja noch Teilziele, irgendwas was sich theoretisch umsetzen ließe, aber noch an dir etwas scheitert?

Ach ja: Partnerschaft ist sicher einen Versuch wert, aber da muß auch erstmal jemand gefunden werden. :->

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Beitrag Mi., 19.07.2017, 14:28

Hallo Tristezza
ich denke, mit dem Ehrenamt bist du schon auf der richtigen Schiene. Mehr oder weniger nur den eigenen Hobbies nachgehen würde mir auch nicht reichen. Ich finde es wichtig, das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden - das kann das innere Loch vielleicht ein wenig stopfen. Wenn du keine Familie (Kinder, Enkel ...) hast, die dich brauchen, und auch keinem Beruf nachgehst, kannst du in einem Ehrenamt etwas Sinnvolles für andere und damit auch für dich selber tun.
Stimmt! Vielleicht kommen diese Dunklen Gedanken heut auch wieder besonders hoch, weil ich immer noch nichts gehört habe auf meine Mail und Bemühungen bezüglich Ehrenamt. Eigentlich setze ich da grad auch meine Hoffnungen darauf.
Etwas Sinn-volles tun, da sagst Du was. Also bleib ich da einfach mal dran.
Herzliche Grüße Montag


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candle.
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 14:33

Montag hat geschrieben: Mi., 19.07.2017, 14:28 Etwas Sinn-volles tun, da sagst Du was. Also bleib ich da einfach mal dran.
Da bin ich auch gerade dran. :lol:
Wie ist es denn bei euch organisiert?

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Nico
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 14:41

Grundsätzlich finde ich so ein Ehrenamt was tolles, a b e r es hat seine Tücken.
Schaffst du gerne an, oder lässt du dich gerne herumkommandieren?
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 14:47

Naja, wer weiß wie der Unterschied ist zwischen Österreich und Deutschland.

Ich tue mich allgemein mit dem Thema auch immer schwer, wenn ich bedenke, dass man gerne in Altenheimen z. B. Geld aus der Tasche tun könnte, also Leute bezahlen, die den Job können und wollen, statt das von Ehrenämtlern übernehmen zu lassen.

Ach egal, ich will mich hier auch nicht zu sehr einbringen, weil ich denke, dass gerade meine Beiträge wieder völlig vorbei an Montag sind. OT bringt ja auch nix.

candle
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Montag
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Beitrag Mi., 19.07.2017, 14:51

Hallo candle,

Du stellst gute Fragen!
OK. Gut, ich denke mal, dass du dich da mit irgendwem vergleichst? Richtig?
Fällt mir jetzt auf die Schnelle niemand ein. Ich denke eher, ich hab eine anerzogene Idealvorstellung, wie ein Leben zu laufen hat. Leistung bringen auf irgendeinem Gebiet. Etwas bewirken. Gut, ich hab in meinem Leben schon auch viel gemacht für andere Menschen, aber jetzt aktuell eben nicht mehr.
Meine Therapeutin versucht mir immer mal wieder zu verklickern, dass es doch genug ist dass ich Montag, einfach bin. Einfach da bin. Ein Arbeitstherapeut hat mir mal gesagt: Frau Montag, sie sind eine Blume und blühen einfach, das ist so schön. Aber mir fehlt halt die Leistung aktuell - Leistung bringen für andere Menschen. Verstehst?
Ich weiß ja nicht was dir möglich ist? Reisen? Ins Ausland gehen? Da kann man ja durchaus auch sein Leben leben
. Das wär wieder was nur für mich. Früher bin ich sehr gerne gereist. Jetzt aktuell schränken mich da meine Ängste enorm ein.
Vielleicht gibt es ja noch Teilziele, irgendwas was sich theoretisch umsetzen ließe, aber noch an dir etwas scheitert?
Wieder so eine gute Frage! Werde darüber nachdenken.
Ach ja: Partnerschaft ist sicher einen Versuch wert, aber da muß auch erstmal jemand gefunden werden. :->
Genau!
Da bin ich auch gerade dran. :lol:
:-D
Wie ist es denn bei euch organisiert?
Gibt keine Organisation, die einem ein Ehrenamt vermitteln könnte. Bin da auf meine eigenen Ideen angewiesen.
Liebe candle - deine Beiträge sind nicht OT, s. o.
Herzliche Grüße Montag


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