Hallo,
ich bin 28, schwul und bin seit fast 2 jahren arbeitslos und che gerade eine psychologische Maßnahme durchs Arbeitsamt.
Vorgeschichte:
Ich habe Lehramt auf Sonderschule mit den Fächern Deutsch, Englisch und Musik studiert und mit dem 1.Staatsexamen abgeschlossen. Danach wollte ich aber irgendwie nicht ins Referendariat und mein 2.Staatsexamen machen, auch weil ich das Gefühl hatte mich in der Berufswahl geirrt zu haben. Ich hab dann bei einem sozialen Träger als Pädagoge/schulpädagoge an einer Schule für ein Jungen mit Autismus gearbeitet. Diese Arbeit war befristet und hat mir leider auch nicht besonders Spaß gemacht. Währrendessen hatte ich wieder das Gefühl ich muss irgendwie aus dem sozialen Bereich heraus und einen anderen Job machen. Nichts mehr mit Kindern...ich mag Kinder ja..aber ich hab das Gefühl ich bin nervlich nicht so belastbar und halte es nicht aus...vor allem nicht mit dem Elend von behinderten Kindern tagtäglich konfrontiert zu sein...[ich weiß, das klingt ziemlich hart, wozu habe ich dann überhaupt Lehramt studiert, ich glaube ich war ziemlich blauäugig und wusste nicht, auf was ich mich da einlasse]
Seit dem bin ich arbeitslos gemeldet und Hartz IV...es schmerzt sehr, in diesem Zustand zu sein, auch wenn ich weiß, dass es immer schlimmer geht und ich dadurch wenigstens eine Grundsicherung habe und "überleben" kann. Ich will arbeiten und ja nicht als "Arbeitsunwillig" gelten...dennnoch ist das, was man mir als Jobs (Callcenter, McDonalds, Erzieher) so durch das Arbeitsamt/JObcenter vermittelt hat, leider überhaupt nicht zufriedenstellend. Ich weiß, man sollte ja keine Ansprüche haben und jede Arbeit annehmen...aber ich möchte einfach nicht mehr das GEfühl haben, etwas nur zu tun, damit ich Geld damit verdienen kann und nicht glücklich dabei sein können mit dem, was ich tue. Leider hatte die Arbeitslosigkeit bisher auch in meinem privaten Bereich schlimme Auswirkungen - viele Fruende sind gegangen und meine Eltern haben das Gefühl ich spinne und verstehen mich nicht mehr. Ich fühle mich manchmal einsam in dem, wie es mir gerade geht und mir fehlt der Mut und das Selbstbertrauen selbst neu durchzustarten.
Bevor ich angefangen habe zu studieren, wollte ich nach dem Abitur, da ich sehr gut in Kunst und Sprachen war, Kommunikationsdesign an einer Kunsthochschule studieren. Ich habe mich sogar beworben (Mappe gemacht), aber leider versagt bei den Aufnahmeprüfungen....das war nur ein Versuch, den ich jemals gemacht habe..ich hätte es noch einmal probieren können, aber ich war so entmutigt und habe mir und meinen Fähigkeiten nichts zu getraut.
Danach bin ich dann durch einen Zivildienst so in die Lehramtsschiene geschlittert....im Studium selbst habe ich gemerkt, dass die Inhalte (Psychologie, Musiktheorie und Praxis, Anglistik, Germanistik, Sprachheilpädagogik) nicht schlecht waren, aber ich mochte mich einfach nicht in einer Schule widerfinden. Die Rolle des Lehrers scheint mir total unapssend für mich..ich fühle mich mehr wie ein Künstler, will frei sein...Schüler unterrichten klingt eher wie Horror für mich...es macht mir Angst. Das könnte auch mit Mobbing-Erfahrungen aus meiner Kindheit zusammen hängen.
Ich glaube ich lerne mich jetzt erst richtig kennen, wer ich bin und was ich gut kann, was ich will...vorher fühlte ich mich wie eine Marionette...
Ich weiß, dass ich gut bin im künsterlischen Bereich (fotografiere gerne [Shootingerfahrungen], Adobe Photoshop-Kenntnisse, zeichnen, malen, Stil-und Farbberatung,) und musikalischen Bereich (singen, Klavier, und Gitarre spielen, schreibe selbst Songs, kenne mich mit Aufnahmesoftware und Cubase aus)bin. Leider weiß ich einfach nicht wohin es für mich gehen soll....ich möchte einen Job, der mir auch monatlich ein festes Gehalt verspricht und nicht selbständig sein müssen. Andererseits möchte ich kreativ arbeiten und gestalten. Ich brauche Alternativen. Das Jobcenter zeigt mir keine Perspektive und schlägt mir ja doch nur Jobs aus dem sozialen Bereich vor oder ich soll das Referendariat machen und dann gucken wohin es geht...aber das klingt nach Zeitverschwendung für mich.
Habe schon einige Bewerbungen geschrieben und viele Absagen bekommen auch als Initiativbewerbung oder Quereinsteiger - es scheint so, als reduzieren einen die Personaler leider immer nur auf das, was man im Lebenslauf erreicht hat und als Zeugnis vorweisen kann....MOtivation für einer Sache spielt keine Rolle.. nur Abschlüsse und Kenntnisse sind gefragt. :/
Hat jemand vielleicht Anregungen dazu? Erfahrungen dazu?
Studiumsabsolvent Arbeitslos seit 1,5 Jahren (Jobcenter) -Perspektive fehlt
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In kreativen Jobs zählt das Portfolio. Arbeitsproben, Projekte. Zwingend eine eigene website. Und sei es eine aus einem Baukastensystem, wenigstens gut gepflegte und aktuelle Social Media und XING Profile.
Kreative Berufe sind nahezu ausschliesslich selbständig und oft sehr schlecht bezahlt und vor allem muss man mit schwankendem Einkommen klar kommen. Je nachdem, wenn man Spezialkenntnisse hat (sagen wir 3D Animation, das lernt man natürlich nicht mal eben so - und: zahlt auch KEIN Jobcenter) kann es auch sein, dass man gut verdient. Oder sich mit innovativen Techniken auskennt wie VR. Oder sich stets in die neuesten technischen Tools hineinfriemelt, um zb Bücher per Onlinemarketing zu vermarkten. Da gibt es einen großen Markt an Menschen, die gut davon leben - aber auch einen weit größeren, die dir das Blaue vom Himmel versprechen. Genau hingucken ist da wichtig.
Vielleicht würde dir zunächst mal ein 1:1 Coaching helfen, das kriegst du als ALG2 Empfänger auf Anfrage bestimmt.
Für Selbtsändigmachen und auch für im weitesten Sinne kreative und innovative Berufe ist das Jobcenter die denkbar schlechteste Anlaufstelle.
Dann - wie wäre es - für eine begrenzte Zeit zb in bestimmte, spezielle Jobs hereinschnuppern?
Je nachdem WIE gut zb deine Fotografierkenntnisse sind - Kreuzfahrtschiffsunternehmen suchen ab und zu Fotografen, die monatsweise mitreisen. Dort ist es zwingend erforderlich auch eine sehr hohe Sozialkompetenz mitzubringen, weil man da innerhalb der Crew nie alleine ist. Und: du musst niemandem was beibringen, es ist für alles gesorgt. Auf Kreuzfahrtschiffen tummeln sich in der Crew übrigens auch recht überdurchschnittlich viele schwule Künstler und Stewards.
Wenn du gerne schreibst: führe ein Blog. Suche dir ein eingegrenztes Thema und versuche da dir einen Expertenstatus zu erarbeiten. Es gibt auch zunehmend Aufrufe, dass Blogger gesucht werden - und zb auch bezahlte befristete Jobs - google mal 'Burgenblogger' zb. Wäre das was?
Wichtig ist ins Tun zu kommen.
DAS ist nicht einfach und da wäre ja vielleicht auch eine therapeutische Begleitung sinnvoll, oder was meinst du?
Kreative Berufe sind nahezu ausschliesslich selbständig und oft sehr schlecht bezahlt und vor allem muss man mit schwankendem Einkommen klar kommen. Je nachdem, wenn man Spezialkenntnisse hat (sagen wir 3D Animation, das lernt man natürlich nicht mal eben so - und: zahlt auch KEIN Jobcenter) kann es auch sein, dass man gut verdient. Oder sich mit innovativen Techniken auskennt wie VR. Oder sich stets in die neuesten technischen Tools hineinfriemelt, um zb Bücher per Onlinemarketing zu vermarkten. Da gibt es einen großen Markt an Menschen, die gut davon leben - aber auch einen weit größeren, die dir das Blaue vom Himmel versprechen. Genau hingucken ist da wichtig.
Vielleicht würde dir zunächst mal ein 1:1 Coaching helfen, das kriegst du als ALG2 Empfänger auf Anfrage bestimmt.
Für Selbtsändigmachen und auch für im weitesten Sinne kreative und innovative Berufe ist das Jobcenter die denkbar schlechteste Anlaufstelle.
Dann - wie wäre es - für eine begrenzte Zeit zb in bestimmte, spezielle Jobs hereinschnuppern?
Je nachdem WIE gut zb deine Fotografierkenntnisse sind - Kreuzfahrtschiffsunternehmen suchen ab und zu Fotografen, die monatsweise mitreisen. Dort ist es zwingend erforderlich auch eine sehr hohe Sozialkompetenz mitzubringen, weil man da innerhalb der Crew nie alleine ist. Und: du musst niemandem was beibringen, es ist für alles gesorgt. Auf Kreuzfahrtschiffen tummeln sich in der Crew übrigens auch recht überdurchschnittlich viele schwule Künstler und Stewards.
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