Hörsturz?

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Fundevogel
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Hörsturz?

Beitrag So., 28.05.2017, 12:42

Seit gestern Morgen höre ich auf einem Ohr sehr schlecht.

Das kam über Nacht und ohne Vorwarnung, am Tag davor war alles noch ganz normal.
Es ist besser geworden, aber (noch?) nicht ganz weg.

Ausnahmsweise (normalerweise versuche ich Dr. Google zu meiden) habe ich im Internet nachgelesen und die Symptome könnten auf einen Hörsturz hindeuten. Jetzt bin ich doch ein wenig erschrocken und hätte bitte eine Frage in der Hoffnung, dass mir jemand mit ähnlichen Erfahrungen raten kann:

Soll ich zum Arzt gehen bzw wie lange kann ich zuwarten?
Ich habe gelesen, wenn es binnen 48 Stunden nicht besser wird, sollte man innerhalb von ein paar Tagen zum HNO gehen. Abgesehen davon, dass ich Null Zeit und Lust dazu habe, will ich auch nicht mit ein bißchen Beschwerden, die vielleicht eh von selbst wieder verschwinden, mich wieder irgendwo blamieren. Andererseits will ich aber mich lieber blamieren als mein Hörvermögen schädigen.

Zum Thema mögliche psychosomatische Ursachen habe ich gerade einen langen Text gelöscht - das war und ist immer wieder Thema in meiner recht langjährigen Therapie und es gab einige psychisch belastende Ereignisse in den letzten Tagen, die als Auslöser dafür geeignet wären. Ich schaffe das aber gerade nicht, mich damit auch noch auseinanderzusetzen. Vielleicht später.

Im Moment wäre ich dankbar für einen Rat bzw. ein wenig Zuspruch.
Ich hoffe doch sehr, dass es vielleicht von selbst wieder gut wird?
(Zumindest das Ohr fürs Erste, da wäre ich schon froh. Seele wird wohl länger brauchen.)
Fundevogel

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werve
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Beitrag So., 28.05.2017, 13:42

Kann genauso gut ein Pfropfen Ohrenschmalz sein, der den Gehörgang verlegt.

Falls Hörsturz: Es ist immer noch üblich, irgendwelche Infusionen zu geben, für die es keine Belege zur Wirksamkeit gibt.

Aber es ist schon sinnvoll, morgen zur Abklärung zum HNO zu gehen.

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Ressourcine
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Beitrag So., 28.05.2017, 14:03

JA- unbedingt innerhalb von 48h abklären! Vielleicht ist es wirklich nur ein Ohrschmalz- Pfropf, aber bei einem Hörsturz muss innerhalb einer gewissen Zeitspanne gehandelt werden, da die Schäden sonst irreversibel werden können.
Und die Therapie erfolgt üblicherweise mit Tabletten und nur in manchen Fällen mit Infusionen; die Wirksamkeit ist übrigens durchaus bewiesen, bin aber zu faul zum Quellen heraussuchen.
Hatte selbst zweimal einen Hörsturz (bei mir stress- getriggert) mit leichtem Hörverlust, Tinnitus und starkem anfallsartigem Schwindel und bin dankbar, dass das rechtzeitig therapiert wurde und vollständig weggegangen ist!
(wäre damals fast nicht zum Arzt, weil ich mir dachte, es wird Ohrschmalzpfropf sein)
Das Warten nervt natürlich, allerdings zahlt es sich im schlimste Fall echt aus und vielleicht nehmen sie dich ja eher dran, wenn Du gleich schilderst, dass Du Dir Sorgen wegen der 48h etc machst.
Gute Besserung!!!
AL, Ressourcine


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Ressourcine
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Beitrag So., 28.05.2017, 16:46

Oh- ein "Zeit"- Artikel! Nice :lol:
Also egal; bei mir war es bewiesenermaßen ein akuter Hochton- Hörsturz, der unter hochdosiesrter oraler Cortisontherapie wegging.
Nur nicht im Nachhinein jammern, wenn man lebenslang mit Hochton- Hörminderung und Tinnitus herumrennt,... weil man in der Zeit gelesen hat, dass 1 Arzt gesagt hat, dass sündhaft teure Therapien viel zu oft unnötigerweise dem Patienten untergeschoben werden.


Flowfalls
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Beitrag So., 28.05.2017, 17:12

Also ich hatte auch zweimal einen Hörsturz.
Beim ersten Mal ging ich gleich u. es konnte rechtzeitig abgefangen werden bekam Cortisontabletten, die dann bis zum Ende der vorgeschriebenen Zeit genommen habe.
Beim zweiten mal, hatte ähnliche Gedanken wie Du @Fundusvogel bzw. habe es halt nicht geschafft innerhalb 48 Std den HNO Arzt zu konsultieren.
Wurde zwar in die Klinik eingewiesen u. mit Infusionen behandelt. Aber der Ton im Ohr (Tinnitus) blieb bis heute.
:jo:

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Pianolullaby
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Beitrag So., 28.05.2017, 19:12

als ehemalige Arzthelferin bei einem HNO
rate ich auch dazu, es auf jeden Fall abzuklären.
je früher desto besser, je mehr kann man machen.
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Elfchen
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Beitrag So., 28.05.2017, 20:35

Einige nicht der Netiquette entsprechende Beiträge abgetrennt.
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Fundevogel
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Beitrag So., 28.05.2017, 20:43

Liebe werve, Ressourcine, Flowfalls und Pianolullaby,

danke! Für Euren Rat und Eure Erfahrungen - auch wenn über die Behandlungsmöglichkeiten nicht unbedingt Einigkeit besteht, so haben doch alle zur Abklärung geraten. Hmm.

Nachdem ich im Moment nur mehr ein wenig Ohrenweh und bißchen Taubgefühl habe und ich heute ohnehin nichts mehr tun kann, denke ich, ich werde mal bis morgen Früh warten und dann weitersehen. Vielleicht löst es sich ja wirklich in Wohlgefallen auf. Wenn nicht, dann mache ich einen Termin beim HNO. Mehr als dass er mich als Hypochonder schief ansieht und ich mit schamweichen Knien unter der Türschwelle wieder rauskriechen muss, kann ja nicht passieren, haha. (Und dass ich nicht weiß, wie ich das in meinen Terminen unterbringen soll, aber Gesundheit geht vor.)

Was mir sicher nicht erspart bleiben wird, ist das Ansprechen morgen in der Therapie. Auch nicht lustig, gar nicht lustig, überhaupt nicht lustig. Ich hasse Psychosomatik und zwar so richtig. Ich könnte Romane drüber schreiben, warum das so ist.

Euch allen aber danke nochmal!

Und mit den besten Wünschen für Eure Gesundheit und Wohlbefinden
und noch einen schönen Abend
Fundevogel


montagne
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Beitrag So., 28.05.2017, 21:44

Hi Fundevogel,
bei mir war der Hörsturz auch so, über Nacht, nach einer Phase mehrerer Stressereignisse, einiges davon innerlich. Bei mir kams dann auch am WE.

Es gibt fast nur 2 Möglichkeiten: Ohrenschmalz oder Hörsturz. Akustikusneurinom lasse ich mal außen vor, extrem unwahrscheinlich. In allen 3 Fällen muss aber eh ein Arzt ran. Auch das Ohrenschmalz kriegst du, sollte es das sein in dem Stadium nicht mehr selbst raus. Wobei Taubheitsgefühl schon für Hörsturz spricht und eher weniger für Ohrenschmalz.

Bitte gehe morgen Früh als erstes zum HNO. Du musst. Wenn du morgen mit Cortison anfängst, sind die Aussichten auf vollständige Genesung gut. Wie gesagt, je länger du wartest umso eher kann das ganze chronifizieren und/oder ein Tinnitus kommt hinzu. In der HNO Praxis, in der ich war, war auch eine Frau mittleren Alters, die ihren Hörsturz erst nach Wochen meinte behandeln lassen zu müssen, weil sie beruflich so eingespannt war. Die Cortisonbehandlung brachte bei ihr nix.

Bei mir hat es sich übrigens vollständig wieder gebessert, wenn gleich die Cortisonbehandlung total ekelhaft war und ich habe nur Tabletten bekommen, keine Infusion.

Auch wenn es sich subjektiv schon gebessert hat, muss geschaut werden, ob alle Frequenzen wieder da sind. Wenn höhere Frequenzen noch schlecht hörbar sind, merkst du das vielleicht jetzt nicht, wo du zu Hause bist, aber in Gruppen und öffentlichen Räumen wirds dann blöd mit der akustischen Wahrnehmung. Muss alles nicht sein.


Letzlich ist es ja ein Warnzeichen des Körpers und der Seele. Nicht so ganz selten sind Hörstürze Vorboten für schlimmeres, wenn man nicht aufpasst. Gesundheit geht wirklich vor.
amor fati

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Pianolullaby
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Beitrag So., 28.05.2017, 21:46

vielen Dank Fundvogel, und gute Genesung
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Elfchen
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 06:36

Liebe Fundevogel

Auch ich hoffe sehr, dass du heute baldmöglichst einen Termin bekommst.
Allen anderen möchte ich mich anschliessen. Da ist rasches Handeln angesagt.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Fundevogel
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Beitrag Di., 30.05.2017, 21:05

Ok. Es war nur Ohrenschmalz. :red:
Ausgelöst durch nässendes Gehörgangsekzem, das ich seit ein paar Wochen ignoriert habe. Auf dem einen Ohr höre ich noch schlechter, aber das pendelt sich vielleicht wieder ein. Jetzt noch bißchen Ohrenweh, aber wird wohl auch werden.

Das ist mir jetzt peinlich, aber peinlich ist potentiell besser reversibel als Hörsturz. (Hoffe ich jedenfalls.)
So gesehen ... bin ich eigentlich schon auch erleichtert. Danke euch fürs Insistieren hier, sonst wäre ich wohl nicht zum Arzt gegangen.
Fundevogel


Flowfalls
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Beitrag Di., 30.05.2017, 23:15

Fundevogel hat geschrieben: Di., 30.05.2017, 21:05 Ok. Es war nur Ohrenschmalz. :red:
Danke euch fürs Insistieren hier, sonst wäre ich wohl nicht zum Arzt gegangen.
Schön, dass Du uns noch eine Antwort gegeben hast. Freut mich, dass es kein H.sturz war. Hey jetzt kannst Du stolz auf Dich sein :)
:hallo:


kaja
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Beitrag Di., 30.05.2017, 23:23

Liebe Fundevogel,

das muss dir überhaupt nicht peinlich sein.
Ich hatte mit Anfang 20 einen schweren Hörsturz mit Krankenhausaufenthalt und OP und muss ziemlich regelmäßig zum HNO um einen Pfropf entfernen zu lassen. Passiert einfach durch den verlegten Gehörgang.

Ich freue mich einfach für dich das es "nur" ein Pfropf gewesen ist und kein Hörsturz. Man muss ja nicht alles mitnehmen was umsonst ist ;)
After all this time ? Always.

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