Thera außerhalb der Sitzungen kontaktieren?
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Thera außerhalb der Sitzungen kontaktieren?
Hallo,
Ab welchem ,,Grad" würdet ihr eure Thera außerhalb der Sitzungen kontaktieren? Bei mir ist es momentan so, dass aufgrund der Feiertage und der damit einhergehende Urlaub meiner Thera eine Pause von einem kompletten Monat zwischen meinen Sitzungen ist.
Meine Thera ist in ihrem Urlaub eigentlich nicht für ihre Patienten erreichbar, aber sie gab mir letzte Sitzung noch mit auf den Weg, dass sie bis Mittwoch noch in der Praxis sei und falls es mir sehr schlecht gehen würde, ich sie noch erreichen kann und wir versuchen können es telefonisch zu klären und wenn dies nicht möglich sei, dann würde sie mich schon noch irgendwie ,,dazwischenschieben".
So, nun stellt sich für mich die Frage, ab wann geht es mir denn ,,sehr schlecht"?
Reicht es, wenn es mir dauerhaft schlecht geht und ich auch rund um die Uhr richtig angespannt bin und voller Panik bin? Ich denke mir die ganze Zeit, dass ich es sicherlich irgendwie alleine hinbekomme, das habe ich ja die letzten Jahre schon öfter geschafft. Auf der anderen Seite weiß ich genau deshalb, wie schwer und kräftezerrend das oftmals doch so komplett alleine war und wie hilfreich es war, nur kurz den ein oder anderen Tipp meiner Thera zu hören.
Also: Würdet ihr euch vor Mittwoch noch melden oder würdet ihr versuchen euch selbst zu helfen?
Ab welchem Grad meldet ihr euch bei euren Theras außerhalb der Sitzungen?
Ab welchem ,,Grad" würdet ihr eure Thera außerhalb der Sitzungen kontaktieren? Bei mir ist es momentan so, dass aufgrund der Feiertage und der damit einhergehende Urlaub meiner Thera eine Pause von einem kompletten Monat zwischen meinen Sitzungen ist.
Meine Thera ist in ihrem Urlaub eigentlich nicht für ihre Patienten erreichbar, aber sie gab mir letzte Sitzung noch mit auf den Weg, dass sie bis Mittwoch noch in der Praxis sei und falls es mir sehr schlecht gehen würde, ich sie noch erreichen kann und wir versuchen können es telefonisch zu klären und wenn dies nicht möglich sei, dann würde sie mich schon noch irgendwie ,,dazwischenschieben".
So, nun stellt sich für mich die Frage, ab wann geht es mir denn ,,sehr schlecht"?
Reicht es, wenn es mir dauerhaft schlecht geht und ich auch rund um die Uhr richtig angespannt bin und voller Panik bin? Ich denke mir die ganze Zeit, dass ich es sicherlich irgendwie alleine hinbekomme, das habe ich ja die letzten Jahre schon öfter geschafft. Auf der anderen Seite weiß ich genau deshalb, wie schwer und kräftezerrend das oftmals doch so komplett alleine war und wie hilfreich es war, nur kurz den ein oder anderen Tipp meiner Thera zu hören.
Also: Würdet ihr euch vor Mittwoch noch melden oder würdet ihr versuchen euch selbst zu helfen?
Ab welchem Grad meldet ihr euch bei euren Theras außerhalb der Sitzungen?
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Ich würde es machen. Gerade wenn man dazu tendiert sich eher "selbst zu helfen" ist es eine gute Erfahrung, dass man auch mal um Hilfe bitten darf und diese dann auch erhält. Sie hat es Dir angeboten, es geht Dir schlecht. Lass sie für Dich da sein.Bay_Paloma hat geschrieben: ↑Mo., 10.04.2017, 10:52 Also: Würdet ihr euch vor Mittwoch noch melden oder würdet ihr versuchen euch selbst zu helfen?
Ab welchem Grad meldet ihr euch bei euren Theras außerhalb der Sitzungen?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Ja, angeboten hat sie es mir ja. Eben weil es ihr selbst sehr unrecht war, dass nun so viel Zeit zwischen den zwei Terminen ist und sie schon in der letzten Stunde davon ausging, dass es mir schlecht gehen könnte. Daraufhin meinte sie, dass sie das selbst jetzt ganz schön doof findet, dass so viel Zeit dazwischen liegt und ich sie bis Mittwoch anrufen sollte, falls es mir schlecht geht und ich nicht alleine damit zurecht komme..
Aber ich habe immer etwas Angst, dass sie genervt von mir sein könnte und dass sie von mir denkt, dass ich zu ,,schwach" bin, das alles alleine zu stämmen, da ich sie in letzter Zeit schon öfter ,,mehr" gebraucht habe und sie schon mindestens 3x am Telefon für mich zur Verfügung war.. Das ist der Grund, der mich im Moment daran hindert, anzurufen.
Hallo Bay_Paloma,
ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen, weil ich (schon öfter) in genau der gleichen Situation war.
Zu deiner Situation: Ich finde einen Monat extrem lang. Und wenn sich dir immer mehr aufdrängt, dass du das allein vielleicht nicht hinbekommst, denke ich auch, dass du sie kontaktieren solltest.
Ich hatte ähnliche Situationen mit meiner Therapeutin, längere Wartezeiten, oder aber auch mal ganz normale Wartezeit (1 Woche, aber deutliche Instabilität auf meiner Seite), und von ihr kam ebenfalls das Angebot, dass ich mich melden kann und sie mir auf jeden Fall erstmal versuchen wird telefonisch zu helfen, eine Krisenstunde war aber auch schon drin.
Ich kenne wie gesagt das Gefühl "oh gott, ich bin zu aufdringlich, nervig, abhängig, müsste allein klar kommen, darf mich erst melden, wenn ich schon auf der Brücke steh etc etc.", habe mich dann aber doch überwunden und mich bei ihr gemeldet und siehe da, sie hat unsere Vereinbarung eingehalten, war zuverlässig und hat mir versichert, dass es die richtige Entscheidung war, mich bei ihr zu melden.
Sie meinte mal zu mir, es gibt auch einfach Phasen, da passiert sowas häufiger und dann vielleicht auch wieder Phasen, wo es nicht so oft vorkommt, und das Gefühl habe ich auch. Manchmal geht es mir zwischen den Stunden gut und ich komme gut über die Runden und manchmal muss ich ihr zusätzlich schreiben, auf den AB quatschen, brauche einen Krisenrückruf von ihr oder Ähnliches. Und es ist ok. Es gehört dazu. Heilung ist kein stetiger Weg bergauf, da gehts hoch und runter und manchmal braucht man etwas mehr und manchmal eben etwas weniger. Meiner Erfahrung nach.
Und deine Thera scheint für dich und deine "Zwischenkrisen" da sein zu können.
Liebe Grüße, Scout
ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen, weil ich (schon öfter) in genau der gleichen Situation war.
Zu deiner Situation: Ich finde einen Monat extrem lang. Und wenn sich dir immer mehr aufdrängt, dass du das allein vielleicht nicht hinbekommst, denke ich auch, dass du sie kontaktieren solltest.
Ich hatte ähnliche Situationen mit meiner Therapeutin, längere Wartezeiten, oder aber auch mal ganz normale Wartezeit (1 Woche, aber deutliche Instabilität auf meiner Seite), und von ihr kam ebenfalls das Angebot, dass ich mich melden kann und sie mir auf jeden Fall erstmal versuchen wird telefonisch zu helfen, eine Krisenstunde war aber auch schon drin.
Ich kenne wie gesagt das Gefühl "oh gott, ich bin zu aufdringlich, nervig, abhängig, müsste allein klar kommen, darf mich erst melden, wenn ich schon auf der Brücke steh etc etc.", habe mich dann aber doch überwunden und mich bei ihr gemeldet und siehe da, sie hat unsere Vereinbarung eingehalten, war zuverlässig und hat mir versichert, dass es die richtige Entscheidung war, mich bei ihr zu melden.
Sie meinte mal zu mir, es gibt auch einfach Phasen, da passiert sowas häufiger und dann vielleicht auch wieder Phasen, wo es nicht so oft vorkommt, und das Gefühl habe ich auch. Manchmal geht es mir zwischen den Stunden gut und ich komme gut über die Runden und manchmal muss ich ihr zusätzlich schreiben, auf den AB quatschen, brauche einen Krisenrückruf von ihr oder Ähnliches. Und es ist ok. Es gehört dazu. Heilung ist kein stetiger Weg bergauf, da gehts hoch und runter und manchmal braucht man etwas mehr und manchmal eben etwas weniger. Meiner Erfahrung nach.
Und deine Thera scheint für dich und deine "Zwischenkrisen" da sein zu können.
Liebe Grüße, Scout
when you’re in therapy and you feel fine but then you get home and your mental illness is like ‘welcome home honey how was therapy’
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das solte jeda mit sein therapheuten gemeinsam für sich klären
Bitte um Nachsicht wegen meiner Rechtschreibprobs. Habe Legasthenie, wenn man was nicht lesen kann, einfach nachfragen.
Paloma:
Ich denke, deine Therapeutin hat dir sozusagen die Einladung gegeben, dich "richtig schlecht zu fühlen" - ich halte solche Angebote für kontraproduktiv, weil sie erstens dem Patienten quasi schon suggerieren, dass es ihm schlecht geht ("kann sein, dass du es nicht ohne mich schaffst") und weil sie zweitens ein "Lockangebot" machen, dem ein Patient, der gerne zum Therapeuten geht, nicht widerstehen mag...
Das ist auf den ersten Blick eine nette Geste; auf den zweiten Blick jedoch zeigt sich, wo das Problem ist: Anstatt WIRKLICH in dich reinzufühlen, achtest du nun darauf, WIE schlecht es dir geht und ob es dir SCHLECHT GENUG geht, um sie anrufen zu dürfen. Idealerweise spürt ein Patient, dass er seinen Therapeuten zu halbwegs zivilisierten Zeiten kontaktieren darf, wenn etwas ist. Man muss das nicht anbieten; der Patient, der Vertrauen zu seinem Therapeuten hat, traut sich auch ohne solche Einladungen, anzurufen, wenn etwas los ist, was nicht warten kann. Und idealerweise strahlt ein Therapeut auch aus, dass man ihm vertrauen kann und dass er den Patienten nicht abmurkst, wenn dieser mal anruft.
Ich behaupte: Wenn es einem Menschen wirklich schlecht geht, dann fragt er nicht mehr, OB es ihm schlecht geht. Dass es Therapiepatienten im allgemeinen chronisch schlecht geht, liegt in der Natur der Sache; sonst bräuchten sie keine Therapie...
Grundsätzlich müssen auch Pausen halbwegs gut ausgehalten werden können; wenn jedoch der Patient gerade eine Krise hat, dann weiß das der Th. i.a. vorher und bespricht mit dem Patienten konkret, an wen er sich wie und wann wenden könnte - denn Pausen sind für viele Patienten nicht leicht.
Ich denke, deine Therapeutin hat dir sozusagen die Einladung gegeben, dich "richtig schlecht zu fühlen" - ich halte solche Angebote für kontraproduktiv, weil sie erstens dem Patienten quasi schon suggerieren, dass es ihm schlecht geht ("kann sein, dass du es nicht ohne mich schaffst") und weil sie zweitens ein "Lockangebot" machen, dem ein Patient, der gerne zum Therapeuten geht, nicht widerstehen mag...
Das ist auf den ersten Blick eine nette Geste; auf den zweiten Blick jedoch zeigt sich, wo das Problem ist: Anstatt WIRKLICH in dich reinzufühlen, achtest du nun darauf, WIE schlecht es dir geht und ob es dir SCHLECHT GENUG geht, um sie anrufen zu dürfen. Idealerweise spürt ein Patient, dass er seinen Therapeuten zu halbwegs zivilisierten Zeiten kontaktieren darf, wenn etwas ist. Man muss das nicht anbieten; der Patient, der Vertrauen zu seinem Therapeuten hat, traut sich auch ohne solche Einladungen, anzurufen, wenn etwas los ist, was nicht warten kann. Und idealerweise strahlt ein Therapeut auch aus, dass man ihm vertrauen kann und dass er den Patienten nicht abmurkst, wenn dieser mal anruft.
Ich behaupte: Wenn es einem Menschen wirklich schlecht geht, dann fragt er nicht mehr, OB es ihm schlecht geht. Dass es Therapiepatienten im allgemeinen chronisch schlecht geht, liegt in der Natur der Sache; sonst bräuchten sie keine Therapie...
Grundsätzlich müssen auch Pausen halbwegs gut ausgehalten werden können; wenn jedoch der Patient gerade eine Krise hat, dann weiß das der Th. i.a. vorher und bespricht mit dem Patienten konkret, an wen er sich wie und wann wenden könnte - denn Pausen sind für viele Patienten nicht leicht.
isabe, dem kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung nicht zustimmen.isabe hat geschrieben: ↑Mo., 10.04.2017, 15:03 Idealerweise spürt ein Patient, dass er seinen Therapeuten zu halbwegs zivilisierten Zeiten kontaktieren darf, wenn etwas ist. Man muss das nicht anbieten; der Patient, der Vertrauen zu seinem Therapeuten hat, traut sich auch ohne solche Einladungen, anzurufen, wenn etwas los ist, was nicht warten kann. Und idealerweise strahlt ein Therapeut auch aus, dass man ihm vertrauen kann und dass er den Patienten nicht abmurkst, wenn dieser mal anruft.
Ja, idealerweise sollte das so sein, wie du es oben beschreibst. Aber es gibt auch Patienten (ich zähle mich da dazu, bzw. habe ich mich lange Zeit dazu gezählt), denen dieses Vertrauen fehlt(e). Nicht, weil sie es nicht ausgestrahlt hat, sondern weil meine Angst vor einer schlechten Reaktion einfach viel zu groß war.
when you’re in therapy and you feel fine but then you get home and your mental illness is like ‘welcome home honey how was therapy’
Dann wäre es m.E. sinnvoller, dem Patienten grundsätzlich anzubieten, er könne anrufen, wenn etwas ist. Dies ausgerechnet direkt vor einer Pause zu tun, halte ich für wenig hilfreich (es sei denn, es gibt wirklich einen konkreten Anlass, aber das wird dann auch konkret besprochen und nicht im Forum, das die Details ja gar nicht kennen kann), weil es das Sich-schlecht-Fühlen regelrecht produziert.
Das mag für Dich stimmen ist aber sicher nicht bei jedem so. Wenn ich mich jedesmal schlecht (oder noch schlechter) gefühlt hätte, wenn meine Thera mir ihre Verfügbarkeit signalisiert hat, dann wäre ich aus dem Schlechtfühlen gar nicht mehr rausgekommen.
Menschen sind unterschiedlich und lassen sich nicht über einen Kamm scheren und die Therapeutin wird sicher gute Gründe haben warum sie das nochmal explizit angeboten hat. Die kennt nämlich sowohl Bay_Paloma als auch die momentane Situation in der Therapie. Du nicht.
Manchen Patienten geht es in der Therapie auch schlecht ohne dass sie damit ihre "Sehnsucht nach dem Therapeuten" zu "realisieren" versuchen. Würde es nur darum gehen, dann würde wohl gar nicht erst gefragt, ab wann es "schlecht genug" geht um sich zu melden. Dann würde sich einfach gemeldet, weil das "Schlechtfühlen" dann ja genau dafür die Legitimation wäre. Scheint hier aber absolut nicht so zu sein.
Trau Dich Bay_Paloma. Deine Thera wird froh sein, es zeigt ihr nämlich auch dass Du ihr vertraust und dass Du Dich traust gut für Dich zu sorgen obwohl es Dir so schwer fällt und mit Ängsten verknüpft ist!
Ach, und du kennst sie?mio hat geschrieben: ↑Mo., 10.04.2017, 15:38
Menschen sind unterschiedlich und lassen sich nicht über einen Kamm scheren und die Therapeutin wird sicher gute Gründe haben warum sie das nochmal explizit angeboten hat. Die kennt nämlich sowohl Bay_Paloma als auch die momentane Situation in der Therapie. Du nicht.
Hier wurde nicht explizit nach deiner Meinung gefragt, sondern allgemein nach Meinungen. Meine ist eine andere als deine, aber deshalb nicht weniger wert.
Ich rede hier auch nicht von mir, sondern von relativ allgemeinen Fällen, die man aus der Literatur kennt. Wenn ich von meinen Erfahrungen schreibe, kennzeichne ich das auch so. Und ja, es gibt das recht häufig, arztinduziertes Sich-schlecht-Fühlen.
Wenn ich nicht mehr selbständig denken und für mich verantwortlich handeln kann. Dann denke ich aber auch nicht mehr darüber nach, ab wann es denn ok ist sich beim Therapeuten zu melden oder ob ich überhaupt die Erlaubnis habe, mich zu melden. Dann melde ich mich einfach, weil ich das in der Situation als einiziges und letztes Rettungsseil sehe. Und dann ist es mir in dem Moment völlig egal, was mein Therapeut darüber denkt und findet.Bay_Paloma hat geschrieben: ↑Mo., 10.04.2017, 10:52 Ab welchem Grad meldet ihr euch bei euren Theras außerhalb der Sitzungen?
Mir hat mein Therapeut nie gesagt, dass ich mich melden kann, wenn es mir schlecht geht. Ich hatte seine Handynummer (Diensthandy) und habe diese Nummer im Prinzip nur für Terminabsprachen genutzt. Und dann einfach mal angerufen/SMS geschrieben, als ich nicht weiter wusste. Das war aus seiner Sicht ok, wurde aber nie weiter besprochen, er hat mich auch nie aufgefordert, dass ich mich zwischen den Stunden melde, wenn es mir schlecht geht. Ich melde mich trotzdem ab und an, und mal antwortet er, mal nicht (er weiss dann aber in der kommenden Stunde noch Bescheid, dass ich ihn kontaktiert habe und worum es ging)
Ich finde es als "Backup" sehr gut, dass ich die Handynummer habe (und nutzen darf), aber ich weiss auch, dass es unselbständig machen kann (im Sinne von Krise doch mal selbständig überstehen) und sehr schnell abhängig vom Therapeuten (statt mich aktiv selber zu kümmern, habe ich ja ihn, er wirds schon richten). Und: Die Entscheidung, auf meinen SMS/Anruf zu reagieren, liegt in der Hand des Therapeuten. Viele Male hat er geantwortet, das war sehr gut, aber viele Male hat er auch nicht geantwortet, und das war eine schmerzhafte lehrreiche Eerfahrung.
Auf der anderen Seite unterstellst du aber der Therapeutin, der TE ein Lockangebot gemacht zu haben, was eine eventuelle Abhängigkeit noch mehr fördert. Was ich aus dem Angebot überhaupt nicht erkennen kann.
Für mich liest sich da eher "wenn es dir nicht gut geht, stehst du nicht allein da"
Für mich liest sich da eher "wenn es dir nicht gut geht, stehst du nicht allein da"
when you’re in therapy and you feel fine but then you get home and your mental illness is like ‘welcome home honey how was therapy’
Das steckt in dem Angebot auch drin, ja. Frage mich aber, wie die Therapeutin das "nicht alleine dastehen" in der Realität umsetzen will, wenn sie im Urlaub ist, somit nicht wirklich da und greifbar für ihre Patientin, und sie der Patientin auch keine (Notfall-)Stunde geben kann...Scout hat geschrieben: ↑Mo., 10.04.2017, 15:49 Auf der anderen Seite unterstellst du aber der Therapeutin, der TE ein Lockangebot gemacht zu haben, was eine eventuelle Abhängigkeit noch mehr fördert. Was ich aus dem Angebot überhaupt nicht erkennen kann.
Für mich liest sich da eher "wenn es dir nicht gut geht, stehst du nicht allein da"
Und es ist auch fast eine Einladung, bei jedem Mal schlecht gehen nicht die eigenen Ressourcen zu aktivieren, sondern auf den Therapeuten zurückzugreifen. Das passiert anfänglich evtl. nur sporadisch, dann immer öfter. Und immer häufiger wird sich deshalb auf das Gefühl des "Nicht-gut-gehens" konzentriert, und immer häufiger wird der Therapeut kontaktiert - weil er ja gesagt hat "Wenns dir schlecht geht, melde dich". Da sehe ich schon Abhängigkeitspotential.
Und es kann in gewisser Weise ein Teufelskreis werden, denn je nach Veranlagung/Ausrichtung des Patienten und Art und Weise, wie ein Therapeut mit häufiger Kontaktaufnahme und der Entscheidung "Notfall oder nicht" umgeht, kann das schnell nach hinten losgehen - sowohl für en Patienten wie auch den Therapeuten.
Scout:
Ich habe mir erlaubt, die andere Seite der Medaille zu benennen. Es ist immer so leicht, sich über Zuwendung zu freuen, und es ist zweifellos ein schönes Gefühl. Ich lese hier aber schon zu lange, um nicht zu wissen, wohin so was häufig führt: dazu, dass der Patient sich beim nächsten Urlaub fragt: "Warum hat sie mir diesmal nicht gesagt, dass ich anrufen kann?" Oder aber der Patient verlässt sich auf das Angebot, bis zu dem Tag, an dem der Therapeut die Nase davon voll hat und genervt ist. Das wird ganz sicher nicht nach EINEM Telefonat der Fall sein - und zwar bei KEINEM Therapeuten, auch nicht bei denen, die so was nicht anbieten. Es wird auch nicht nach zwei Telefonaten der Fall sein, aber es kann passieren, dass ein "Damm" gebrochen wird und der Patient plötzlich gar nicht mehr in eine Pause gehen kann ohne die Möglichkeit, jederzeit anrufen zu dürfen. Und die Gefahr besteht, wenn man so was liest:
Erstens: Jeder Patient darf seinen Therapeuten zwischen den Stunden kontaktieren, wenn etwas "Dramatisches" passiert - vorausgesetzt, beide Parteien haben eine ähnliche Vorstellung von "Dramatisch". Dabei spielt es keine Rolle, ob es jemandem explizit angeboten wird oder nicht.
Zweitens: Eine Pause ist grundsätzlich eine Pause und als solche möglichst irgendwie zu überstehen, weil das wichtig ist, um nicht vollkommen abhängig zu werden. Dass es einem Patienten mit einer Pause schlecht geht, ist "normal" und an sich zunächst kein Grund für einen Anruf. Ggf. kann der Ablauf (einen Kollegen kontaktieren, ein Übergangsobjekt, Krisendienste usw.) konkret besprochen werden - dann aber auch so, dass der Patient möglichst genau weiß, was er nun eigentlich wann tun darf oder soll und was er besser unterlassen sollte
Drittens: Sollte der Patient grundsätzlich das Gefühl haben, den Therapeuten zu nerven, sollte das in der Therapie bearbeitet werden, möglichst ohne "Extra-Angebote", weil die eher noch mehr abhängig machen, anstatt die Autonomie zu fördern. Man wird auf diese Weise immer weiter davon abhängig bleiben, dass ein Anderer "runterrattert": "Nein, du nervst nicht, nein, du bist willkommen, nein, du darfst dich melden" - das ist zunächst schön, kann aber schnell kippen.
Viertens: Sollte der Patient sich in einer akuten Krise befinden (z.B. ein Todesfall in der Familie usw.), ist eine zusätzliche Unterstützung sicher sinnvoll und dann auch konkret anzubieten - aber möglichst nicht mit einem Satz wie: "Ich gehe davon aus, dass es Ihnen schlecht gehen könnte"...
Fünftens: Therapeuten beißen nicht und sind keine Heiligen. Sie tun einem nichts, wenn man sie anruft, es sei denn, man übertreibt es, und OB man dazu neigt zu übertreiben, kann und MUSS man selbst einschätzen und dann mit dem Therapeuten besprechen.
Ich habe mir erlaubt, die andere Seite der Medaille zu benennen. Es ist immer so leicht, sich über Zuwendung zu freuen, und es ist zweifellos ein schönes Gefühl. Ich lese hier aber schon zu lange, um nicht zu wissen, wohin so was häufig führt: dazu, dass der Patient sich beim nächsten Urlaub fragt: "Warum hat sie mir diesmal nicht gesagt, dass ich anrufen kann?" Oder aber der Patient verlässt sich auf das Angebot, bis zu dem Tag, an dem der Therapeut die Nase davon voll hat und genervt ist. Das wird ganz sicher nicht nach EINEM Telefonat der Fall sein - und zwar bei KEINEM Therapeuten, auch nicht bei denen, die so was nicht anbieten. Es wird auch nicht nach zwei Telefonaten der Fall sein, aber es kann passieren, dass ein "Damm" gebrochen wird und der Patient plötzlich gar nicht mehr in eine Pause gehen kann ohne die Möglichkeit, jederzeit anrufen zu dürfen. Und die Gefahr besteht, wenn man so was liest:
Worum es mir geht:(...)und sie schon in der letzten Stunde davon ausging, dass es mir schlecht gehen könnte -- Quelle: viewtopic.php?p=928826#p928826
Erstens: Jeder Patient darf seinen Therapeuten zwischen den Stunden kontaktieren, wenn etwas "Dramatisches" passiert - vorausgesetzt, beide Parteien haben eine ähnliche Vorstellung von "Dramatisch". Dabei spielt es keine Rolle, ob es jemandem explizit angeboten wird oder nicht.
Zweitens: Eine Pause ist grundsätzlich eine Pause und als solche möglichst irgendwie zu überstehen, weil das wichtig ist, um nicht vollkommen abhängig zu werden. Dass es einem Patienten mit einer Pause schlecht geht, ist "normal" und an sich zunächst kein Grund für einen Anruf. Ggf. kann der Ablauf (einen Kollegen kontaktieren, ein Übergangsobjekt, Krisendienste usw.) konkret besprochen werden - dann aber auch so, dass der Patient möglichst genau weiß, was er nun eigentlich wann tun darf oder soll und was er besser unterlassen sollte
Drittens: Sollte der Patient grundsätzlich das Gefühl haben, den Therapeuten zu nerven, sollte das in der Therapie bearbeitet werden, möglichst ohne "Extra-Angebote", weil die eher noch mehr abhängig machen, anstatt die Autonomie zu fördern. Man wird auf diese Weise immer weiter davon abhängig bleiben, dass ein Anderer "runterrattert": "Nein, du nervst nicht, nein, du bist willkommen, nein, du darfst dich melden" - das ist zunächst schön, kann aber schnell kippen.
Viertens: Sollte der Patient sich in einer akuten Krise befinden (z.B. ein Todesfall in der Familie usw.), ist eine zusätzliche Unterstützung sicher sinnvoll und dann auch konkret anzubieten - aber möglichst nicht mit einem Satz wie: "Ich gehe davon aus, dass es Ihnen schlecht gehen könnte"...
Fünftens: Therapeuten beißen nicht und sind keine Heiligen. Sie tun einem nichts, wenn man sie anruft, es sei denn, man übertreibt es, und OB man dazu neigt zu übertreiben, kann und MUSS man selbst einschätzen und dann mit dem Therapeuten besprechen.
isabe, ich kann deine Punkte nachvollziehen.
Allerdings kam mir der Gedanke, dass bei einem Therapeuten ja eigentlich nicht plötzlich ein Damm brechen sollte und er sich völlig genervt zeigt, sondern dass er vielleicht eher nach und nach mitbekommt, dass die akuten Notfälle, wegen derer man sich außerhalb der Stunden meldet zunehmen, weniger akut wirken und sich eventuell tatsächlich nur noch gemeldet wird, weil man den Kontakt sucht und extrem abhängig ist. Und da sollte es ja eigentlich wieder die Aufgabe des Theras sein, darauf (behutsam) aufmerksam zu machen und die Situation zu lösen, statt dem Patienten einen vor den Latz zu knallen.
Ansonsten finde ich auch, ja, ein Therapeut ist kein Rund-um-die-Uhr Versorger, braucht seine Pausen und sollte (im Normalfall) nicht noch neben der eigentlichen Stunden dreimal die Woche wegen schlechtem Befinden angerufen werden.
Aber hier ging es ja auch um eine Pause von einem Monat, was für mich eine ziemlich lange Zeit wäre, allerdings auch wieder nur aus meinem Blickwinkel mit meinem derzeitigen Therapiestand betrachtet. Aushalten muss man es letztendlich trotzdem, ja, außer man geht zum Krisendienst oder Ähnliches (der ja allerdings auch nicht die vertraute Thera-Person ist)
Allerdings kam mir der Gedanke, dass bei einem Therapeuten ja eigentlich nicht plötzlich ein Damm brechen sollte und er sich völlig genervt zeigt, sondern dass er vielleicht eher nach und nach mitbekommt, dass die akuten Notfälle, wegen derer man sich außerhalb der Stunden meldet zunehmen, weniger akut wirken und sich eventuell tatsächlich nur noch gemeldet wird, weil man den Kontakt sucht und extrem abhängig ist. Und da sollte es ja eigentlich wieder die Aufgabe des Theras sein, darauf (behutsam) aufmerksam zu machen und die Situation zu lösen, statt dem Patienten einen vor den Latz zu knallen.
Ansonsten finde ich auch, ja, ein Therapeut ist kein Rund-um-die-Uhr Versorger, braucht seine Pausen und sollte (im Normalfall) nicht noch neben der eigentlichen Stunden dreimal die Woche wegen schlechtem Befinden angerufen werden.
Aber hier ging es ja auch um eine Pause von einem Monat, was für mich eine ziemlich lange Zeit wäre, allerdings auch wieder nur aus meinem Blickwinkel mit meinem derzeitigen Therapiestand betrachtet. Aushalten muss man es letztendlich trotzdem, ja, außer man geht zum Krisendienst oder Ähnliches (der ja allerdings auch nicht die vertraute Thera-Person ist)
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