Schwangerschaft trotz Kindesmissbrauch

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Sommerwind90
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Schwangerschaft trotz Kindesmissbrauch

Beitrag Di., 21.03.2017, 22:36

Wie sieht es bei euch aus ? Meine Therapeutin meinte dass die Chance groß ist dass ich keine Kinder bekommen kann , muss sagen dass ich aufgrund meiner Vorgeschichte noch nie beim gyn war und auch derzeit keine Kinder Plane, hatte auch noch nie einen Partner . Aber selbst wenn es möglich wäre/, stelle mir vor dass man durch den geburtsvorgang extrem getriggert wird. Kinder haben eigtl immer zu meiner Lebensplanung gehört bevor ich all die Dinge aus der Verdrängung geholt hab

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 17:25

Das muss nicht sein. ich habe genau so härtesten Mb erlebt in ritueller Gesellschaft. Ich wurde trotzdem 3x schwanger.
Austragen konnte ich sie nicht, das liegt aber ziemlich wahrscheinlich an einem Abbruch
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Sommerwind90
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 17:38

ok vielen Dank für deine Antwort . Darf ich fragen was du unter wsl Abbruch verstehst, ich hoffe ich trete dir damit nicht zu nahe und die Frage ist nicht zu persönlich , das Thema beschäftigt mich sehr.

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Ophelia12
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 19:40

Hi Sommerwind,
Ich glaube schon dass eine Schwangerschaft und vor allen eine Geburt, mit den ganzen Gyn besuchen vorher schon sehr sehr retraumatisierend sein können. Vielleicht schaffst du es bis dahin dich zu stabilisieren zu können.
Auch würde ich die Gyn und der Hebamme darüber sprechen.
Ich drücke dir ganz doll die Daumen.

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shesmovedon
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 19:45

Ich würde das nicht so sehen. Ich bin zwar keine Frau, aber ein Kind gebären ist was völlig anderes wie SEx. Also ich würde mir in erster Linie Gedanken machen, wie du überhaupt zu dem Kind wollen kommen solltest.

Des weiteren: ich wurde anal missbraucht als kleiner Junge. Für mich müsste demnach jeder Kackvorgang schwerst traumatisierend sein, wenn man's mal genau nimmt. Ist es aber nicht, weil es ein natürliches Bedürfnis ist. Kann sein, dass es das früher für mich als Kleines kind retraumatisierend war, vor allem nach den Vorfällen, aber heute seh ich das einfach als die Methode das Gegessene wieder loszuwerden.

Es muss nicht alles traumatisierend sein, nru weil es die selbe Körperöffnung benutzt.

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Ophelia12
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 19:58

Ist wahrscheinlich auch eine Sache wie man mit der Sache umgehen kann.
Meine erste Gyn hat mich gefragt ob mir sowas passiert ist, ich bin oft sehr dissoziert bei ihr.
Bei meiner jetzigen hab ich es angesprochen und sie meinte das viele Frauen denen so etwas passierte ist, Probleme bekommen können mit Gyn besuchen und mit dem Geburtsvorgang. Das gleiche meinte auch meine Thera.
Aber ich kann was eine Geburt angeht nicht aus Erfahrung sprechen.


shesmovedon
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 20:16

Weißt du, manchmal oder besser gesagt mir blieb gar nichts anderes übrig als einen normalen Umgang damit zu finden. Sonst müsste ich verhungern.

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Rubey
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Beitrag So., 26.03.2017, 08:47

Man kann doch nicht "Kacken" mit einer Schwangerschaft vergleichen.


shesmovedon
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Beitrag So., 26.03.2017, 09:00

Aber man kann Schwangerschaft und Geburt mit Missbrauch vergleichen, oder wie?

Davon ab habe ich Kacken mit analem Missbrauch in Zusammenhang gesetzt.


Chamomile
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Beitrag So., 26.03.2017, 10:35

Ich wurde als Kind bis zum 15. Lebensjahr missbraucht. Ich gehe mehr oder weniger regelmäßig zu meiner Gynäkologin, die ich mir sorgsam ausgesucht habe, habe eine wundervolle Tochter und bin auch noch seit 11 Jahren glücklich verheiratet.

Das einzige Problem war mein PCOS, was eine Schwangerschaft sehr schwierig gemacht hätte, aber da hat ein Kinderwunschzentrum, eine Hormontherapie und etwas Glück mir weitergeholfen.
Das einzige Problem bei der Geburt war nur, dass meine Kleine wohl am liebsten im Bauch geblieben wäre, zumindest hat mein Körper bis zur Einleitung keine einzige ernstzunehmende Wehe produziert.
Ich hatte ganz wunderbare Hebammen, die vor, während und nach der Geburt mir mit viel Empathie, Geduld und wundersame Ruhe zur Seite standen.
Im Großen und Ganzen hatte ich eine recht unkomplizierte Schwangerschaft und die Geburt war dann schließlich ein Klacks, was natürlich auch mit einer Portion Glück verbunden war.

Meine Schwangerschaft und die Geburt meiner Tochter habe ich nie mit dem Missbrauch in Verbindung gebracht. Das hat mein Kopf einfach nicht gemacht.
Es war einfach eine vollkommen natürliche Erfahrung, völlig von meiner Vergangenheit entfernt.

Sicherlich ist meine Sexualität durch den Missbrauch durcheinander gekommen. Mein Körpergefühl ist ebenfalls gestört und öfter als es mir lieb ist, kommen Erinnerungen hoch.
Aber es ist Vergangenheit. Es ist in der Vergangenheit geschehen. Ich bin nicht mehr das Kind von damals. Du bist nicht mehr das Kind, das so etwas furchtbares erleben und über sich ergehen lassen musste.


Was mich eher "triggert", sind die Gefahren, die Kinder ausgesetzt sind, wenn man sie nach und nach loslassen muss. Ich will keine überbehütende, paranoide Mutter sein, die schon schlucken muss, weil das Kind den männlichen Erzieher zum Abschied in den Arm nimmt.
Ich bin auch bis jetzt keine solche Mutter geworden, aber Ängste werden immer wieder aufkommen. Dagegen hilft nur, das Kind entsprechend zu erziehen und schulen zu lassen und selbst Vertrauen zu haben.

Es ist nicht leicht, aber wer sich von seiner Vergangenheit in allen Belangen bestimmen lässt, kann sich schlecht der Gegenwart und Zukunft widmen. Und daraus besteht nun einmal Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft.

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Ophelia12
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Beitrag So., 26.03.2017, 11:00

Liebe Chamomile,
Vielen lieben dank für deinen Beitrag, der macht mir echt Hoffnung.
Hast du denn deiner Hebamme von deinem Missbrauch erzählt.?

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Schneerose
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Beitrag So., 26.03.2017, 13:01

@Schlendrian,

ich erahne was du meinst, aber es ist ein haushocher Unterschied, zwischen "kacken und gebären", denn beim Kacken bist du mit dir allein, beim gebären fasst dir Jemand fremder, meist ein Mann mit seiner Hand in die "Wunde der Kindheit"...

ich rede aus Erfahrung!

Hallo Sommerwind,

ja bei mir war es so... ich habe auch MB erelbt und "leide" an K PTBS, ich konnte jahrelang trotz Kinderwnsch nicht schwanger werden, ich begriff erst viel später warum...
und ja, mich hat schon die monatliche Untersuchung in der SS getriggert, was ich erst viel später begriff... die Geburt habe ich als schwer traumatisierend erlebt und völlig ausgeliefert, was ich damals auch nicht wusste warum...

aber, wenn du jetzt schon darum fragst und dich damit befasst, hast du super Chancen, dass du es im Vorfeld verarbeiten kannst, und dann alles gut verläuft...

ich habe danach noch ein Kind bekommen und es war eine ganz andere Erfahrung der Geburt...
und ich würde mir nun noch ein Kind zutrauen,
aber eben nur sofern ich mich gesund fühlen würde, was derzeit nicht der Fall ist.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


Chamomile
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Beitrag So., 26.03.2017, 14:38

Also der einzige Arzt, der je "da unten" seinen Job gemacht hat, war der in der Kinderwunschklinik und ich hätte auch nach einer weiblichen Kollegin fragen können. Hab ich dann aber doch nicht, weil der Mann nur seine Arbeit macht und mir das ganz gut gelingt, das von dem Missbrauch abtrennen zu können.

Meine Gynäkologin weiß um meine Diagnosen und hat mir entsprechend eine Hebamme empfohlen, die wiederum gute Kliniken empfohlen hatten für die Geburt usw. Von dem Missbrauch konkret hatte ich nicht erzählt, es hat gereicht, wenn ich auf meine Diagnosen verwiesen habe.

Ich kann die Angst gut verstehen, dass man auf Ärzte und Hebammen treffen kann, die da rabiater vorgehen. Da hilft dann nur, sich einzig und allein in die Hände zu begeben, bei denen man ein gutes Bauchgefühl hat und sich sicher aufgehoben fühlt. Genauso muss man dann natürlich seine Sorgen und Bedenken ansprechen, damit entsprechend geholfen werden kann.
Letztendlich geht es in der Geburt nicht nur allein um dich, sondern auch um das kleine Wesen, was auf die Welt kommen will.

Wenn man allerdings mit dem Gedanken nicht klarkommt, dass im Fall der Fälle, wenn alle Stricke reißen, doch mal ein Mann da anpacken muss, dann sollte man vor der Schwangerschaft zusehen, dieses Problem gepackt zu bekommen.

Immerhin willst du einen neuen Menschen in diese Welt bringen. Das benötigt Vertrauen.

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Ophelia12
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Beitrag So., 26.03.2017, 14:56

Hallo Schneerose,

So hat mir das auch meine Gyn erzählt, und ich nun froh ihr auch meine Diagnose genannt zu haben. sie meinte das sie so eher auf mich eingehen kann gerade auch darum, weil man sich in dieser Untersuchungsposition ausgeliefert fühlen kann. Und für mich ist es auch schwer aushaltbar

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Sommerwind90
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Beitrag So., 26.03.2017, 18:14

Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten , das macht Hoffnung auf ein normales Leben . Warum konntest du lange keine Kinder bekommen, wenn es bei dir biologisch möglich ist ? Bei mir ist halt die Angst groß dass es aufgrund der Einwirkungen schon biologisch nicht mehr geht

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