Mein Vater ist vor über 18 Jahren bei einem Verkehrsunfall von heute auf morgen ganz unerwartet gestorben


Für mich war es damals, selbst 18, ein sehr schwerer Verlust. Zumal war die Beziehung zu meinem Vater aufgrund der Behinderung meines Bruders, viel stärker und gewichtiger damals, als zu meiner Mutter. Mein Vater und ich waren sozusagen ein gutes Team

Allein der Gedanke daran macht mich wieder unendlich traurig und ich könnt nur heulen


Ich weiß es ist schon ewig lang her aber irgendwie hab ich dieses Traum noch immer nicht überwunden


Nun kurz zu meinen Trauerwerdegang so blöd dass nun auch klingt, aber ich möchte mal kurz beschreiben wie es war danach. Kurz nach dem Tod, da war ich gerade im Maturajahr, waren wir natürlich komplett am Boden zerstört. Nächtliches Weinen mit Realitätsverlust gehörte zu meiner Tagesordnung.
Tagsüber ging es, ich ging zur Schule und lies mir auch kaum was anmerken. Meine Freundinnen und Klassenkameraden haben darüber auch nie wirklich Worte verloren. Ich trauerte sozusagen immer still und leise abends in meine kleinen Zimmerchen. Natürlich habe ich mit meiner Mutter viel gesprochen, geweint und hinterfragt.. nun gut das war ca. 1 Jahr lang so denn danach ging ich in die Großstadt wegen einer Ausbildung und wohnte dann in einem Studentenheim.
Schön kleinweise überkam mich auch tagsüber unangenehme Gefühle von Trauer und Verlassenheit, jedoch war ich in der Ausbildung gut abgelenkt um das mal so zu definieren.
Ich schmiss jedoch die Ausbildung, obwohl ich darin zieml. gut war, hin und wollte mehr Freiheit in meinem Leben genießen.
So begann ich diverse Dinge/Ausbildungen und hab diese auch nach kurzer Zeit immer wieder abgebrochen, da ich fand dass es nicht das richtige für mich war. Tja, man kann es auch als Flucht bezeichnen, was ich nicht unbedingt abstreiten möchte.
Nun nach Jahren von hin und her und diversen Abbrüchen von diversen Richtungen die ich eingeschlagen hatte, bin ich dann irgendwann ins Arbeitsleben gestoßen worden bzw. blieb mir ja nichts anderes übrig irgendwann

Meine Erfahrungen waren anfangs meist gut und positiv, jedoch habe ich es noch nie länger als 7 Monate fix in einem Vollzeit-Job ausgehalten; was u.a. auch daran lag, dass ich schon jmd bin der offen seine Meinung sagt, auch wenn er sich zb ungerecht behandelt fühlt etc., und ja ich kann mich auch auf Dauer schwer verstellen und gute Laune spielen, was in den meisten Büros ja unerlässlich ist für ein erfolgreiches Unternehmen.
Persönliche Probleme interessieren auch nicht nur annähernd jmd. Ich habe oft auch heiml. geweint, als mein innericher Schmerzensdruck zu groß wurde.
Nun gut, irgendwann hab ich beschlossen, dass diese meist "geheuchelte" Welt für Traumatisierte und Sensible wie mich nichts ist, und so beschloss ich mich selbständig zu machen.
Das bin ich nun seit über 1 Jahr und an und für sich bin ich auch zufrieden damit, wenn gleich ich noch einen enormen finanziellen Leidensdruck noch habe und ich viel Stress habe dabei.
Egal nun zurück zu meinem ursprünglichen Anliegen: was ich mittlerweile bemerkt habe ist, dass ich dazu tendiere bzw. tendiert habe mich in Arbeit und Beschäftigungen einzugraben (was ja einerseits gut ist), jedoch ich mich nie wirklich entspannen kann.
Ich lauf immer mit so einem Gefühl herum "meist seufze ich ständig und es ist mir innerlich das meiste zuwider", die Verpflichtungen, der Zeitdruck alles.. es ist zwar nicht immer so, aber rückblickend in meinem jetzigen Zustand kann ich das umso genauer feststellen. Ich habe innerlich einfach keine Ruhe


Ich mag meinen Job wirklich gerne, nur bin ich innerlich einfach immer angespannt, was es mir nicht erlaubt mich einfach mehr zu entspannen und mich selbst weniger zu stressen.
WARUM?? Warscheinl. weil dann die Ruhe in mir mich zwingt mich meinen unangenehmen Gefühlen zu stellen.
Nicht dass ich dies ja in all den Jahren fast nie getan hätte, nein ich hatte und habe regelm. immer wieder meine "Traueranfälle" wo ich einfach nur Ruhe brauche, mich zurückziehe und all die unangenehmen Gefühle rauslasse.
Nun frag ich mich, wie lange noch?????????????????????????????
Es kann doch nicht sein, dass dass Fass noch immer nicht leer ist. Mittlerweile ist es so, dass mich die Trauer einfach tief in den Bach hinunter zieht; zumal ich mich nun auch körperlich durchchecken lassen möchte, da ich denke mir fehlt irgendwas (Vit D, Serotonin, etc.. Schildrüse...) so schlimm war es schon laaaange nicht mehr.
(Teil 2 folgt...)