Komm mit den Tod meines Vaters nach 18 Jahren noch immer nicht klar

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Komm mit den Tod meines Vaters nach 18 Jahren noch immer nicht klar

Beitrag Do., 16.03.2017, 01:13

Hallo liebe Trauernde und Nichttrauernde!

Mein Vater ist vor über 18 Jahren bei einem Verkehrsunfall von heute auf morgen ganz unerwartet gestorben :cry: :cry:
Für mich war es damals, selbst 18, ein sehr schwerer Verlust. Zumal war die Beziehung zu meinem Vater aufgrund der Behinderung meines Bruders, viel stärker und gewichtiger damals, als zu meiner Mutter. Mein Vater und ich waren sozusagen ein gutes Team :-)

Allein der Gedanke daran macht mich wieder unendlich traurig und ich könnt nur heulen  :cry: :cry:

Ich weiß es ist schon ewig lang her aber irgendwie hab ich dieses Traum noch immer nicht überwunden :kopfschuettel: :cry:

Nun kurz zu meinen Trauerwerdegang so blöd dass nun auch klingt, aber ich möchte mal kurz beschreiben wie es war danach. Kurz nach dem Tod, da war ich gerade im Maturajahr, waren wir natürlich komplett am Boden zerstört. Nächtliches Weinen mit Realitätsverlust gehörte zu meiner Tagesordnung.

Tagsüber ging es, ich ging zur Schule und lies mir auch kaum was anmerken. Meine Freundinnen und Klassenkameraden haben darüber auch nie wirklich Worte verloren. Ich trauerte sozusagen immer still und leise abends in meine kleinen Zimmerchen. Natürlich habe ich mit meiner Mutter viel gesprochen, geweint und hinterfragt.. nun gut das war ca. 1 Jahr lang so denn danach ging ich in die Großstadt wegen einer Ausbildung und wohnte dann in einem Studentenheim.

Schön kleinweise überkam mich auch tagsüber unangenehme Gefühle von Trauer und Verlassenheit, jedoch war ich in der Ausbildung gut abgelenkt um das mal so zu definieren.

Ich schmiss jedoch die Ausbildung, obwohl ich darin zieml. gut war, hin und wollte mehr Freiheit in meinem Leben genießen.
So begann ich diverse Dinge/Ausbildungen und hab diese auch nach kurzer Zeit immer wieder abgebrochen, da ich fand dass es nicht das richtige für mich war. Tja, man kann es auch als Flucht bezeichnen, was ich nicht unbedingt abstreiten möchte.

Nun nach Jahren von hin und her und diversen Abbrüchen von diversen Richtungen die ich eingeschlagen hatte, bin ich dann irgendwann ins Arbeitsleben gestoßen worden bzw. blieb mir ja nichts anderes übrig irgendwann :lol:

Meine Erfahrungen waren anfangs meist gut und positiv, jedoch habe ich es noch nie länger als 7 Monate fix in einem Vollzeit-Job ausgehalten; was u.a. auch daran lag, dass ich schon jmd bin der offen seine Meinung sagt, auch wenn er sich zb ungerecht behandelt fühlt etc., und ja ich kann mich auch auf Dauer schwer verstellen und gute Laune spielen, was in den meisten Büros ja unerlässlich ist für ein erfolgreiches Unternehmen.

Persönliche Probleme interessieren auch nicht nur annähernd jmd. Ich habe oft auch heiml. geweint, als mein innericher Schmerzensdruck zu groß wurde.

Nun gut, irgendwann hab ich beschlossen, dass diese meist "geheuchelte" Welt für Traumatisierte und Sensible wie mich nichts ist, und so beschloss ich mich selbständig zu machen.

Das bin ich nun seit über 1 Jahr und an und für sich bin ich auch zufrieden damit, wenn gleich ich noch einen enormen finanziellen Leidensdruck noch habe und ich viel Stress habe dabei.

Egal nun zurück zu meinem ursprünglichen Anliegen: was ich mittlerweile bemerkt habe ist, dass ich dazu tendiere bzw. tendiert habe mich in Arbeit und Beschäftigungen einzugraben (was ja einerseits gut ist), jedoch ich mich nie wirklich entspannen kann.

Ich lauf immer mit so einem Gefühl herum "meist seufze ich ständig und es ist mir innerlich das meiste zuwider", die Verpflichtungen, der Zeitdruck alles.. es ist zwar nicht immer so, aber rückblickend in meinem jetzigen Zustand kann ich das umso genauer feststellen. Ich habe innerlich einfach keine Ruhe :mad: :mad:

Ich mag meinen Job wirklich gerne, nur bin ich innerlich einfach immer angespannt, was es mir nicht erlaubt mich einfach mehr zu entspannen und mich selbst weniger zu stressen.

WARUM?? Warscheinl. weil dann die Ruhe in mir mich zwingt mich meinen unangenehmen Gefühlen zu stellen.
Nicht dass ich dies ja in all den Jahren fast nie getan hätte, nein ich hatte und habe regelm. immer wieder meine "Traueranfälle" wo ich einfach nur Ruhe brauche, mich zurückziehe und all die unangenehmen Gefühle rauslasse.

Nun frag ich mich, wie lange noch?????????????????????????????
Es kann doch nicht sein, dass dass Fass noch immer nicht leer ist. Mittlerweile ist es so, dass mich die Trauer einfach tief in den Bach hinunter zieht; zumal ich mich nun auch körperlich durchchecken lassen möchte, da ich denke mir fehlt irgendwas (Vit D, Serotonin, etc.. Schildrüse...) so schlimm war es schon laaaange nicht mehr.

(Teil 2 folgt...)

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meinleben;)
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Beitrag Do., 16.03.2017, 01:14

(Teil 2)

Ja ich tu mich echt schwer dazu sagen, dass er tod ist. :evil: es macht mich wütend und hilflos. Wenn ich sage er ist gestorben, hab ich zumindest noch das Gefühl er ist bei mir. Nur dieses er ist bei mir lässt kaum Platz für andere Sachen.

Z.B. gelingt mir es schon mein ganzes Leben lang nicht eine längerfristige Partnerschaft einzugehen. Bzw such ich mir anscheinend immer die falschen Männer dafür aus. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich weiß dass das mit meinem Vater zu tun hat, den ich einfach nicht loslassen kann.

Ich weißauch gar nicht was ich mir darunter vorstellen kann. Bis vor kurzem war es so dass ich immer wenn ich mal wieder so ne Trauerphase hatte meine ganzen Tränen rausließ, dann fühlte ich mich wieder freier. Wenn ich an meinen Vater dachte fühlte ich mich geborgen.

Die meiste Zeit meines Lebens ohnehin allein, lies ich mich dann doch immer wieder mal auf neue Männerbekanntschaften ein. Jedoch schaffte ich es immer wieder, warscheinl. auch unterbewusst, diese wieder abzuwimmeln bzw. suchte ich mir solche Männer aus die meine Bedürfnissen nicht gerecht werden konnten.

Bzw glaube hatten die auch wenig Chance da ich natürlich meinen Vater dadurch nicht zurückgewinne bzw. diese mir ihn ja auch nicht ersetzten und ersetzten sollen/können.

Mein Vater ist noch so present in mir, dass da nicht viel mehr Platz hat. Ich merk jedoch nun vermehrt wie schmerzerfüllt ich die letzten Männerbekanntschaften loslassen musste.

Für mich bis jetzt MANN = KUMMER :cry: :roll:

Es ist ein hin und her und ich wünsche mir einerseits Geborgenheit und einen liebevollen Partner mit dem ich schöne Zeiten erleben kann, andererseits lässt mich diese verdammt Trauer nicht auch nur annähernd daran, mir ein "normales" Leben aufzubauen.

Sicherlich spielt auch meine Verlustangst eine große Rolle.

Therapien hab ich vor Jahren gemacht, das Thema Trauer wurde nur oberflächlich behandelt. Nun habe ich jedoch eine wirklich gute liebevolle und kompetente Psychologin gefunden bei der ich mich wirkl. gut aufgehoben fühle ;) :-)

Wir arbeiten uns stückchenweise heran... jedoch kann ich es schwer bzw. fast gar nicht akzeptieren dass mein Vater nicht mehr ist :cry:

Ich bin auch mittlerweile im Zwiespalt was Akzeptanz des Todes und Seelisches Weiterleben betrifft: für mich ist es so, wenn ich es akzeptieren würde dass mein Vater nun tod ist, dann fühl es sich so an, als wäre er nicht mehr hier, also nicht körperlich, sondern auch nicht mehr geistig... als würde er gar nicht mehr existiere bzw. irgendwo weit weg von mir.

Dieses Gefühl kann ich kaum ertragen. Es macht mich hiflos und besorgt, zu denken er wäre wo, wo ich ihn nicht mal mehr gut in Erinnerung habe :cry: :cry:

Andererseits weiß ich wenn ich ständig an ihn denke bzw. ich ihn gedanklich bei mir habe, es auch eine Art von "Nicht-Loslassen" ist. Ich merk es selbst auch daran, dass ich auch wirklich Mauern speziell bei Männern aufbaue (selbst wenn ich es mir oft akut nicht eingestehen möchte).

Mittlerweile hab ich meine kleinen Tricks jedoch :lol: schon selbst durchschaut

So witzig das klingt, so traurig ist es auf lange Sicht für mich.

Ich hab keine Ahnung mehr wie ich dieses Hinderniss endlich beiseitelegen kann. Die Trauer überkommt mich immer und immer wieder - sogar nach fast 19 Jahren - sie zieht mich oft in "tiefe Gewässer" und derzeit lässt sie mich kaum an die Oberfläche um wieder zu atmen.

Manchmal wünscht ich mir ich könnte bei ihm sein; in Frieden und Geborgenheit und dann frag ich mich immer wieder, wozu die ganzen Jahre voller Last und Kampf, wozu muss ich so kämpfen in meinem Leben und vorallem wofür.

Ich bin anscheinend nicht wirklich in der Lage mein Leben alleine mit mir selbst zu genießen. bzw. fehlt mir dann immer etwas.

Wenn ich andere beobachte und Freundinnen die nun auch alle schon Partnerschaften haben und ihr Leben genießen fühl ich mich umso schlechter, dann frag ich mich was ich verbrochen habe, warum es mir so schlecht geht, warum ich nicht in der Lage bin, auch so "normal" zu Leben und was schönes aus meinem Leben zu machen.

Ich bin nun nicht mehr die Jüngste (werd bald 37) und schön langsam frag ich mich wie lange das noch so weitergehen soll, bzw. ob es überhaupt besser wird. Ob ich mein Leben überhaupt wieder annähernd unbeschwert genießen kann.

Es plagt mich nun auch schon die Zeit, da 10, 20 Jahre auch schnell vergehen und wenn ich dann am Lebensende stehe und meine Zeit nur so "versumpert" habe dann muss ich viell noch todunglücklich sterben :cry:

Das will ich mir echt ersparen :kopfschuettel:

Kennt das jmd.? Hat jmd ähnliche Erlebnise mit "Nicht-Loslassen Können - "Nicht-Akzeptieren"-Können" bzw. wenn ja falls ihr es geschafft habt, wie und wodurch??

Bin über jede Anregung und jeden Erfahrungsaustausch sehr dankbar :neutral:

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Kaonashi
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Beitrag Di., 21.03.2017, 12:38

Ich habe keine ähnlichen Erlebnisse, kann deshalb inhaltlich nicht viel sagen, nur allgemein.

Hast du jemals mit jemandem ein wenig intensiver darüber gesprochen? Manchmal hilft es ja total, wenn man nur mal etwas laut ausspricht, und das ist auch nochmal was anderes als es nur in einem Forum zu schreiben. Jemand anders kann einem einen anderen Blickwinkel eröffnen, aber "live" geht das viel besser als nur schriftlich.

Vielleicht hast du jemanden (Freundin z.B.), wo ein intensiveres Gespräch möglich ist, oder falls nicht, dann spricht auch nichts dagegen, es bei einer Fachperson anzusprechen (Hausarzt, Psychiater oder auch Psychologe).
Ich finde, dass es sehr hilft, wenn jemand anders als man selbst nur mal die Gefühle wahrnimmt und irgendwie bestätigt, oder auch manchmal hinterfragt, je nachdem.

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Blaubeere04
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Beitrag Mi., 22.03.2017, 20:15

Ich habe ähnliche Erfahrungen wie du gemacht (mein Vater ist gestorben als ich 20 war). Mir haben meine Freunde zu der Zeit viel Kraft gegeben. Ich habe den Tod akzeptiert habe aber ab und an immer noch Trauerphasen. Eventuell solltest du das wirklich nochmal explizit behandeln lassen und ggf enge Freunde miteinbeziehen. Das hat mir sehr geholfen.
Alles Gute für dich.

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meinleben;)
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Beitrag Sa., 01.04.2017, 22:35

Danke für eure Antworten!

Ja das stimmt.. Mit anderen reden darüber ist auch wieder ganz was anderes. Nur hab ich diesbezüglich nicht die besten Erfahrungen.

Freundinnen sind nicht wirklich empfänglich für das Thema. Fakt ist auch dass ich 1 jahr danach in die Großstadt gezogen bin und sozusagen auch ein neues Umfeld hatte.

Nach meiner Erfahrung nach blockieren die meisten Leute bei dem Thema Trauer und Tod. Und auch manche Männer konnte damit nicht umgehen wenn bei mir mal die Tränen kamen.

Nun mach ich Therapie und wir behandeln das Thema. Nur würd ich mir auch vom näheren Umfeld wünschen dass sie dafür auch Verständnis hätten bzw von einem Partner. Doch die meisten wollen nur Fun und Action.. Wenns hin und wieder ernster wird Seilen sie sich ab. Traurig das ganze.

Aber egal ich geh meinen eigenen Weg und gott sei dank hab ich meine Therapeutin und meine Mutter versteht mich auch.

Von allen anderen kann ich nicht viel erwarten.

Auch bei Männern habe ich das Gefühl sie können sich nicht wirklich für den Menschen Zeit nehmen, die meisten wollen nur Sex und mal jmd zu finden der einem nur mal ohne Absichten in die Arme nimmt ist schwer.

Ja vielleicht hab ich ein Defizit nach elterlicher Geborgenheit und ja meine Therapeutin meint auch in einer partnerschaftlichen Beziehung wird das nicht klappen wenn man nicht auf gleicher Augenhöhe ist.. Aber mal ehrlich wann ist eine Umarmung kindlich und wann partnerschaftlich?

Wann wird man überhaupt im Leben mit sich im Reinen sein. Man braucht auch Menschen die einem Geborgenheit geben. Wenn jeder immer zu 100% Geborgenheit mit sich selbst hat dann wären wir alle Alleinlebende.

So ganz versteh ich das nicht. Irgendwie schon traurig dass sich jeder erst einen Therapeuten suchen muss, seine Gefühle mit ihm aufzuarbeiten und dann sozusagen "ready" für eine auf Augenhöhe basierende Partnerschaft zu sein.

Das heisst jeder müsste 100% perfekt therapiert sein bevor er geeignet ist für ne gut funktionierende Partnerschaft :/

Nicht falsch verstehen ich bin heilfroh so eine gute Therapeutin gefunden zu haben wie jetzt aber irgendwie enttäuschend macht es mich schon auf so viel Anteilnshmslosigkeit vom meinem Umfeld zu bekommen.

Ich glaube es liegt irgendwie auch an dem Zeitalter. Unserer wegwerf-und gute Laune Gesellschaft :(

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Nico
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Beitrag So., 02.04.2017, 05:35

Ich fürchte da unterliegst du einem Irrtum, nicht jeder braucht einen Thera um eine funktionierende Partnerschaft leben zu können oder einen schmerzlichen Verlust verarbeiten zu können.
Und es hat auch nix mit einer Wegwerf- oder Gutelaunegesellschaft zu tun.
Wie schaut es denn mit dir aus ?
Kannst du jemanden trösten und ganz ohne Hintergedanken in die Arme nehmen?
Ich meine in der Praxis, nicht nur theoretisch.
Du bräuchtest ja jemanden der dich seit 18 Jahren in den Arm nimmt und tröstet, das ist schon ein bissl viel verlangt, da bist du bei einem Thera richtiger.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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meinleben;)
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Beitrag So., 02.04.2017, 18:34

Nein so mein ich das nicht. Ich will damit nur sagen dass jeder irgendwo das eine oder andere Problemchen/seelisches Wehwechen hat.. Genau das mein ich ja dass Menschen untereinander nicht mehr fähig sind einander zuzuhören, für einander da zu sein. Nein man muss mich nicht für 18 "verlorene Jahre" in den Arm nehmen. Es reicht auch schon für 18 min.

Ja ich kann Menschen sehr gut trösten, genau aus dem Grund weil ich selber weiß wie es sich anfühlt traurig zu sein. Ich kann auch sehr gut mit Tieren umgehen, ich gebe viel. Leider darf ich anscheinend nicht wirklich klein und schwach sein.

Und wenn ich es ab und zu mal bin bleiben kaum echte Freunde übrig.

Auch irgendwie traurig gleich immer in die Ecke abgestempelt zu werden du brauchst halt Therapie. Ja ja.. Mach ich für mich. Aber letztendlich bin ich enttäuscht wie wenig Mitgefühl die meisten Menschen haben Wenns einem mal wirklich schlecht geht.

Und doch.. Wegwerfgesellschaft trifft es auf den Punkt. In der Arbeit und mittlerweile auch auf diesen zig Datingbörsen.

Die einzigen Lebewesen die noch natürlich und normal sind sind Tiere. Aber ich bin nun mal leider ein Mensch :/

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Nico
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Beitrag Mo., 03.04.2017, 04:42

meinleben;) hat geschrieben: So., 02.04.2017, 18:34 Die einzigen Lebewesen die noch natürlich und normal sind sind Tiere. Aber ich bin nun mal leider ein Mensch :/
Ich finde gerade du solltest mit dem Begriff "normal" etwas vorsichtiger umgehen....
Menschen die mit Tieren ( mit denen ich übrigens auch sehr gerne und gut umgehe) lieber als mit Menschen umgehen, kommen seltsamerweise nie auf die Idee dass es ( auch ) an ihnen selbst liegen könnte.

Warum treibst du dich auf Datingbörsen rum ? :roll:
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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meinleben;)
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Beitrag Mo., 03.04.2017, 10:34

Versteh, der gute Herr glaubt zu wissen ohne mich zu kennen.. Gar nicht mal Vorurteilig :mad: .

Warum ich mich in Datingbörsen herumtreib?

Warum treibst du dich in Psychoforen herum?
Mal als Gegenfrage :S

Wirklich weiter helfen mir deine Antworten leider nicht..


Tränen-reich
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Beitrag Mo., 03.04.2017, 13:46

Ich würde schon auch sagen, dass ich die Menschen für oberflächlicher und egoistischer halte und das Probleme in Beziehungen viele zum Wegrennen animieren anstatts "auszutragen".
Ich habe in der Vergangenheit viele Menschen deshalb aus meinem Leben geschmissen, weil es nur "wie schön ist das Wetter"-Themen gab.
Irgendwann wusste ich, was ich für Menschen finden möchte und die gibt es auch, nur eben aus meiner Sicht nicht wie Sand am Meer.
Ich hatte auch selbst zu hohe Ansprüche und auch eine Menge Erwartungen an die Menschen gestellt, da war es kein Wunder, daß so ziemlich oft Beziehungen in die Brüche ginnen - und ich spreche jetzt von Beziehungen in allen Ebenen.

Vielleicht bist du derzeit noch auf dem falschen Kurs und müsstest mal die Richtung mit Hilfe der Therapie wechseln. Ein Mensch, bei dem ich meine schwachen Seiten nicht zeigen kann und der das Leben nur als reine Party versteht, muss eben halt weiter ziehen - ohne mich.


ballpoint
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Beitrag Sa., 08.04.2017, 17:22

@meinleben, kennst du den Begriff 'komplizierte Trauer'? Wenn nicht, dann googel den mal.

Ich habe in diesem thread vergebens das Wort 'Verrat' gesucht. Die Fälle von komplizierter bzw. anhaltender Trauer die ich kenne (darunter ich selbst) wurzeln alle in einer Loyalität von übermenschlicher Tiefe, die ein Aufarbeiten als Verrat an die geliebte tote Person empfindet - an diesen einmaligen Menschen der uns so wertgeschätzt und privilegiert hat. Verrat .. ums Verrecken kein Im-Stich-Lasser, kein Verräter sein wollen, nie ... dann lieber unglücklich... Da liegt oft der Hund begraben. Vielleicht musst auch du ihn da ausbuddeln.
caute

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Beitrag Mi., 07.06.2017, 00:51

Hallo Ballpoint!

Danke für deine Hilfe! (Habs erst jetzt zufällig gelesen). Ja das kann gut möglich sein😑 ich werde dem Thema genauer nachgehen..

LG Meinleben


lacky
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 15:13

Hallo
Erst einmal kann ich deine Trauer voll nachvollziehen,auch nach so langer Zeit noch.
Meine Frau ist 2015 verstorben durch Krankheit, und das ist erst 1,5 Jahre her.
Viele sagen,die Zeit der Trauer müßte eigentlich schon vergangen sein.
Aber das sehe ich anders.wenn man einem Menschen nahe stand,gerade innerhalb der Familie,
Dauert es sehr lange.
Die Erinnerungen werden bleiben,und der Verlust.Vielleicht sogar ein Leben lang.
Man muss nur lernen damit umzugehen.
Ich habe jetzt erstmal den Schock überwunden, und merke jetzt erstmal den Schmerz,das Gefühl,ich habe einen Menschen verloren,den ich sehr geliebt habe. Es ist noch ein schwerer
Weg,und ich möchte dir sagen,das du mit so einem Gefühl nicht alleine stehst.
LG
Detlev

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Kelpie75
sporadischer Gast
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Beitrag Di., 18.07.2017, 10:04

@TE: Dein Thread ist schon einige Monate alt, aber vielleicht erreiche ich dich dennoch.

Ich verstehe deine Gedanken zum Tod. Mir geht es ähnlich - mein Vater ist erst sechs Monate tot, aber du hast völlig recht, es fühlt sich nicht nach Weiterexistenz an. Früher habe ich es irgendwie geglaubt, schließlich werden wir ja von Kindesbeinen an mit religiösen Glaubenssätzen konfrontiert.

Manche Menschen können eine innere Beziehung zu dem Verstorbenen aufbauen.
Hierzu könntest du eventuell KACHLER, Roland: "Meine Trauer wird dich finden" lesen. Der Autor hat selbst seinen Sohn verloren und weiß, wovon er spricht.

Ich glaube nicht, dass die Trauer jemals endet. Die Trauer ist ja deine Liebe - warum sollte sie enden? So viel Trauer du hast, so viel Liebesfähigkeit besitzt du. Und das ist wohl sehr viel. Ich trauere um alle meine Toten, die Menschen und die Tiere - weil ich sie liebe. Allerdins, eine neue Katze verdrängt ihren Vorgänger und setzt sich selbst mitten in dein Herz. Das geht bei deinem Papa nicht. Eigene Eltern und eigene Kinder sind absolut unersetzlich. Ich glaube, die Trauer um Eltern wird gesellschaftlich oft unterbewertet.

Bezüglich Beruf: Dein Vater hätte gewollt, dass du Erfolg hast. Definiere für dich den Begriff "Erfolg" und lebe ihn! Das muss nicht eine Unternehmer-Karriere sein, Erfolg ist für jeden Menschen anders. Aber dein Papa wollte, dass es dir gut geht.

Bezüglich Beziehung: Nimm keinen, der nicht stark genug ist, dich 18 Jahre und länger täglich zu umarmen, dir Halt zu geben. Du bist stark, du hast viel durchgestanden und viel zu geben. Du brauchst jemanden, der mit seinem Kreis den deinen berührt, sodass eure Farben gemeinsam noch stärker leuchten. Doch leuchtest du auch von allein. Mah bist du mutig - ich habe seit Jahren eine Scheiß-Angst vor der Selbstständigkeit. Halb will ich das und halb hab ich die Hose voll.

Bezüglich Tiere: "In meiner schwersten Stunde streckte ich meine Hand aus und fand eine Pfote." Ich weiß nicht, von wem das Zitat ist. Ich weiß nur, dass mein Vater in seiner schwersten Stunde nochmal die Hand ausstreckte und beide Hunde begrüßten ihn, als sei er gesund und froh. Sie haben eine Stärke, von der wir lernen können - als Raubtiere haben sie den bevorstehenden Tod natürlich gerochen. Wenn du mit Tieren gut umgehen kannst, so gibst du gewiss einem oder mehreren Tieren diese Liebe zurück. Sei stolz darauf - so wirst du auch mit Menschen umgehen. Du wirst die Stärke besitzen, in Liebe und Treue mit ihnen durch alle Zeiten zu gehen. Auch dir selbst gegenüber besitzt du diese Fähigkeit!

@Verrat: Das ist wahr - mir geht es so bezüglich meines Vaters Besitz. Das Loslassen ist ganz schwer, weil man sozusagen Teile des Verstorbenen nochmal aufgibt. Rezept habe ich keins, mir geht es deswegen selbst schlecht. Manchmal hilft es, sich an begründete Streits mit dem lieben Verstorbenen zu erinnern. ;-)

Wie ein Mensch auch stirbt... Alle Hinterbliebenen leiden, und zwar umso mehr, je mehr sie geliebt haben.

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Nico
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Beitrag Di., 18.07.2017, 10:07

Kelpie75 hat geschrieben: Di., 18.07.2017, 10:04 Wie ein Mensch auch stirbt... Alle Hinterbliebenen leiden, und zwar umso mehr, je mehr sie geliebt haben.
Und genau DAS ist der große Irrtum
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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