welche Jobs für sensible, weniger stressresistente Menschen?
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hallo,
ich bin neu hier, mein name ist david, ich bin 32, habe lange in wien gewohnt, jetzt bin ich aufgrund von burnout mit suizidgedanken wieder zu meiner familie aufs land zurückgezogen.
ich habe dort das obere geschoss für mich. hielt in wien die dauernde einsamkeit, den lärm und die wohnung, die 4 monate im sommer eine arge hitze entwickelt (schlafstörungen), und die fehlende natur nicht mehr aus.
2015 hat sich meine ex final von mir getrennt. war eine beziehung mit vielem schönen, aber auch vielen problemen (sie war 20 jahre älter, war durch ihre lebenserfahrung und ihre positive art eine sehr große stütze für mich, aber auch sehr dominant).
ein paar monate später bekam ich wieder einen job, dann war ich 8 monate in der it eines großen logistikers, und der job wurde wie besprochen so arg, dass ich schlafstörungen, depressionen, suizidgedanken mit allem drum und dram bekam.
ich gerate häufig in totale überlastungssituationen und kenne oder schone mich selbst nicht gut, habe jahrelang psychotherapie gemacht, bin auch jetzt am land wieder in einer, und nehme ordentlich medikamente, ohne die es sicher noch viel weniger ginge.
ich hab mich jetzt vielfach beworben gehabt, aber offenbar oft falsche vorstellungen von mir oder den jobs gehabt, ein job am land war wieder ein fehlschlag, da kündigte ich sofort.
hab aussicht auf an lehrerjob mit teil informatik teil netzwerkbetreuung und fange jetzt im märz einen netzwerkadminstrationskurs an. habe viele ausbildungen/studien gemacht, die meisten davon abgeschlossen. ich merke nur, dass ich nicht so stressresistent bin, bzw. nicht irgendwo sein kann, wo man nur ein völlig unbeteiligtes rädchen ist, über das alles hereinbricht, das keine selbstbestimmung hat - im letzten job war es ein markteintritt eines logstikers mit viel zu wenig it-leuten, wo die einzelnen völlig überlastet waren, ein job mit burnout-prädestinierung.
solche fehlschläge oder experimente kann und will ich mir nicht mehr leisten, ich bin jetzt seit mehr als vier monaten daheim, komme eigentlich derweil mit wenigem geld gut zurecht, nur tagesstruktur, sinn und kollegenkontakt gehen mir natürlich ab.
was ich eigentlich irgendwie meine: ich bin ein feinfühliger, sensibler mensch, der früher als kind auch gemobbt wurde (wegen großem kopf/vorzeitiger fontanellenverschluss als kind), ich hatte/habe einige gute freunde, liebe tiere, schrieb oft gedichte, bin ein freigeist und individualist und es sträubt sich bei mir immer komplett, wenn ich wo völlig instrumentalisiert werde.
mittlerweile habe ich jobmässig wirklich einiges ausprobiert, und frage mich wo der platz für sensible , nicht so stressresistente menschen ist, die nicht die grossen leister und managertypen sind , die struktur brauchen, regelmässigkeit, und rückzugsmöglichkeiten.
wo ist für mich / für uns der platz in der gesellschaft? wie können wir aus unseren schwächen stärken machen, wie kann ich, das was mich prägt, einbringen, und nicht mich selber überall dauernd verstecken oder verleugnen?
danke, lg david
Hinweis Admin: bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums bezüglich Textformatierung - diese helfen üblicherweise auch dabei, aufgrund der besseren Lesbarkeit mehr Antworten zu erhalten! Danke.
ich bin neu hier, mein name ist david, ich bin 32, habe lange in wien gewohnt, jetzt bin ich aufgrund von burnout mit suizidgedanken wieder zu meiner familie aufs land zurückgezogen.
ich habe dort das obere geschoss für mich. hielt in wien die dauernde einsamkeit, den lärm und die wohnung, die 4 monate im sommer eine arge hitze entwickelt (schlafstörungen), und die fehlende natur nicht mehr aus.
2015 hat sich meine ex final von mir getrennt. war eine beziehung mit vielem schönen, aber auch vielen problemen (sie war 20 jahre älter, war durch ihre lebenserfahrung und ihre positive art eine sehr große stütze für mich, aber auch sehr dominant).
ein paar monate später bekam ich wieder einen job, dann war ich 8 monate in der it eines großen logistikers, und der job wurde wie besprochen so arg, dass ich schlafstörungen, depressionen, suizidgedanken mit allem drum und dram bekam.
ich gerate häufig in totale überlastungssituationen und kenne oder schone mich selbst nicht gut, habe jahrelang psychotherapie gemacht, bin auch jetzt am land wieder in einer, und nehme ordentlich medikamente, ohne die es sicher noch viel weniger ginge.
ich hab mich jetzt vielfach beworben gehabt, aber offenbar oft falsche vorstellungen von mir oder den jobs gehabt, ein job am land war wieder ein fehlschlag, da kündigte ich sofort.
hab aussicht auf an lehrerjob mit teil informatik teil netzwerkbetreuung und fange jetzt im märz einen netzwerkadminstrationskurs an. habe viele ausbildungen/studien gemacht, die meisten davon abgeschlossen. ich merke nur, dass ich nicht so stressresistent bin, bzw. nicht irgendwo sein kann, wo man nur ein völlig unbeteiligtes rädchen ist, über das alles hereinbricht, das keine selbstbestimmung hat - im letzten job war es ein markteintritt eines logstikers mit viel zu wenig it-leuten, wo die einzelnen völlig überlastet waren, ein job mit burnout-prädestinierung.
solche fehlschläge oder experimente kann und will ich mir nicht mehr leisten, ich bin jetzt seit mehr als vier monaten daheim, komme eigentlich derweil mit wenigem geld gut zurecht, nur tagesstruktur, sinn und kollegenkontakt gehen mir natürlich ab.
was ich eigentlich irgendwie meine: ich bin ein feinfühliger, sensibler mensch, der früher als kind auch gemobbt wurde (wegen großem kopf/vorzeitiger fontanellenverschluss als kind), ich hatte/habe einige gute freunde, liebe tiere, schrieb oft gedichte, bin ein freigeist und individualist und es sträubt sich bei mir immer komplett, wenn ich wo völlig instrumentalisiert werde.
mittlerweile habe ich jobmässig wirklich einiges ausprobiert, und frage mich wo der platz für sensible , nicht so stressresistente menschen ist, die nicht die grossen leister und managertypen sind , die struktur brauchen, regelmässigkeit, und rückzugsmöglichkeiten.
wo ist für mich / für uns der platz in der gesellschaft? wie können wir aus unseren schwächen stärken machen, wie kann ich, das was mich prägt, einbringen, und nicht mich selber überall dauernd verstecken oder verleugnen?
danke, lg david
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"wo ist für mich / für uns der platz in der gesellschaft? wie können wir aus unseren schwächen stärken machen, wie kann ich, das was mich prägt, einbringen, und nicht mich selber überall dauernd verstecken oder verleugnen? "
Wieso brauchst du denn dafür einen Job?
Ist dein Job dein Platz?
Hast du erst dann einen Platz gefunden, wenn du 8,5 Stunden am Tag das machst, was ein anderer von dir verlangt?
fragt
Hiob
Wieso brauchst du denn dafür einen Job?
Ist dein Job dein Platz?
Hast du erst dann einen Platz gefunden, wenn du 8,5 Stunden am Tag das machst, was ein anderer von dir verlangt?
fragt
Hiob
hm, ja, ich definiere mich, oder meine soziale Umgebung definiert sich und mich über den Job. dadurch erhält man einen platz in der Gesellschaft, kann ein nützliches Mitglied sein, hat tagesstruktur und braucht nicht soviel nachdenken.
das, was du ansprichst, ist tatsächlich wahr und hat seine Berechtigung, nur können wir uns alle letztlich nicht vor rollen und -Erwartungen verstecken. die Frauen können Kinder bekommen, daheim bleiben, als mann bist du sehr schnell ein loser und versager, wenn du nicht arbeitest.
was ich meinte, ist: wie kann man seine krisen, oder die Sensibilität, den fokus auf das wirklich wichtige im leben, in einem beruf einbringen?
mein ziel ist derweil noch, einen passenden Arbeitsplatz zu finden, wo ich nicht vergehe.
mit 32 in die invaliditätspension klingt einerseits nett, dann hast du aber die perspektive auf eine eigene Familie oder gleichwertige Beziehung gleichsam verloren.
also ich möchte nicht mit 50 alleine da hocken, und aktiv sein oder was tun möchte ich eigentlich schon
das, was du ansprichst, ist tatsächlich wahr und hat seine Berechtigung, nur können wir uns alle letztlich nicht vor rollen und -Erwartungen verstecken. die Frauen können Kinder bekommen, daheim bleiben, als mann bist du sehr schnell ein loser und versager, wenn du nicht arbeitest.
was ich meinte, ist: wie kann man seine krisen, oder die Sensibilität, den fokus auf das wirklich wichtige im leben, in einem beruf einbringen?
mein ziel ist derweil noch, einen passenden Arbeitsplatz zu finden, wo ich nicht vergehe.
mit 32 in die invaliditätspension klingt einerseits nett, dann hast du aber die perspektive auf eine eigene Familie oder gleichwertige Beziehung gleichsam verloren.
also ich möchte nicht mit 50 alleine da hocken, und aktiv sein oder was tun möchte ich eigentlich schon
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Vielleicht wäre die Ausbildung zum Admin eh etwas Passendes für dich. Wenn ich an mich selber denke, ich habe mich schon von dem Vergleichen mit anderen meines Alters, was Arbeit und die familiäre Situation betrifft, losgelöst. Da erfülle ich beide altersbedingten Normen nicht, aber egal, man kann es nicht ändern. Jeder Mensch hat andere Möglichkeiten, anhand eines Internet-Textes lässt sich da aber glaub ich nicht viel sagen.
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Halllo David, das frage ich mich auch, eigentlich auch schon mein ganzes Leben lang. Wo ist ein Platz für sensible Individualisten, die ihren Fokus nicht so sehr auf Leistung und Geld ausrichten? Sondern auf Werte, Sein (nach Fromm), Harmonie usw.david1985 hat geschrieben: ↑Di., 07.03.2017, 11:41 ich bin ein feinfühliger, sensibler mensch, der früher als kind auch gemobbt wurde (wegen großem kopf/vorzeitiger fontanellenverschluss als kind), ich hatte/habe einige gute freunde, liebe tiere, schrieb oft gedichte, bin ein freigeist und individualist und es sträubt sich bei mir immer komplett, wenn ich wo völlig instrumentalisiert werde.
mittlerweile habe ich jobmässig wirklich einiges ausprobiert, und frage mich wo der platz für sensible , nicht so stressresistente menschen ist, die nicht die grossen leister und managertypen sind , die struktur brauchen, regelmässigkeit, und rückzugsmöglichkeiten.
wo ist für mich / für uns der platz in der gesellschaft? wie können wir aus unseren schwächen stärken machen, wie kann ich, das was mich prägt, einbringen, und nicht mich selber überall dauernd verstecken oder verleugnen?
Als ich jung war, ging es noch. Der Leistungsdruck und die Arbeitsverdichtung waren noch deutlich weniger ausgeprägt. Da konnte meine Veranlagung noch kompensieren. Obwohl ich oft fix und fertig war nach der Arbeit. Es blieb wenig Zeit und Kraft für private Aktivitäten und vor allem für Zeiten des Alleinseins, des Rückzugs. Oft habe ich mich minderwertig und unzulänglich gefühlt im Vergleich zu anderen.
Im Grunde ist es heute noch nicht viel anders. Ich habe hart zu kämpfen, gönne mir aber die Auszeiten, die ich brauche.
Ich habe sehr spät gelernt und herausgefunden, daß ich sehr wohl leistungsfähig bin und viel tun kann im Arbeitsumfeld und auch allgemein in der Gesellschaft. Daß ich Kompetenzen habe, die anderen, den sog. "Hochleistern" und "Arbeitstieren" abgehen.Dass ich Wertschätzung erfahre, grad weil ich so bin wie ich bin. Könnte ja sein, daß es bei dir ähnlich ist?
Was ich sagen will, David, tu dich nicht ab, mach dir nicht so viele Sorgen. Sei einfach du selbst, je stärker dein Selbstwertgefühl und deine innere Ausgeglichenheit werden, desto leichter wirst du herausfinden, wo deine Stärken sind und du wirst die entsprechend einsetzen können.
Lass dich nicht beeinflussen, oder vergleiche dich nicht mit anderen. Schau immer und überall wo du diesem gräßlichen Leistungsdruck entkommen kannst. Da gibt es schon Möglichkeiten. ich bin überzeugt, die Gesellschaft und ganz besonders die Arbeitswelt braucht dringend sensible, feinsinnige Menschen wie dich. Wollen wir alle zu Arbeitsrobotern verkommen? Keiner will das. Und ganz besonders die Leistungsorientierten nicht. Denn die sind im Grunde ja auch nur Getriebene, Zwanghafte, die leiden. Und sehen noch nicht mal, wie unmenschlich die Arbeitswelt geworden ist.
Uns Sensiblen ist das wenigstens noch bewußt...
Lieber David, ich bin sicher du findest deinen Platz/deine Nische wo du vernünftig arbeiten kannst. Such nicht zwanghaft und angestrengt. Sondern lasse es auf dich zukommen. Wenns passt dann wirst du es schon merken.
Bilde dir aber nicht ein, daß es leicht sein wird. Du wirst sicher oft hart arbeiten müssen an dir selber und an den Herausforderungen, die das Leben stellt. Aber es lohnt sich... in dem Sinn, daß man am Ende des Lebens zufrieden sein kann mit sich selber.
LG
schöner beitrag, vielen dank... ich habe zurzeit (und diese zeit dauert eigentlich auch schon an) sehr große probleme im leben, die vielleicht im vergleich zu einem afrika-flüchtling klein sind, im vergleich zu den andern hiesigen aber nicht: keinen job, keine berufung im leben, keine freundin, dauernde depressionen und aktuell wieder mehr s...dgedanken (wohl auch als entlastungsfunktion).
ich bin, weil sich meine freundin vor 1,5 jahren von mir getrennt hat, letzten herbst nach 12 jahren wieder zu meinen eltern gezogen. ich dachte zuerst ich pack es in der großstadt, doch wurde ich im letzten job dermaßen verheizt, dass ich vor lauter schlafstörungen und depressionen, ängsten beruhigungsmittel nehmen musste (zu meinen ohnehin nicht wenigen psychopharmaka). zu der trennung damals kam noch arbeitslosigkeit dazu, und es ging auch nach mehreren monaten durststrecke scheinbar wieder aufwärts, indem ich den job bekam. dieser rammte mich dann sommer/herbst 2016 völlig ins burnout mit monatelangen suizidgedanken (als letzte ausflucht).
was mich damals und heute aufrecht hielt/hält (wobei aufrecht das falsche wort ist, ich meine noch im leben hielt): der gedanke an meine familie, meine eltern, meine schwester und ihre kinder, die ich sehr liebe. ich war in der großstadt nur mehr einsam, der job die hölle, die wohnung 4 monate lang in dauerhitze. am ende traf ich mich mit fast keinem meiner freunde mehr, auch an den wochenenden am land nicht mehr.
ich fange an, mich hier zu verteidigen, ich merke es, da ich aktuell aus der ganz brennenden drucksituation, wo unbedingt sofort etwas geschehen muss, wieder heraus bin, und nicht mehr sehe, in welchem zustand ich damals war.
ich habe heute gegenüber meinen freunden minderwertigkeitskomplexe, die job haben, relativ leicht durchs leben gehen, aus diesem grund es auch mit frauen leicht haben. beim fortgehen habe ich komplexe ("was machst du beruflich.."), wenig selbstbewusstsein.
es ist schon schlimm, wenn man all die anderen sieht, die einen als erwachsenen überholen. in der schule war ich noch immer der musterschüler und bis zum schulende sehr gut, in der oberstufe fingen dann bald die depressionen an und mit dem abitur waren sie sichtbar, der herausfall aus dem sozialen system schule und das zurückgeworfen-sein auf sich selbst mit orientierungslosigkeit und keinem plan vom leben.
ich hatte in den letzten 14 jahren seit beginn meiner erkrankung auch lange gute phasen mit meiner ersten beziehung, die 5 jahre dauerte, die zweite ebenso lang. dadurch, dass ich aber selber keinen roten faden hatte, was ich wirklich im leben wollte, stapelte ich zwar ausbildung um ausbildung, kam aber in meinen jobs dann immer in totale überlastungssituationen, die in einer eskalation endeten.
ich brauchte immer viel sicherheit. bei meiner ersten freundin war das das eingebunden-sein in ihre familie in der grossstadt, was nach der damaligen trennung 2010 mich völlig abstürzen liess und ich zweimal in die psychiatrie stationär musste. meine zweite freundin lernte ich genau dort i.d. psychiatrie kennen, sie war 20 jahre älter als ich und gab mir viel halt und sicherheit, ich war ja damals 2010 suizidal (ohne versuche, aber mit dauernden drängenden gedanken).
ich habe so viele schlimme dinge erlebt, habe jetzt zwar keinen job, bin aber aus dem ärgsten seit herbst 2016 wieder heraussen.
die menschen, die mir viel helfen, und liebe und zuwendung geben und denen ich sie geben kann, sind meine eltern und meine schwester und ihre familie.
das ist schonmal tausendmal besser als isoliert in wien zu leben und dort arbeitslos in der wohnung zu hocken, finanziell eine starke existenzbelastung durch hohe miete und lebenskosten zusammenzukriegen und psychisch immer kränker zu werden...
trotzdem bewege ich mich auf konstant niedrigem niveau in der lebensqualität. meine eltern werden auch nicht jünger, aber zumindest werde ich immer meine schwester und ihre familie haben. ich habe auch ein paar freunde, aber so stark über meine gesundheitlichen probleme oder krisen rede ich mit ihnen nicht, sie kennen diese themen ja persönlich gar nicht.
wie kann man aus diesem ganzen chaos, diesen krisen, einen persönlichen triumph machen? oft ist es ja schon einer, überhaupt noch da zu sein, und nicht allem ein ende zu setzen. (das klingt echt traurig, wenn ich meine gedanken so lese)
ich will mich ja auch nicht mein ganzes leben hinter meiner erkrankung verstecken, die v.a. ja die meisten gar nicht nachempfinden können. ich genieße absolut gar nichts davon, ich muss konstant viele tabletten schlucken, die mir trotzdem kein halbwegs normales leben ermöglichen, meine familie muss sich so viele sorgen machen, und ich komme in meinem erwachsenenleben nicht weiter, was für mich beschämend ist, weil ich mich selbst nicht so akzeptiere, wie ich bin.
...
ich bin, weil sich meine freundin vor 1,5 jahren von mir getrennt hat, letzten herbst nach 12 jahren wieder zu meinen eltern gezogen. ich dachte zuerst ich pack es in der großstadt, doch wurde ich im letzten job dermaßen verheizt, dass ich vor lauter schlafstörungen und depressionen, ängsten beruhigungsmittel nehmen musste (zu meinen ohnehin nicht wenigen psychopharmaka). zu der trennung damals kam noch arbeitslosigkeit dazu, und es ging auch nach mehreren monaten durststrecke scheinbar wieder aufwärts, indem ich den job bekam. dieser rammte mich dann sommer/herbst 2016 völlig ins burnout mit monatelangen suizidgedanken (als letzte ausflucht).
was mich damals und heute aufrecht hielt/hält (wobei aufrecht das falsche wort ist, ich meine noch im leben hielt): der gedanke an meine familie, meine eltern, meine schwester und ihre kinder, die ich sehr liebe. ich war in der großstadt nur mehr einsam, der job die hölle, die wohnung 4 monate lang in dauerhitze. am ende traf ich mich mit fast keinem meiner freunde mehr, auch an den wochenenden am land nicht mehr.
ich fange an, mich hier zu verteidigen, ich merke es, da ich aktuell aus der ganz brennenden drucksituation, wo unbedingt sofort etwas geschehen muss, wieder heraus bin, und nicht mehr sehe, in welchem zustand ich damals war.
ich habe heute gegenüber meinen freunden minderwertigkeitskomplexe, die job haben, relativ leicht durchs leben gehen, aus diesem grund es auch mit frauen leicht haben. beim fortgehen habe ich komplexe ("was machst du beruflich.."), wenig selbstbewusstsein.
es ist schon schlimm, wenn man all die anderen sieht, die einen als erwachsenen überholen. in der schule war ich noch immer der musterschüler und bis zum schulende sehr gut, in der oberstufe fingen dann bald die depressionen an und mit dem abitur waren sie sichtbar, der herausfall aus dem sozialen system schule und das zurückgeworfen-sein auf sich selbst mit orientierungslosigkeit und keinem plan vom leben.
ich hatte in den letzten 14 jahren seit beginn meiner erkrankung auch lange gute phasen mit meiner ersten beziehung, die 5 jahre dauerte, die zweite ebenso lang. dadurch, dass ich aber selber keinen roten faden hatte, was ich wirklich im leben wollte, stapelte ich zwar ausbildung um ausbildung, kam aber in meinen jobs dann immer in totale überlastungssituationen, die in einer eskalation endeten.
ich brauchte immer viel sicherheit. bei meiner ersten freundin war das das eingebunden-sein in ihre familie in der grossstadt, was nach der damaligen trennung 2010 mich völlig abstürzen liess und ich zweimal in die psychiatrie stationär musste. meine zweite freundin lernte ich genau dort i.d. psychiatrie kennen, sie war 20 jahre älter als ich und gab mir viel halt und sicherheit, ich war ja damals 2010 suizidal (ohne versuche, aber mit dauernden drängenden gedanken).
ich habe so viele schlimme dinge erlebt, habe jetzt zwar keinen job, bin aber aus dem ärgsten seit herbst 2016 wieder heraussen.
die menschen, die mir viel helfen, und liebe und zuwendung geben und denen ich sie geben kann, sind meine eltern und meine schwester und ihre familie.
das ist schonmal tausendmal besser als isoliert in wien zu leben und dort arbeitslos in der wohnung zu hocken, finanziell eine starke existenzbelastung durch hohe miete und lebenskosten zusammenzukriegen und psychisch immer kränker zu werden...
trotzdem bewege ich mich auf konstant niedrigem niveau in der lebensqualität. meine eltern werden auch nicht jünger, aber zumindest werde ich immer meine schwester und ihre familie haben. ich habe auch ein paar freunde, aber so stark über meine gesundheitlichen probleme oder krisen rede ich mit ihnen nicht, sie kennen diese themen ja persönlich gar nicht.
wie kann man aus diesem ganzen chaos, diesen krisen, einen persönlichen triumph machen? oft ist es ja schon einer, überhaupt noch da zu sein, und nicht allem ein ende zu setzen. (das klingt echt traurig, wenn ich meine gedanken so lese)
ich will mich ja auch nicht mein ganzes leben hinter meiner erkrankung verstecken, die v.a. ja die meisten gar nicht nachempfinden können. ich genieße absolut gar nichts davon, ich muss konstant viele tabletten schlucken, die mir trotzdem kein halbwegs normales leben ermöglichen, meine familie muss sich so viele sorgen machen, und ich komme in meinem erwachsenenleben nicht weiter, was für mich beschämend ist, weil ich mich selbst nicht so akzeptiere, wie ich bin.
...
...
ich dachte oft schon daran, auch weil ich in den letzten 10 jahren so viele verluste in form von todesfällen, trennungen erlebt habe, dass ich doch mein ganzes leiden irgendwie nützlich machen möchte, es war das absolut bestimmendste in meinem leben, und ich so wie viele andere menschen haben dauernd nur das gefühl, all das zu kaschieren, verstecken zu müssen, was ihr leben so um 720 grad auf den kopf gestelllt hat.
wie kann ich denn all dem drama einen sinn abgewinnen, oder doch noch zu einem menschenwürdigen dasein gelangen, wo ich nicht mit 50,60, sofern ich da noch lebe, alleine dastehe, weil es niemand mit mir aushält (depressionen, negativismus)?
kennt Ihr das - habt Ihr da irgendeine ahnung?
ich dachte oft schon daran, auch weil ich in den letzten 10 jahren so viele verluste in form von todesfällen, trennungen erlebt habe, dass ich doch mein ganzes leiden irgendwie nützlich machen möchte, es war das absolut bestimmendste in meinem leben, und ich so wie viele andere menschen haben dauernd nur das gefühl, all das zu kaschieren, verstecken zu müssen, was ihr leben so um 720 grad auf den kopf gestelllt hat.
wie kann ich denn all dem drama einen sinn abgewinnen, oder doch noch zu einem menschenwürdigen dasein gelangen, wo ich nicht mit 50,60, sofern ich da noch lebe, alleine dastehe, weil es niemand mit mir aushält (depressionen, negativismus)?
kennt Ihr das - habt Ihr da irgendeine ahnung?
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Also mich stört die Hitze im Sommer auch, wenn sie ins Schlafzimmer eindringt und man schlecht schlafen kann. Ich schätze du hast eine feinere Wahrnehmung und bist von Hochsensibilität betroffen. Mit Hochsensibilität kann man im Leben richtig einfahren, wenn Ängste, Zwänge, Depressionen und negative Erfahrungen nebst anderen Faktoren zusammenkommen, das weiß ich. Nimmst du deiner Meinung nach die Tabletten, auch um diese feinere Wahrnehmung und vielleicht Überreizung abzudämpfen?
Das mit dem kaschieren und verstecken müssen von Dingen, die das eigene Leben sehr verändert haben, davon bin ich auch betroffen und da hast du allgemeinbezogen sicher Recht. Es gibt sicher viele Menschen, die etwas kaschieren, nur sieht man es wohl nicht. Im Kaschieren wird man irgendwann Meister mit der Zeit, finde ich. Also ich habe das teilweise perfektioniert. Meine Situation ist im Groben betrachtet ähnlich wie deine, nur dass ich mich glaub ich damit abgefunden habe. Man bemüht sich und bemüht sich, doch es bringt nichts. Dann lässt man es eben bleiben und findet sich damit ab, ich zumindest. Die Phase der großen Enttäuschung, über den Verlust von Lebensqualität habe ich glaub ich hinter mir. Wie dem allen einen Sinn geben? Katholisch gläubig wirst du sicher nicht werden wollen, jedoch ist das für mich ein Weg mit meiner Situation besser umzugehen.
Das mit dem kaschieren und verstecken müssen von Dingen, die das eigene Leben sehr verändert haben, davon bin ich auch betroffen und da hast du allgemeinbezogen sicher Recht. Es gibt sicher viele Menschen, die etwas kaschieren, nur sieht man es wohl nicht. Im Kaschieren wird man irgendwann Meister mit der Zeit, finde ich. Also ich habe das teilweise perfektioniert. Meine Situation ist im Groben betrachtet ähnlich wie deine, nur dass ich mich glaub ich damit abgefunden habe. Man bemüht sich und bemüht sich, doch es bringt nichts. Dann lässt man es eben bleiben und findet sich damit ab, ich zumindest. Die Phase der großen Enttäuschung, über den Verlust von Lebensqualität habe ich glaub ich hinter mir. Wie dem allen einen Sinn geben? Katholisch gläubig wirst du sicher nicht werden wollen, jedoch ist das für mich ein Weg mit meiner Situation besser umzugehen.
Zuhause.david1985 hat geschrieben:mittlerweile habe ich jobmässig wirklich einiges ausprobiert, und frage mich wo der platz für sensible , nicht so stressresistente menschen ist, die nicht die grossen leister und managertypen sind , die struktur brauchen, regelmässigkeit, und rückzugsmöglichkeiten.
Kunst.david1985 hat geschrieben:was ich meinte, ist: wie kann man seine krisen, oder die Sensibilität, den fokus auf das wirklich wichtige im leben, in einem beruf einbringen?
Hallo,
Ja, das mit der hochsensibilität kann schon sein, meine antennen sind immer sehr ausgefahren und auf die Stimmungen anderer ausgerichtet. Habe früher immer wieder Gedichte geschrieben, bin sehr tiefsinnig.
Aber halt auch sehr neurotisch, also zukunftssorgen, ängstlich, leicht irritierbar, meine Schwester auch. Denke, alle sensiblen Menschen die auch gemobbt worden sind, sind Neurotiker.
Aber was macht man mit dem Wissen von sich selbst?
Beziehungen werden damit schwerer, weil einer immer besorgt ist, sich nicht fallen lassen kann usw. Arbeit wird auch nicht leichter damit..
Ja, das mit der hochsensibilität kann schon sein, meine antennen sind immer sehr ausgefahren und auf die Stimmungen anderer ausgerichtet. Habe früher immer wieder Gedichte geschrieben, bin sehr tiefsinnig.
Aber halt auch sehr neurotisch, also zukunftssorgen, ängstlich, leicht irritierbar, meine Schwester auch. Denke, alle sensiblen Menschen die auch gemobbt worden sind, sind Neurotiker.
Aber was macht man mit dem Wissen von sich selbst?
Beziehungen werden damit schwerer, weil einer immer besorgt ist, sich nicht fallen lassen kann usw. Arbeit wird auch nicht leichter damit..
Hallo David,
also ich denke, die Frage ist nicht: Welcher Job sondern welches Unternehmen; vielleicht welche Branche? Oder!? Das kannst du nur durch Versuchen herausfinden, wo du gut hinpasst. Die Idee mit der Administratorenausbildung finde ich ganz gut; damit erweiterst du wahrscheinlich die Branchen, in der du tätig werden könntest... Als Entwickler (so hab ich dich verstanden) bist du halt eher festgelegt. Als Systemadministrator kannst du in ganz unterschiedlichen Branchen tätig werden und das für dich passende Unternehmen, bzw. die passende Branche finden.
Eins noch: Klar hast du viel durchgemacht; aber da du mit deiner jetzigen Situation nicht glücklich bist, bringt es nichts, wenn du die Vergangenheit nicht ruhen lässt. Solange diese Themen bei dir präsent sind, ist mein Rat, erstmal nichts zu tun und das alles wirklich zu verdauen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Gerade als sensibler Mensch brauchst du vielleicht einfach eine gewisse Zeit, in der du nichts tust und einfach mal abschaltest. Irgendwann bist du dann auch wieder bereit dich den Herausforderungen des (Arbeits-)Lebens zu stellen.
Alles Gute für dich!
also ich denke, die Frage ist nicht: Welcher Job sondern welches Unternehmen; vielleicht welche Branche? Oder!? Das kannst du nur durch Versuchen herausfinden, wo du gut hinpasst. Die Idee mit der Administratorenausbildung finde ich ganz gut; damit erweiterst du wahrscheinlich die Branchen, in der du tätig werden könntest... Als Entwickler (so hab ich dich verstanden) bist du halt eher festgelegt. Als Systemadministrator kannst du in ganz unterschiedlichen Branchen tätig werden und das für dich passende Unternehmen, bzw. die passende Branche finden.
Eins noch: Klar hast du viel durchgemacht; aber da du mit deiner jetzigen Situation nicht glücklich bist, bringt es nichts, wenn du die Vergangenheit nicht ruhen lässt. Solange diese Themen bei dir präsent sind, ist mein Rat, erstmal nichts zu tun und das alles wirklich zu verdauen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Gerade als sensibler Mensch brauchst du vielleicht einfach eine gewisse Zeit, in der du nichts tust und einfach mal abschaltest. Irgendwann bist du dann auch wieder bereit dich den Herausforderungen des (Arbeits-)Lebens zu stellen.
Alles Gute für dich!
Wenn eine Hummel immer wieder gegen eine Scheibe fliegt und nicht durch kommt, schon ordentlich Kopfschmerzen hat, rät ihr der Psychologe normalerweise, die Kräfte zu sammeln und richtig Schwung zu holen. Manchmal lohnt es sich jedoch, zu schauen, ob vielleicht irgendwo eine Tür bereits offen steht.
Hiob
Hiob
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- sporadischer Gast
- , 60
- Beiträge: 16
Lieber David, ein schöner Beitrag, schreibst du als Reaktion auf meinen Beitrag?!? Ich gestehe, da bin ich ein wenig enttäuscht. Ich sehe nicht, daß du dich mit dem Inhalt auseinandergesetzt hast.david1985 hat geschrieben: ↑So., 12.03.2017, 10:48 schöner beitrag, vielen dank... ich habe zurzeit (und diese zeit dauert eigentlich auch schon an) sehr große probleme im leben, die vielleicht im vergleich zu einem afrika-flüchtling klein sind, im vergleich zu den andern hiesigen aber nicht: keinen job, keine berufung im leben, keine freundin, dauernde depressionen und aktuell wieder mehr s...dgedanken (wohl auch als entlastungsfunktion).
Mein Ansinnen war dir Optimismus zu vermitteln. Ist das gar nicht angekommen bei dir? Magst du positiv denkende Menschen nicht?
Ich stelle fest, du fängst schon im ersten Satz wieder an, dich über deine umfangreichen Probleme auszulassen, bzw. dein schwieriges Leben weitere Details hinzuzufügen. Soviel, daß ein Aussenstehender überfordert ist und am Ende gar nicht mehr alles erfasssen mag...
Bei allem Verständnis für deine Situation, du steckst wohl aktuell in einer schweren Depression und siehst total schwarz und brauchst entsprechend Zeit, ärztliche Hilfe und auch sonstige Unterstützung, um da wieder raus zu kommen.
Was ich nicht nachvollziehen kann und was mich fast ärglich stimmt, ist diese verhängnisvolle Negativspirale, von der du schreibst. In der du dich offensichtlich eingerichtet hast...
Ich hoffe, du bist mir nicht böse, daß ich so deutlich werde. Vielleicht bin ich auch ungerecht. Aber ich kann genausowenig aus meiner Haut wie du. Was heißen soll, mein anfängliches Mitgefühl hält nicht lange vor. Sofort schaltet das Denken und Reagieren auf Problemlösung um.
In einer hoffnungslosen Situation gefangen zu sein ist für mich unerträglich. Sowohl bei mir selber als auch bei meinen Mitmenschen.
Soweit meine Gedanken zu deinem Beitrag.
Alles Gute für dich
Kaleidoskop
Hallo Kaleidoskop,
Selbstverständlich habe ich aufmerksam deinen Beitrag gelesen und ihn nicht so lapidar abgetan, wie du das nun anklingen hast lassen. Ich habe mich wirklich darüber gefreut, v.a. Weil du ihn aus einer erfahrenen Sicht der Dinge schreibst, also ein Mensch, der schon vieles ähnliche durchlebt hat.
Dass ich mich öfter in einer Negativspirale einrichte, damit magst du sogar recht haben, und was da natürlich besser hilft als Mitleid ist ein tritt in den arsch, da hast du recht.
Ich danke dir für deine gefühlvollen Vorschläge, der Beitrag hat mir Mut gemacht, wahrscheinlich hatte ich mir konkretere Schritte erhofft, aber man kann offenbar nicht immer alles übereilen oder schnell auflösen...
Selbstverständlich habe ich aufmerksam deinen Beitrag gelesen und ihn nicht so lapidar abgetan, wie du das nun anklingen hast lassen. Ich habe mich wirklich darüber gefreut, v.a. Weil du ihn aus einer erfahrenen Sicht der Dinge schreibst, also ein Mensch, der schon vieles ähnliche durchlebt hat.
Dass ich mich öfter in einer Negativspirale einrichte, damit magst du sogar recht haben, und was da natürlich besser hilft als Mitleid ist ein tritt in den arsch, da hast du recht.
Ich danke dir für deine gefühlvollen Vorschläge, der Beitrag hat mir Mut gemacht, wahrscheinlich hatte ich mir konkretere Schritte erhofft, aber man kann offenbar nicht immer alles übereilen oder schnell auflösen...
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