Eine Bitte ablehnen - ohne Begründung aber nett

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Catull
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Eine Bitte ablehnen - ohne Begründung aber nett

Beitrag Mo., 06.03.2017, 08:51

Folgende Situation:

Derzeitige Freundin meines Schwagers fragt, ob ich ihr einen Gegenstand im Wert von ca. EUR 500 für eine Woche leihen würde.

Ich will das aber nicht und möchte das ohne Begründung ablehnen.

Der wahre Grund:

1. bekommt man von meinem Schwager und den seinen NICHTS völlig intakt zurück ("der Kratzer, den sieht man sowieso nicht", "das Ist nicht von uns!" etc....)

2. ist unser Verhältnis zu meinem Schwager und seiner Freundin sehr problematisch, weil es für uns immer den Eindruck macht, dass gerade die Freundin extrem berechnend ist

3. einen Schaden würden sie auch nicht bezahlen, da kommt dann das "Familien-Argument" und im Extremfall wird mein schwer herzkranker Schwiegervater instrumentalisiert - und dann können wir das in den Wind schreiben.

Mit welcher höflichen und nicht gelogenen Begründung könnte man diese Ansinnen ablehnen, ohne die wahren Gründe darzulegen?

Bitte um Vorschläge.

Danke!

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shesmovedon
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 09:06

Sag doch einfach, dass du den Gegenstand nicht verleihen möchtest, ich würde mich da gar nicht groß rechtfertigen. Es ist ja dein Gegenstand. Das ist nicht unfreundlich und auch ehrlich. Fände seltsam, wenn sie dann zu diskutieren anfangen würde.

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saffiatou
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 13:30

Stimme Radiohead zu, einfach sagen, daß Du nichts verleihen möchtest.


Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan


Alyssa
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 14:43

Würde ich auch so machen. Einfach sagen, dass du nichts verleihen möchtest. Das kann man ja mit ruhiger freundlicher Stimme sagen und sein Gegenüber dabei auch angucken. Und rechtfertigen, warum du nicht willst, musst du dich auch nicht.
Wenn sie anfängt zu diskutieren, dann sag einfach erneut, dass du nicht verleihen willst. Wenn sie dann immer noch nicht aufgibt, sag ein drittes Mal, dass du nicht verleihen möchtest, und dass das auch keiner Diskussion bedarf.

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freeway
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 15:25

Catull hat geschrieben:Mit welcher höflichen und nicht gelogenen Begründung könnte man diese Ansinnen ablehnen, ohne die wahren Gründe darzulegen?
ich glaube, mit gar keiner... entweder der grund ist wahr oder eben nicht... und wenn er schon eh nicht wahr ist, könntest du genauso gut behaupten, der gegenstand sei kaputt...

du könntest ihr auch sagen, dass du es reichlich unverschämt/dreist von ihr findest, dich (nach wohl offensichtlich bereits vorgefallenem) nach einer leihgabe eines solch wertvollen gegenstands zu fragen...

warum möchtest du denn eigentlich lieber nett sein als ehrlich?
"Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein." Jiddu Krishnamurti


Eremit
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 15:51

Ohne Begründung ablehnen, wenn zu erwarten ist, dass sich aus den wahren Begründungen nur unnötige Diskussionen ergeben.


MariJane
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 16:09

Ich glaube, dass man nicht bei jedem/ jeder ohne Erläuterung weiterkommt. Dann kommen Nachfragen... gibt so Leute, die ein Nein nicht akzeptieren können. Ich weiß nicht, um was für einen Gegenstand es sich handelt? Vielleicht einfach sagen, dass man ihn selber immer wieder benötigt und ihn deshalb nicht aus der Hand geben mag?


Alyssa
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 16:25

MariJane hat geschrieben:Ich glaube, dass man nicht bei jedem/ jeder ohne Erläuterung weiterkommt. Dann kommen Nachfragen... gibt so Leute, die ein Nein nicht akzeptieren können.
Klar, gibt es. Und da muss man dann mal hart bleiben, sich nicht in die zu erwartende Diskussion ziehen lassen und einfach sagen "Nein, ich verleihe nicht. Ende der Diskussion". Leute, die kein "Nein" akzeptieren können (wollen), pokern doch damit, dass sie das Gegenüber weichkochen und in eine (unendliche) Diskussion verstricken, um dann doch ihren Willen zu bekommen. Wer kein "Nein" akzeptiert, auch nicht nach mehrfacher Ansage, den lasse ich z.B. inzwischen stehen.


MariJane
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 16:36

Alyssa hat geschrieben: Klar, gibt es. Und da muss man dann mal hart bleiben, sich nicht in die zu erwartende Diskussion ziehen lassen und einfach sagen "Nein, ich verleihe nicht. Ende der Diskussion". Leute, die kein "Nein" akzeptieren können (wollen), pokern doch damit, dass sie das Gegenüber weichkochen und in eine (unendliche) Diskussion verstricken, um dann doch ihren Willen zu bekommen. Wer kein "Nein" akzeptiert, auch nicht nach mehrfacher Ansage, den lasse ich z.B. inzwischen stehen.
Das ist ja auch im Prinzip die richtige Verhaltensweise. Die Betreffenden hier sind aber verwandt, es gibt den Vater/ Schwiegervater etc.- und ich würde da versuchen einfach die Diskussion im Keim zu ersticken. Vorher eine Begründung liefern, die niemand einfach so entkräften kann... und dass man ein Gerät öfter braucht, ist so eine Begründung...

Aber wie gesagt, ich würde das so machen... einfach aus lebenspraktischen Erwägungen und nicht aus prinzipiellen Gründen... War nur ein Vorschlag.


Alyssa
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 17:09

Blöde nur, dass dann das nächste Mal, wenn so eine Bitte kommt, das Theater wieder von vorne los geht. Ich würde (und ich habe so etwas) auch schon im familiären Rahmen gemacht, lebenspraktische Erwägungen hin oder her. Auf Dauer ging das nämlich auf meine Kosten, und das sah ich nicht mehr ein. Leute stehen lassen, wenn es um eine Bitte geht, die man nicht erfüllen möchte, heisst ja nicht, dass man die Leute auch anderweitig stehen lässt. Das muss man natürlich klar machen.

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 18:28

"Ich verleihe grundsätzlich nichts mehr."
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Alyssa
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 19:55

Miss_Understood hat geschrieben:"Ich verleihe grundsätzlich nichts mehr."
Das ist dann aber sehr allumfassend. Bei so einer Aussage darf man sich danach nicht wundern, wenn einem auch nichts zurückgeliehen wird im Falle, dass man selber mal etwas ausleihen möchte.

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 20:34

Man könnte es auch auf diese Gegenstände Kategorie beschränken.
"Ich verleihe keine techn. Geräte." oder "Ich verleihe keine Kameras/Laptops/Profifräsen etc."

An diese Person im Einzelnen würde ich dann auch ganz bestimmt sowieso keine Leihanfrage stellen, du Alyssa?

Und selbst wenn ich das in dem fall so vermittele, ist es mir freigestellt bei anderen Personen meine Meinung zu ändern. Wenn das dann die Runde macht - ... lebt man offenbar in einem ziemlich tratschsüchtigen Umfeld.
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Alyssa
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Beitrag Di., 07.03.2017, 00:19

Ja, warum sollte ich die Person nicht nach etwas fragen, wenn ich Bedarf habe?
Weil ich einen teuren/empfindlichen Gegenstand nicht verleihen will, heisst es ja nicht, dass ich mich auch weigere, etwas altes/wenig wertvolles/leicht ersetzbares zu verleihen. Oder dass ich von besagter Person selber nichts mehr leihen will/ werde.
Ich denke, genau das ist die hohe Kunst der Kommunikation und des menschl. Miteinanders: Jemandem zu sagen, dass man in einem bestimmten Fall nicht zuständig bzw. nicht gewillt ist, gleichzeitig aber zu vermitteln, dass diese eine Absage kein Abbruch der Kommunikation, keine Bestrafung, keine Bosartigkeit, kein Aufruf zu einer Fehde ist, und man weiterhin eine Beziehung zueinander haben kann.

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 07.03.2017, 01:02

Alyssa: hast 1.-3. von Catull gelesen? Ich denke, unter diesem speziellen Umständen - und dafür gilt meine Antwort - dürfte die sehr edle und absolut ideale Umsetzung von dir - keine umsetzbare Möglichkeit sein. Oder, was meinst du Catull?

ICH persönlich würde auch/dennoch so jemand - vor allem, wenn ICH dieser Person nichts verleihe trotzdem nicht fragen, etwas auszuleihen. Nennt mich feige, aber bei solch geschilderten Verhaltensweisen wäre es mir zu unwahrscheinlich und zu unangenehm, dass ich ohnehin einen Korb bekäme (mindestens) oder es blödes Gerede verstärkt ("Jajaaaa - DU leihst mir nix, aber ICH SOLL DIR ..."). Wäre es etwas, was NUR DIESE PERSON besitzt und sonst unglaublich schwierig und nur zu kaufen ist, würde ich vielleicht je nach aktuellem Verhältnis es mir überlegen. Und ich finde es auch im Freundes/Familienkreis nicht verwerflich nach sowas wie Haftpflichtversicherungsschuztz und dem genauen Umfang zu fragen, wenn es wirklich um größere Ausleihen geht. Aber das ist zuviel Spekulation.

Wenn es um eigene Erfahrungen geht: Ich habe eine ganze zeitlang zb keine Bücher verliehen. Weil ich ETLICHE einfach nicht zurückbekam. Das nervte mich sehr. Dann habe ich es doch wieder sehr sorgfältig aufgeschrieben - und es ging. Ich kenne auch die Seite als Leiherin und bin da um meine Haftpflicht glücklich - die ich einmal auch einsetzen musste, leider - weil es mir passiert ist, dass ein an sich leichter Zusammenprall mit einem Radfahrer meine Tasche auf den Boden schubste und dort dann zwei Flaschen mit Zitronensaftkonzentrat und Multivitaminsaft über ein spezielles Laufwerk entleert wurden, was ich just zurückbringen wollte. Und einmal ist mir tatsächlich eine Kamera gestohlen worden. IM Fernbus! Die ich dann - wenn auch einige Zeit später - aus eigener Tasche ersetzt habe. Damit rechnet man NIE. Aber - es KANN passieren.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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