'negative' Auswirkungen von Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Laica
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"negative" Auswirkungen von Therapie

Beitrag Do., 16.02.2017, 20:19

Hallo ihr lieben,
Ich habe mich hier angemeldet da ich eine Frage zu dem Verlauf von einer Therapie habe.
Ich mache gerade eine tiefen psychologische Therapie und bin mit meinem Erkenntnisgewinn doch ganz zufrieden. In letzter Zeit merke ich dass ich total unkonzentriert bin. Ich bin sehr vergesslich, verwechsel Dinge, kaufe zb falsche Fahrkarten, stehe vor dem falschen Raum obwohl ich die Nr des Raumes in meinen Händen auf einem Zettel habe, falle durch meine Prüfung obwohl ich weder zu wenig gelernt hatte, noch das Thema uninteressant war noch blöde Prüfer hatte noch jemand bin der Prüfungsangst hat. Ich würde es ja fast lustig finden wenn es nicht so langsam Ausmaße annimmt die mir bedenken machen.
Ich kann mir vorstellen dass es ein Zeichen ist dass ich nicht mehr versuchen sollte alles auf einmal zu machen (Kleinkind welches nicht in die kita geht, Studium usw) und dass es vllt mein Körper oder Geist ist der mir sagt ich solle mich auf weniger bzw auf mich konzentrieren.
Hat jemand Erfahrungen mit so einer pseudo Demenz?

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werve
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Beitrag Do., 16.02.2017, 20:51

Hallo Laica,
da gibt es verschiedene Herangehensweisen:
1. mit dem gesunden Menschenverstand: Du bist überlastet und brauchst Erholung/Entspannung/Entlastung.
2. falls 1. nichts bringt -> medizinische Abklärung, kann alle möglichen (Mit)ursachen haben
3. falls 2. nichts ergibt -> psychodynamische Erklärung im Sinne von Selbstsabotageverhalten, wozu auch immer das "gut" wäre.
Gruß, werve

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candle.
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Beitrag Do., 16.02.2017, 20:57

Hallo und Willkommen!

Ich hatte mal das selbe Problem und hier dazu einen Thread: viewtopic.php?f=17&t=22272

Die Konsequenz daraus ist Rente, aber schlimmer noch das Gefühl, dass ich manchmal dachte, dass ich wirklich Alzheimer habe.

Meinst du, dass dir eine Therapiepause helfen könnte? Denn ich denke nicht, dass das eine Auswirkung der Therapie ist, sondern Ausdruck der Erkrankung. Klar, dass es schlimmer ist, wenn man an schlimmen Themen arbeitet!

Mir hat es ganz gut getan die Therapie ab und an nur alle zwei Wochen eine Stunde zu machen. Es wäre schade, wenn du jetzt mit deinem Studium nicht fertig würdest.

Viele Grüsse!
candle
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Laica
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Beitrag Do., 16.02.2017, 21:35

Aber das ist es auch irgendwie. Ich bin in diesem Semester eigentlich nicht überlastet. Ich studiere weniger, mein Mann und ich teilen uns die Betreuung vom Kind sodass ich glücklich in der Uni sein kann und wenn ich zu Hause bin bin ich ganz für das Kind da. Ich habe nach zwei Jahren sogar Zeit für mich, kann mich alleine mit Freunden treffen da mein mann nun auch studiert und viel mehr Zeit hat für uns.
Was mir nicht so klar war ist das die gefühle mich umhauen die in der Therapie plötzlich kommen. Ich dachte eigentlich ich kenne mich aber manchmal... Wow haut mich um.
Ich nehme mir jetzt ein Semester frei, wir werden reisen aber ohne große Pläne damit das nicht auch noch etwas ist was ich mir vornehme

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Lockenkopf
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Beitrag Do., 16.02.2017, 23:49

Laica hat geschrieben:
Ich kann mir vorstellen dass es ein Zeichen ist dass ich nicht mehr versuchen sollte alles auf einmal zu machen (Kleinkind welches nicht in die kita geht, Studium usw) und dass es vllt mein Körper oder Geist ist der mir sagt ich solle mich auf weniger bzw auf mich konzentrieren.
Eine weise Erkenntnis. Und was machst Du jetzt damit?
Hat jemand Erfahrungen mit so einer pseudo Demenz?
Ja, als depressive Symptomatik.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Schneerose
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Beitrag Fr., 17.02.2017, 06:32

Ich habe auch dieses Problem!

Mein Therapeut sagte, das wird besser wenn es mir besser geht. ..
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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lisbeth
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Beitrag Fr., 17.02.2017, 09:19

Bei mir war es so, dass solche Symptome in dem Maße auftauchen/auftauchten, wie wir uns in der Therapie den "schwierigen" Themen genähert haben. So eine Art "Selbstschutz" der dann allerdings nach hinten losgeht.

Ob das jetzt einfach Symptom deiner Überlastung ist, Symptom der Depression oder weil du dich selbst vor den "gefährlichen Dingen" schützen musst - das würde ich versuchen, in der Therapie zu klären... Denn erst wenn dir klar ist, wo das herkommt, kannst du dagegen etwas unternehmen...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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