Ich bin so hilflos
Ich bin so hilflos
Hallo,
ich bin 47 Jahre, geschieden und allein und Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Meine Große studiert in Graz und mein "KLEINER" ist mit 19 Jahren in der 4. Klasse in der HTL. Meine Kinder waren sehr begabt, mein Mädl hat mit 4 Jahren gelesen, mein Bursch mit 3. Sie galten beide als hochbegabt. Meinen Sohn habe ich in der Volksschule sogar testen lassen, weil wir massive Probleme hatten, weil er seinen Klassenkameraden weit voraus war. Auch in der Unterstufe im Gymnasium hatte er keine Probleme und er hat sich wohl gefühlt. Dann haben sich die Ereignisse überschlagen. Mein Mädchen ging studieren, ich musste mich einer Herz-OP unterziehen und wurde dann schwer depressiv. Ich habe mein Leben analysiert und mich scheiden lassen. Der Vater der Kinder hat sich von den beiden abgewandt. Leider. Wir sind umgezogen und die Probleme in der Schule fingen an. Er fühlte sich nicht mehr wohl - hatte Probleme mit den Noten. Ich hab viel mit ihm geredet - er wollte Mediendesigner werden. Also: Lehrstelle suchen. Weil er nichts gefunden hat und ich ihn nicht zu Hause lassen wollte, hat er in die HTL gewechselt. Anfangs hat es ihm gefallen. Aber jetzt geht gar nichts mehr. Obwohl ihm mit 6 Jahren ein überdurchschnittlicher IQ zugesprochen wurde, hat er jetzt massive Probleme in mehreren Fächern. Und wenn er ganze Nächte durchlernt und dann wieder eine schlechte Note bekommt, fällt er in ein noch tieferes Loch. Ich habe zwar den Eindruck, dass die Mitschüler nett zu ihm sind, ihn auch immer wieder einladen und er im Grunde in der Schule gut aufgehoben ist, dennoch zieht er sich sehr zurück. Er trifft sich nur etwa alle 5 - 6 Wochen mit Freunden, hat kaum mehr Hobbies, weil "ohnehin keine Zeit bleibt" und wirkt immer traurig und niedergeschlagen. Er ist oft sehr müde und kommt kaum aus dem Bett. Ich habe ihm vorgeschlagen einen Therapeuten für ihn zu suchen - aber er will nicht. Er weiß, dass ich hinter ihm stehe - egal welche Entscheidung er trifft. Nur, ich kann doch nicht erlauben, dass er einfach mit der Schule aufhört und zu Hause bleibt. Das kann nicht richtig sein für einen jungen Menschen wie ihn. Dann würde er wohl 24 Stunden vor dem PC hängen und spielen und jede Perspektive verlieren. Er weiß auch, dass es für mich egal wäre, wenn er ein Jahr wiederholen würde. Was macht das schon? Aber - egal was ich zu ihm sage: er reagiert nur sauer und gereizt auf mich:" Am besten, ich bleib gleich am Bahnhof und spring vor einen Zug!"
Was soll ich nur machen? Wie soll ich reagieren? Wenn ich den ganzen Tag in der Arbeit bin und er mal zu Hause, dann schreib ich ihm ständig SMS aus Angst, dass er etwas Unüberlegtes tun könnte. Es ist wohl alles meine Schuld. Ich hätte mich nicht scheiden lassen dürfen, ich hätte meine eigene Depression besser verbergen müssen. Was soll ich machen? Was kann ich nur tun?
ich bin 47 Jahre, geschieden und allein und Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Meine Große studiert in Graz und mein "KLEINER" ist mit 19 Jahren in der 4. Klasse in der HTL. Meine Kinder waren sehr begabt, mein Mädl hat mit 4 Jahren gelesen, mein Bursch mit 3. Sie galten beide als hochbegabt. Meinen Sohn habe ich in der Volksschule sogar testen lassen, weil wir massive Probleme hatten, weil er seinen Klassenkameraden weit voraus war. Auch in der Unterstufe im Gymnasium hatte er keine Probleme und er hat sich wohl gefühlt. Dann haben sich die Ereignisse überschlagen. Mein Mädchen ging studieren, ich musste mich einer Herz-OP unterziehen und wurde dann schwer depressiv. Ich habe mein Leben analysiert und mich scheiden lassen. Der Vater der Kinder hat sich von den beiden abgewandt. Leider. Wir sind umgezogen und die Probleme in der Schule fingen an. Er fühlte sich nicht mehr wohl - hatte Probleme mit den Noten. Ich hab viel mit ihm geredet - er wollte Mediendesigner werden. Also: Lehrstelle suchen. Weil er nichts gefunden hat und ich ihn nicht zu Hause lassen wollte, hat er in die HTL gewechselt. Anfangs hat es ihm gefallen. Aber jetzt geht gar nichts mehr. Obwohl ihm mit 6 Jahren ein überdurchschnittlicher IQ zugesprochen wurde, hat er jetzt massive Probleme in mehreren Fächern. Und wenn er ganze Nächte durchlernt und dann wieder eine schlechte Note bekommt, fällt er in ein noch tieferes Loch. Ich habe zwar den Eindruck, dass die Mitschüler nett zu ihm sind, ihn auch immer wieder einladen und er im Grunde in der Schule gut aufgehoben ist, dennoch zieht er sich sehr zurück. Er trifft sich nur etwa alle 5 - 6 Wochen mit Freunden, hat kaum mehr Hobbies, weil "ohnehin keine Zeit bleibt" und wirkt immer traurig und niedergeschlagen. Er ist oft sehr müde und kommt kaum aus dem Bett. Ich habe ihm vorgeschlagen einen Therapeuten für ihn zu suchen - aber er will nicht. Er weiß, dass ich hinter ihm stehe - egal welche Entscheidung er trifft. Nur, ich kann doch nicht erlauben, dass er einfach mit der Schule aufhört und zu Hause bleibt. Das kann nicht richtig sein für einen jungen Menschen wie ihn. Dann würde er wohl 24 Stunden vor dem PC hängen und spielen und jede Perspektive verlieren. Er weiß auch, dass es für mich egal wäre, wenn er ein Jahr wiederholen würde. Was macht das schon? Aber - egal was ich zu ihm sage: er reagiert nur sauer und gereizt auf mich:" Am besten, ich bleib gleich am Bahnhof und spring vor einen Zug!"
Was soll ich nur machen? Wie soll ich reagieren? Wenn ich den ganzen Tag in der Arbeit bin und er mal zu Hause, dann schreib ich ihm ständig SMS aus Angst, dass er etwas Unüberlegtes tun könnte. Es ist wohl alles meine Schuld. Ich hätte mich nicht scheiden lassen dürfen, ich hätte meine eigene Depression besser verbergen müssen. Was soll ich machen? Was kann ich nur tun?
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Hallo du!
Du schreibst, dass du selbst an Depressionen leidest/gelitten hast. Hast du dir denn therapeutische Hilfe gesucht bzw. hast du derzeit therapeutische Unterstützung? Wenn dein Sohn sieht, dass du dir auch Hilfe suchst, dann wäre vielleicht für ihn auch der Schritt näher, sich ebenfalls Hilfe zu suchen.
Es muss hart sein, so hilflos zuzusehen, wie schlecht es deinem Sohn geht und nix dagegen tun zu können...
Kannst du dir vorstellen, dir ggf. selbst ein paar Stunden bei einem Therapeuten zu nehmen, damit du damit nicht so allein dastehst?
Chancen
Du schreibst, dass du selbst an Depressionen leidest/gelitten hast. Hast du dir denn therapeutische Hilfe gesucht bzw. hast du derzeit therapeutische Unterstützung? Wenn dein Sohn sieht, dass du dir auch Hilfe suchst, dann wäre vielleicht für ihn auch der Schritt näher, sich ebenfalls Hilfe zu suchen.
Es muss hart sein, so hilflos zuzusehen, wie schlecht es deinem Sohn geht und nix dagegen tun zu können...
Kannst du dir vorstellen, dir ggf. selbst ein paar Stunden bei einem Therapeuten zu nehmen, damit du damit nicht so allein dastehst?
Chancen
Dein Sohn ist hochbegabt, hat aber Probleme im sozialen Bereich mit der Tendenz zur Isolierung. Würdest du sagen, dass er zu sensibel für diese Welt ist?
Dass dein Sohn Hilfe braucht, ist klar, aber er lehnt sie ab. Ohne Hilfe wird er meiner Meinung nach da nur schwer wieder herauskommen. Er schafft es derzeit vermutlich nur noch, weil er durch die Schule in einem halbwegs geschützten Umfeld ist. Ich vermute, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass er spätestens nach der Schule keinen normalen Alltag mehr leben kann, wenn er nicht etwas unternimmt. Vor die Tür setzen geht dann nicht, weil er scheitern könnte. Da er bereits mit Suizid gedroht hat, würde ich auch erst einmal nicht davon ausgehen, dass er es schafft. Ihn Zuhause zu behalten geht auch nicht, weil die Gefahr dann groß ist, dass er sich komplett isoliert.
Im Prinzip sehe ich nur die Möglichkeit, dass er eine Therapie beginnt, entweder ambulant oder stationär in einer psychosomatischen Klinik. Und ich glaube, dass ihm, wenn das stimmt, was ich vermute, sehr schnell geholfen werden kann. Vielleicht kannst du ihn bitte, es zu probieren, und sich wenigstens erst einmal von einem Therapeuten anzuhören, was der denkt. Ich schätze, dass er eine Therapie ablehnt, weil er extrem viel Angst davor hat. Sag ihm, dass das noch keine Verpflichtung zur Therapie ist. Außerdem kannst du selbst zu einer Beratungsstelle gehen und fragen, wie du dich verhalten kannst. Gibt es an der Schule so etwas wie einen Vertrauenslehrer? Womöglich kannst du ihn ansprechen.
Übrigens glaube ich, dass das einer der wenigen Fälle ist, wo ein Angehöriger den Termin bei einem Therapeuten machen darf, ohne dass der Therapeut darauf besteht, dass der Patient von alleine aktiv wird.
Dass dein Sohn Hilfe braucht, ist klar, aber er lehnt sie ab. Ohne Hilfe wird er meiner Meinung nach da nur schwer wieder herauskommen. Er schafft es derzeit vermutlich nur noch, weil er durch die Schule in einem halbwegs geschützten Umfeld ist. Ich vermute, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass er spätestens nach der Schule keinen normalen Alltag mehr leben kann, wenn er nicht etwas unternimmt. Vor die Tür setzen geht dann nicht, weil er scheitern könnte. Da er bereits mit Suizid gedroht hat, würde ich auch erst einmal nicht davon ausgehen, dass er es schafft. Ihn Zuhause zu behalten geht auch nicht, weil die Gefahr dann groß ist, dass er sich komplett isoliert.
Im Prinzip sehe ich nur die Möglichkeit, dass er eine Therapie beginnt, entweder ambulant oder stationär in einer psychosomatischen Klinik. Und ich glaube, dass ihm, wenn das stimmt, was ich vermute, sehr schnell geholfen werden kann. Vielleicht kannst du ihn bitte, es zu probieren, und sich wenigstens erst einmal von einem Therapeuten anzuhören, was der denkt. Ich schätze, dass er eine Therapie ablehnt, weil er extrem viel Angst davor hat. Sag ihm, dass das noch keine Verpflichtung zur Therapie ist. Außerdem kannst du selbst zu einer Beratungsstelle gehen und fragen, wie du dich verhalten kannst. Gibt es an der Schule so etwas wie einen Vertrauenslehrer? Womöglich kannst du ihn ansprechen.
Übrigens glaube ich, dass das einer der wenigen Fälle ist, wo ein Angehöriger den Termin bei einem Therapeuten machen darf, ohne dass der Therapeut darauf besteht, dass der Patient von alleine aktiv wird.
Hallo,
vielen Dank für die rasche Antwort.
Ja - ich selbst bin seit einigen Wochen in therapeutischer Behandlung. Ich habe natürlich auch über meine Sorge um meinen Jungen gesprochen. Ich habe den Rat bekommen, ihn dazu zu überreden in eine Klinik zu gehen - was er aber auch ablehnt.
Ich befürchte, dass er die Probleme, die ihn heute plagen, von mir in die Wiege gelegt bekommen hat.
Er WEISS, dass ich in Behandlung bin, lehnt es für sich selbst aber ab.
Dabei hat er direkt miterlebt, was Depressionen verursachen können - ein Junge aus seiner Klasse hat vor 2 Jahren versucht sich das Leben zu nehmen.
Ich bin so verzweifelt - wenn ihm was passiert...dann kann auch ich nicht weiterleben.
vielen Dank für die rasche Antwort.
Ja - ich selbst bin seit einigen Wochen in therapeutischer Behandlung. Ich habe natürlich auch über meine Sorge um meinen Jungen gesprochen. Ich habe den Rat bekommen, ihn dazu zu überreden in eine Klinik zu gehen - was er aber auch ablehnt.
Ich befürchte, dass er die Probleme, die ihn heute plagen, von mir in die Wiege gelegt bekommen hat.
Er WEISS, dass ich in Behandlung bin, lehnt es für sich selbst aber ab.
Dabei hat er direkt miterlebt, was Depressionen verursachen können - ein Junge aus seiner Klasse hat vor 2 Jahren versucht sich das Leben zu nehmen.
Ich bin so verzweifelt - wenn ihm was passiert...dann kann auch ich nicht weiterleben.
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Er hat mit Selbstmord gedroht, oder? Ich finde dann liegt Eigengefährdung vor; zumindest sollte man die dann ausschließen und dementsprechend könntest du schon reagieren und ihn in eine Klinik bringen. Die Frage ist, was das mit eurer Beziehung machen würde...
Liebe Ich_123,
sei bitte nicht so voreilig in der Ursachenfindung, denn unter Umständen stehst du genau damit deinem Sohn im Weg. Durch deine Überlegungen schränkst du die Möglichkeiten ein. Vielleicht schließt du damit aus, was wirklich vorliegt, so dass dein Sohn gar nicht sagen kann, was ist. Und gehe nicht davon aus, dass seine Depression verläuft wie bei dir oder dem anderen Jungen. Es gibt verschiedene Depressionen mit individuellen Verläufen und dein Sohn hat womöglich eine ganz eigene. Dein Sohn ist ein eigener Mensch.
sei bitte nicht so voreilig in der Ursachenfindung, denn unter Umständen stehst du genau damit deinem Sohn im Weg. Durch deine Überlegungen schränkst du die Möglichkeiten ein. Vielleicht schließt du damit aus, was wirklich vorliegt, so dass dein Sohn gar nicht sagen kann, was ist. Und gehe nicht davon aus, dass seine Depression verläuft wie bei dir oder dem anderen Jungen. Es gibt verschiedene Depressionen mit individuellen Verläufen und dein Sohn hat womöglich eine ganz eigene. Dein Sohn ist ein eigener Mensch.
Also wenn ich eins gelernt habe, dann, dass "überreden versuchen" in den wenigsten Fällen was bringt...ICH_123 hat geschrieben: Ich habe den Rat bekommen, ihn dazu zu überreden in eine Klinik zu gehen - was er aber auch ablehnt.
Meines Erachtens ist das Beste, was du für deinen Jungen tun kannst, versuchen, ihn zu verstehen. Seine Ängste, seine Sorgen, seine Traurigkeit etc... wenn ein Mensch merkt, dass er verstanden wird, also dass sich jemand auf seine Sicht der Dinge einlässt, dann bringt das in der Regel schon mal eine große Erleichterung und von dort kann man dann schauen, wie man weiter tut.
Wenn er allerdings das Gefühl kriegt, du willst ihm etwas aufdrängen oder etwas für ihn entscheiden, dann wird er (fast automatisch) rebellieren und sich dagegen sträuben. (so wieder jeder normale Mensch
Wenn dein Sohn in keine Klinik will, wenn er keinen Therapeuten will, dann ist das jetzt mal so und da kann von außen jetzt auch niemand was daran ändern.
Kannst du dir denn vorstellen, dass du deinem Sohn mal einfach so zuhörst, ohne dass du mit Lösungen, Ratschlägen oder sonstwas daherkommst? Dass du einfach mal versuchst, genau hinzuhören, was ihn so frustriert, beschäftigt oder langweilt? Warum er manchmal am liebsten vor einen Zug springen will etc... Versuchen, herauszufinden, was es ist, das ihn so belastet?
Oder wäre es sehr schlimm für dich, dir das anhören zu müssen, aus lauter Verzweiflung darüber, dass es ihm nicht gut geht?
Chancen
Ihn unter Zwang in die Psychiatrie zu bringen kann bedeuten, dass er sich niemals helfen lassen wird. Er kann die Hilfe womöglich nicht annehmen.
@ Sunna: Ich weiß. Und es kann die Beziehung zur Mutter nachhaltig stören. Nur wenn es wirklich so ist, dass Eigengefährdung nicht auszuschließen ist, wäre das ggf. mein(!) letzter Ausweg in der Situation. Deshalb hab ich das eingeworfen. Nicht weil ich das für die praktikabelste Lösung halte...
Ich sehe nur einfach nicht viel mehr, was die TE machen kann, wenn ihr Sohn keine Therapie will... er ist einfach erwachsen und kann eigentlich selber entscheiden, was er meint, was ihm gut tut. Vom Überreden halte ich nicht viel, weil man Menschen, die nicht wollen, nicht in einer Therapie hineinquatschen kann- das muss schon selbst entschieden werden.
Ich sehe nur einfach nicht viel mehr, was die TE machen kann, wenn ihr Sohn keine Therapie will... er ist einfach erwachsen und kann eigentlich selber entscheiden, was er meint, was ihm gut tut. Vom Überreden halte ich nicht viel, weil man Menschen, die nicht wollen, nicht in einer Therapie hineinquatschen kann- das muss schon selbst entschieden werden.
Zuletzt geändert von MariJane am Di., 24.01.2017, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
huhu,
ich muss hier gerade mal meinen Senf dazugeben, weil sich die Situation für mich sehr nachvollziehbar anfühlt, allerdings aus der Sicht des Kindes.
Hohe Intelligenz ist für viele Menschen mehr Fluch als Segen: Das Umfeld stellt höhere Ansprüche oder zumindest Erwartungen, lange kann man die auch erfüllen und gewöhnt sich daran. Irgendwann kippt diese Gewohnheit aber wohlmöglich, sei es, dass er (eventuell weil er eben wie erwähnt zu emotional/sensibel ist) den Sinn hinter allem (wozu lebe ich, wozu zwinge ich mich dadurch) beginnt zu hinterfragen, darauf aber allein keine Antwort findet. Es wird aber von ihm erwartet, dass er es versteht, von Anderen oder noch schlimmer: von sich selbst. Die Spirale in die Depressionen kommt genau durch solche trigger in gange und kann von da an ohne rechtzeitige Hilfe in einer manifesteren Form enden.
Vielleicht ist er irgendwo mal gescheitert, an einem Punkt der dir und vielleicht auch jedem Anderem total banal erscheint, für ihn aber essentiell wichtig war oder eben unbegreiflich. (unbegreiflich für ihn, er hätte es doch schaffen müssen!)
Möglich wären eben auch die Berührungpunkte mit dem Tod oder der Einsamkeit durch den Weggang des Vaters.
Die Möglichkeiten sind mannigfaltig und können wohl nur durch geschultes Personal eingegrenzt und abgearbeitet werden.
Er braucht einen Therapeuten der entweder seinem Intellekt Paroli bieten kann oder eben einen emotionalen Draht zu ihm bekommt, aber das muss er selbst einsehen...
Vielleicht sollte seine berufliche Perspektive erstmal irrelevant werden, zumindest bis er von sich selbst aus sagt, dass er sich wieder Leistungsfähig genug fühlt. Länger als ein paar Jahre will man eh nicht einfach nur sinnlos am Rechner verballern, das kenne ich selbst. Irgendwann packt es einen und man will raus aus alledem, egal wie sehr man sich eingewöhnt hat. Wichtig ist nur, dass er dann einen Abschluss hat auf dem er ohne Probleme aufbauen kann, also vergleichsweise problemlos in die Realität zurückkehren kann.
Ich könnte hier noch länger meine unqualifizierten Fachsimpeleien durchspielen, aber als Vorschlag zur Güte:
Schliesse einen Vertrag mit ihm ab, Pausierung der Schule ohne Stress von deiner Seite, dafür verpflichtet er sich aber, sich auf eine Therapie einzulassen. Das was ich aus deinem ersten posting lese, ist nämlich sehr burn-out verdächtig...
Und als "Pflaster" für dich(auch wenn du das vermutlich schon ewig oft gehört hast):
Du bist nicht die Einzige in der Situation, vielleicht denkst du, dass du schuld hast, aber wir können nicht immer alles kontrollieren, vor allem nicht die emotionale Schiene.
Ich wünsche dir und deinem Sohn alles, alles Gute und genug Kraft für euch beide um diese Zeit durchzustehen!
ich muss hier gerade mal meinen Senf dazugeben, weil sich die Situation für mich sehr nachvollziehbar anfühlt, allerdings aus der Sicht des Kindes.
Hohe Intelligenz ist für viele Menschen mehr Fluch als Segen: Das Umfeld stellt höhere Ansprüche oder zumindest Erwartungen, lange kann man die auch erfüllen und gewöhnt sich daran. Irgendwann kippt diese Gewohnheit aber wohlmöglich, sei es, dass er (eventuell weil er eben wie erwähnt zu emotional/sensibel ist) den Sinn hinter allem (wozu lebe ich, wozu zwinge ich mich dadurch) beginnt zu hinterfragen, darauf aber allein keine Antwort findet. Es wird aber von ihm erwartet, dass er es versteht, von Anderen oder noch schlimmer: von sich selbst. Die Spirale in die Depressionen kommt genau durch solche trigger in gange und kann von da an ohne rechtzeitige Hilfe in einer manifesteren Form enden.
Vielleicht ist er irgendwo mal gescheitert, an einem Punkt der dir und vielleicht auch jedem Anderem total banal erscheint, für ihn aber essentiell wichtig war oder eben unbegreiflich. (unbegreiflich für ihn, er hätte es doch schaffen müssen!)
Möglich wären eben auch die Berührungpunkte mit dem Tod oder der Einsamkeit durch den Weggang des Vaters.
Die Möglichkeiten sind mannigfaltig und können wohl nur durch geschultes Personal eingegrenzt und abgearbeitet werden.
Er braucht einen Therapeuten der entweder seinem Intellekt Paroli bieten kann oder eben einen emotionalen Draht zu ihm bekommt, aber das muss er selbst einsehen...
Vielleicht sollte seine berufliche Perspektive erstmal irrelevant werden, zumindest bis er von sich selbst aus sagt, dass er sich wieder Leistungsfähig genug fühlt. Länger als ein paar Jahre will man eh nicht einfach nur sinnlos am Rechner verballern, das kenne ich selbst. Irgendwann packt es einen und man will raus aus alledem, egal wie sehr man sich eingewöhnt hat. Wichtig ist nur, dass er dann einen Abschluss hat auf dem er ohne Probleme aufbauen kann, also vergleichsweise problemlos in die Realität zurückkehren kann.
Ich könnte hier noch länger meine unqualifizierten Fachsimpeleien durchspielen, aber als Vorschlag zur Güte:
Schliesse einen Vertrag mit ihm ab, Pausierung der Schule ohne Stress von deiner Seite, dafür verpflichtet er sich aber, sich auf eine Therapie einzulassen. Das was ich aus deinem ersten posting lese, ist nämlich sehr burn-out verdächtig...
Und als "Pflaster" für dich(auch wenn du das vermutlich schon ewig oft gehört hast):
Du bist nicht die Einzige in der Situation, vielleicht denkst du, dass du schuld hast, aber wir können nicht immer alles kontrollieren, vor allem nicht die emotionale Schiene.
Ich wünsche dir und deinem Sohn alles, alles Gute und genug Kraft für euch beide um diese Zeit durchzustehen!
Versuche doch einmal völlig offen mit ihm über seine Ausbildungswünsche zu sprechen.
Aus eigener Erfahrung mit meinem Sohn weiß ich dass die Lehrer in einer HTL nicht gerade fein mit den Schülern umgehen. Den meisten dort fehlt es an pädagogischer Ausbildung. Mein Sohn ist da zwar ziemlich resistent, aber ihm war das damals auch zu viel, er ist ausgestiegen, erlernte einen Handwerksberuf und macht jetzt mit Freude die Abend - HTL weil dort ( zwar teilweise mit den selben Lehrern) ein ganz anderes Klima herrscht und er inzwischen auch gereift ist und entsprechend kontern kann.
Es muß nicht sein dass das bei deinem Sohn so ist, aber es wäre eine Möglichkeit.
Das kann sich dann zu einer ziemlich großen psychischen Belastung summieren, wenn er einerseits mit den Lehrern nicht fertig wird und andererseits befürchtet deine Erwartungen nicht zu erfüllen.
Das Angebot einer einjährigen Pause wird ihn da dann wohl eher nicht rausholen können.
Aus eigener Erfahrung mit meinem Sohn weiß ich dass die Lehrer in einer HTL nicht gerade fein mit den Schülern umgehen. Den meisten dort fehlt es an pädagogischer Ausbildung. Mein Sohn ist da zwar ziemlich resistent, aber ihm war das damals auch zu viel, er ist ausgestiegen, erlernte einen Handwerksberuf und macht jetzt mit Freude die Abend - HTL weil dort ( zwar teilweise mit den selben Lehrern) ein ganz anderes Klima herrscht und er inzwischen auch gereift ist und entsprechend kontern kann.
Es muß nicht sein dass das bei deinem Sohn so ist, aber es wäre eine Möglichkeit.
Das kann sich dann zu einer ziemlich großen psychischen Belastung summieren, wenn er einerseits mit den Lehrern nicht fertig wird und andererseits befürchtet deine Erwartungen nicht zu erfüllen.
Das Angebot einer einjährigen Pause wird ihn da dann wohl eher nicht rausholen können.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Ich finde die Kompromisslösung (keine Schule, dafür Therapie) ziemlich gut, wobei ich das nicht über einen Vertrag regeln würde. Mit letzterem implizierst du, dass du kein Vertrauen hast. Aber ich finde das kann man argumentativ gut untermauern: "Wer keine Probleme hat, geht eben in die Schule. Und wer Probleme hat, sucht sich Hilfe. Wenn man krank ist, geht man zum Arzt. Und wenn man weder krank ist noch zur Schule geht, ist man schlichtweg noch nicht erwachsen, weil das von wenig Reife und Verantwortungsbewusstsein dem eigenen Leben gegenüber zeugt."
Ob du das genauso formulieren solltest, weiß ich nicht, klingt vielleicht zu hart. Aber dein Sohn ist intelligent, wie du sagst, das hieße für mich, dass man sachlich-argumentativ vielleicht weiter kommt. Ich würde in so einem Gespräch die Emotionen versuchen rauszunehmen; damit setzt du ihn ggf. weiter unter Druck. Ich würde es wirklich versuchen sehr sachlich und argumentativ zu halten. Also nicht: Therapeut ist aber besser für dich etc. Das wäre schon zu emotional und wertend. Er soll selber entscheiden, wer er sein möchte und daraus Handlungen ableiten.
Und ich würde an seiner Stelle erstmal bei Arzt vorstellig werden. Du vermutest Depressionen; kann aber auch was anderes sein. Das soll mal besser ein Psychiater abklären.
Ob du das genauso formulieren solltest, weiß ich nicht, klingt vielleicht zu hart. Aber dein Sohn ist intelligent, wie du sagst, das hieße für mich, dass man sachlich-argumentativ vielleicht weiter kommt. Ich würde in so einem Gespräch die Emotionen versuchen rauszunehmen; damit setzt du ihn ggf. weiter unter Druck. Ich würde es wirklich versuchen sehr sachlich und argumentativ zu halten. Also nicht: Therapeut ist aber besser für dich etc. Das wäre schon zu emotional und wertend. Er soll selber entscheiden, wer er sein möchte und daraus Handlungen ableiten.
Und ich würde an seiner Stelle erstmal bei Arzt vorstellig werden. Du vermutest Depressionen; kann aber auch was anderes sein. Das soll mal besser ein Psychiater abklären.
Öha, da werden aber gleich ordentliche Geschütze aufgefahren.MariJane hat geschrieben: "Wer keine Probleme hat, geht eben in die Schule. Und wer Probleme hat, sucht sich Hilfe. Wenn man krank ist, geht man zum Arzt. Und wenn man weder krank ist noch zur Schule geht, ist man schlichtweg noch nicht erwachsen, weil das von wenig Reife und Verantwortungsbewusstsein dem eigenen Leben gegenüber zeugt."
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Ob er krank ist steht schon mal in keinster Weise fest und nicht jeder Jugendliche ohne Probleme geht in eine weiterführende Schule.
Erwachsen ist er halt definitiv noch nicht, also fällt dieses Argument schon mal völlig weg.
Reife und Verantwortungsbewußtsein - jaja....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 40
- Beiträge: 2125
verbünde dich mit seinem Vater und unterstütze ihn mit der Hilfe seines Vaters.
Gib dem Vater zu verstehen welche BEdeutung es hat, wenn er -weg- ist und sich nicht kümmert, denn das ist das eigentliche Problem.
Wenn ich mich in ihn reinversetze:
Mama ist immer traurig und komisch, Papa ist weg und mag mich nicht mehr, ich bin alleine für mich und habe keinen der mich mehr versteht, auf blöde Ärzte hab ich keinen Bock und was die Mama sagt ist eh doof, weil die ist doch selbst krank, die hat doch keine Ahnung. Wie soll ich Mama denn nur helfen, muß ich ja jetzt, weil papa nicht da und mama ganz alleine, ich kann der aber nicht helfen, was mach ich eigentlich? Am liebsten würde ich gar nichts mehr tun, alles dumm. Ich bräuchte jemanden der mich versteht, keinen doofen Arzt, sondern einen Betreuer vielleicht von einer Vereinigung in der Umgebung oder einem Club, ich brauch jemanden, der mich bestärkt, dass ich etwas kann, denn nur weil ich einen h ohen IQ habe, heißt das nicht dass ich alles einfach so kann und immer wird das darauf geschoben. Ich will normal sein!
So würde ich ihn sehen. Vll hilfts dir ja.
Gib dem Vater zu verstehen welche BEdeutung es hat, wenn er -weg- ist und sich nicht kümmert, denn das ist das eigentliche Problem.
Wenn ich mich in ihn reinversetze:
Mama ist immer traurig und komisch, Papa ist weg und mag mich nicht mehr, ich bin alleine für mich und habe keinen der mich mehr versteht, auf blöde Ärzte hab ich keinen Bock und was die Mama sagt ist eh doof, weil die ist doch selbst krank, die hat doch keine Ahnung. Wie soll ich Mama denn nur helfen, muß ich ja jetzt, weil papa nicht da und mama ganz alleine, ich kann der aber nicht helfen, was mach ich eigentlich? Am liebsten würde ich gar nichts mehr tun, alles dumm. Ich bräuchte jemanden der mich versteht, keinen doofen Arzt, sondern einen Betreuer vielleicht von einer Vereinigung in der Umgebung oder einem Club, ich brauch jemanden, der mich bestärkt, dass ich etwas kann, denn nur weil ich einen h ohen IQ habe, heißt das nicht dass ich alles einfach so kann und immer wird das darauf geschoben. Ich will normal sein!
So würde ich ihn sehen. Vll hilfts dir ja.
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