Hey, ihr Lieben,
ich habe es noch nicht ganz verdaut, aber in mir herrscht mehr Wut als Trauer.
Zur Backstory: Meine Eltern haben sich getrennt als ich ca. 6 Jahre alt war (sie verließ ihn für den Mann, der mich später 7 Jahre lang missbrauchte). Obwohl größtenteils meine Mutter für so manchen Knacks in meiner Psyche verantwortlich ist (sie schlug und demütigte mich, bekam Eifersuchtsanfälle, spielte meine Schwester und mich gegeneinander aus und noch viel mehr Kram was man von klassischen Narzissten-Müttern kennt), so hatte mich auch mein Vater geschlagen als ich etwa 4-5 Jahre alt war.
Es waren keine Ohrfeigen oder Schläge auf den Hinterkopf oder andere sadistischen Dinge, die anderen Kindern angetan wurden. Aber es war das klassische Hintern versohlen, was für mich das Schlimmste überhaupt war, denn ich hatte meinen Vater lieb und verstand nicht, warum er mir wehtat (ich schnappte wohl das Wort "A*******h" im Kindergarten auf und begrüßte dann so meinen abgearbeiteten Vater, der gerade von 12h Arbeit in der Werkstatt nach hause kam).
Als ich dann irgendwann dabei so um mich trat und seine Schulter traf, hatte es ihm wohl so wehgetan, dass er mich losließ und ich mich verkriechen konnte. Danach hat er mich nie wieder geschlagen, obwohl er es noch mindestens einmal androhte. Aber er beschützte mich damals wenigstens einmal vor einem Wutanfall meiner Mutter.
Das sind die einzigen Erinnerungen, die ich daran habe und lange habe ich mir das schöngeredet. Muttern war viel schlimmer, mein Papa hat mich doch lieb, ich hab's eh herausgefordert, weil ich so gemein zu ihm war usw.
Meine Mutter hat ihr Bestes getan, um ihn vor uns als gemein, böse und vernachlässigend hinzustellen. Als ich etwa 10 oder 11 war, hatte sie zu Weihnachten von mir und meiner Schwester verlangt, ihm einen Brief zu schreiben, wir hätten ihn nicht mehr lieb (sie fand, die vor die Tür gestellten Weihnachtsgeschenke wären zu lieblos gewesen und nicht gut genug). Mir tut es bis heute weh mich daran zu erinnern, wie wir heulend da saßen und meine Mutter und meine Großmutter beide auf uns einredeten. Es tut mir bis heute weh, meinem Vater damit so wehgetan zu haben. Die Schuld trage ich einfach da in mir..
Nun ist es aber auch so, dass mein Vater sich selten von sich aus bei uns gemeldet hat. Es kam 2 oder 3 Mal vor, da hatte meine Mutter uns dazu gebracht, den Kontakt zu ihm abzubrechen. Er hat nie versucht, von sich aus auf uns zuzugehen.
Auch später, als der Kontakt eine Zeitlang sehr regelmäßig und herzlich verlaufen ist, kam es dann vor, dass er sich immer seltener meldete und wir uns darum kümmern mussten, den Kontakt aufrecht zu erhalten. Schließlich zog er vor einigen Jahren ins Ausland und hinterließ keinerlei Kontaktdaten. Ich war damals aufgrund akuter Selbstmordgefahr (und einigen missglückten Selbstmordversuchen, die ich dort verschwieg) und Psychose in der Klinik und bekam später auch Schizophrenie diagnostiziert.
In der Zeit und anschließenden in der Tagesklinik hatte ich oft versucht, ihn (oder seine Freundin, die damals noch hier im Land geblieben ist) auf seiner alten Nummer noch irgendwie zu erreichen, alles ohne Erfolg. Damals war er neben meinem Ehemann meine einzige emotionale Stütze (auch wenn er nicht besonders emotional ist, zumindest mir gegenüber, was ich aber mochte weil das ein ruhiger Gegenpol zu meiner Mutter war), mit meiner Mutter und meiner Schwester hatte ich damals keinen Kontakt. Es hat wahnsinnig weh getan, dass er weg war und ich ihn nicht erreichen konnte.
Etwa 2-3 Jahre später kam dann aber doch noch der Kontakt wieder zustande durch meine Schwester (mit der er wohl zu dem Zeitpunkt schon länger in Kontakt stand, sie hatte ihn bereits besucht etc.). Von sich aus hat er sich in der ganzen Zeit nicht gemeldet.
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Vater bricht Kontakt ab
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Auch danach verlief der Kontakt sehr schleppend. Es gab einige Sonntage, wo wir per Skype uns unterhalten konnten, aber sehr oft schlief das ein. Es verging bis zu einem halben Jahr ohne ein Lebenszeichen, meist von mir ausgehend. Mich hat das auch lange nicht gestört. Ich hab mich gefreut, wenn er da war, habe es entschuldigt, dass er es auf der Arbeit schwer hat und dann eben sowas auch mal vergisst, obwohl er es fest vorgenommen hatte.
So, nun bin ich aber Mutter eines fast fünfjährigen Kindes und in der Zeit haben sich viele meiner Perspektiven stark verschoben. Dabei hat mir auch eine etwa 15 stündige Therapie geholfen (die ich damals aus verschiedenen Gründen abgebrochen hatte). Ich hab zum ersten Mal wirklich erkannt, wie toxisch der Kontakt zu meiner Mutter ist (inzwischen ganz und vor allem zum Schutz meines Kindes abgebrochen), aber auch, dass bei meinem Vater auch nicht alles Gold ist, was glänzt.
Oft kam die Frage, wieso mein Vater sich so selten meldet und ich erkannte durchaus die vielen Entschuldigungen und die Schönrederei meinerseits, warum es so schwer ist, mir wenigstens eine kurze Nachricht zu hinterlassen, wenn man sich schon in ein anderes Land absetzt.
Nun ist es so, dass mein Vater noch nie gut ausdrücken konnte, dass er uns liebt (und ich weiß, dass er es eine Weile getan hat). Aber seitdem ich das erste Mal wegen akuter Selbstmordgefahr und Depressionen in der Jugendpsychiatrie landete, spürte ich den Knacks. Oft hatte er erzählt, Therapien seien unnötig, Therapeuten reden einem nur was ein, psychische Kranke sind eigentlich gar nicht krank, die müssen sich doch nur mal zusammenreißen. Wenn ich den Willen hätte, würde ich mich auch nicht so anstellen. Nicht böse gesagt, aber eben wie jemand, der das voll und ganz glaubt und einem damit helfen will. (Glaube ich zumindest.)
Es war nur ein einziges Mal, dass er wirklich einen Fehler eingestehen konnte (mir gegenüber). Dass er sich damals aus dem Sorgerechtsstreit mit meiner Mutter zurückgezogen hat, das würde ihm leidtun. Für mich ziemlich bitter, denn so hatte der Partner meiner Mutter erst recht freie Bahn bei mir, aber ich habe ihm verziehen, denn er hat es ja nicht gewusst und meine Mutter hatte ihm wohl das Leben zur Hölle gemacht, da wollte er nicht, dass wir auch noch den Stress abbekommen.
Tja und so kommen wir zu dem letzten Ereignis.
Vor ein paar Tagen erreiche mich eine Mail seiner Freundin, sie würde mit mir reden wollen über die psychische Belastung, die ich darstelle, wenn ich zu Besuch bin (das waren ganze 3 Male) und ich hätte da Dinge in den Raum gestellt, über die geredet werden müsste (was aber wohl nicht möglich war, als ich zu Besuch war). Als ich darauf antwortete, dass ich mir schon denken könne, was da kommt, ich sei sowieso die Böse, die so anstrengend ist, dass man es kaum mit mir aushält (und ich bin etwas anstrengend, ich vertraue beiden nicht und habe so meine Ängste vor ihnen). Jedenfalls bin ich recht wütend geworden, worauf mir dann geschrieben wurde, ich würde mich ja eh als Opfer inszenieren und mich in der Rolle gefallen, weil das ja der einfache Weg sei, den ich immer gehen will.
Naja, das hat mich dann so getroffen, dass ich ihr zurückschrieb, dass ich es sicher schön einfach fand, 7 Jahre von Stecher meiner Mutter missbraucht zu werden und dass es auch toll war, nicht nur von meiner Mutter, sondern auch durchaus von meinem Vater Schläge erhalten zu haben etc.
Es ist also quasi alles aus mir herausgebrochen, was ich lange vor den beiden verborgen hatte. Ich hatte mich damals auch nicht getraut, meinem Vater von dem Missbrauch zu erzählen, weil ich Angst hatte, er würde dann wütend werden (nicht auf mich, aber auf den Mann und dann würde er ihn verprügeln und käme ins Gefängnis .. Kindervorstellungen halt gepaart mit Geschichten meiner Mutter, mein Vater würde angeblich keinen Unterhalt zahlen und im Knast landen .. war von ihr gelogen, er hat immer gezahlt).
Das ging also hin und her, aber Ende vom Lied war, dass man den Kontakt jetzt zu mir abbrechen würde und mein Vater mir noch schreiben würde. Und sagen wir's mal so, das hat er. Wie schlimm und schwierig und anstrengend es doch sei in meiner Gegenwart aufpassen zu müssen, was man sagt (was Blödsinn ist, auch wenn ich durchaus recht empfindlich bin, auch durch meine Ängste), dass er das Leid sei und dass ich ihn eh nur mit Selbstmorddrohungen manipulieren würde (was nicht stimmt, ich hatte lediglich gesagt, dass es mich wahnsinnig verletzt hatte, völlig fertig und am verdammt knapp am Rande des Selbstmordes, ins Leere zu laufen, wenn ich ihn erreichen wollte .. weil ich ihn wirklich gebraucht hätte). Dann unterstellte er mir Lügen und ob ich jetzt noch behaupten wolle, er hätte mich vergewaltigt oder mein Kind misshandelt.
Dann hieß es nur noch, er sei fertig mit mir.
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Auch danach verlief der Kontakt sehr schleppend. Es gab einige Sonntage, wo wir per Skype uns unterhalten konnten, aber sehr oft schlief das ein. Es verging bis zu einem halben Jahr ohne ein Lebenszeichen, meist von mir ausgehend. Mich hat das auch lange nicht gestört. Ich hab mich gefreut, wenn er da war, habe es entschuldigt, dass er es auf der Arbeit schwer hat und dann eben sowas auch mal vergisst, obwohl er es fest vorgenommen hatte.
So, nun bin ich aber Mutter eines fast fünfjährigen Kindes und in der Zeit haben sich viele meiner Perspektiven stark verschoben. Dabei hat mir auch eine etwa 15 stündige Therapie geholfen (die ich damals aus verschiedenen Gründen abgebrochen hatte). Ich hab zum ersten Mal wirklich erkannt, wie toxisch der Kontakt zu meiner Mutter ist (inzwischen ganz und vor allem zum Schutz meines Kindes abgebrochen), aber auch, dass bei meinem Vater auch nicht alles Gold ist, was glänzt.
Oft kam die Frage, wieso mein Vater sich so selten meldet und ich erkannte durchaus die vielen Entschuldigungen und die Schönrederei meinerseits, warum es so schwer ist, mir wenigstens eine kurze Nachricht zu hinterlassen, wenn man sich schon in ein anderes Land absetzt.
Nun ist es so, dass mein Vater noch nie gut ausdrücken konnte, dass er uns liebt (und ich weiß, dass er es eine Weile getan hat). Aber seitdem ich das erste Mal wegen akuter Selbstmordgefahr und Depressionen in der Jugendpsychiatrie landete, spürte ich den Knacks. Oft hatte er erzählt, Therapien seien unnötig, Therapeuten reden einem nur was ein, psychische Kranke sind eigentlich gar nicht krank, die müssen sich doch nur mal zusammenreißen. Wenn ich den Willen hätte, würde ich mich auch nicht so anstellen. Nicht böse gesagt, aber eben wie jemand, der das voll und ganz glaubt und einem damit helfen will. (Glaube ich zumindest.)
Es war nur ein einziges Mal, dass er wirklich einen Fehler eingestehen konnte (mir gegenüber). Dass er sich damals aus dem Sorgerechtsstreit mit meiner Mutter zurückgezogen hat, das würde ihm leidtun. Für mich ziemlich bitter, denn so hatte der Partner meiner Mutter erst recht freie Bahn bei mir, aber ich habe ihm verziehen, denn er hat es ja nicht gewusst und meine Mutter hatte ihm wohl das Leben zur Hölle gemacht, da wollte er nicht, dass wir auch noch den Stress abbekommen.
Tja und so kommen wir zu dem letzten Ereignis.
Vor ein paar Tagen erreiche mich eine Mail seiner Freundin, sie würde mit mir reden wollen über die psychische Belastung, die ich darstelle, wenn ich zu Besuch bin (das waren ganze 3 Male) und ich hätte da Dinge in den Raum gestellt, über die geredet werden müsste (was aber wohl nicht möglich war, als ich zu Besuch war). Als ich darauf antwortete, dass ich mir schon denken könne, was da kommt, ich sei sowieso die Böse, die so anstrengend ist, dass man es kaum mit mir aushält (und ich bin etwas anstrengend, ich vertraue beiden nicht und habe so meine Ängste vor ihnen). Jedenfalls bin ich recht wütend geworden, worauf mir dann geschrieben wurde, ich würde mich ja eh als Opfer inszenieren und mich in der Rolle gefallen, weil das ja der einfache Weg sei, den ich immer gehen will.
Naja, das hat mich dann so getroffen, dass ich ihr zurückschrieb, dass ich es sicher schön einfach fand, 7 Jahre von Stecher meiner Mutter missbraucht zu werden und dass es auch toll war, nicht nur von meiner Mutter, sondern auch durchaus von meinem Vater Schläge erhalten zu haben etc.
Es ist also quasi alles aus mir herausgebrochen, was ich lange vor den beiden verborgen hatte. Ich hatte mich damals auch nicht getraut, meinem Vater von dem Missbrauch zu erzählen, weil ich Angst hatte, er würde dann wütend werden (nicht auf mich, aber auf den Mann und dann würde er ihn verprügeln und käme ins Gefängnis .. Kindervorstellungen halt gepaart mit Geschichten meiner Mutter, mein Vater würde angeblich keinen Unterhalt zahlen und im Knast landen .. war von ihr gelogen, er hat immer gezahlt).
Das ging also hin und her, aber Ende vom Lied war, dass man den Kontakt jetzt zu mir abbrechen würde und mein Vater mir noch schreiben würde. Und sagen wir's mal so, das hat er. Wie schlimm und schwierig und anstrengend es doch sei in meiner Gegenwart aufpassen zu müssen, was man sagt (was Blödsinn ist, auch wenn ich durchaus recht empfindlich bin, auch durch meine Ängste), dass er das Leid sei und dass ich ihn eh nur mit Selbstmorddrohungen manipulieren würde (was nicht stimmt, ich hatte lediglich gesagt, dass es mich wahnsinnig verletzt hatte, völlig fertig und am verdammt knapp am Rande des Selbstmordes, ins Leere zu laufen, wenn ich ihn erreichen wollte .. weil ich ihn wirklich gebraucht hätte). Dann unterstellte er mir Lügen und ob ich jetzt noch behaupten wolle, er hätte mich vergewaltigt oder mein Kind misshandelt.
Dann hieß es nur noch, er sei fertig mit mir.
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Tja und nun steh ich da und weiß gar nicht recht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin auf einer Seite so tief verletzt, aber auf der anderen Seite so wahnsinnig wütend. Ich verstehe es einfach nicht so richtig. Ich meine, ich weiß, dass ich furchtbar bin, aber ich bin auch krank. Ich habe so viele Knackse, Persönlichkeitsstörungen und dazu die Schizophrenie .. aber das alles existiert für ihn gar nicht wirklich. Ich konnte froh sein, dass beim letzten Besuch meine Medikamente mir gegönnt wurden ohne einen blöden Zwischenkommentar, dass der bloße Wille ja nun eigentlich ausreichen müsste.
Ist es wirklich so vermessen, von dem eigenen Vater, den man doch immer lieb hatte, zu erwarten, darauf Rücksicht im gesunden Maße zu nehmen? Ich bin doch bei den 3 Besuchen überhaupt nicht ausgetickt oder war irgendwie schwierig (obwohl mir seine Freundin zwischendurch einiges sehr schwer gemacht hat), mir ging es nur beim letzten Mal sehr schlecht und das hatte ich immer wieder gesagt und mich entschuldigt.
Es tut weh, als Lügner dargestellt zu werden. Ich habe mir das doch nicht eingebildet! Ich meine, mir reicht es schon, wenn er einfach sagen würde, "Ja, das ist blöd gelaufen damals. Tut mir leid.." Aber nichts, nichts wurde zur Kenntnis genommen. Anscheinend lüge ich wohl auch wegen dem Missbrauch..
Und ich weiß einfach nicht, wie ich das meinem Kind erklären soll, was den Opa doch so lieb hat, der jetzt entschieden hat, ich bin ihm zuwider?
Tja und nun steh ich da und weiß gar nicht recht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin auf einer Seite so tief verletzt, aber auf der anderen Seite so wahnsinnig wütend. Ich verstehe es einfach nicht so richtig. Ich meine, ich weiß, dass ich furchtbar bin, aber ich bin auch krank. Ich habe so viele Knackse, Persönlichkeitsstörungen und dazu die Schizophrenie .. aber das alles existiert für ihn gar nicht wirklich. Ich konnte froh sein, dass beim letzten Besuch meine Medikamente mir gegönnt wurden ohne einen blöden Zwischenkommentar, dass der bloße Wille ja nun eigentlich ausreichen müsste.
Ist es wirklich so vermessen, von dem eigenen Vater, den man doch immer lieb hatte, zu erwarten, darauf Rücksicht im gesunden Maße zu nehmen? Ich bin doch bei den 3 Besuchen überhaupt nicht ausgetickt oder war irgendwie schwierig (obwohl mir seine Freundin zwischendurch einiges sehr schwer gemacht hat), mir ging es nur beim letzten Mal sehr schlecht und das hatte ich immer wieder gesagt und mich entschuldigt.
Es tut weh, als Lügner dargestellt zu werden. Ich habe mir das doch nicht eingebildet! Ich meine, mir reicht es schon, wenn er einfach sagen würde, "Ja, das ist blöd gelaufen damals. Tut mir leid.." Aber nichts, nichts wurde zur Kenntnis genommen. Anscheinend lüge ich wohl auch wegen dem Missbrauch..
Und ich weiß einfach nicht, wie ich das meinem Kind erklären soll, was den Opa doch so lieb hat, der jetzt entschieden hat, ich bin ihm zuwider?
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 2203
Guten Morgen Chamomile
Ohne dir persönlich zu nahe treten zu wollen: ich kann mir schon vorstellen, dass es auf Grund deiner Störungen nicht einfach mit dir ist. Das meine ich nicht böse, ich denke aber dieser Tatsache sollte man sich immer bewusst sein und auch reflektieren.
Auf der einen Seite stehst du da, mit deinen schrecklichen Erlebnissen und den Folgen, die gesehen werden sollen und auf der anderen Seite sind da zwei Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, das nicht sehen können oder wollen.
Zudem ist es nie günstig einen Konflikt über Email auszutragen und das Gegenüber mit Anschuldigungen etc zu konfrontieren, sowas macht man wenn dann persönlich unter vier Augen und schon gar nicht über die Freundin des Vaters.
Ich vermute jedoch (und das ist nur eine Vermutung), dass der Kontakt eher für die Freundin problematisch war als für den Vater (der aber auch nicht so viel Interesse zu haben scheint). Und es ist oftmals so, wenn die Frau auf Dramadramatiker macht, dass der Mann dann kuscht (des lieben Friedens wegen). Du beschreibst ja, wie du dir über Mail Luft gemacht hast und ich denke das stieß der Freundin (die sich vielleicht sowieso schon in ihrer Freiheit dir gegenüber beschnitten fühlte - O-Ton: man müsste sich überlegen was man dir gegenüber äußert, um nichts loszutreten) gehörig auf. Da brodelte also sowieso schon etwas in ihr, was nur den letzten Funke brauchte, um dann auf den Vater einzureden, dass ein Kontaktabbruch das einzig sinnvolle wäre. Und das war dann deine Email.
Ich denke schon, dass man als psychisch Kranker auch oft dazu neigt bei Anschuldigungen zu sagen "aber ich wollte ja nur...., aber ich kann nicht anders..., aber ich...etc.". Man sich also oft wirklich immer wieder in der Opferrolle widerfindet, wenn man auf wenig empathische Gegenüber trifft.
In meinen Augen wäre also erstmal wichtig, dass du dir bewusst machst...
1) dein Vater will nicht mit dir über die Vergangenheit reden
2) sie wollen sich nicht mit deinen Krankheiten auseinandersetzen
3) und sie wollen auch nicht in ihrer Freiheit, das zu äußern was sie wollen, beschnitten werden
Das hieße für dich...
1) nicht mehr über die Vergangenheit zu reden
2) deine Krankheiten außen vor zu lassen und nicht darauf zu berufen, wenn irgendwas schief läuft
3) nicht immer in Abwehrverhalten gehen, wenn etwas geäußert wird,w as dich irgendwie trifft
Ich persönlich finde, dass das etwas zu viel Einschränkungen für dich bedeuten würde. Einfach, weil du so bist wie du bist. Da kannst du etwas dran ändern, aber auch die andere Seite müsste an ihren Einstellungen etwas ändern - sonst kann die Beziehung nicht funktionieren.
In deiner Situation würde ich dem Vater wahrscheinlich in Ruhe einen Brief schreiben (nicht eine Email an die Freundin) in dem du ihm offen legst wie du dich fühlst (nicht angreifend mit Formulierungen wie "du hast das und das gemacht...oder dieses und jenes nicht gemacht), sondern ganz ehrlich nur wie du dich fühlst (ich fühlte mich allein gelassen..., ich vermisse dich..., ich hätte gerne Kontakt...).
Auf der anderen Seite wäre es auch sinnvoll sich zu fragen, wie weit man bereit ist sich selbst zu verleugnen, um Kontakt aufrecht zu erhalten, denn das Verhalten deines Vaters ist ja schon etwas unterirdisch und selbst wenn die Freundin auf ihn eingeredet hat, den Brief hat immer noch er geschrieben. Man muss sich also fragen, inwieweit er bereit ist sich selbst und sein Verhalten all die Jahre dir gegenüber, zu reflektieren.
Ich weiß nicht, ob das jetzt hilfreich für dich ist, aber vielleicht bringt es ja etwas Klarheit.
LG
Radiohead
Ohne dir persönlich zu nahe treten zu wollen: ich kann mir schon vorstellen, dass es auf Grund deiner Störungen nicht einfach mit dir ist. Das meine ich nicht böse, ich denke aber dieser Tatsache sollte man sich immer bewusst sein und auch reflektieren.
Auf der einen Seite stehst du da, mit deinen schrecklichen Erlebnissen und den Folgen, die gesehen werden sollen und auf der anderen Seite sind da zwei Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, das nicht sehen können oder wollen.
Zudem ist es nie günstig einen Konflikt über Email auszutragen und das Gegenüber mit Anschuldigungen etc zu konfrontieren, sowas macht man wenn dann persönlich unter vier Augen und schon gar nicht über die Freundin des Vaters.
Ich vermute jedoch (und das ist nur eine Vermutung), dass der Kontakt eher für die Freundin problematisch war als für den Vater (der aber auch nicht so viel Interesse zu haben scheint). Und es ist oftmals so, wenn die Frau auf Dramadramatiker macht, dass der Mann dann kuscht (des lieben Friedens wegen). Du beschreibst ja, wie du dir über Mail Luft gemacht hast und ich denke das stieß der Freundin (die sich vielleicht sowieso schon in ihrer Freiheit dir gegenüber beschnitten fühlte - O-Ton: man müsste sich überlegen was man dir gegenüber äußert, um nichts loszutreten) gehörig auf. Da brodelte also sowieso schon etwas in ihr, was nur den letzten Funke brauchte, um dann auf den Vater einzureden, dass ein Kontaktabbruch das einzig sinnvolle wäre. Und das war dann deine Email.
Ich denke schon, dass man als psychisch Kranker auch oft dazu neigt bei Anschuldigungen zu sagen "aber ich wollte ja nur...., aber ich kann nicht anders..., aber ich...etc.". Man sich also oft wirklich immer wieder in der Opferrolle widerfindet, wenn man auf wenig empathische Gegenüber trifft.
In meinen Augen wäre also erstmal wichtig, dass du dir bewusst machst...
1) dein Vater will nicht mit dir über die Vergangenheit reden
2) sie wollen sich nicht mit deinen Krankheiten auseinandersetzen
3) und sie wollen auch nicht in ihrer Freiheit, das zu äußern was sie wollen, beschnitten werden
Das hieße für dich...
1) nicht mehr über die Vergangenheit zu reden
2) deine Krankheiten außen vor zu lassen und nicht darauf zu berufen, wenn irgendwas schief läuft
3) nicht immer in Abwehrverhalten gehen, wenn etwas geäußert wird,w as dich irgendwie trifft
Ich persönlich finde, dass das etwas zu viel Einschränkungen für dich bedeuten würde. Einfach, weil du so bist wie du bist. Da kannst du etwas dran ändern, aber auch die andere Seite müsste an ihren Einstellungen etwas ändern - sonst kann die Beziehung nicht funktionieren.
In deiner Situation würde ich dem Vater wahrscheinlich in Ruhe einen Brief schreiben (nicht eine Email an die Freundin) in dem du ihm offen legst wie du dich fühlst (nicht angreifend mit Formulierungen wie "du hast das und das gemacht...oder dieses und jenes nicht gemacht), sondern ganz ehrlich nur wie du dich fühlst (ich fühlte mich allein gelassen..., ich vermisse dich..., ich hätte gerne Kontakt...).
Auf der anderen Seite wäre es auch sinnvoll sich zu fragen, wie weit man bereit ist sich selbst zu verleugnen, um Kontakt aufrecht zu erhalten, denn das Verhalten deines Vaters ist ja schon etwas unterirdisch und selbst wenn die Freundin auf ihn eingeredet hat, den Brief hat immer noch er geschrieben. Man muss sich also fragen, inwieweit er bereit ist sich selbst und sein Verhalten all die Jahre dir gegenüber, zu reflektieren.
Ich weiß nicht, ob das jetzt hilfreich für dich ist, aber vielleicht bringt es ja etwas Klarheit.
LG
Radiohead
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Kannst du das für dich nicht als Chance begreifen?
Ich meine, dass es Menschen gibt, die eben nicht damit umgehen wollen, dass du psychisch erkrankt bist, die dich so ein Stück weit auch (heraus)fordern? Dich nicht in deiner Komfortzone verharren lassen? Ich bin immer ganz froh, wenn meine psychische Krankheit eben nicht als solche gesehen wird. Ein Freund von mir meinte mal, er findet einfach nicht, dass ich krank bin. Er findet, ich hab keinen guten Umgang mit Problemen. Das fand ich hilfreicher als zum Beispiel meine Soziotherapeutin, die meinte, wir stellen einen Antrag auf Behinderung. Ich will nicht behindert sein, ich will ein "normales" Leben im Rahmen meiner Möglichkeiten. Und meine Problemlösungskompetenz lässt situativ manchmal zu wünschen übrig- das ist was, wo ich mich entwickeln kann. Deshalb sind mir persönlich Menschen lieber, die nicht in das Krankheitshorn blasen.
Ich verstehe schon, dass du dir mehr von einem Vater wünschen würdest. Er scheint nicht übermäßig an dir interessiert. Das ist schade. Aber (leider) auch sein Recht. Genauso, wie er eben sagen kann, er kann mit dir und dem Kontakt nicht mehr umgehen. Mein Vater, selber höchst problematisch, meinte zu mir mal, er kann es nicht ändern, wenn ich mir das Leben nehme. Seins geht dann weiter. Man kann sich seine Eltern nicht backen. Irgendwie bin ich ein Verfechter davon einfach mit der Realität umzugehen und sich da nicht weiter reinzusteigern. Es ist wie es ist. Und vielleicht kannst du in ein paar Tagen auch sagen, es ist gut so, wie es ist. Weil er kein Verständnis für dich hatte, weil er dich nicht wertgeschätzt hat etc.
Ich meine, dass es Menschen gibt, die eben nicht damit umgehen wollen, dass du psychisch erkrankt bist, die dich so ein Stück weit auch (heraus)fordern? Dich nicht in deiner Komfortzone verharren lassen? Ich bin immer ganz froh, wenn meine psychische Krankheit eben nicht als solche gesehen wird. Ein Freund von mir meinte mal, er findet einfach nicht, dass ich krank bin. Er findet, ich hab keinen guten Umgang mit Problemen. Das fand ich hilfreicher als zum Beispiel meine Soziotherapeutin, die meinte, wir stellen einen Antrag auf Behinderung. Ich will nicht behindert sein, ich will ein "normales" Leben im Rahmen meiner Möglichkeiten. Und meine Problemlösungskompetenz lässt situativ manchmal zu wünschen übrig- das ist was, wo ich mich entwickeln kann. Deshalb sind mir persönlich Menschen lieber, die nicht in das Krankheitshorn blasen.
Ich verstehe schon, dass du dir mehr von einem Vater wünschen würdest. Er scheint nicht übermäßig an dir interessiert. Das ist schade. Aber (leider) auch sein Recht. Genauso, wie er eben sagen kann, er kann mit dir und dem Kontakt nicht mehr umgehen. Mein Vater, selber höchst problematisch, meinte zu mir mal, er kann es nicht ändern, wenn ich mir das Leben nehme. Seins geht dann weiter. Man kann sich seine Eltern nicht backen. Irgendwie bin ich ein Verfechter davon einfach mit der Realität umzugehen und sich da nicht weiter reinzusteigern. Es ist wie es ist. Und vielleicht kannst du in ein paar Tagen auch sagen, es ist gut so, wie es ist. Weil er kein Verständnis für dich hatte, weil er dich nicht wertgeschätzt hat etc.
Vielen lieben Dank für eure Antworten, Radiohead und MariJane!
Der Schmerz und die Wut sind über die Tage recht erkaltet, auch wenn ich immer noch recht sauer auf meinen Vater bin.
Ich kann viele seiner Reaktionen durchaus nachvollziehen und ich weiß, dass ich bei ihnen nicht sonderlich einfach bin - schon allein weil es deutlich bemerkbar ist, dass ich mich bei ihnen nicht wirklich wohlfühle und durchweg auf der Hut bin.
Das ist etwas, was eigentlich fast nur bei den Beiden so ist, weil da kaum Vertrauen von meiner Seite aus besteht und ich mich doch sehr schwer tue, mein Vertrauen einfach zu schenken.
In meiner gewohnten Umgebung muss ich mich genauso zusammenreißen und bis auf die schlechten Zeiten (die ich mit meinen Medis und viel Verständnis, sowie Offenheit meinerseits doch recht gut im Griff habe) gelingt mir das sehr gut. Ich gehe generell recht offen mit meinen Krankheiten um, einfach weil ich es satt habe, mich dafür zu schämen und zu verstecken. Bis auf meinen Vater und seine Lebensgefährtin habe ich damit durchweg gute Erfahrungen gemacht (die meisten, die mich jetzt aber auch nicht so viel näher kennen, merken mir meine Störungen auch nicht an).
Auch wenn es mir manchmal schwer fällt, ich bewege mich durchaus aus meinen Komfortzonen heraus. Es sind kleine Schritte, für mich aber große Erfolge.
Mir tut es irgendwo weh, dass ich mich bei meinem Vater nicht einmal ansatzweise so gut aufgehoben und angenommen fühle, wie bei meiner kleinen Familie und meinen wenigen, aber engen Freunden.
Ich schätze, mein Vater und seine Freundin merken das eben auch sehr stark und so laufen alle auf Eierschalen (ich, weil ich Angst habe, bei einem falschen Blick oder einem falschen Wort, sofort heftig kritisiert oder eben nicht ernst genommen zu werden - die beiden, weil .. ja, keine rechte Ahnung eigentlich).
Denn das ist es halt auch, beide (aber insbesondere seine Freundin) haben eine durchaus sehr empathielose Wortwahl, wenn nicht sogar auch Ansichten. Damit kann ich schwer umgehen und ich meine, ich muss mir das auch nicht antun, nachdem ich mehrfach darauf hingewiesen habe, dass ich damit so meine Probleme habe.
Ebenso erwarte ich eigentlich auch von meinem Vater, dass er mich ernst nimmt und so akzeptiert, wie ich bin, anstatt wegzuhören oder meine Probleme klein zu reden. Denn sie sind nun einmal da und ich habe mit ihnen zu kämpfen. Ich lege mich damit nicht auf die faule Haut, aber es kostet einfach wahnsinnig viel Kraft, bei jemandem, dem man doch eigentlich vertrauen können sollte, so auf der Hut zu sein, möglichst kein bisschen negativ aufzufallen, keine Kritik zu äußern, wenn man es nicht doppelt zurückbekommen will oder schlicht erklärt bekommt, dass man keine Kritik zu äußern hat (weil man ja halt so sei und das sei alles nicht ernst gemeint .. außer wenn doch). Ebenso kann ich nicht durchweg meine Gesichtsausdrücke kontrollieren. Dann gucke ich halt eben mal traurig oder mein Blick ist nicht nett, aber wenn ich ständig lächle, ist es auch falsch, weil unehrlich. Egal, wie oft ich das erkläre, dass meine Stimmung da meist ganz anders ist, es wird mir nicht geglaubt und alles, was ich mache, ist am Ende doch falsch oder ich strenge mich nicht genug an und lasse meine Launen an allen aus usw.
Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Ich fühle mich dort eben nicht wohl aus Gründen, die ich ihnen in persönlichen Gesprächen ansatzweise zu erklären versucht hatte, was aber vom Tisch gefegt wurde, weil kann ja gar nicht sein.
Ich schätze, ich werde mich da vorerst auch nicht wieder melden und die letzten Emails einfach mal so liegen lassen. Vieles davon wurde auf beiden Seiten in Wut geschrieben, aber da sind auch wieder so einige unangenehme Wahrheiten aufgedeckt worden, die ich jetzt für mich einfach mal sacken lasse und mir in Ruhe überlege, wie ich letztendlich damit umgehe.
Eines ist allerdings sicher, mein Vater wird sich von sich aus niemals wieder bei mir melden..
Der Schmerz und die Wut sind über die Tage recht erkaltet, auch wenn ich immer noch recht sauer auf meinen Vater bin.
Ich kann viele seiner Reaktionen durchaus nachvollziehen und ich weiß, dass ich bei ihnen nicht sonderlich einfach bin - schon allein weil es deutlich bemerkbar ist, dass ich mich bei ihnen nicht wirklich wohlfühle und durchweg auf der Hut bin.
Das ist etwas, was eigentlich fast nur bei den Beiden so ist, weil da kaum Vertrauen von meiner Seite aus besteht und ich mich doch sehr schwer tue, mein Vertrauen einfach zu schenken.
In meiner gewohnten Umgebung muss ich mich genauso zusammenreißen und bis auf die schlechten Zeiten (die ich mit meinen Medis und viel Verständnis, sowie Offenheit meinerseits doch recht gut im Griff habe) gelingt mir das sehr gut. Ich gehe generell recht offen mit meinen Krankheiten um, einfach weil ich es satt habe, mich dafür zu schämen und zu verstecken. Bis auf meinen Vater und seine Lebensgefährtin habe ich damit durchweg gute Erfahrungen gemacht (die meisten, die mich jetzt aber auch nicht so viel näher kennen, merken mir meine Störungen auch nicht an).
Auch wenn es mir manchmal schwer fällt, ich bewege mich durchaus aus meinen Komfortzonen heraus. Es sind kleine Schritte, für mich aber große Erfolge.
Mir tut es irgendwo weh, dass ich mich bei meinem Vater nicht einmal ansatzweise so gut aufgehoben und angenommen fühle, wie bei meiner kleinen Familie und meinen wenigen, aber engen Freunden.
Ich schätze, mein Vater und seine Freundin merken das eben auch sehr stark und so laufen alle auf Eierschalen (ich, weil ich Angst habe, bei einem falschen Blick oder einem falschen Wort, sofort heftig kritisiert oder eben nicht ernst genommen zu werden - die beiden, weil .. ja, keine rechte Ahnung eigentlich).
Denn das ist es halt auch, beide (aber insbesondere seine Freundin) haben eine durchaus sehr empathielose Wortwahl, wenn nicht sogar auch Ansichten. Damit kann ich schwer umgehen und ich meine, ich muss mir das auch nicht antun, nachdem ich mehrfach darauf hingewiesen habe, dass ich damit so meine Probleme habe.
Ebenso erwarte ich eigentlich auch von meinem Vater, dass er mich ernst nimmt und so akzeptiert, wie ich bin, anstatt wegzuhören oder meine Probleme klein zu reden. Denn sie sind nun einmal da und ich habe mit ihnen zu kämpfen. Ich lege mich damit nicht auf die faule Haut, aber es kostet einfach wahnsinnig viel Kraft, bei jemandem, dem man doch eigentlich vertrauen können sollte, so auf der Hut zu sein, möglichst kein bisschen negativ aufzufallen, keine Kritik zu äußern, wenn man es nicht doppelt zurückbekommen will oder schlicht erklärt bekommt, dass man keine Kritik zu äußern hat (weil man ja halt so sei und das sei alles nicht ernst gemeint .. außer wenn doch). Ebenso kann ich nicht durchweg meine Gesichtsausdrücke kontrollieren. Dann gucke ich halt eben mal traurig oder mein Blick ist nicht nett, aber wenn ich ständig lächle, ist es auch falsch, weil unehrlich. Egal, wie oft ich das erkläre, dass meine Stimmung da meist ganz anders ist, es wird mir nicht geglaubt und alles, was ich mache, ist am Ende doch falsch oder ich strenge mich nicht genug an und lasse meine Launen an allen aus usw.
Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Ich fühle mich dort eben nicht wohl aus Gründen, die ich ihnen in persönlichen Gesprächen ansatzweise zu erklären versucht hatte, was aber vom Tisch gefegt wurde, weil kann ja gar nicht sein.
Ich schätze, ich werde mich da vorerst auch nicht wieder melden und die letzten Emails einfach mal so liegen lassen. Vieles davon wurde auf beiden Seiten in Wut geschrieben, aber da sind auch wieder so einige unangenehme Wahrheiten aufgedeckt worden, die ich jetzt für mich einfach mal sacken lasse und mir in Ruhe überlege, wie ich letztendlich damit umgehe.
Eines ist allerdings sicher, mein Vater wird sich von sich aus niemals wieder bei mir melden..
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