ich bin zufällig eben bei meinen Recherchen über euer Forum gestolpert, nur wenige Tage nachdem ich über die Seite psychotherapiepraxis.at einen Selbsttest gemacht habe.
Zu meinem Anliegen und ich danke für jeden konstruktiven Beitrag im Vorraus:
Seit etwas mehr als einem Monat verletze ich mich (wieder) selbst. Das habe ich im Alter von 17 Jahren schon gemacht und nun 10 Jahre später geht es wieder weiter. Früher war ich mit einem Mädchen zusammen, dass sich regelmäßig ritzte und das färbte schlimm auf mich ab, bis ich irgendwann zu einem Psychotherapeuten ging und eine Behandlung anstrebe. Ich ging damals von Depressionen aus, er diagnostizierte mich eine 'Angststörung'. Ich lernte damit umzugehen und verletzte mich nur noch selten, irgendwann gar nicht mehr.
Vor mehr als einem Jahr war ich nun wieder in Therapie. Diese begann ich während einer Beziehung, die alles andere als angenehm für mich war. Obwohl wir uns nur noch selten sahen (durch sie so gewählt) und wenn wir uns sahen, war es nur noch kurz, klammerte ich mich total an sie und tat echt alles, um sie zu behalten (echt dämlich, wenn ihr mich fragt). Jedenfalls ging es mir mit der Situation gelinde gesagt richtig SCH****. Auch zu dem Zeitpunkt ging ich wegen vermeintlichen Depressionen zum Therapeuten (einem anderen, da der erste verstorben ist. :( )und er diagnostizierte eine 'leichte depressive Episode'. Die Therapie brachte ich dann "erfolgreich und geheilt" hinter mich.
Jetzt lernte ich im November eine Frau kennen und verliebte mich Hals über Kopf. Ihr Interesse war ähnlich, doch es klappte einfach nicht. Nun machte ich aber den Fehler, dass ich ihr wirklich alles über mich und meine "dunklen Geheimnisse" erzählte, weil ich wollte, dass sie mir vertrauen kann. Dummerweise vertraute ich ihr dabei Sachen an, die ich sonst niemandem anvertrauen würde und dann so mit den Füßen getreten zu werden, machte mich echt fertig und brachte mich genau in diese Situation:
Ich fing wieder an mich selbstzuverletzen, zu trinken und traf mich mit Frauen für bezahlte Ihr-wisst-schon-was (ich entschuldige mich an der Stelle bei allen Frauen, die das hier lesen).
Jedenfalls meinte eine Bekannte von mir, die Psychologie studiert hat, dass mein selbstverletzendes Verhalten unter Umständen in Zusammenhang mit meiner zerrütteten Kindheit, von der ich ihr erzählt hatte, möglicherweise auf Borderline hinweisen könnte. Normalerweise würde ich ja nun zu mir sagen, dass ich zu einem Therapeuten muss, um das abzuklären... aber in Hinblick auf meine gewählte berufliche Profession, würde mir das wegen einer künftigen Verbeamtung und der damit einhergehenden Offenlegung meiner Krankheitsgeschichte, meine Zukunft zerstören.
Ich suchte also in den letzten Wochen fleißig nach "Selbsttests" und Kriterien für diverse Krankheiten... und habe zig Übereinstimmungen mit diversen Krankheiten. So finden sich bei Borderline gemäß DSM-5 mindestens 7 Kriterien:
Selbst wenn man das schwächste der Kriterien (das letzte) aus und vor lässt, lande ich immerhin bei 6 Kriterien.Hektisches Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. (Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.)
Ein Muster instabiler und intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Geldausgaben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, „Essanfälle“).
Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
Chronische Gefühle von Leere.
Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.
Wie komme ich nun auf Burnout?
Ich war im letzten Quartal des Jahres 2016 beruflich und im Studium so heftig eingespannt, dass ich wirklich an jedem Tag für einen Zeitraum von 3 Monaten jeden Tag von 6 bis 2 Uhr wach war und zwischendrin fast nur arbeitete, lernte, protokollierte, pendelte. Freizeit hatte ich quasi nicht und meine Freunde sah ich fast nur noch im 3-4-Wochenturnus, nicht zuletzt, weil sie auch stark eingespannt waren.
Bezüglich der Selbstmordgedanken möchte ich übrigens anmerken, dass ich diese zwar habe, aber nie die Ambition hatte, sie umzusetzen. Ich könnte unter keinen Umständen zulassen, dass wegen mir irgendjemand leidet. Deswegen kommt so etwas für mich niemals in Frage. Selbstmordversuche habe ich auch nie unternommen.
Naja, das soll es nun erst einmal sein. Ich will euch nicht zu schlimm volltexten. Vielen Dank für eure Zeit und eure Antworten.
Liebe Grüße
JamesBond