Gibt es Depressive, die krank sein wollen?
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Gibt es Depressive, die krank sein wollen?
Hallo,
Stimmt es wirklich, dass es depressiv Erkrankte gibt, die nicht gesund werden wollen?
Laut Fachleuten soll es sie geben.
Stimmt es wirklich, dass es depressiv Erkrankte gibt, die nicht gesund werden wollen?
Laut Fachleuten soll es sie geben.
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Ja, und nicht nur unter Depressiven gibt es sowas.
Google mal Krankheitsgewinn.
Google mal Krankheitsgewinn.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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Ich würde meinen, dass der fehlende Wille gesund werden zu wollen bei Depressiven entweder an der Depression als solcher liegt oder etwa daran, dass sie in ihrer Krankheit schon soviel Negatives erlebt haben. Da gibt es, würde ich von mir aus sagen, eine Art Angst vor Belastung und davor, dass alles wieder wird wie vorher(etwa nach Burnout).
Ja, das gibt es. Der masochistische Neurotiker neigt dazu sich aus einem Schuldgefühl heraus an sein Leiden zu klammern wie ein Koalabär an seinen Ast
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Der "masochistische Neurotiker"? Was soll das bitte sein? Was soll der Satz bedeuten? Und was hat das mit dem Thema hier zu tun?Rudi Rudi hat geschrieben:Ja, das gibt es. Der masochistische Neurotiker neigt dazu sich aus einem Schuldgefühl heraus an sein Leiden zu klammern wie ein Koalabär an seinen Ast
Sowas wie ein sich selbst schädigen wollender, destruktiv veranlagter Depressiver.....vermute ich zumindest?!sine.nomine hat geschrieben:
Der "masochistische Neurotiker"? Was soll das bitte sein? Was soll der Satz bedeuten?
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Ahso. Jetzt verstehe ich es. Ein destruktives Verhalten aufgrund von Depressionen liegt aber gewissermaßen in der Natur der Sache, also der Krankheit.
Naja....es soll Leute geben, die überkommt sowas von heute auf morgen und die wissen nicht wie ihnen geschieht und wollen wieder schnellstmöglich der oder die "Alte" werden. Dann wiederum scheint es Menschen zu geben, die kennen es kaum anders. Aber ich bin jetzt auch kein Experte...
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- sporadischer Gast
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Ja, ich glaube, das ist gar nicht so selten, nur wollen sich das wahrscheinlich viele nicht eingestehen.
Ich kenn es teilweise auch von mir. Es ist nicht so, dass ich krank sein will, aber es gibt einen Teil in mir, der Angst davor hat, gesund zu werden.
Gerade wenn man die psychische Erkrankung schon lange hat, gehört sie ja irgendwann auch ein Stück weit zur eigenen Identität. Man kennt es nicht anders und weiß gar nicht mehr, wie ein Leben ohne die Depression (o.a.) wäre, wer und wie man selbst eigentlich ohne Depression wäre.
Ein weiterer Punkt (der vielleicht an meiner Borderline-Problematik liegt) ist bei mir, dass ich mich in depressiven Zeiten lebendiger fühle. Ich bin manchmal vollkommen leer und ich finde diesen Zustand so unerträglich, dass ich dann lieber leide als gar nichts zu fühlen.
Und ich denke, es gibt noch viele weitere mögliche Gründe, z.B. der Wunsch nach Zuneigung, Aufmerksamkeit, aber auch Ruhe und Schonung, oder die Angst vor Stress und weiterer Überforderung.
Wie Lockenkopf schon erwähnt hat, man nennt das (sekundärer) Krankheitsgewinn. Jede Krankheit hat auch "Vorteile" bzw. sinnvolle und funktionale Anteile. Gerade psychische Störungen kommen ja i.d.R. nicht "einfach so", sondern sind meistens die Reaktion auf eine problematische Erfahrung oder Lebenssituation. Die Erkrankung bzw. ihre Symptome können also auch eine Bewältigungsstrategie oder ein Schutzmechanismus sein. Und dadurch kann es - grade wenn man noch keine gute alternative Bewältigungsmöglichkeit gefunden hat - schwer fallen, die Krankheit "loszulassen".
Ich kenn es teilweise auch von mir. Es ist nicht so, dass ich krank sein will, aber es gibt einen Teil in mir, der Angst davor hat, gesund zu werden.
Gerade wenn man die psychische Erkrankung schon lange hat, gehört sie ja irgendwann auch ein Stück weit zur eigenen Identität. Man kennt es nicht anders und weiß gar nicht mehr, wie ein Leben ohne die Depression (o.a.) wäre, wer und wie man selbst eigentlich ohne Depression wäre.
Ein weiterer Punkt (der vielleicht an meiner Borderline-Problematik liegt) ist bei mir, dass ich mich in depressiven Zeiten lebendiger fühle. Ich bin manchmal vollkommen leer und ich finde diesen Zustand so unerträglich, dass ich dann lieber leide als gar nichts zu fühlen.
Und ich denke, es gibt noch viele weitere mögliche Gründe, z.B. der Wunsch nach Zuneigung, Aufmerksamkeit, aber auch Ruhe und Schonung, oder die Angst vor Stress und weiterer Überforderung.
Wie Lockenkopf schon erwähnt hat, man nennt das (sekundärer) Krankheitsgewinn. Jede Krankheit hat auch "Vorteile" bzw. sinnvolle und funktionale Anteile. Gerade psychische Störungen kommen ja i.d.R. nicht "einfach so", sondern sind meistens die Reaktion auf eine problematische Erfahrung oder Lebenssituation. Die Erkrankung bzw. ihre Symptome können also auch eine Bewältigungsstrategie oder ein Schutzmechanismus sein. Und dadurch kann es - grade wenn man noch keine gute alternative Bewältigungsmöglichkeit gefunden hat - schwer fallen, die Krankheit "loszulassen".
Ist dir das vorgeworfen worden?Kimba&Blacky hat geschrieben:
Stimmt es wirklich, dass es depressiv Erkrankte gibt, die nicht gesund werden wollen?
Laut Fachleuten soll es sie geben.
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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Sommerregen, ich denke du beziehst dich nur auf Depressionen. Andere Dinge, wie etwa Zwänge, Tics, Ängste - für die kann man sich nicht für oder gegen entscheiden und die wird man auch nicht einfach so wieder los. Oder Begleiterscheinungen von Depressionen, das können körperliche Auswirkungen sein. Auch die wird man nicht einfach so los. Das alles kann miteinander einhergehen, was ich erwähnt habe. Auch die Notwendigkeit von Zurückgezogenheit aufgrund von etwa Schizoidie, die wird man genauso wenig wieder los.
Daher gehe ich davon aus, dass du dich ausschließlich auf Depressionen als solche beziehst. Doch auch da würde ich deine Ansicht nur bei leichten Depressionen bzw depressive Phasen die temporär sind gelten lassen, ehrlich gesagt. Viele werden ja wegen Depressionen weniger leistungsfähig, machen aber äußerlich gar nicht diesen Eindruck. Zudem entsteht, wie ich es von mir kenne, eine gewisse Eigendynamik im Verhalten, da man nicht will, dass alle einem die kranke Psyche anmerken.
Daher gehe ich davon aus, dass du dich ausschließlich auf Depressionen als solche beziehst. Doch auch da würde ich deine Ansicht nur bei leichten Depressionen bzw depressive Phasen die temporär sind gelten lassen, ehrlich gesagt. Viele werden ja wegen Depressionen weniger leistungsfähig, machen aber äußerlich gar nicht diesen Eindruck. Zudem entsteht, wie ich es von mir kenne, eine gewisse Eigendynamik im Verhalten, da man nicht will, dass alle einem die kranke Psyche anmerken.
Zwar etwas ab vom Thema, aber:sine.nomine hat geschrieben:Sommerregen, ich denke du beziehst dich nur auf Depressionen. Andere Dinge, wie etwa Zwänge, Tics, Ängste - für die kann man sich nicht für oder gegen entscheiden und die wird man auch nicht einfach so wieder los..
Auch Depressionen wird man nicht so einfach wieder los (U. a. liegen Depressionen oft Ängste zugrunde).
Und leider kann man sich auch nicht mal so eben für oder gegen Depressionen entscheiden.
Wäre ja sonst sehr einfach, sich selber kurieren zu können...
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Alyssa, wie ich später dann schrieb, leichte Depressionen oder temporäre depressive Phasen wird man schon meistens los, im Gegensatz zu dauerhaften oder schwereren Depressionen. Z.Bsp Winterdepressionen und sowas, daran dachte ich. Also bin ich ganz deiner Meinung.
Ich hatte bei sommerregen's Post ein wenig den Eindruck, als könne man sich freiwillig für oder gegen Depressionen entscheiden, was ja nicht stimmt.
Ich hatte bei sommerregen's Post ein wenig den Eindruck, als könne man sich freiwillig für oder gegen Depressionen entscheiden, was ja nicht stimmt.
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- sporadischer Gast
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Nein, ich hab damit auf keinen Fall gemeint, dass man sich für oder gegen Depressionen entscheiden kann. Da hast du mich ganz falsch verstanden oder ich hab mich falsch ausgedrückt.
Ich meinte nur, dass es bei vielen psychischen Erkrankungen auch Elemente gibt, die "sinnvoll" sind bzw. für einen selbst eine gewisse Funktion erfüllen und die es einem dadurch noch schwerer machen, sich von der Krankheit zu befreien.
Das ist auch wissenschaftlich erwiesen und nicht nur meine Meinung.
Vielleicht gilt das nicht für alle psychischen Krankheiten, keine Ahnung. Ich kann da nur für mich selbst sprechen, bei mir ist es so - aber ich hab mich deswegen mit Sicherheit nicht für meine Depression entschieden. Auch nicht für Borderline, die PTBS oder meine Sucht. Ich würde das alles wirklich gerne loswerden, es gibt nur eben auch Teile in mir, die sich daran festklammern. Aus Angst oder warum auch immer.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
Ich meinte nur, dass es bei vielen psychischen Erkrankungen auch Elemente gibt, die "sinnvoll" sind bzw. für einen selbst eine gewisse Funktion erfüllen und die es einem dadurch noch schwerer machen, sich von der Krankheit zu befreien.
Das ist auch wissenschaftlich erwiesen und nicht nur meine Meinung.
Vielleicht gilt das nicht für alle psychischen Krankheiten, keine Ahnung. Ich kann da nur für mich selbst sprechen, bei mir ist es so - aber ich hab mich deswegen mit Sicherheit nicht für meine Depression entschieden. Auch nicht für Borderline, die PTBS oder meine Sucht. Ich würde das alles wirklich gerne loswerden, es gibt nur eben auch Teile in mir, die sich daran festklammern. Aus Angst oder warum auch immer.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
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