Ständige Angst & Panik, einzunässen - nur mit Windeln sicher

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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traumandi76
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männlich/male, 41
Beiträge: 1

Ständige Angst & Panik, einzunässen - nur mit Windeln sicher

Beitrag Di., 22.11.2016, 09:20

Hey ich bin 4# & seit 1# Jahren Angst & Panik-Attacken mit schwerer Begleiterscheinung psychischer Enuresis & Inkontinenz.Egal ob auf Arbeit (Behindertenwerkstätten)Vollzeit 8-16:00 , in der Freizeit , beim Shopping , im Kino , usw. ,usw. die ständige Angst das es wieder passiert,das es jemand merken könne egal wo ich bin & mal ehrlich in der Öffentlichkeit findet Man/n , Frau auch keine öffentlichen Toilletten .
Seit ich weis das es Windeln für Erwachsene gibt bin ich etwas beruhiegter ,aber auch da stellt sich mir nun ständig die panische Frage was wenn ma`meine Windeln sieht , mich deshalb auslacht ( unsensieble Idioten gibt`s ja LEIDER mehr als genug!) jetzt werden viele denken was will der -da wo der arbeitet gibt`s garantiert genug Windelträger (nur ganz wenige:)grins!) naja wenigstens fühle ich mich nun trotz bleibender Panik & Angstzustände zumindest die Sicherheit das ich immer welche zum wechseln bei habe & ein paar schöne Forums für Windelträger hab ich auch gefunden so das ich unfreiwillig zum AB/DL wurde.
Suche Gleichgesinnte ab 20-egal wie alt zum aktiven Austausch weiblich bevorzugt uch zum realen Treffen & was sich sonst so ergibt.

Hinweis Admin: u.U. konkreten Personen zuschreibbare Angaben (z.B. Realnamen, konkrete Zeitangaben u.dgl.) wurden aus dem Beitrag entfernt. Bitte lesen Sie die Benutzungsregeln / Netiquette des PT-Forums hinsichtlich unserer Bemühungen betr. Anonymität. Danke.

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
männlich/male
Beiträge: 827

Beitrag Di., 22.11.2016, 11:58

Hallo traumandi,

Ziel dieses Forums ist es weniger, dass Betroffene Treffen arrangieren, sondern die Unterstützung auf dem Weg zur Verbesserung oder Behebung psychischer Probleme!

Was Sie beschreiben, ist die Angst, ungewollt zu urinieren bzw. den Harndrang nicht kontrollieren zu können, Enurophobie.
Dies ist ein psychisches Problem im Grenzbereich von Angst- und Zwangsstörungen, welches mithilfe von Psychotherapie gut behandelbar ist. Sie brauchen also nicht als 40-Jähriger bis ans Ende Ihres Lebens mit Windeln herumzulaufen, sondern können daran arbeiten, wenn Sie es sich wert sind...

Empfehlen würde ich Ihnen allerdings, sich gleich von vornherein an einen Psychotherapeuten zu wenden, der Erfahrung mit der Behandlung Ihres Leidens oder zumindest mit der Behandlung von Angststörungen, idealerweise auch mit Zwangsgedanken hat (häufig sind diesbezüglich Betroffene von "allgemeinen" Behandlern aus dem Beratungs- und Therapiebereich enttäuscht, da keine nachhaltige Verbesserung erreichbar war). Danach müssen Sie dann einige Monate lang wirklich dranbleiben, aber aus praktischer Erfahrung mit betroffenen KlientInnen kann ich sagen: es zahlt sich aus, und dauerhafte Beschwerdefreiheit ist erreichbar.

Ein Artikel von mir zu diesem Thema ist hier verfügbar.

Freundliche Grüße und alles Gute,
Richard L. Fellner


Intersitium
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weiblich/female, 20
Beiträge: 1

Beitrag So., 16.01.2022, 21:09

Hallo liebes Forum,
ich heiße Jenny und bin 20 Jahre jung. Ich leide seit ca. 5 Jahren an der Angst sich einzunässen und auch die Kontrolle über den Schließmuskel zu verlieren.

Alles hat mit deiner 3 Stündigen Busfahrt mit der Schule angefangen. Ich musste dringend groß auf die Toilette und ich wusste nicht wann wir das nächste Mal anhalten werden. Es ist zum Glück nichts passiert und danach war auch alles in Ordnung. Ein Jahr später fand wieder so ein Ausflug statt und auf einmal hatte ich panische Angst auf das Klo zu müssen.

Nach diesem Ausflug wurde es immer schlimmer und inzwischen habe ich in jeder Situation Angst in der ich nicht sofort auf das Klo kann. Am Anfang hatte ich nur Angst davor mir ein zu pinkeln. Inzwischen ist meine größte Angst plötzlich Durchfall zu haben und nicht auf das Klo zu können. Vor allem in den letzten 2 Jahren ist es sehr stark geworden. Ich habe auch angefangen sehr wenig zu essen und zu trinken. Oftmals nur, wenn ich zu Hause bin und nirgends hinmuss. Oft esse ich erst etwas abends. Dadurch ist mein Gewicht auch stark gesunken.

Ich gehe nur noch selten raus und das auch nur, wenn ich es muss. Jeder Gang nach draußen löst meine Angst aus. Selbst wenn ich nur für 5 Minuten den Müll rausbringen möchte, malen sich meine Gedanken die schlimmsten Dinge aus.
Ich habe mich körperlich untersuchen lassen und da ist alles in bester Ordnung. Auch befinde ich mich inzwischen seit einem Jahr in einer Psychotherapie. Aber bis jetzt ist es noch nicht besser geworden und ich habe oft den Gedanken in eine Klinik zu gehen, aber dies verwerfe ich oft wieder.

Mein Freund weis darüber Bescheid und unterstützt mich liebevoll und auch meine Eltern. Und wenn er bei mir ist geht es mir auch besser, aber auch nicht so gut als dass ich mich entspannen könnte.
Ich möchte mich gern darüber austauschen ob ich allein damit bin oder ob es noch andere gibt denen es auch so geht wie mir. Habt Ihr Lösungen oder Ideen für mich?

LG Jenny

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candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15212

Beitrag So., 16.01.2022, 21:50

Hallo!
Intersitium hat geschrieben: So., 16.01.2022, 21:09 Auch befinde ich mich inzwischen seit einem Jahr in einer Psychotherapie. Aber bis jetzt ist es noch nicht besser geworden
Das finde ich echt schade, dass nach einem Jahr noch nichts passiert ist. Ich hatte das Problem ähnlich und konnte das ganz gut in den Griff bekommen innerhalb weniger Wochen.

Weiß dein Therapeut denn davon?

LG candle
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Lillern
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 26
Beiträge: 534

Beitrag So., 16.01.2022, 22:09

Hallo Jenny,

ich hatte selbst mal eine Phase, in der ich auf einmal total Angst hatte pinkeln zu müssen während ich unterwegs bin, und es keine Toilette in der Nähe gibt. Generell habe ich eine Therapie angefangen, wegen Panikattacken, und konnte somit auch unabhängig davon nicht mehr wirklich raus gehen.

Was die Panikattacken betrifft habe ich selbst gemerkt, und auch mein Therapeut hat es mir so gesagt, dass es nicht besser werden wird, wenn ich nicht raus gehe, und immer wieder raus gehe. Machst du eine Verhaltenstherapie, bzw. macht ihr Exposition?
Ich habe es damals "alleine" gemacht, oder mit meinem Partner bspw. Es hat zwar geholfen in der Therapie auch darüber zu sprechen wieso ich nun Angst habe, und wovor genau usw., aber ich musste wirklich einfach nur wieder mehr raus gehen. (Also ganz so einfach ist es natürlich nicht, und es ist noch nicht perfekt, aber viel viel viel besser als vor einem Jahr).

Während der Angststörung kam dann eben auch diese Phase mit der Angst, auf Toilette zu müssen irgendwo draußen. Also bin ich mit meinem Freund los gegangen, habe super viel getrunken, und musste dann auch recht dringend pinkeln :lol: Horrorszenario also inszeniert, und dann in der Situation geschaut, was mache ich jetzt, und bin dann eben in ein abgelegenes Gebüsch gerannt. Und tatsächlich, ist es danach eigentlich fast von selbst verschwunden. Das klingt nun evtl. nach einer etwas komischen Vorgehensweise. Aber ich würde das vielleicht wirklich einfach versuchen zu üben...raus gehen, schauen wie es dir geht, aber eben in ganz kleinen Schritten. Erstmal nah am Haus bleiben usw., und in der Situation merken selbst wenn, was soll großartiges passieren...

Es wirkt so unvorstellbar, aber mit der Zeit verändern sich diese Gedanken auch wieder :anonym:

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Gespensterkind
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 33
Beiträge: 1454

Beitrag Mo., 17.01.2022, 06:36

Ich frage mich tatsächlich, was ihr in der Therapie macht. Das klingt für mich tatsächlich auch sehr nach Angst- und Panikstörung und die kann man eigentlich vor allem mit VT ganz gut behandeln und in den Griff bekommen. Und in der Regel gibt es da ein abgestuftes Vorgehen, was auch Dein Therapeut mit Dir besprechen sollte. Nur sprechen hilft in der Situation eher wenig.

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