Stundenkontingent Verhaltenstherapie
Stundenkontingent Verhaltenstherapie
Hallo zusammen,
ich bin neu hier, lese aber schon eine ganze Weile mit und möchte euch gerne ein paar Frage stellen, die ich so für mich noch nicht klären konnte.
Ich war noch nie in psychologischer Betreuung und habe vor kurzem eine VT begonnen.
Auslöser war eine ziemlich intensive Prüfungszeit eines eh schon stressigen Studiums, Job, Überarbeitung, Schlafmangel und in dessen Folge die komplette Kapitulation von Psyche und Körper - es ging quasi gar nichts mehr.
Mein Hausarzt schrieb mich längere Zeit krank (Panikstörung, Anpassungsstörung, depressive Episode), verschrieb mir Medikamente zum "runter kommen" und schickte mit einem "dringend"-Verweis zum Psychotherapeuten.
Anscheinend hatte ich unverschämtes Glück und habe mit wenigen Anrufen direkt zeitnahe Termine bei 2 Therapeuten bekommen und auch einen gefunden, wo das Bauchgefühl sofort stimmte.
Ich habe ihm dann in der ersten Probesitzung erzählt warum ich da bin (also das, was ich oben schon schrieb) und in den folgenden 3 Probesitzungen haben wir biographische Sachen besprochen.
So richtig hatte ich mich da aber noch nicht geöffnet - also nur "Auslöser" geschildert, aber die möglichen "Ursachen" eher verschwiegen.
Zum einen war mir selbst nicht klar, dass da ein Zusammenhang besteht (so alá "was hat das eine mit dem anderen zu tun"), aber auch weil es Themen waren, die ich jahrelang fein säuberlich in die Tonne getreten und verdrängt hatte
Jedenfalls bekam ich nach der 4.Probesitzung den Konsiliarbericht mit und die Diagnose "akute Belastungsreaktion". Von der Krankenkasse wurde eine Kurzzeittherapie mit 25 Sitzungen bewilligt.
Nach einigen Therapiesitzungen ist mir jetzt klar, dass mein eigentliches Problem ein ganz anderes ist. Ich habe das mit dem Studieren/Arbeiten so extrem übertrieben, um von meinen eigentlichen Problemen abgelenkt zu sein und um meinen Ängsten gerecht zu werden.
Meine eigentlichen Themen sind aber: schwierige Familiensituation in Kindheit/Jugend, fehlende Beziehung zu den Eltern, zeitiger Kontaktabbruch zur gesamten Familie, Missbrauch, Bindungsstörung - ich stehe quasi völlig allein da.
Vermutlich "schleppe" ich mich dadurch schon seit meiner Jugend mit Depressionen durchs Leben und habe erst jetzt die Möglichkeit einiges aufzuarbeiten.
Ich kann mir unmöglich vorstellen, dass wir diese Themen in 25 Sitzungen erfolgreich bearbeitet bekommen und ich habe jetzt schon eine ungeheure Angst davor "halbtherapiert" entlassen zu werden. Die Sitzungen sind teilweise hart, aber die Therapie hilft mir sehr und ich kann gut mit dem Therapeuten arbeiten
Ich fühle mich jedoch unter Druck gesetzt, weil ich gefühlsmäßig noch nicht bereit bin bestimmte Themen anzusprechen und das eigentliche Ausmaß zu offenbaren.
Wie handhabt ihr das ?
Wart ihr auch in der Situation, dass sich eure Probleme anders dargestellt haben, als eigentlich angenommen ?
Habt ihr bestimmte Themen auch erst "später" zur Sprache gebracht ?
Ist es Standard, dass von vorn herein "nur" 25 Sitzungen beantragt werden ?
Wie wahrscheinlich ist eine erfolgreiche Verlängerung und wann wird diese beschlossen ?
Zu welchem Zeitpunkt werden eigentlich zuverlässige Diagnosen gestellt ?
Vielen Dank schonmal für´s lesen
ich bin neu hier, lese aber schon eine ganze Weile mit und möchte euch gerne ein paar Frage stellen, die ich so für mich noch nicht klären konnte.
Ich war noch nie in psychologischer Betreuung und habe vor kurzem eine VT begonnen.
Auslöser war eine ziemlich intensive Prüfungszeit eines eh schon stressigen Studiums, Job, Überarbeitung, Schlafmangel und in dessen Folge die komplette Kapitulation von Psyche und Körper - es ging quasi gar nichts mehr.
Mein Hausarzt schrieb mich längere Zeit krank (Panikstörung, Anpassungsstörung, depressive Episode), verschrieb mir Medikamente zum "runter kommen" und schickte mit einem "dringend"-Verweis zum Psychotherapeuten.
Anscheinend hatte ich unverschämtes Glück und habe mit wenigen Anrufen direkt zeitnahe Termine bei 2 Therapeuten bekommen und auch einen gefunden, wo das Bauchgefühl sofort stimmte.
Ich habe ihm dann in der ersten Probesitzung erzählt warum ich da bin (also das, was ich oben schon schrieb) und in den folgenden 3 Probesitzungen haben wir biographische Sachen besprochen.
So richtig hatte ich mich da aber noch nicht geöffnet - also nur "Auslöser" geschildert, aber die möglichen "Ursachen" eher verschwiegen.
Zum einen war mir selbst nicht klar, dass da ein Zusammenhang besteht (so alá "was hat das eine mit dem anderen zu tun"), aber auch weil es Themen waren, die ich jahrelang fein säuberlich in die Tonne getreten und verdrängt hatte
Jedenfalls bekam ich nach der 4.Probesitzung den Konsiliarbericht mit und die Diagnose "akute Belastungsreaktion". Von der Krankenkasse wurde eine Kurzzeittherapie mit 25 Sitzungen bewilligt.
Nach einigen Therapiesitzungen ist mir jetzt klar, dass mein eigentliches Problem ein ganz anderes ist. Ich habe das mit dem Studieren/Arbeiten so extrem übertrieben, um von meinen eigentlichen Problemen abgelenkt zu sein und um meinen Ängsten gerecht zu werden.
Meine eigentlichen Themen sind aber: schwierige Familiensituation in Kindheit/Jugend, fehlende Beziehung zu den Eltern, zeitiger Kontaktabbruch zur gesamten Familie, Missbrauch, Bindungsstörung - ich stehe quasi völlig allein da.
Vermutlich "schleppe" ich mich dadurch schon seit meiner Jugend mit Depressionen durchs Leben und habe erst jetzt die Möglichkeit einiges aufzuarbeiten.
Ich kann mir unmöglich vorstellen, dass wir diese Themen in 25 Sitzungen erfolgreich bearbeitet bekommen und ich habe jetzt schon eine ungeheure Angst davor "halbtherapiert" entlassen zu werden. Die Sitzungen sind teilweise hart, aber die Therapie hilft mir sehr und ich kann gut mit dem Therapeuten arbeiten
Ich fühle mich jedoch unter Druck gesetzt, weil ich gefühlsmäßig noch nicht bereit bin bestimmte Themen anzusprechen und das eigentliche Ausmaß zu offenbaren.
Wie handhabt ihr das ?
Wart ihr auch in der Situation, dass sich eure Probleme anders dargestellt haben, als eigentlich angenommen ?
Habt ihr bestimmte Themen auch erst "später" zur Sprache gebracht ?
Ist es Standard, dass von vorn herein "nur" 25 Sitzungen beantragt werden ?
Wie wahrscheinlich ist eine erfolgreiche Verlängerung und wann wird diese beschlossen ?
Zu welchem Zeitpunkt werden eigentlich zuverlässige Diagnosen gestellt ?
Vielen Dank schonmal für´s lesen
- Werbung
Maximalkontigent bei einer VT sind 80 Stunden. In Ausnahmefällen wird auch mal mehr bewilligt. Es ist ziemlich üblich das erst mal eine Kurzzeittherapie von 25 Stunden bewilligt wird. Wenn es sich um einen sehr erfahrenen Therapeuten handelt ist er oft auch bei 25 Stunden schon von der Gutachterpflicht befreit.
Normalerweise werden dann in 20iger Schritten Verlängerungsanträge gestellt, wenn nötig.
Eine Diagnose gibt es ab dem ersten Antrag, denn wegen irgendwas muss es ja bewilligt werden. Das bedeutet aber nicht das Diagnosen unveränderlich sind.
Das sind aber eigentlich alles organisatorische Dinge die du direkt mit deinem Therapeuten besprechen kannst. Dafür gibt es die probatorischen Sitzungen u.a.ja.
Und nicht verunsichern lassen was die Therapieform angeht. Hier wird höchstwahrscheinlich bald einer postulieren das VT zu oberflächlich bei (selbstdiagnostizierten) Bindungsstörungen, oder was auch immer, sei und man in anderen Therapieformen mehr Stunden bekommen kann. Quantität ist aber nicht gleich Qualität.
Wichtig ist das du für dich eine gute therapeutische Beziehung zu deinem Therapeuten aufbauen kannst.
Normalerweise werden dann in 20iger Schritten Verlängerungsanträge gestellt, wenn nötig.
Eine Diagnose gibt es ab dem ersten Antrag, denn wegen irgendwas muss es ja bewilligt werden. Das bedeutet aber nicht das Diagnosen unveränderlich sind.
Das sind aber eigentlich alles organisatorische Dinge die du direkt mit deinem Therapeuten besprechen kannst. Dafür gibt es die probatorischen Sitzungen u.a.ja.
Und nicht verunsichern lassen was die Therapieform angeht. Hier wird höchstwahrscheinlich bald einer postulieren das VT zu oberflächlich bei (selbstdiagnostizierten) Bindungsstörungen, oder was auch immer, sei und man in anderen Therapieformen mehr Stunden bekommen kann. Quantität ist aber nicht gleich Qualität.
Wichtig ist das du für dich eine gute therapeutische Beziehung zu deinem Therapeuten aufbauen kannst.
After all this time ? Always.
Hallo, entropie,
das, was du beschreibst, kommt wohl häufig vor. Man denkt, man habe ein kleines akutes Problem, das man innerhalb von wenigen Stunden klären kann, und auf einmal entblättert sich vor einem ein großes menschliches Drama, womit man nie gerechnet hätte, weil man das vorher gut verdrängen konnte. Die meisten Therapiepatienten wollen, wenn sie zum ersten Mal eine Therapie machen, schnell wieder weg, weil sie ja denken, sie kommen nur wegen dieses Problems - und ansonsten sei ja alles in Ordnung. So haben sie sich ja ihr Leben eingerichtet, und eine längere Therapie, in der sich so viel zeigt, was sich bisher nie zeigen durfte, bringt ja immer auch ein gewisses Risiko mit sich: Veränderungen könnten die Partnerschaft, den Beruf, die Freundschaften, die Beziehung zu den Eltern auf den Kopf stellen - kein Wunder, dass sich darauf zunächst niemand einlassen mag...
Es ist gut, finde ich, dass du nun erkennst, dass es mit ein paar Stunden nicht getan sein wird. Es ist auch für Therapeuten nicht selten, dass sie nach ein paar Stunden feststellen, dass der zunächst aufgstellte "Plan" nicht sinnvoll ist. WAS danach passiert, könnt ihr gemeinsam besprechen: Wenn die Therapie dir hilft, dann liegt es ja nahe, diese zu verlängern. Das wird auch dein Therapeut sicher befürworten - allerdings ist dann eben nach 80 Stunden Schluss. Es sei denn, du bist in der Lage, weitere Stunden privat zu zahlen, oder aber dein Therapeut ist ein sehr engagierter, der sich "traut", weitere Stunden zu beantragen, ohne die berühmten "zwei Jahre" abzuwarten, in denen (angeblich) keine weitere Therapie bewilligt wird.
80 Stunden entsprechen üblicherweise 2 Jahren. Das ist nicht wenig, aber üppig viel ist es auch nicht. Es wäre daher wichtig, um nicht später vor dem von dir befürchteten Chaos zu stehen, dass ihr gemeinsam überlegt, welche Ziele erreicht werden sollen - und ob das innerhalb von 2 Jahren bzw. 80 Stunden möglich ist. Und es ist wichtig, dass ihr dabei ehrlich seid und nicht mit einem "wir fangen erst mal an und dann schauen wir mal" vorgeht, denn dann kann das, was du befürchtest, tatsächlich eintreten.
Du kannst, darfst, sollst dir also überlegen, was du genau erreichen möchtest. Und dann solltest du ihn fragen, ob und wie er das mit dir erreichen kann: Eine Bindungsstörung hebt man nicht innerhalb von 80 Stunden auf; man kann aber natürlich trotzdem daran arbeiten. Wenn ihr ein gutes Team seid und es keine Missverständnisse in Bezug auf Erwartungen, Hoffnungen und Ressourcen gibt, dann ist das sicher eine gute Voraussetzung.
Wenn du sexuell missbraucht wurdest, kannst du einen Antrag beim Fonds "sexueller Missbrauch" stellen und von dort viele weitere Stunden bezahlt bekommen; allerdings musst du ein Jahr (eher mehr) auf einen Bescheid warten und dir also vorher überlegen, ob das unter diesen Umständen eine sinnvolle Alternative wäre. Wichtig ist nur, dass du nicht mit unrealistischen Hoffnungen rangehst an die Therapie und dass die Begrenzungen, die es nun einmal gibt, klar sind.
Zum Druck: Darüber solltest du mit ihm sprechen: Druck (ob real oder "nur" empfunden) trägt nicht dazu bei, sich wirklich öffnen zu können.
das, was du beschreibst, kommt wohl häufig vor. Man denkt, man habe ein kleines akutes Problem, das man innerhalb von wenigen Stunden klären kann, und auf einmal entblättert sich vor einem ein großes menschliches Drama, womit man nie gerechnet hätte, weil man das vorher gut verdrängen konnte. Die meisten Therapiepatienten wollen, wenn sie zum ersten Mal eine Therapie machen, schnell wieder weg, weil sie ja denken, sie kommen nur wegen dieses Problems - und ansonsten sei ja alles in Ordnung. So haben sie sich ja ihr Leben eingerichtet, und eine längere Therapie, in der sich so viel zeigt, was sich bisher nie zeigen durfte, bringt ja immer auch ein gewisses Risiko mit sich: Veränderungen könnten die Partnerschaft, den Beruf, die Freundschaften, die Beziehung zu den Eltern auf den Kopf stellen - kein Wunder, dass sich darauf zunächst niemand einlassen mag...
Es ist gut, finde ich, dass du nun erkennst, dass es mit ein paar Stunden nicht getan sein wird. Es ist auch für Therapeuten nicht selten, dass sie nach ein paar Stunden feststellen, dass der zunächst aufgstellte "Plan" nicht sinnvoll ist. WAS danach passiert, könnt ihr gemeinsam besprechen: Wenn die Therapie dir hilft, dann liegt es ja nahe, diese zu verlängern. Das wird auch dein Therapeut sicher befürworten - allerdings ist dann eben nach 80 Stunden Schluss. Es sei denn, du bist in der Lage, weitere Stunden privat zu zahlen, oder aber dein Therapeut ist ein sehr engagierter, der sich "traut", weitere Stunden zu beantragen, ohne die berühmten "zwei Jahre" abzuwarten, in denen (angeblich) keine weitere Therapie bewilligt wird.
80 Stunden entsprechen üblicherweise 2 Jahren. Das ist nicht wenig, aber üppig viel ist es auch nicht. Es wäre daher wichtig, um nicht später vor dem von dir befürchteten Chaos zu stehen, dass ihr gemeinsam überlegt, welche Ziele erreicht werden sollen - und ob das innerhalb von 2 Jahren bzw. 80 Stunden möglich ist. Und es ist wichtig, dass ihr dabei ehrlich seid und nicht mit einem "wir fangen erst mal an und dann schauen wir mal" vorgeht, denn dann kann das, was du befürchtest, tatsächlich eintreten.
Du kannst, darfst, sollst dir also überlegen, was du genau erreichen möchtest. Und dann solltest du ihn fragen, ob und wie er das mit dir erreichen kann: Eine Bindungsstörung hebt man nicht innerhalb von 80 Stunden auf; man kann aber natürlich trotzdem daran arbeiten. Wenn ihr ein gutes Team seid und es keine Missverständnisse in Bezug auf Erwartungen, Hoffnungen und Ressourcen gibt, dann ist das sicher eine gute Voraussetzung.
Wenn du sexuell missbraucht wurdest, kannst du einen Antrag beim Fonds "sexueller Missbrauch" stellen und von dort viele weitere Stunden bezahlt bekommen; allerdings musst du ein Jahr (eher mehr) auf einen Bescheid warten und dir also vorher überlegen, ob das unter diesen Umständen eine sinnvolle Alternative wäre. Wichtig ist nur, dass du nicht mit unrealistischen Hoffnungen rangehst an die Therapie und dass die Begrenzungen, die es nun einmal gibt, klar sind.
Zum Druck: Darüber solltest du mit ihm sprechen: Druck (ob real oder "nur" empfunden) trägt nicht dazu bei, sich wirklich öffnen zu können.
Vielen Dank für eure Antworten ! Das hilft mir sehr die "üblichen" Abläufe zu durchblicken.
Deshalb empfand ich das "aber wir haben ja Zeit" meines Therapeuten auch eher als schwachen Trost.
Ich hatte eigentlich eine Überweisung zum "Facharzt für Psychotherapie" (gibt es sowas überhaupt ?) und gleichzeitig eine Visitenkarte für einen psychologischen Psychotherapeuten bekommen. An letzterem habe ich mich dann orientiert. Wer sagt einem denn normalerweise, welche Therapieform geeignet ist ?
Die Bindungsstörung hat mir der erste Therapeut bescheinigt. Er hatte sehr intensive (und anstrengende) Anamneseverfahren - von allein wäre ich da niemals drauf gekommen.
Die Bewilligung meiner Krankenkasse war bereits 2 Tage nach Antragsstellung da, ich glaube da war kein Gutachter involviert. Allerdings klang die Formulierung so, als seien die 25 Sitzungen "fix".kaja hat geschrieben:Maximalkontigent bei einer VT sind 80 Stunden. In Ausnahmefällen wird auch mal mehr bewilligt. Es ist ziemlich üblich das erst mal eine Kurzzeittherapie von 25 Stunden bewilligt wird. Wenn es sich um einen sehr erfahrenen Therapeuten handelt ist er oft auch bei 25 Stunden schon von der Gutachterpflicht befreit.
Deshalb empfand ich das "aber wir haben ja Zeit" meines Therapeuten auch eher als schwachen Trost.
Ist dies nicht eher eine Illusion nach 4-5 Sitzungen eine Diagnose zu stellen ? Ich habe mich noch nie vorher mit dem Thema beschäftigt, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass da viele Fehldiagnosen im Antrag stehen. In der "Körpermedizin" ist es ja auch nicht immer eindeutig, obwohl die Symptome deutlich besser sichtbar sind. Auf der anderen Seite scheint es aber auch egal zu sein, wenn eh kein Gutachter nötig ist.Normalerweise werden dann in 20iger Schritten Verlängerungsanträge gestellt, wenn nötig.
Eine Diagnose gibt es ab dem ersten Antrag, denn wegen irgendwas muss es ja bewilligt werden. Das bedeutet aber nicht das Diagnosen unveränderlich sind.
Das sind aber eigentlich alles organisatorische Dinge die du direkt mit deinem Therapeuten besprechen kannst. Dafür gibt es die probatorischen Sitzungen u.a.ja.
Ich muss ehrlich gestehen: als ich auf Therapeutensuche war, wusste ich noch nicht, dass es unterschiedliche Therapieformen gibt. Ich bin eher zufällig bei 2 Verhaltenstherapeuten gelandet.Und nicht verunsichern lassen was die Therapieform angeht. Hier wird höchstwahrscheinlich bald einer postulieren das VT zu oberflächlich bei (selbstdiagnostizierten) Bindungsstörungen, oder was auch immer, sei und man in anderen Therapieformen mehr Stunden bekommen kann. Quantität ist aber nicht gleich Qualität.
Wichtig ist das du für dich eine gute therapeutische Beziehung zu deinem Therapeuten aufbauen kannst.
Ich hatte eigentlich eine Überweisung zum "Facharzt für Psychotherapie" (gibt es sowas überhaupt ?) und gleichzeitig eine Visitenkarte für einen psychologischen Psychotherapeuten bekommen. An letzterem habe ich mich dann orientiert. Wer sagt einem denn normalerweise, welche Therapieform geeignet ist ?
Die Bindungsstörung hat mir der erste Therapeut bescheinigt. Er hatte sehr intensive (und anstrengende) Anamneseverfahren - von allein wäre ich da niemals drauf gekommen.
- Werbung
Hallo isabe,Hallo, entropie,
das, was du beschreibst, kommt wohl häufig vor. Man denkt, man habe ein kleines akutes Problem, das man innerhalb von wenigen Stunden klären kann, und auf einmal entblättert sich vor einem ein großes menschliches Drama, womit man nie gerechnet hätte, weil man das vorher gut verdrängen konnte.
ja so ähnlich war es wohl Ich habe einige Wochen und Therapeutengespräche gebraucht, um überhaupt zu verstehen "was los oder nicht los" ist. Vom psychologischen Dienst der Uni bekommt man eine plötzliche Prüfungsangst angehängt und der Amtsarzt rät zu "mehr Egoismus und selbstbestimmtem Leben" - da weiß man nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll.
ging mir auch so. Ich habe beim ersten Therapeuten 5 Probesitzungen absolviert und schon nach der 3. hatte ich diese "Fluchtambitionen". Ich habe mich ziemlich "pathologisiert" gefühlt und dachte nur noch "ach du Schande" - seine Einschätzungen haben mir Angst gemacht und ich hatte den Rest des Tages massives Herzrasen deswegen.Die meisten Therapiepatienten wollen, wenn sie zum ersten Mal eine Therapie machen, schnell wieder weg, weil sie ja denken, sie kommen nur wegen dieses Problems - und ansonsten sei ja alles in Ordnung.
Ich bin zum Glück nicht bei diesem Therapeuten geblieben, das hatte zwar andere Gründe, aber seine Worte klingen mir immer noch in den Ohren.
kein Wunder, dass sich darauf zunächst niemand einlassen mag...
Ja, kann ich zunächst auch verstehen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ohne diesen ganz tiefen Krisenfall jemals zum Therapeuten gegangen wäre - schließlich lernt man mit der Zeit seine Leiden zu ertragen oder anders zu kompensieren.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den Fall als Fluch oder Seegen einstufen sollte.
Im Moment fällt es mir noch schwer diese Ziele überhaupt zu formulieren, weil ich noch sehr im "ich kann das alles ertragen - irgendwie" -Modus bin. Ich bin ein Löwe, ich will mit dem Kopf durch die Wand und bin bereit dafür einen großen Leidensdruck in Kauf zu nehmen. Ich weiß, dass das Schwachsinn ist und JETZT der Zeitpunkt ist dieses Verhalten abzulegen, aber es fällt mir schwer.80 Stunden entsprechen üblicherweise 2 Jahren. Das ist nicht wenig, aber üppig viel ist es auch nicht. Es wäre daher wichtig, um nicht später vor dem von dir befürchteten Chaos zu stehen, dass ihr gemeinsam überlegt, welche Ziele erreicht werden sollen - und ob das innerhalb von 2 Jahren bzw. 80 Stunden möglich ist. Und es ist wichtig, dass ihr dabei ehrlich seid und nicht mit einem "wir fangen erst mal an und dann schauen wir mal" vorgeht, denn dann kann das, was du befürchtest, tatsächlich eintreten.
Man könnte auch sagen, dass die Therapie im Moment irgendwie eine Art "Mittel zum Zweck" darstellt.
Ja, er hatte beim letzten Mal auch sowas angedeutet - ich soll ihm ein Zeichen geben an was wir arbeiten wollen und was mir wichtig ist. Jetzt wo ich weiß, dass 25 Sitzungen nicht unbedingt das Maximum sind, werde ich das nochmal überdenken.Du kannst, darfst, sollst dir also überlegen, was du genau erreichen möchtest. Und dann solltest du ihn fragen, ob und wie er das mit dir erreichen kann: Eine Bindungsstörung hebt man nicht innerhalb von 80 Stunden auf; man kann aber natürlich trotzdem daran arbeiten. Wenn ihr ein gutes Team seid und es keine Missverständnisse in Bezug auf Erwartungen, Hoffnungen und Ressourcen gibt, dann ist das sicher eine gute Voraussetzung.
Mit der Zeit im Nacken traut man sich ja kaum überhaupt Erwartungen zu haben.
Wenn du sexuell missbraucht wurdest, kannst du einen Antrag beim Fonds "sexueller Missbrauch" stellen und von dort viele weitere Stunden bezahlt bekommen; allerdings musst du ein Jahr (eher mehr) auf einen Bescheid warten und dir also vorher überlegen, ob das unter diesen Umständen eine sinnvolle Alternative wäre. Wichtig ist nur, dass du nicht mit unrealistischen Hoffnungen rangehst an die Therapie und dass die Begrenzungen, die es nun einmal gibt, klar sind.
Danke für den Hinweis ! Ich sehe, es gibt doch mehr Möglichkeiten, als ich dachte.
Mein Ziel ist sicher keine Dauertherapie oder eine Abhängigkeit vom Therapeuten, von der ich hier im Forum so oft gelesen habe. Ich möchte nur genug Zeit haben, um meine Probleme ohne Zeitdruck angehen zu können. Es "lohnt" sich für mich nur diese Probleme ans Tageslicht zu holen, wenn auch die Zeit für eine Auseinandersetzung da ist. Ich hoffe ihr versteht, was ich damit sagen möchte
-
- Forums-Gruftie
- , 31
- Beiträge: 992
Es gibt sowieso keine kassenfinanzierte Dauertherapie, also keine Sorge. Eine Abhängigkeit hat nichts damit zu tun, ob du 25 h oder 100 hast, das kommt auf deinen Charakter an und ob du dazu eine Tendenz hast oder nicht.
Bei mir ging es auch mit Prüfungsangst los und Panikattacken während der Prüfungen. Erst nach vielen h kam raus, dass da was sehr viel größeres dahinter stand. Viel Erfolg
Bei mir ging es auch mit Prüfungsangst los und Panikattacken während der Prüfungen. Erst nach vielen h kam raus, dass da was sehr viel größeres dahinter stand. Viel Erfolg
-
- Helferlein
- , 30
- Beiträge: 120
Ich kann dich beruhigen. Es ist normal, dass man zunächst die Kurzzeittherapie beantragt, denn gerade bei einer akuten Belastungsreaktion macht das den Weg frei, zügig mit der Therapie zu beginnen. Denn in der Regel braucht es dazu keinen Bericht an den Gutachter. So ein Bericht nimmt oft Stunden in Anspruch und benötigt nicht selten mehrere probatorische Sitzungen, da,it sich der Therapeut ein umfangreiches Bild von dir machen kann. Vielleicht ahnte er auch, dass da mehr ist und hat den Weg der Kurzzeittherapie ohne umfangreiche Begründung gewählt, da er sich das offen lassen wollte, wenn er mehr über dich erfahren kann. Und die Bewilligung geht auch sehr schnell bei einer Kurzzeittherapie, was nochmal dafür spricht, diesen Weg zu gehen.
Ich hatte bei meinem Therapeuten zunächst auch Bedenken, dass er im Zweifelsfall nicht verlängern würde, denn er hat dies sogar zu Beginn so signalisiert. Aber mittlerweile ist das kein Problem, denn die Themen sind auch bei mir umfangreicher geworden und die 25 Stinden werden nicht reichen. Wenn es so kommt, wird ein professioneller Therapeut hier richtig handeln. Natürlich kannst du, wenn 10-12 Sitzungen vorbei sind, mal nachfragen. Soweit ich weiß, muss der Verlängerungsanstrag bis zu 20. Sitzung erfolgen.
Aber: das muss nicht so kommen! 25 Stunden sind eine ganze Menge und manchmal passieren in der Therapie Dinge, mit denen man nicht gerechnet hätte und plötzlich fühlt man sich ganz schnell besser. In den letzten Sitzungen bin ich emotional durch die Hölle gegangen und habe mich schon als Dauerpatient gesehen. Nun fühle ich mich aber deutlich leichter und klarer, ich erkenne und reflektiere mich selbst, finde sogar eigene Lösungsansätze für Situationen, in denen ich früher überfordert war. Jetzt denke ich, dass ich die Verlängerung womöglich gar nicht benötige bzw. gar nicht ausschöpfen werde. Und das obwohl ich auch am Anfang so eine Panik hatte wegen der Stunden! Will damit sagen: wieviele Stunden bei welchen Problemen notwendig sind, hängt ganz von dir persönlich ab und das lässt sich im Moment schlecht einschätzen.
Der Therapeut wird auch nicht schneller oder langsamer vorgehen, je nachdem, wieviele Stunden noch übrig sind. Den Druck kannst du dir schon einmal nehmen. Es ist ein Trugschluss zu denken, dass man bei einer Langzeittherapie "genauer" behandelt wird. Mein Rat wäre es, jetzt abzuwarten bis ein Teil der bewilligten Sitzungen vorbei sind und dann kannst du das Thema mal ansprechen, falls der Therapeut dies nicht schon von sich aus tun wird.
Ich hatte bei meinem Therapeuten zunächst auch Bedenken, dass er im Zweifelsfall nicht verlängern würde, denn er hat dies sogar zu Beginn so signalisiert. Aber mittlerweile ist das kein Problem, denn die Themen sind auch bei mir umfangreicher geworden und die 25 Stinden werden nicht reichen. Wenn es so kommt, wird ein professioneller Therapeut hier richtig handeln. Natürlich kannst du, wenn 10-12 Sitzungen vorbei sind, mal nachfragen. Soweit ich weiß, muss der Verlängerungsanstrag bis zu 20. Sitzung erfolgen.
Aber: das muss nicht so kommen! 25 Stunden sind eine ganze Menge und manchmal passieren in der Therapie Dinge, mit denen man nicht gerechnet hätte und plötzlich fühlt man sich ganz schnell besser. In den letzten Sitzungen bin ich emotional durch die Hölle gegangen und habe mich schon als Dauerpatient gesehen. Nun fühle ich mich aber deutlich leichter und klarer, ich erkenne und reflektiere mich selbst, finde sogar eigene Lösungsansätze für Situationen, in denen ich früher überfordert war. Jetzt denke ich, dass ich die Verlängerung womöglich gar nicht benötige bzw. gar nicht ausschöpfen werde. Und das obwohl ich auch am Anfang so eine Panik hatte wegen der Stunden! Will damit sagen: wieviele Stunden bei welchen Problemen notwendig sind, hängt ganz von dir persönlich ab und das lässt sich im Moment schlecht einschätzen.
Der Therapeut wird auch nicht schneller oder langsamer vorgehen, je nachdem, wieviele Stunden noch übrig sind. Den Druck kannst du dir schon einmal nehmen. Es ist ein Trugschluss zu denken, dass man bei einer Langzeittherapie "genauer" behandelt wird. Mein Rat wäre es, jetzt abzuwarten bis ein Teil der bewilligten Sitzungen vorbei sind und dann kannst du das Thema mal ansprechen, falls der Therapeut dies nicht schon von sich aus tun wird.
Jein.StatueOfFreedom hat geschrieben: Es ist ein Trugschluss zu denken, dass man bei einer Langzeittherapie "genauer" behandelt wird.
"Genauer" im wörtlichen Sinne wird man bei kürzeren Therapien behandelt, weil es wichtig ist, die richtigen Schwerpunkte zu setzen und weil man es sich nicht leisten kann, Zeit zu verlieren, sei es durch Unaufmerksamkeit oder durch Unachtsamkeit.
Man kann das mit einer Putzaktion vergleichen: Es ist durchaus möglich, innerhalb einer Stunde in einer Wohnung beachtliche Resultate zu erzielen (wenn unangekündigter Besuch kommt...): Vorausgesetzt, man weiß vorher, welche Ecken am schlimmsten aussehen und wie man diese behandeln muss. Klar ist, dass dabei aber keine Zeit bleibt, die Schränke auszuwischen oder die Lampen und Fenster zu putzen. Wenn man das auch gar nicht vorhat, wird man es auch nicht als Makel empfinden, wenn die Fenster eben nicht geputzt sind.
Wenn man Zeit hat, kann man sich tatsächlich mit einer Tasse Tee auf den Boden setzen und beim Aufräumen in alten Briefen nachlesen oder sich beim Betrachten alter Gegenstände an bestimmte Erlebnisse, die mit ihnen verbunden sind, erinnern. Wenn man so vorgeht, können Tage vergehen, bis man mit der Wohnung komplett fertig ist. Auch dabei wird man nicht ALLES schaffen, aber man muss nicht auf die Uhr sehen. Entsprechend kann man es sich erlauben, die Zeit nicht genau so zu nutzen, dass die Energie nur auf das Aufräumen verwendet wird. Vielleicht hat man dabei nach dem Aufräumen das Gefühl, nicht nur die Wohnung geputzt zu haben, sondern auch viel für sich selbst getan zu haben, indem man sich erinnert, sich von Dingen trennt oder ihnen einen neuen Platz in der Wohnung gibt usw.
Wie man sieht, handelt es sich um zwei verschiedene Ansätze. Und so, wie ich beim Aufräumen vorher wissen muss, was ich will, um nicht, wenn der Besuch klingelt, von einem Berg von Zetteln und Zeitungen umgeben zu sein, so muss ich auch in der Therapie - wenn nicht zu Beginn, so wenigstens immer mal zwischendurch - genau gucken, was ich eigentlich will, kann und brauche. Der Therapeut muss in der Lage sein, diese Fragen mit dem Patienten zu klären.
-
- Helferlein
- , 30
- Beiträge: 120
Sehe ich anders. Eine Therapie entwickelt sich mit dem Patienten/Klienten. Wenn zB das Thema Missbrauch auf den Tisch kommt, wird man nicht wegen der Bewilligung einer Kurzzeittherapie sagen, tja, Pech, das handeln wir jetzt aber ganz zügig ab. Und auch bei einer Langzeittherapie, die kassenfinanziert ist, wird sich ein Therapeut nicht alle Zeit der Welt lassen und eine Teetime-Kuschel-Therapie daraus machen, nur weil es geht. Eine Therapie wird beendet, wenn das Ziel erreicht ist und das ist laut der Kassenvereinigung so schnell und effizient und wirtschaftlich wie möglich zu erreichen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ich möchte davor warnen, die TE hier unnötig verrückt zu machen.
Ich möchte davor warnen, die TE hier unnötig verrückt zu machen.
Um ein Ziel zu erreichen, muss es erst mal formuliert werden. Wenn der Patient das nicht kann, O.K. Ein Therapeut kann das aber - sonst gibt's kein Geld. Und wenn sich dann herausstellt, dass das Ziel mit Therapieform X und Kontingent Y nicht erreicht wird, kann das Ziel nicht verfolgt werden oder es müssen andere Wege gefunden werden.
Es hilft wirklich niemandem, zu behaupten, es sei eigentlich egal, was man als Therapie macht, von wegen "irgendwann wird man schon fertig sein". Dass sich das für einige Patienten so anfühlen mag, ist klar.
Mit teatime-Kuscheln hat das nichts zu tun, dass es Therapien gibt, die länger dauern sollen, aber das kann man erst verstehen, wenn man es erlebt hat.
Zum Verrücktmachen: ist vielleicht eher deine eigene Angst? Es sind zwei verschiedene Ansätze, und einer ist nicht besser als der andere, nur weil er länger dauert. Aber nur weil es schwerfällt, das Längerdauern des Anderen zu akzeptieren, heißt es nicht, dass es dasselbe ist...
Es hilft wirklich niemandem, zu behaupten, es sei eigentlich egal, was man als Therapie macht, von wegen "irgendwann wird man schon fertig sein". Dass sich das für einige Patienten so anfühlen mag, ist klar.
Mit teatime-Kuscheln hat das nichts zu tun, dass es Therapien gibt, die länger dauern sollen, aber das kann man erst verstehen, wenn man es erlebt hat.
Zum Verrücktmachen: ist vielleicht eher deine eigene Angst? Es sind zwei verschiedene Ansätze, und einer ist nicht besser als der andere, nur weil er länger dauert. Aber nur weil es schwerfällt, das Längerdauern des Anderen zu akzeptieren, heißt es nicht, dass es dasselbe ist...
Liebe entropie,
jetzt ist leider eingetreten was ich befürchtet habe und die elende Diskussion um die Therapieformen ist in vollem Gang.
Um mal bei dir und deinen Befürchtungen zu bleiben :
Fakt ist du hast die VT gewählt und einen passenden Therapeuten gefunden. Im Rahmen deiner Möglichkeiten kannst du jetzt zum Beispiel mit deinem Therapeuten deine Befürchtungen und den Rahmen der Therapie besprechen. Wie du jetzt weißt ist eine Verlängerung möglich.
Eine Diagnose ist ein Verwaltungsakt. Um eine Therapie über die Krankenkasse finanziert zu bekommen, braucht es eine Diagnose mit Krankheitswert. Diese Diagnose wird natürlich im Antrag genannt. Was sich im Laufe der Therapie noch ergibt und inwiefern sich eine gestellte Diagnose noch ändern wird, ist eine ganz andere Sache.
Der Therapeut geht nicht davon aus das er nach 4 Stunden deine Probleme exakt kennt, es handelt sich wie gesagt um einen Verwaltungsakt.
Wie du ja auch schon von einigen anderen gehört hast, passiert es sehr häufig das sich im Laufe einer Therapie das andere Schwerpunkte ergeben. Deshalb gibt es u.a. die Option die Kurzzeittherapie in eine Langzeittherapie umzuwandeln. Ich denke die meisten Therapien sind zu Beginn als Kurzzeittherapie beantragt worden. Ich persönlich kenne kaum jemanden der (in der VT) direkt mit 40 Stunden gestartet ist.
Ich denke es ist wichtig das du deine Fragen mit dem Therapeuten klärst. Natürlich kann es hilfreich sein sich auch hier Input zu holen, aber da es um den Inhalt und Rahmen eurer therapeutischen Beziehung geht, wirst du das nur mit dem Betreffenden klären können.
Hier läufst du evtl. eher Gefahr noch zusätzlich verunsichert zu werden.
jetzt ist leider eingetreten was ich befürchtet habe und die elende Diskussion um die Therapieformen ist in vollem Gang.
Um mal bei dir und deinen Befürchtungen zu bleiben :
Fakt ist du hast die VT gewählt und einen passenden Therapeuten gefunden. Im Rahmen deiner Möglichkeiten kannst du jetzt zum Beispiel mit deinem Therapeuten deine Befürchtungen und den Rahmen der Therapie besprechen. Wie du jetzt weißt ist eine Verlängerung möglich.
Eine Diagnose ist ein Verwaltungsakt. Um eine Therapie über die Krankenkasse finanziert zu bekommen, braucht es eine Diagnose mit Krankheitswert. Diese Diagnose wird natürlich im Antrag genannt. Was sich im Laufe der Therapie noch ergibt und inwiefern sich eine gestellte Diagnose noch ändern wird, ist eine ganz andere Sache.
Der Therapeut geht nicht davon aus das er nach 4 Stunden deine Probleme exakt kennt, es handelt sich wie gesagt um einen Verwaltungsakt.
Wie du ja auch schon von einigen anderen gehört hast, passiert es sehr häufig das sich im Laufe einer Therapie das andere Schwerpunkte ergeben. Deshalb gibt es u.a. die Option die Kurzzeittherapie in eine Langzeittherapie umzuwandeln. Ich denke die meisten Therapien sind zu Beginn als Kurzzeittherapie beantragt worden. Ich persönlich kenne kaum jemanden der (in der VT) direkt mit 40 Stunden gestartet ist.
Ich denke es ist wichtig das du deine Fragen mit dem Therapeuten klärst. Natürlich kann es hilfreich sein sich auch hier Input zu holen, aber da es um den Inhalt und Rahmen eurer therapeutischen Beziehung geht, wirst du das nur mit dem Betreffenden klären können.
Hier läufst du evtl. eher Gefahr noch zusätzlich verunsichert zu werden.
After all this time ? Always.
Hallo ihr Lieben, ich bedanke mich für eure Antworten und Bemühungen. Das sind für mich sehr gute Ansätze, um meine Bedenken klein zu halten.
Ich hatte vorher noch nie in meinem Leben Panik gespürt - das war eine sehr grenzwertige Erfahrung.
Der 1. Therapeut, bei dem ich war meinte zu mir, dass es typisch wäre, dass psychische Probleme bei "Entwicklungsaufgaben" wie wichtigen Prüfungen, Schwangerschaft, Hochzeit etc. durchbrechen.
Ich war zu diesem Zeitpunkt völlig am Boden deshalb, weil es für mich "worst case" war - ich hätte mir nichts schlimmeres vorstellen können als diese Zwangspause.
Hallo statue,
danke für die Nachricht - es ist wirklich etwas beruhigender, wenn man mal von den "üblichen" Abläufen liest.
Ich glaube ich habe prinzipiell solche Tendenzen deswegen versuche ich da sehr genau drauf zu achten und es wenn möglich zu vermeiden .Speechless hat geschrieben:Es gibt sowieso keine kassenfinanzierte Dauertherapie, also keine Sorge. Eine Abhängigkeit hat nichts damit zu tun, ob du 25 h oder 100 hast, das kommt auf deinen Charakter an und ob du dazu eine Tendenz hast oder nicht.
Danke ! Hast du das mit der "Prüfungsfähigkeit" und den Panikattacken verhältnismäßig schnell wieder hinbekommen ?Speechless hat geschrieben:Bei mir ging es auch mit Prüfungsangst los und Panikattacken während der Prüfungen. Erst nach vielen h kam raus, dass da was sehr viel größeres dahinter stand. Viel Erfolg
Ich hatte vorher noch nie in meinem Leben Panik gespürt - das war eine sehr grenzwertige Erfahrung.
Der 1. Therapeut, bei dem ich war meinte zu mir, dass es typisch wäre, dass psychische Probleme bei "Entwicklungsaufgaben" wie wichtigen Prüfungen, Schwangerschaft, Hochzeit etc. durchbrechen.
Ich war zu diesem Zeitpunkt völlig am Boden deshalb, weil es für mich "worst case" war - ich hätte mir nichts schlimmeres vorstellen können als diese Zwangspause.
Hallo statue,
danke für die Nachricht - es ist wirklich etwas beruhigender, wenn man mal von den "üblichen" Abläufen liest.
Der erste Therapeut bei dem ich war (nur zu Probesitzungen) sagte noch vor Schilderung meiner Probleme, dass er prinzipiell nur Kurzzeittherapien anbietet, weil er ja seinem Versorgungsauftrag gerecht werden muss. sowas gibt es also auch - fand ich nicht sehr wohlwollend und irgendwie unkompetent.Ich hatte bei meinem Therapeuten zunächst auch Bedenken, dass er im Zweifelsfall nicht verlängern würde, denn er hat dies sogar zu Beginn so signalisiert. Aber mittlerweile ist das kein Problem, denn die Themen sind auch bei mir umfangreicher geworden und die 25 Stinden werden nicht reichen.
Ok, dann habe ich noch ein bisschen Luft bis dahin. Bis jetzt habe ich einen sehr professionellen Eindruck von ihm und hoffe, dass ich ihm auch im Bereich Verlängerungsnotwenigkeit ja/nein vertrauen kann.Wenn es so kommt, wird ein professioneller Therapeut hier richtig handeln. Natürlich kannst du, wenn 10-12 Sitzungen vorbei sind, mal nachfragen. Soweit ich weiß, muss der Verlängerungsanstrag bis zu 20. Sitzung erfolgen.
Interessant wie unterschiedlich das zu sein scheint - ich habe gefühlt das halbe Forum durchgelesen und eher so empfunden, dass es meist "zu wenige" Stunden sind Ich bin gespannt wie sich das bei mir entwickelt....Will damit sagen: wieviele Stunden bei welchen Problemen notwendig sind, hängt ganz von dir persönlich ab und das lässt sich im Moment schlecht einschätzen.
Hallo isabe,
deine Anekdote mit der Putzaktion ist wirklich sehr gelungen und mir einige Zeit im Kopf geblieben.
Mein Empfinden ist im Moment so: gefühlsmäßig würde ich natürlich gern auch die Schränke und Besteckschublade auswischen und die Fenster putzen - einfach, weil ich nicht gerne halbe Sachen mache. Mein Besuch hat auf den AB gesprochen, dass er zwischen 15 und 19uhr erscheint. Ich schwanke zwischen "nur die schlimmen Ecken" und "wenn schon, denn schon". Bei letzterem habe ich dann evtl. das Problem, dass ich doch vor dem befürchteten Chaos stehe.
Wie dem auch sei, ich habe denke ich verstanden, was du mir damit vermitteln möchtest und es macht wirklich Sinn. Ich muss da wahrscheinlich nochmal sehr genau drüber nachdenken.
Ich finde es allerdings utopisch Ziele zu formulieren wie "ich möchte endlich mit meiner Familie abschließen können" - gefühlsmäßig ist das mein oberstes Ziel, weil mich die Zwangsgedanken quälen. Mein Verstand aber weiß, dass Familie ein so fundamentales Thema ist, dass es mich mein Leben lang begleiten wird. Ich werde nahezu täglich damit konfrontiert, ziehe Parallelen, lebe in der Gefahr diesen Personen ungewollt zu begegnen etc.
Im Moment weiß ich noch nicht, wie ich z.B. dieses Ziel so "abspecken" kann, dass es auch realistisch und erreichbar für mich wird. Ich Moment lerne ich erst einmal überhaupt darüber zu reden. Ich muss da nochmal drüber nachdenken.
Klingt eigentlich plausibel. Ich frage mich jedoch, wie groß das Gefälle zwischen "Soll" und "Ist" ist.StatueOfFreedom hat geschrieben:Sehe ich anders. Eine Therapie entwickelt sich mit dem Patienten/Klienten. Wenn zB das Thema Missbrauch auf den Tisch kommt, wird man nicht wegen der Bewilligung einer Kurzzeittherapie sagen, tja, Pech, das handeln wir jetzt aber ganz zügig ab. Und auch bei einer Langzeittherapie, die kassenfinanziert ist, wird sich ein Therapeut nicht alle Zeit der Welt lassen und eine Teetime-Kuschel-Therapie daraus machen, nur weil es geht. Eine Therapie wird beendet, wenn das Ziel erreicht ist und das ist laut der Kassenvereinigung so schnell und effizient und wirtschaftlich wie möglich zu erreichen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ich möchte davor warnen, die TE hier unnötig verrückt zu machen.
Wie schon geschrieben war ich vorher bei einem Therapeuten, der von vorn herein nur Kurzzeittherapien anbietet.
Mein jetziger Therapeut ist eher von der langsamen Sorte glaube ich. Er erklärt viel, erläutert Anekdoten, ähnliche Fälle und malt zur Not auch mal etwas auf - das dauert natürlich.
Schon allein für die oberflächige Abhandlung der Familienkonstellation/-mitglieder haben wir 3-4 Sitzungen benötigt. Ok - ich komme aus einer ehemaligen Großfamilie, aber trotzdem ist mir schnell bewusst geworden, dass meine Themen 25 Sitzungen schnell sprengen können.
Hallo kaja,kaja hat geschrieben:Liebe entropie,
jetzt ist leider eingetreten was ich befürchtet habe und die elende Diskussion um die Therapieformen ist in vollem Gang.
danke für deine Antwort - ich bin mir jetzt gar nicht mehr sicher, ob ich die Diskussion überhaupt richtig verstanden habe. Ging es um Therapieformen (VT oder AT) oder ging es um die Therapielänge (Kurzzeit, Langzeit) innerhalb einer VT ?
Aber wie dem auch sei, du hast recht. Therapieform und Therapeut sind gewählt.
Im Moment traue ich mich noch nicht so recht zu diesem frühen Zeitpunkt meine Befürchtungen bezüglich der Dauer/Zeit zu äußern. Ich werde da jetzt erst einmal versuchen seiner Kompetenz und seinem Zeitmanagement zu vertrauen - so alá "er wird schon wissen was nötig und unnötig ist" .
Kann es sein, dass es nur in Deutschland so bürokratisch ist ? Wenn ich so die Erfahrungen aus der Schweiz lese, scheint es dort weniger problematisch zu sein eine längere Therapie zu absolvieren (wenn das nötig ist).Wie du ja auch schon von einigen anderen gehört hast, passiert es sehr häufig das sich im Laufe einer Therapie das andere Schwerpunkte ergeben. Deshalb gibt es u.a. die Option die Kurzzeittherapie in eine Langzeittherapie umzuwandeln. Ich denke die meisten Therapien sind zu Beginn als Kurzzeittherapie beantragt worden. Ich persönlich kenne kaum jemanden der (in der VT) direkt mit 40 Stunden gestartet ist.
Ich werde es in Zukunft versuchen . Bisher war unsere Kommunikation bezüglich der Therapie-Rahmenbedingungen eher wortlos eindeutig. Er hat mich nie gefragt, ob ich die Therapie bei ihm anfangen möchte und es war auch gar nicht nötig - irgendwie war es glasklar und auch angenehm so.Ich denke es ist wichtig das du deine Fragen mit dem Therapeuten klärst. Natürlich kann es hilfreich sein sich auch hier Input zu holen, aber da es um den Inhalt und Rahmen eurer therapeutischen Beziehung geht, wirst du das nur mit dem Betreffenden klären können.
-
- Helferlein
- , 30
- Beiträge: 120
Mein Therapeut hat zu Beginn auch so etwas gesagt bezüglich der Kurzzeittherapie, aber wie gesagt, häufig erscheint ein Problem zu Beginn auch nicht so groß, dass eine Langzeittherapie indiziert ist, gerade bei Personen, die ihr Leben scheinbar bisher im Griff hatten, so wie bei uns und scheinbar nur ein belastendes Ereignis zu hohem Leidensdruck führt. Es gibt Patienten, denen geht es schon nach wenigen Stunden wieder deutlich besser und finden ihre Kompetenzen wieder zurück und brauchen nicht einmal das Kontingent aus der Kurzzeittherapie. Wie gesagt, ein kompetenter Therapeut wird die Therapie deinen Bedürfnissen anpassen und du hast ja einen guten Eindruck, daher vertraue auch darauf!
Und zu deiner Beruhigung noch ein Weiteres: im Zweifel kannst du jederzeit zu einer tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapie wechseln. Das heißt, wenn es wirklich notwendig sein sollte und eine Verlängerung kommt irgendwann nicht mehr zustande, kannst du die Therapieform wechseln und fängst dort wieder von Null an mit deinen Stunden. Die Verhaltenstherapie ist auf 80 Stunden begrenzt, die tiefenpsychologische Therapie gewährt nochmal deutlich mehr Stunden als Maximum. Das hat mir bei zwischenzeitlichen Zweifeln, ob das denn auch alles reichen wird bei mir, ein wenig geholfen Wie gesagt, ist jetzt aber nicht mehr notwendig. Ich bin mit ähnlichen Problemen in die Therapie gegangen wie du und erkenne mich gut in deinen Schilderungen wieder. Mit meinen Erfahrungen wollte ich dir Mut machen, dass aus der Verzweiflung, die du jetzt spürst auch ganz schnell wieder Zuversicht werden kann und die Angst, dass die Stunden niemals reichen werden, sind plötzlich völlig unbegründet.
Und zu deiner Beruhigung noch ein Weiteres: im Zweifel kannst du jederzeit zu einer tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapie wechseln. Das heißt, wenn es wirklich notwendig sein sollte und eine Verlängerung kommt irgendwann nicht mehr zustande, kannst du die Therapieform wechseln und fängst dort wieder von Null an mit deinen Stunden. Die Verhaltenstherapie ist auf 80 Stunden begrenzt, die tiefenpsychologische Therapie gewährt nochmal deutlich mehr Stunden als Maximum. Das hat mir bei zwischenzeitlichen Zweifeln, ob das denn auch alles reichen wird bei mir, ein wenig geholfen Wie gesagt, ist jetzt aber nicht mehr notwendig. Ich bin mit ähnlichen Problemen in die Therapie gegangen wie du und erkenne mich gut in deinen Schilderungen wieder. Mit meinen Erfahrungen wollte ich dir Mut machen, dass aus der Verzweiflung, die du jetzt spürst auch ganz schnell wieder Zuversicht werden kann und die Angst, dass die Stunden niemals reichen werden, sind plötzlich völlig unbegründet.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag