Melancholie

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Heinzhoehner
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Melancholie

Beitrag Fr., 11.11.2016, 11:23

Guten Tag.

Ich stelle meine Frage mal hier auf der Suche nach Meinungen, Anregungen. Ob das was ich habe Depression zu nennen ist oder ob überhaupt oder was weiss ich, dass sei mal dahingestellt. Ob es generell eine gute Idee ist in einem öffentlichen Forum zu schreiben? Ich denke in solchen Bereichen kann es auch problematisch sein aber ich tendiere dazu, zu denken, dass ich evtl. von Erfahrungen und Meinungen profitieren kann, was nicht bedeutet, dass ich mich nicht auch an Fachleute im persönlichen Kontakt wende. Ich habe so einen gewissen Schwermut und Weltschmerz, der gewissermaßen verinnerlicht ist zu mir zu gehören scheint, es ist mir noch nicht gelungen das so richtig abzulegen. Gleichzeitig gibt es da eine mangelhafte Fähigkeit zu entspannen und durchaus Schuldgefühle über dieses und jenes mittelmäßig aber doch durchaus gravierendes. Nicht was weiss ich was, aber doch Dinge die mit meinem Verhalten, meinen Defiziten und Problemverhalten zu tun haben. In letzter zeit und in nächster zeit habe ich das Gefühl in schwierige Phasen einzutreten. Dabei ist es auch ein Problem dass mir gute Beziehungen auch im Alltag nicht zu gelingen scheinen, als Laie würde ich sagen dass auch keine gute Beziehung zu mir selbst habe Im Grunde sind mir viele Dinge die ich tun sollte klar und ich nehme sie in Angriff (Therapie, Sport, gesunde Lebensweise etc.) Das alles eher als Einleitung.
Meine Frage: Ich neige dazu diese Gefühle auszukosten (?), und dementsprechend melancholische Musik zu hören, Bücher zu lesen, Filme zu sehen, Herbstspaziergänge zu machen etc. sollte man versuchen das abzustellen und dadurch im Grunde seinen ganzen Lebensstil, gar Charakter ändern. Oder versuchen das besser in sein Leben zu integrieren. Bei allem was man positiv verändern zu können glaubt, muss ich zugeben: Wenn man so dies und das verloren hat, erscheint es mir traurig(?) evtl. auch einen wichtigen teil von mir selbst zu verlieren, der bei aller Problematik zu mir zu gehören scheint. Was bleibt dann?
Danke für die Aufmerksamkeit, und wenn jemand dazu ein, zwei gedanken hat, würde ich mich freuen.

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Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 11.11.2016, 21:20

Meiner Meinung nach sollte man sich akzeptieren wie man ist.
Und entscheidend für Veränderungen halte ich, ob ich mein Leben so leben kann, das es mir gefällt.

Und ob es da bei dir Defizite gibt, das kannst nur Du wissen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Heinzhoehner
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Beitrag Sa., 12.11.2016, 20:42

Ja, sicher. So simpel wie zutreffend. So ist es im Grunde wohl. Nun ist es so, dass wenn ich keine Probleme sehen würde, ich wohl nicht oder kaum auf die Frage kommen würde. Das Problem ist wohl der schmale Grat zwischen destruktiver Schwermut und Melancholie, Unabhängigkeit und Isolation, Eins sein und ein Gefühl des Nicht-Seins,alles in allem eine Gemengelage die mich gelegentlich in schwierige Situationen bringt und eine Unzufriedenheit hinterlässt. Das alles vor dem Hintergrund, dass ich auch Verantwortung trage, für mehr als nur für mich. So ein permanenter Grauschleier. Ich werde wohl verstärkt versuchen mich selbst anders zu programmieren, und mich von manchem vermehrt zu distanzieren.
Einen schönen Gruß

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inlines
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Beitrag Sa., 12.11.2016, 22:48

Hallo Heinzhöhner,

ich kenne dieses im Weltschmerz baden sehr gut. Ich weiß nicht, ob es auch etwas mit Selbstmitleid zu tun hat. Während ich drin steckte, fand ich das auch manchmal toll und abenteuerlich, doch im Nachhinein finde es eher verlorene Zeit. Es kann sein, dass man solche Phasen braucht, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen.

FG Inlines

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Heinzhoehner
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Beitrag Sa., 12.11.2016, 23:57

Das hat es sicher, mit Selbstmitleid zu tun. Ich denke ich verabschiede mich allmählich davon. Ich hoffe es gelingt mir einigermaßen konsequent, wobei offensichtlich schon in dem "einigermaßen" der Fallstrick liegt. Es ist eben das, was man kennt und irgendwie wertschätzt, was auch und vor allem den inneren Kern des eigenen Seins berührt. Und irgendwie muss man alles was man war, ist und sein kann in sein Leben integrieren. Wenn man etwas anderes an die Stelle dessen setzen möchte bedeutet das auch einen Abschied. Das mag etwas hohl und pathetisch klingen, aber ich denke so ist es wohl. Ich hoffe es gelingt mir das umzusetzen, und/oder in dieser oder jener Form wesentlich mehr Stabilität zu finden. Und bei allem muss ich sehen was realistisch machbar ist, denn im Grunde spielt es sich bei alles in mir selbst ab, und letztlich bin ich immer wieder damit konfrontiert und man ist alleine damit in gewisser Weise. Ich bin verhalten zuversichtlich.

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inlines
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Beitrag So., 13.11.2016, 00:04

Du musst dir deswegen keinen Vorwurf machen. Manche Phasen muss man durchlaufen, und sie stehen dir in gewisser Weise auch zu. Im Grunde es ist sogar gut Selbstmitleid zu haben. Es bedeutet nämlich, auf sich zu achten und sich um sich selbst zu kümmern, was durchaus wichtig ist.

Alles Gute!

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Lockenkopf
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Beitrag So., 13.11.2016, 00:10

Wenn Du unzufrieden bist, lohnt es sich das ganze mit Hilfe eines Profis anzuschauen.
Da selbe gibt, wenn Du glaubst deiner Verantwortung anderen gegenüber nicht gerecht zu werden.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Heinzhoehner
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Beitrag So., 13.11.2016, 00:31

Ich bin dabei. Es ist aber doch eher abstrakt, bzw. die Probleme beziehen sich im wesentlichen nicht auf Dinge die ich aktuell beeinflussen könnte. Was ich machen kann, mache ich. Im Grunde sind es Dinge die sich nun in meinem Kopf abspielen, während ich nach außen gut funktioniere. Danke für die Rückmeldungen. Ich denke es läuft und ich gehe es Ernsthaftigkeit, fachlicher Hilfe und Willen an. Schöner Gruß, Heinz.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 13.11.2016, 00:39

Genau, die Dinge in deinem Kopf waren gemeint. Und der richtige Profi dafür ist ein Couch oder Psychotherapeut.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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mondlicht
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Beitrag So., 13.11.2016, 14:07

Hallo Heinz,

ich verstehe Deine Fragestellung vielleicht noch nicht ganz.
Erstens:
Heinzhoehner hat geschrieben: Ich habe so einen gewissen Schwermut und Weltschmerz, der gewissermaßen verinnerlicht ist zu mir zu gehören scheint, es ist mir noch nicht gelungen das so richtig abzulegen.
Warum willst Du diese Stimmung, die Du als einen Teil von Dir beschreibst und die Du auch genießen kannst, zumindest in gewissen Grenzen, ablegen?

Die Beschreibung Deiner sonstigen Probleme - ich weiß auch nicht: haben diese Probleme etwas mit Deinem "Melancholieproblem" zu tun? - ist so abstrakt und irgendwie auch schwammig, dass ich mir überhaupt kein Bild davon machen kann, wo Du gerade stehst.
Heinzhoehner hat geschrieben: Gleichzeitig gibt es da eine mangelhafte Fähigkeit zu entspannen und durchaus Schuldgefühle über dieses und jenes mittelmäßig aber doch durchaus gravierendes. Nicht was weiss ich was, aber doch Dinge die mit meinem Verhalten, meinen Defiziten und Problemverhalten zu tun haben. In letzter zeit und in nächster zeit habe ich das Gefühl in schwierige Phasen einzutreten. Dabei ist es auch ein Problem dass mir gute Beziehungen auch im Alltag nicht zu gelingen scheinen, als Laie würde ich sagen dass auch keine gute Beziehung zu mir selbst habe.
Du beschreibst Dich insgesamt als Mangelwesen, bleibst dabei aber so allgemein, dass man gar keinen Ansatzpunkt erkennen kann. Und jetzt willst Du Dir auch noch Deine liebgewonnene Melancholie madig machen. Ich liebe Herbstspaziergänge und traurige Musik auch. Das ist wunderbar. Wenn ich soweit von meinen Gefühlen entfernt bin, dass ich meine Traurigkeit nicht mehr spüre, weil ich nur noch funktioniere, bekomme ich Angst.

Kannst Du die Herausforderungen, vor denen Du aktuell stehst und für die Du Dich vielleicht rüsten möchtest, genauer beschreiben?

Liebe Grüße!

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Heinzhoehner
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Beitrag So., 13.11.2016, 19:51

Nun habe ich noch einmal recht ausführlich geschrieben, und da war ich plötzlich ausgeloggt und der Text weg.
Erst mal kurz zusammengefasst: Im Grunde mache ich einiges. Auch in direktem, engagiertem Kontakt mit einem Fachmann. Aber auch anderes. Es ist halt manchmal ein schmaler Grat (Melancholie / Trostlosigkeit) und so das Gefühl, dass ich aufpassen sollte, auch andere Gefühle und Erlebnisse vermehrt zu suchen und zuzulassen. Und die Frage inwieweit man sich auf das Erleben und Fühlen einlassen sollte, bzw. es noch verstärken sollte. Und wo es angebracht ist sehr bewusst anderes zu suchen, sich selbst eine andere Richtung zu lenken.
Im Grunde geht es vor allem um persönliche Stabilität und vielleicht die Frage, ob ich dann gegebenfalls das alles besser integrieren kann, oder ob diese Tendenzen zur Melancholie womöglich Teil des Problems sind, und ob und in wieweit man da etwas grundlegendes Verändern kann und solte, indem man sich auch anders programmiert, eben anderes sucht und bestimmtes meidet. Und die Frage wie das alles am besten gelingt. Und, na klar, dabei möchte ich authentisch bleiben und mich wiedererkennen, aber womöglich ist andererseits eine gewisse Radikalität da manchmal auch nicht so ganz verkehrt. Schließlich sehe ich irgendwo auch ein Problem, Mal schauen.
Herausforderungen: Naja zunächst mal berufliche und persönliche Organisation und Erhalt der Leistunngsfähigkeit, Verantwortung für verschiedene Menschen in meiner Familie und eine persönliche Neuorganisation und irgendwie Neuausrichtung und Neudefinition. Es ist halt im Grunde manchmal eine eher lähmende Antriebslosigkeit und Ratlosigkeit, also im Grund wohl doch etwas anderes als so eine leise Melancholie. Aber im Grunde sehe ich mich auf einem guten Weg,
Beste Grüße, und danke für die Rückmeldungen.

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Aleccia 1992
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Beitrag Di., 15.11.2016, 20:07

auch Melancholie kann etwas positives bewirken , du befasst dich mit Dingen die du vielleicht im Alltag verdängst , wenn du dich mit ihr auseinandersetzt wirst du über wichtiges nachdenken und du wirst danach eine Problemlösung finden .

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Jeromonkey
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mi., 23.11.2016, 10:44

Meine Frage: Ich neige dazu diese Gefühle auszukosten (?), und dementsprechend melancholische Musik zu hören, Bücher zu lesen, Filme zu sehen, Herbstspaziergänge zu machen etc. sollte man versuchen das abzustellen und dadurch im Grunde seinen ganzen Lebensstil, gar Charakter ändern. Oder versuchen das besser in sein Leben zu integrieren.
Wie du selbst beschreibst, gehört Melancholie zu deinem "Charkater" bzw. "Lebensstil". Das ist soweit richtig, denn melancholisch sein gehört zum Mensch-Sein genauso dazu wie glücklich sein. Wichtig ist, dass du eine gesunde Mischung dieser Gefühle hast. So wie du nicht permanent glücklich bist, solltest du auch nicht permanent schwermütig sein.

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