Hallo,
es gibt einen Kollegen, mit dem ich mich bisher gut verstanden habe. Er ist ca. 10 Jahre älter als ich.
Er arbeitet schon länger in der Firma, während ich im März dort eingestellt wurde. Am Anfang war ich sehr unsicher und er stand mir oft zur Seite, wenn ich mit ein paar Aufgaben überfordert war. Ich muss u.a auch einiges an Korrespondenz für den Chef erledigen und der reagiert cholerisch, wenn etwas nicht gut genug ist. Also wollte der Kollege mich wohl auch davor ein bisschen in meiner Probezeit schützen.
Wenn er in meinem Büro war um mir zu helfen, haben wir auch mal Smalltalk gehalten. Über Hobbys, Urlaub, etc.
Dann kam vor kurzem der Tag, wo ich ihm mein Herz ausgeschüttet habe... Ich habe von der Trennung von meinem Partner im Sommer 2014 erzählt. Wie es abgelaufen ist, wie er plötzlich mit Sack und Pack aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen ist. Dass es mir seelisch längere Zeit schlecht ging, aber weder Familie noch Bekannte dafür Verständnis hatten. Nicht zum ersten Mal habe ich in dem Zusammenhang anklingen lassen, dass ich mich manchmal einsam fühle. Ich wollte das ganze aber nicht so negativ darstellen und habe auch erwähnt, dass ich mir ein neues Hobby gesucht habe und mich ehrenamtlich um Tiere kümmere.
Mein Kollege hat mir geduldig zugehört, aber nicht viel dazu gesagt. Vielleicht war es ihm schon zu vertraulich?
Anfang letzter Woche habe ich ihn nach längerer Zeit noch mal gebeten, mir bei einer Aufgabe für den Chef behilflich zu sein, was er auch tat. Ich wollte mich dann bei ihm erkenntlich zeigen und brachte ihm aus der Mittagspause ein Stück Kuchen mit (habe ich vorher noch nie gemacht). Er hat sich höflich bedankt, ist dann aber schnell in sein Büro gegangen.
Ja, und seitdem bemerke ich daß er sich von mir distanziert. Wenn ich mal in sein Büro muss, um Akten rauszusuchen, fragt er nicht mehr, wie es mir geht oder scherzt mit mir. Er grüßt mich nur noch und antwortet auf meine Smalltalkfragen nur kurzangebunden.
Wenn er morgens kommt, muss er an meinem Büro vorbei die Treppe rauf. Dabei grüßte er immer freundlich. Gestern morgen ging er einfach rauf, ohne zu grüßen, obwohl er mich gesehen hatte. Das kam mir dann doch sehr seltsam vor und ich sprach ihn später darauf an. Er tat erstaunt und meinte, dass er in Gedanken gewesen sei.
Doch das alles kann kein Zufall sein!
Habt ihr eine Erklärung für sein Verhalten?
Bin ich ihm vielleicht zu aufdringlich erschienen mit meiner Vertraulichkeit und dem Stück Kuchen als Dankeschön?
Viele Grüße,
Tropenwind
Kollege distanziert sich plötzlich
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo Tropenwind!
Vielleicht ist es auch einfach wie er sagt? Mache dir doch nicht so viele Gedanken.
Viele Grüße!
candle
Vielleicht ist es auch einfach wie er sagt? Mache dir doch nicht so viele Gedanken.
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
Hallo!
Dein Gefühl sagt dir also, dass irgendwas nicht stimmt. Dass sich die Situation verändert hat, seitdem du ihm damals dein Herz ausgeschüttet hast.
Was hast du dir denn erhofft oder erwartet? Du schreibst, dass er zwar geduldig zugehört, aber nicht viel dazu gesagt hat.
Hättest du dir denn gewünscht, dass er seine Meinung dazu sagt oder dass ihr euch generell näher kommt?
Für mich hat dein Verhalten (Herzausschütten) mit versuchter Annäherung zu tun, und sein Verhalten mit Rückzug und Ablehnung einer solchen Annäherung.
Wenn mir ein Kollege sein Herz ausschütten würde und mir sagen würde, dass er sich manchmal einsam fühlte, dann würde ich (wenn ich als Kollegin diese Annäherung auch möchte) darauf eingehen und die Bekanntschaft oder beginnende Freundschaft vertiefen wollen. Wenn ich eine solche Annäherung allerdings ablehne (aus welchen Gründen auch immer), dann würde ich so ähnlich reagieren wie dein Kollege. Mich kurz halten und keine Zeichen geben, die auf "grün" stehen, für eine weitere Annäherung.
Chancen
Dein Gefühl sagt dir also, dass irgendwas nicht stimmt. Dass sich die Situation verändert hat, seitdem du ihm damals dein Herz ausgeschüttet hast.
Was hast du dir denn erhofft oder erwartet? Du schreibst, dass er zwar geduldig zugehört, aber nicht viel dazu gesagt hat.
Hättest du dir denn gewünscht, dass er seine Meinung dazu sagt oder dass ihr euch generell näher kommt?
Für mich hat dein Verhalten (Herzausschütten) mit versuchter Annäherung zu tun, und sein Verhalten mit Rückzug und Ablehnung einer solchen Annäherung.
Wenn mir ein Kollege sein Herz ausschütten würde und mir sagen würde, dass er sich manchmal einsam fühlte, dann würde ich (wenn ich als Kollegin diese Annäherung auch möchte) darauf eingehen und die Bekanntschaft oder beginnende Freundschaft vertiefen wollen. Wenn ich eine solche Annäherung allerdings ablehne (aus welchen Gründen auch immer), dann würde ich so ähnlich reagieren wie dein Kollege. Mich kurz halten und keine Zeichen geben, die auf "grün" stehen, für eine weitere Annäherung.
Chancen
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@ Chancen
Du wirst wohl Recht haben mit deiner Vermutung. Er hat es als Annäherungsversuch von mir gedeutet, als ich ihm mein Herz ausgeschüttet habe. Deswegen geht er auf Distanz, weil er keine Freundschaft oder mehr mit mir möchte.
Schwierig zu sagen, was ich mir erhofft habe. Auf jeden Fall denke ich, habe ich auf sein Mitgefühl gehofft. Dass er etwas tröstendes und nettes gesagt hätte. Stattdessen kam von ihm nur, dass eine Trennung nach einigen Jahren Beziehung immer schwer sei. Also eine rein sachliche Reaktion.
Mehr hatte ich eigentlich nicht im Sinn. Oder ich hätte mir vielleicht auch den Aufbau einer Freundschaft gewünscht, da wir uns ja sympathisch sind. Gefühle habe ich keine für ihn. Zum Glück kann man jetzt nur sagen, da von seiner Seite ja überhaupt kein Interesse zu bestehen scheint. Also nicht einmal Interesse an einer Freundschaft.
Da bleibt mir jetzt wohl nichts anderes übrig, als jetzt wieder auf die rein professionelle Schiene zurückzukehren.
Du wirst wohl Recht haben mit deiner Vermutung. Er hat es als Annäherungsversuch von mir gedeutet, als ich ihm mein Herz ausgeschüttet habe. Deswegen geht er auf Distanz, weil er keine Freundschaft oder mehr mit mir möchte.
Schwierig zu sagen, was ich mir erhofft habe. Auf jeden Fall denke ich, habe ich auf sein Mitgefühl gehofft. Dass er etwas tröstendes und nettes gesagt hätte. Stattdessen kam von ihm nur, dass eine Trennung nach einigen Jahren Beziehung immer schwer sei. Also eine rein sachliche Reaktion.
Mehr hatte ich eigentlich nicht im Sinn. Oder ich hätte mir vielleicht auch den Aufbau einer Freundschaft gewünscht, da wir uns ja sympathisch sind. Gefühle habe ich keine für ihn. Zum Glück kann man jetzt nur sagen, da von seiner Seite ja überhaupt kein Interesse zu bestehen scheint. Also nicht einmal Interesse an einer Freundschaft.
Da bleibt mir jetzt wohl nichts anderes übrig, als jetzt wieder auf die rein professionelle Schiene zurückzukehren.
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Es handelt sich dabei um einen Arbeitskollegen. Nicht um einen Partner, einen Freund oder einen Therapeuten. Laß das Privatleben zuhause, wenn Du in die Arbeit fährst.Tropenwind hat geschrieben:[…] Auf jeden Fall denke ich, habe ich auf sein Mitgefühl gehofft. Dass er etwas tröstendes und nettes gesagt hätte. […]
So ist es. Versuche in Zukunft, das Privatleben aus dem Arbeitsleben raus zu halten, damit erspart Du nicht nur Dir, sondern auch Deinen Kollegen Probleme.Tropenwind hat geschrieben:Da bleibt mir jetzt wohl nichts anderes übrig, als jetzt wieder auf die rein professionelle Schiene zurückzukehren.
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