Kurz- vs Langzeittherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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StatueOfFreedom
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Kurz- vs Langzeittherapie

Beitrag So., 28.08.2016, 18:21

Hallo,

ich habe eine Verhaltenstherapie begonnen und im Antrag wurde eine Kurzzeittherapie beantragt (25 Sitzungen). Die probatorischen Sitzungen zählt mein Therapeut dazu, diese kommen also nicht nochmal on top. Ist es üblich, dass zunächst immer eine Kurzzeittherapie beantragt wird und wie einfach/schwer ist es, die Therapie zu verlängern? Da mir die ersten Sitzungen gezeigt haben, dass alles sehr sehr langsam voran geht und ich noch so viel gerne klären würde, habe ich etwas Angst, dass das in 25 Sitzungen gar nicht möglich ist. Aber vielleicht beginnt man (mit wenigen Ausnahmen) immer mit der Kurzzeittherapie?

Freue mich über eure Antworten/Erfahrungen!

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Ophelia12
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Beitrag So., 28.08.2016, 18:33

Hi,
Bei mir war das auch so. Wurde dann in Langzeittherapie umgewandelt.

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saffiatou
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Beitrag So., 28.08.2016, 18:56

Hallo,

die probatorischen Siztungen werden NICHT zur Stundenzahl der Therapie dazugerechnet! Du hast also 25 + 5 Stunden! Ja, meistens wird eine KZT beantragt, erkläre Deinem Thera rechtzeitig, daß Du eine
Verlängerung haben möchtest und er sie bitte beantragen soll.

Saffia
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Darksheep
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Beitrag So., 28.08.2016, 19:00

Es ist nicht immer so , bei mir wurde von Anfang an eine langzeit beantragt

Gruß
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge

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stern
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Beitrag So., 28.08.2016, 19:02

Ich nehme an, dass der Regelfall die Kurzzeittherapie ist... bei Bedarf mit Verlängerung, die auch nicht unrealistisch ist, sofern begründbar. Die genauen Modalitäten wird der Therapeut schon wissen.

Und ja, die 5 Sitzungen zählen nicht zu den 25, sondern extra. Das würde ich mit ihm klären, dass das anders vorgesehen ist... und wie er darauf kommt.
Liebe Grüße
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StatueOfFreedom
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Beitrag So., 28.08.2016, 19:17

Ich weiß, dass das an den Richtlinien vorbei ist. Aber er meinte, die probatorischen Sitzungen würden schlechter bezahlt, deshalb macht er das so. Was er in 20 Sitzungen nicht schafft, das würde er auch mit 5 Sitzungen mehr nicht bewirken. Ich denke, wenn ich am Ende das Gefühl habe, dass die Therapie für mich mit Ablauf der Sitzungen nicht abgeschlossen ist, würde ich ihn darauf auch nochmal ansprechen. Im Moment ist mir das egal. Mich würde es aber beruhigen zu wissen, dass ich jetzt nicht strategisch vorgehen muss, was ich wann anspreche, damit das noch zum Thema wird, weil die Sitzungen sonst nicht reichen und eine Verlängerung sehr schwer ist (zB nur, wenn das Ursprungsproblem noch nicht gelöst werden konnte; aber was ist, wenn neue Probleme hinzukommen, die man erst durch die Reflektion erkennt?).

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saffiatou
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Beitrag So., 28.08.2016, 19:22

Ja, die werden schlechter bezahlt, aber Du hast ein Recht darauf!

Mein Thera hat sie mir sogar zwei mal angeboten, die 5 probatorischen Sitzungen, einmal zur ersten Therapie und dann als ich nach 2 Jahren und monatlichen Stunden die nächste Thera bei ihm beantragte bekam ich sie wieder, er meinte ich habe ein Recht darauf!

Saffia
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Louisa*
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Beitrag So., 28.08.2016, 19:38

Bei wem bist du denn?
Einer der nur auf's Geld schaut?
Frechheit!
5std. Probatorik und danach 25 std. Kurzzeit!
Das dir das egal ist,liegt sichet an dir. Grenzen setzen/Selbstwert. Wie praktisch für den Thera...

Im Grunde ist es Usus,die Theras ersparen sich ein Gutachten bezgl.sofortiger Langzeittherapie.

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stern
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Beitrag So., 28.08.2016, 19:45

StatueOfFreedom hat geschrieben:Ich weiß, dass das an den Richtlinien vorbei ist. Aber er meinte, die probatorischen Sitzungen würden schlechter bezahlt, deshalb macht er das so. Was er in 20 Sitzungen nicht schafft, das würde er auch mit 5 Sitzungen mehr nicht bewirken.
Und das sollst du ausbaden, indem dir 5 Sitzungen weniger zugestanden werden. Ich wüsste nicht, ob ich mich darauf einlassen wollte... oder ob ich in Aussicht stellen würde, mich mit der KK in Verbindung zu setze. Denn es kann ja auch nicht sein, dass man als Patient Honorarfragen im Verhältnis PT - Kasse ausbaden soll, obwohl Probesitzungen nicht zum Kontingent gerechnet werden. Da soll er sich dann bei den Kassen beschweren, aber dir zubilligen, was auch vorgesehen ist. Was Leistung ist, ist ja nicht willkürlich.

Genauso wenig richtig finde ich es, wenn jemand Leistungen abrechnen will, die keine Kassenleistung sind...
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mio
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Beitrag So., 28.08.2016, 19:54

StatueOfFreedom hat geschrieben:Mich würde es aber beruhigen zu wissen, dass ich jetzt nicht strategisch vorgehen muss, was ich wann anspreche, damit das noch zum Thema wird, weil die Sitzungen sonst nicht reichen und eine Verlängerung sehr schwer ist (zB nur, wenn das Ursprungsproblem noch nicht gelöst werden konnte; aber was ist, wenn neue Probleme hinzukommen, die man erst durch die Reflektion erkennt?).
Du bzw. Dein Therapeut kann jederzeit auf Langzeittherapie verlängern, er muss es nur begründen können. Und ein noch nicht gelöstes bzw. sich erst im Laufe der Therapie zeigendes Problem ist ein Grund für eine Verlängerung.

Ich finde die Herangehensweise: Was ich nicht in 20h gelöst bekomme, das bekomme ich auch in 25h nicht gelöst allerdings ziemlich unseriös und mir würde sie Angst machen, da sie ja impliziert, dass er grundsätzlich gegen eine Verlängerung zu sein scheint. Solche Therapeuten scheint es (nach Auskunft meiner Thera) leider zu geben, die einfach keine Lust auf Langzeittherapien haben. Ist aber nicht im Sinne des Patienten.

Bei mir wurde von vorne herein auf Langzeit beantragt und ich hatte auch alle probatorischen Sitzungen, obwohl schon nach der 2. oder 3. klar war, dass wir beantragen.

Ich würde Dir ehrlich gesagt empfehlen, noch mal zu wem anders zu gehen und mit dem darüber zu sprechen. Mir erscheint das nicht sehr "Patientenorientiert" was Dein Thera da macht. Und am Ende bist Du dann diejenige die dumm aus der Wäsche kuckt, weil er zu bequem ist seinen Job vernünftig zu machen.

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werve
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Beitrag So., 28.08.2016, 20:58

Louisa* hat geschrieben:Bei wem bist du denn?
Einer der nur auf's Geld schaut?
Frechheit!
Nö, keine Frechheit, sondern gesundes ökonomisches Denken.
Die derzeitigen Therapiehonorare sind eine "Frechheit", und dass da keiner für nochmal 20 Prozent weniger arbeiten will, ist doch wohl klar.

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ENA
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Beitrag So., 28.08.2016, 21:05

Die meisten Menschen arbeiten für einen geringeren Stundenlohn als Psychotherapeuten.

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stern
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Beitrag So., 28.08.2016, 21:09

Eine Frechheit ist eher, Leistungen nicht zu gewähren, die vorgesehen sind... das ist doch kein Wunschkonzert. Dann wäre der Weg, dass die Lobby sich für Honorarerhöhungen einsetzt (macht man ja auch), aber das nicht auf dem Rücken von Patienten ausbadet, die zudem evtl. gar nicht den Informationsstand haben und dann gar nicht auf die Idee kommen, das zu hinterfragen, weil es als gegeben angesehen wird.
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mio
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Beitrag So., 28.08.2016, 21:12

werve hat geschrieben:Die derzeitigen Therapiehonorare sind eine "Frechheit", und dass da keiner für nochmal 20 Prozent weniger arbeiten will, ist doch wohl klar.
Dann muss er seine Kassenzulassung abgeben und rein privat arbeiten. Da hat er mehr Gestaltungsspielraum, was das Honorar an geht. Oder mit den Kassen verhandeln.

Es kann aber unmöglich das Problem des Patienten sein, dass der Therapeut ein höheres Honorar erhält. Wenn ich nicht bereit bin, eine Vereinbarung einzuhalten, dann muss ich sie lösen. Andernfalls habe ich mich an die Vereinbarung zu halten.

Aber die "rein ökonomische Sichtweise" passt zur (nur) Kurzzeittherapievorstellung...leider.

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werve
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Beitrag So., 28.08.2016, 22:15

ENA hat geschrieben:Die meisten Menschen arbeiten für einen geringeren Stundenlohn als Psychotherapeuten.
Wer auch immer "die meisten Menschen" sind...kenne keine Berufsgruppe, die dermaßen hohe Summen an Fortbildungskosten ausgibt wie eben PT. Und die Kohle, die sie momentan bekommen, deckt maximal zwei Drittel der Kosten (ca. ein Drittel des Umsatzes ist das Netto-Einkommen bei Selbstständigen), die für jmdn. mit der Qualifikation (in der Summe mindestens 10 J. Studium und Weiterbildung) und Verantwortung angemessen wären.

Aber das begreifen Menschen mit deutscher Mitnahmementalität eher nicht, wo es so vieles zum Nulltarif gibt und es einem schließlich "zusteht", nicht wahr?

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