Sprecht ihr über sexuelle Gedanken?
Sprecht ihr über sexuelle Gedanken?
Hallo,
inwiefern oder wie tief sprecht ihr über sexuelle Gedanken, Phantasien ect., egal ob nun Phantasien mit dem Thera oder einer anderen Person. Wie weit ist das bei euch Thema und was redet ihr darüber? Und wie gehen die Theras mit eurer Offenheit um?
Gruß
Zombie
inwiefern oder wie tief sprecht ihr über sexuelle Gedanken, Phantasien ect., egal ob nun Phantasien mit dem Thera oder einer anderen Person. Wie weit ist das bei euch Thema und was redet ihr darüber? Und wie gehen die Theras mit eurer Offenheit um?
Gruß
Zombie
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Hallo Zombie!
Wozu?
Meine Fantasien gehen nur mich, maximal meinen Partner etwas an.
LG candle
Wozu?
Meine Fantasien gehen nur mich, maximal meinen Partner etwas an.
LG candle
Now I know how the bunny runs!
Kommt, mal wieder, auf die Therapieform an - und ja: Auch in einer VT kann man, wenn man will, über alles reden.
Für Analytiker sind sexuelle Phantasien mindestens "normal" interessant, insofern sie zum Menschsein gehören wie das Essverhalten, die Interessen und Neigungen oder Ablehnungen. Noch interessanter sind sex. Phantasien deshalb, weil sie etwas verraten über die Prägungen, die wir im (Klein)Kindalter erfahren haben. Oft geht es dabei um Macht, Unterwerfung, Kontrolle, Rivalität, Aggression, Zärtlichkeit, Angst, Eindringen und dabei auch Grenzen überschreiten - oder genau die Angst davor, vor dem Eindringen oder davor, dass eingedrungen wird. Auch geht es um die Geschlechtsidentität und homo- oder heterosexuelle Neigungen und darum, ob sie für den Menschen wichtig sind und welche Rolle sie spielen.
In der Sexualität verdichtet sich quasi unser ganzes Gefühlsleben. Oft verheimlichen wir unsere Phantasien sogar vor unseren Partnern, weil wir uns schämen, dass es in unserem Kopf ganz anders aussieht als "Mann liegt im Bett auf Frau und streichelt sanft ihre Brüste und beide lachen und liebkosen sich, er dringt sanft in sie ein, sie bewegen sich 15 Minuten rhythmisch hin und her, bis beide gleichzeitig kommen, und dann reden sie und alles supi".
Manchmal haben wir Gewaltphantasien oder scheinbar völlig abgefahrene Phantasien, die wir nie in die Praxis umsetzen wollten (Inzest, Homosexualität, Gruppensex, Exhibitionismus, Fetische).
Nenn mir jemand einen Grund, weshalb man so was Spannendes ausklammern sollte!
Gut, klar, wenn jemand nur o.g Phantasien hat, mag das nicht so relevant sein...
Für Analytiker sind sexuelle Phantasien mindestens "normal" interessant, insofern sie zum Menschsein gehören wie das Essverhalten, die Interessen und Neigungen oder Ablehnungen. Noch interessanter sind sex. Phantasien deshalb, weil sie etwas verraten über die Prägungen, die wir im (Klein)Kindalter erfahren haben. Oft geht es dabei um Macht, Unterwerfung, Kontrolle, Rivalität, Aggression, Zärtlichkeit, Angst, Eindringen und dabei auch Grenzen überschreiten - oder genau die Angst davor, vor dem Eindringen oder davor, dass eingedrungen wird. Auch geht es um die Geschlechtsidentität und homo- oder heterosexuelle Neigungen und darum, ob sie für den Menschen wichtig sind und welche Rolle sie spielen.
In der Sexualität verdichtet sich quasi unser ganzes Gefühlsleben. Oft verheimlichen wir unsere Phantasien sogar vor unseren Partnern, weil wir uns schämen, dass es in unserem Kopf ganz anders aussieht als "Mann liegt im Bett auf Frau und streichelt sanft ihre Brüste und beide lachen und liebkosen sich, er dringt sanft in sie ein, sie bewegen sich 15 Minuten rhythmisch hin und her, bis beide gleichzeitig kommen, und dann reden sie und alles supi".
Manchmal haben wir Gewaltphantasien oder scheinbar völlig abgefahrene Phantasien, die wir nie in die Praxis umsetzen wollten (Inzest, Homosexualität, Gruppensex, Exhibitionismus, Fetische).
Nenn mir jemand einen Grund, weshalb man so was Spannendes ausklammern sollte!
Gut, klar, wenn jemand nur o.g Phantasien hat, mag das nicht so relevant sein...
Zum WIE:
Ist nicht einfach, und wenn es so wäre, wäre es wohl auch auffällig. Es muss natürlich auch nicht in jeder Stunde darüber geredet werden; nur explizit ausklammern würde ich es nicht, wenn es dir im Kopf rumgeistert.
Zur Reaktion:
Unterschiedlich. Hängt wohl vom jeweiligen Zustand der therap. Beziehung ab: manchmal fast "begeisterte Neugier"; manchmal das Gefühl von großer Nähe und Intimität - und manchmal geht's auch in die Hose... (äh, also, das spielt mir meine Phantasie einen Streich: Es geht nicht WIRKLCH was in die Hose; ich meinte: manchmal endet es "schwierig").
Mein erster Therapeut hat mir immer Brücken gebaut; mein jetziger sagte nur mal am Anfang, dass es wichtig sei, sexuelle Phantasien mit ihm auszusprechen, wenn vorhanden. Und heute hatte ich ein Gespräch mit einem dritten Analytiker; wir kannten uns gar nicht, und ich war offen wie selten, und er fand das gut, weil wir schnell viel erkannt haben.
Ist nicht einfach, und wenn es so wäre, wäre es wohl auch auffällig. Es muss natürlich auch nicht in jeder Stunde darüber geredet werden; nur explizit ausklammern würde ich es nicht, wenn es dir im Kopf rumgeistert.
Zur Reaktion:
Unterschiedlich. Hängt wohl vom jeweiligen Zustand der therap. Beziehung ab: manchmal fast "begeisterte Neugier"; manchmal das Gefühl von großer Nähe und Intimität - und manchmal geht's auch in die Hose... (äh, also, das spielt mir meine Phantasie einen Streich: Es geht nicht WIRKLCH was in die Hose; ich meinte: manchmal endet es "schwierig").
Mein erster Therapeut hat mir immer Brücken gebaut; mein jetziger sagte nur mal am Anfang, dass es wichtig sei, sexuelle Phantasien mit ihm auszusprechen, wenn vorhanden. Und heute hatte ich ein Gespräch mit einem dritten Analytiker; wir kannten uns gar nicht, und ich war offen wie selten, und er fand das gut, weil wir schnell viel erkannt haben.
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Ich spreche Sexualität nur an, wenn es in dem Bereich ein Problem für mich gibt,
so wie alles was ich thematisiere.
Partnerschaftliche Sexualität habe ich in 11 Jahren nur einmal thematisiert.
so wie alles was ich thematisiere.
Partnerschaftliche Sexualität habe ich in 11 Jahren nur einmal thematisiert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
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ja, ich mache das auch nur im Rahmen meiner Probleme bzw. wenn ich meine dass es sich um Übertragung handeln könnte. Zum Beispiel habe ich im Moment wieder die Phantasie mit meinem Thera Sex zu haben. Das hatte ich schonmal mit diesem Thera, dann war es aber wieder komplett verschwunden. Jetzt taucht es wieder auf. Es ist aber nicht so, dass ich es nicht als Übertragung einordnen könnte bzw. ich weiss, dass er es niemals mit mir tun würde Zum Glück!
Manchmal fühlt es sich komisch an, bzw. ich frage mich eben, was Theras dann denken, wenn man das offen anspricht.
Manchmal fühlt es sich komisch an, bzw. ich frage mich eben, was Theras dann denken, wenn man das offen anspricht.
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Eine Phantasie, ist für mich eine Phantasie und mehr nicht.
Ein Problem wäre sie, wenn sie mich belasten würde.
Tut sie aber nicht, weil, sie ist nur eine Phantasie.
Warum interessiert dich, was deine Psychotherapeut dazu denkt?
Ist es nicht viel wichtiger für dich, was du denkst?
Ein Problem wäre sie, wenn sie mich belasten würde.
Tut sie aber nicht, weil, sie ist nur eine Phantasie.
Warum interessiert dich, was deine Psychotherapeut dazu denkt?
Ist es nicht viel wichtiger für dich, was du denkst?
Liebe Grüße
Lockenkopf
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Wenn du wissen willst, was dein Therapeut darüber denkt, dass du die Phantasie hast, mit ihm Sex zu haben, dann solltest du ihn das direkt fragen.zombie78 hat geschrieben:ich frage mich eben, was Theras dann denken, wenn man das offen anspricht.
Bzw. solltest du ihm erstmal erzählen, dass du überhaupt diese Phantasie hast - zumindest, wenn dich diese Phantasie belastet oder sie sich störend auf die Therapie auswirkt. Wenn dir die Phantasie einfach nur Spass bringt, musst du es ja nicht zum Problem machen und ausdiskutieren, dann kannst du es einfach geniessen.
Was andere Therapeuten denken, hängt wohl immer von ihnen selber, der Situation und dem Patienten ab.
Was mein Therapeut denken würde, wenn ich ihm sowas erzählen würde? Keine Ahnung.
Ich habe aber den Eindruck, dass Sex ein Thema ist, das er nicht gerne anspricht. Er war ja schon beim Thema Frauenarzt ganz leise und schüchtern geworden, das kannte ich so nicht von ihm. Und als es mal um gleichgeschlechtliche Beziehungen ging, hat er sich sehr zurückgehalten, und erst, als ich recht locker dazu erzählt habe, ist auch er gesprächiger und entspannter geworden. Ich glaube auch, dass es ihm unangenehmer wäre als mir, wenn wir ein Gespräch über Sex hätten.
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Jepp, mein ehemaliger Psychotherapeut hatte mit dem Thema auch ein größere Problem als ich, das war deutlich zu merken, als ich das erste und zeigen mal Sex zum Thema machte.Alyssa hat geschrieben: Ich habe aber den Eindruck, dass Sex ein Thema ist, das er nicht gerne anspricht. Er war ja schon beim Thema Frauenarzt ganz leise und schüchtern geworden, das kannte ich so nicht von ihm. Und als es mal um gleichgeschlechtliche Beziehungen ging, hat er sich sehr zurückgehalten, und erst, als ich recht locker dazu erzählt habe, ist auch er gesprächiger und entspannter geworden. Ich glaube auch, dass es ihm unangenehmer wäre als mir, wenn wir ein Gespräch über Sex hätten.
Sein Nachfolger scheint offener zu sein. Er gibt auf seiner HP (scherzaft) "sex, drugs und rock`n roll" als Lieblingsbeschäftigung an.
Liebe Grüße
Lockenkopf
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@ isaabe ich finde dich echt mutig. Echt. Hat dein Therapeut dir was über deine frühkindliche Prägung sagen können.?
Ich habe mich über den Fragebogen , den ich zu Anfang meiner jetzigen Therapie ausfüllen musste, sehr gewundert. Da war die Frage welche sexuellen Vorlieben man hätte. .weiß nicht was man damit anfangen könnte, für was das wichtig ist. Vielleicht spreche ich das mal an.
@Alyssa, ich muss irgendwie immer über deine Erzählungen zu deinem Therapeuten schmunzeln. Er wirkt irgendwie so jung. .irgendwie ganz knuffig.
Ich habe mich über den Fragebogen , den ich zu Anfang meiner jetzigen Therapie ausfüllen musste, sehr gewundert. Da war die Frage welche sexuellen Vorlieben man hätte. .weiß nicht was man damit anfangen könnte, für was das wichtig ist. Vielleicht spreche ich das mal an.
@Alyssa, ich muss irgendwie immer über deine Erzählungen zu deinem Therapeuten schmunzeln. Er wirkt irgendwie so jung. .irgendwie ganz knuffig.
Wir haben das zusammen herausgefunden, und es hat ewig gedauert, bis sich ein stimmiges Bild ergeben hat. Wobei es vielleicht nicht so entscheidend ist zu sagen, was konkret man sich vorstellt; das kann eine Brücke sein, aber es ist ja nicht alles: So was entsteht ja im Gespräch in einer bestimmten Beziehung, in einer bestimmten Situation. Und die ist eingebettet in irgendwas, was gar nicht sichtbar ist. Hm, schwer zu beschreiben. Man merkt irgendwann, dass es die Atmosphäre hergibt, diesen Teil von sich aktiv einzubeziehen. Und das kann man dann benutzen, um das Verstehen zu erleichtern. Entscheidend muss also gar nicht das Sprechen sein, vielleicht, sondern die Tatsache, dass es möglich wäre, in genau dieser Beziehung in diesem Moment darüber zu sprechen: Da ist ja dann bereits eine Öffnung möglich, und man öffnet sich beim Sprechen ja nicht nur dem Therapeuten, sondern auch sich selbst. Und dann entblättert sich vieles, was sich m.E. nicht entblättern würde, wenn man so was vorher ausschließt, weil es niemanden was angeht.Ophelia12 hat geschrieben:@ isaabe ich finde dich echt mutig. Echt. Hat dein Therapeut dir was über deine frühkindliche Prägung sagen können.?
Und nein, so mutig bin ich nicht, denn ich kann nicht jederzeit über alles sprechen. Und es kommt vor, dass ich locker über etwas spreche und mit der Lockerheit die dahinterliegende Scham verberge, und dabei denke ich: Wenn man beim Sprechen nicht spürt, dass das Gesagte eine bestimmte Bedeutung hat, dann nimmt man die Bedeutung dabei auch nicht ernst - und dann nützt es eigentlich nicht so viel, meine ich.
Davor hätte ICH nun wieder Angst, und ich glaube, ich wäre - gerade zu Beginn der ersten Therapie überhaupt - nicht wirklich ehrlich gewesenIch habe mich über den Fragebogen , den ich zu Anfang meiner jetzigen Therapie ausfüllen musste, sehr gewundert. Da war die Frage welche sexuellen Vorlieben man hätte. .weiß nicht was man damit anfangen könnte, für was das wichtig ist. Vielleicht spreche ich das mal an.
Wow. Danke für deine Antwort. Hat mich nun sehr berührt. Für mich ist dieses Thema sehr, sehr schambehafte, t wobei es irgendwie mein Thema ist was bearbeitet werden sollte. Ich möchte irgendwie nicht auf ewig dieses Thema von mir wegdrücken. Gerade auch deshalb weil es eine Partnerschaft erschwert. Mal sehen wie weit ich komme und wann mein Zeitpunkt gekommen ist, mich zu trauen und mich diesbezüglich zu öffnen.
Ja ich wusste gar nicht was gemeint war und musste erstmal googlen und hab dann die Frage mit "normal" beantwortet, weil ich nicht wusste was ich dazu schreiben soll :/
Ja ich wusste gar nicht was gemeint war und musste erstmal googlen und hab dann die Frage mit "normal" beantwortet, weil ich nicht wusste was ich dazu schreiben soll :/
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Ob jemand über Sex kommunizieren kann, liegt weniger am Alter, sondern daran ob er es gelernt hat drüber zu sprechen, oder ob ihm früh vermittelt wurde, das alles geschlechtliche tabu ist.Ophelia12 hat geschrieben:
@Alyssa, ich muss irgendwie immer über deine Erzählungen zu deinem Therapeuten schmunzeln. Er wirkt irgendwie so jung. .irgendwie ganz knuffig.
Mein ehemaliger Psychotherapeut ist 15 Jahre älter als ich, er kann nicht über Sex sprechen.
Sein Nachfolger ist nochmal 3 Jahre älter, er wirkt so, als wenn er das könnte.
Liebe Grüße
Lockenkopf
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Sexuelle Phantasien und Gedanken: nein, gehört für mich nicht in die Therapie.
Sexuelle Probleme: ja
Sexuelle Probleme: ja
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- Beiträge: 5056
Nein, nicht wirklich. Aber meine Therapeutin hat wirklich keine Probleme damit peinliche Fragen zum stellen. Bspw ob ich Pornos beim Onanieren schaue... eh so Fragen geh'n mal gar nicht.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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