Verfolgung in der Fantasie und real

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Verfolgung in der Fantasie und real

Beitrag Sa., 30.07.2016, 20:10

Hallo ihr Lieben,

hier möchte ich ein paar Begriffe für mich abklären und hoffe ein wenig auf euere Unterstützung.

1.
Wenn Menschen denken, sie werden verfolgt, was kann das genau sein? Was sind die Häufigsten Ursachen damit solche Fantasien entstehen?
Kann es auch durch reale Zusammenhänge zustande kommen, die Empfindung von Real und nicht Real dann aber etwas außer Kontrolle geraten ist?

Es geht um eine Person die ich gerne mag, aber nicht mehr weiß wie ich dsmit umgehen soll.

Weiteres:
2.
Hat jemand Erfahrung oder kann von Menschen berichten die Flüchtlingserfahrungen haben? Was kann das in Menschen auslösen? Welche psychischen Probleme kann es nach sich ziehen?

Es geht um unterschiedliche Personen und ich brauche etwas input um sie besser zu verstehen.

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Eine kleine Geschichte von Allem" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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McTwisp
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Beitrag So., 31.07.2016, 14:56

Hallo ramor.

Ich kann nur etwas kurzes, persönliches zun ersten Punkt sagen: Ich glaube, dass die Ursachen so individuell verschieden sind, dass man keine häufigsten Ursachen nennen kann, zumindest nicht als laie.
Sicher kann es auch durch reale Zusammenhänge kommen, dass man in ein Bedrohungs-Verfolgungs-Gefühl kommt, dann liegen die Ursachen oft in der Vergangenheit ( wenn es in der Gegenwart keine reale Bedrohung gibt). Da jetzt auch eine einfache Antwort drauf zu geben, die zu einer schnellen Lösung/Verständnis führt ist sicher sehr schwer.

Viele Grüße!
McTwisp

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Beitrag Mo., 01.08.2016, 11:41

Danke für deine Antwort.

Die reale Bedrohung fand früher tatsächlich statt, die Person kommt aus einem Land, das die eigenen Leute verfolgen ließ.
Aber jetzt in einem westeuropäischem Land lebend, fühlt sie sich durch Einzelpersonen "verfolgt". Sagt mir immer: "schau, der mit dem Handy, der gibt grad bescheid dass wir das Haus verlassen." "Und der da beobachtet uns."

Da kommt man mit Argumenten nicht an. Logik versagt hier.

Ich frage mich nur, ob man überhaupt so einer Person klar machen kann, dass da keine Bedrohung ist.

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Candykills
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Beitrag Mo., 01.08.2016, 11:44

Hört sich bei der Person nach sowas wie einer paranoiden Psychose oder vielleicht eher paranoide Persönlichkeitsstörung an. Letztere könnte ja darin begründet liegen, dass die Person aus einem Land kommt in dem sie verfolgt wurde und das ihre Entwicklung beeinflusste. Vor allem wenn sonst Halluzinationen fehlen.

LG
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Beitrag Mo., 01.08.2016, 11:47

Und die andere Person ist als junger Mensch geflüchtet, hat vieles erlebt, wurde sogar zeitweise auf der Flucht eingesperrt. Was da alles passiert ist, davon würde die Person nie sprechen wollen. Ich will aber versuchen zu verstehen, welche Traumata dadurch entstehen kann, um besser mit den psychischen Folgeschäden umgehen zu können. Die Person ist in Therapie, auch medikamentös eingestellt, aber seit der Therapie (schon über 10 Jahre) wird es nur schlimmer mit den auswirkungen. Die Person streitet sich sogar mit dem eigenen Essen am Teller! Und es gibt viele Aussetzer im normalen Umgang. Da frage ich mich schon wie schlecht ein Therapeut nur sein kann, um sowas nicht zu erkennen. Denn der sagt nichts dazu, nur dass die Person ein schlechtes Selbstbewusstsein hat. Ja herrlich!

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Beitrag Mo., 01.08.2016, 11:52

Candykills hat geschrieben:Letztere könnte ja darin begründet liegen, dass die Person aus einem Land kommt in dem sie verfolgt wurde und das ihre Entwicklung beeinflusste. Vor allem wenn sonst Halluzinationen fehlen.

LG
Ja das denke ich auch, da es aber früher tatsächlich so (oder so ähnlich) war, ist es schwer ihr klarzumachen, dass es komplett nur Hirngespinnste sind.

Sie hat auch Angst wenn es an der Tür klingelt. Und fühlt sich eigentlich permanent verfolgt.

Wie am besten damit umgehen? Bestätigen? Denn wenn ich etwas dagegen sage, kommt es auch mal zum Streit.

Ich weiß auch nich mehr was überhaupt aus der Vergangenheit wahr ist. Vielleicht ist da auch vieles nicht wahr.

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Beitrag Mo., 01.08.2016, 11:56

Ja, es sind keine Halluzinationen. Der Typ mit dem Handy steht tatsächlich da. Aber es stehen hunderte Leute mit Handys in der Gegend rum.

Ich habe schon versucht zu erklären, dass es ja keinen echten Grund gibt sie beobachen zu lassen. Das wäre doch ein unnötiger riesiger organisatorischer Aufwand...für nichts.

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Beitrag Mo., 01.08.2016, 12:07

McTwisp hat geschrieben:Hallo ramor.

Ich kann nur etwas kurzes, persönliches zun ersten Punkt sagen: Ich glaube, dass die Ursachen so individuell verschieden sind, dass man keine häufigsten Ursachen nennen kann, zumindest nicht als laie.
Hast du damit persönliche Erfahrungen?

Ich kann mir leider gar nicht erklären wie es dazu kommen kann sich so hineinzuverstricken.

Klar, kann einem mal passieren sich irgendwo hinein zu steigern. Aber dann macht man einen realitätscheck und sieht, es ist nicht so.

Ich wurde in den Strudel auch mal hineingerissen. Aber ich habe mich durch Logik selber wieder herausgezogen. Das ist doch auch peinlich anderen seine Verrücktheiten überzustülpen und alle in Panik zu versetzen. Dass man da als verrückt abgestempelt wird, passiert dann zu recht.

Haha...lustige Geschichte am Rande. Ich wurde tatsächlich mal verfolgt....von ebendieser Person selber! Das haben mir Kollegen gesagt und mich drauf aufmerksam gemacht. Ich hatte nie nach hinten geschaut um überhaupt zu sehen dass diese Person mich bis zu meinem Destinationsort verfolgt hatte.

Soll man dann paranoid werden? Nein, ich habe sie nur zur Rede gestellt

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Beitrag Mo., 01.08.2016, 12:23

Sie hat es zuerst angestritten. Als ich dann sagte, Dritte haben es gesehen, ich habe Zeugen, meinte sie dann, ok, sie war da, aber es war auch ihr Arbeitsweg.
Und leider stimmt das sogar! Aber sie hätte einen anderen Weg gehen können und nicht denselben wie ich. Außerdem hätte sie früher abbigen müssen, so wars ein Umweg.

Also die Person ist meine Mutter. Und ich stand, wie man am oberen Beispiel sehen kann, unter tatsächlicher ständiger Beobachtung. Dass sowas nicht einfach zu bewältigen ist, kann man sich vielleicht vorstellen.

Nun leben wir zwar nicht mehr in derselben Stadt, aber ihre Verfolgungsängste nimmt sie immer mit wenn sie mich besuchen kommt. Ich möchte ihr da helfen sich zumindest nicht mehr beonachtet zu fühlen.

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Candykills
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Beitrag Mo., 01.08.2016, 12:28

Ich glaube du als Laie kannst da wenig machen. Wenn es eine Psychose ist, dann kannst du sowieso nicht überzeugen und bei der paranoiden Persönlichkeitsstörung ist das vermutlich ähnlich schwer. Bei letzterem kann Therapie aber helfen. Bei ersterem Neuroleptika. Eventuell können die aber auch bei der paranoiden Persönlichkeitsstörung helfen. Auf jeden Fall kannst du diese Hilfe nicht leisten und es wäre zu überlegen sie mal zum Psychiater zu begleiten. Oder was bekommt sie denn aktuell schon an Medis?

LG
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Beitrag Di., 02.08.2016, 20:06

Leider funktioniert der Realitätscheck zumindest bei Traumata nicht wirklich. Wenn man gefangen ist ist einem Flashback oder starken Erinnerungen, die durch die kleinsten Dinge ausgelöst werden können - dann reagiert der Körper und die Wahrnehmung leider GENAUSO, als ob sich die Person wieder in "alten" Situation befindet.
Was aber genau deine Betroffenen Personen haben bzw warum sie so sind, kann man aus der Ferne nicht beurteilen.

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Beitrag Mi., 03.08.2016, 13:06

Nein, leider keine Aussichten auf Therapie. Die Krankheitseinsicht fehlt völlig.

Obwohl es da auch andere Baustellen gäbe...

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