Hallo zusammen,
habt ihr Empfehlungen für Texte oder Dokumentationen in leichter Sprache, die Angehörigen psychische Erkrankungen (in meinem Fall frühkindliche Traumatisierungen, Depressionen, somatoforme Schmerzstörung) näher bringen können?
Meine Familie versteht es auch nachdem sie von meiner langjährigen Therapie und psychosomatischen Reha wissen nicht. Dass meine frühen Erfahrungen mich geprägt haben, können sie nicht nachvollziehen und später bei meinen Adoptiveltern habe ich es doch auch gut gehabt... Es geht mir nicht um Schuld, aber ich glaube aus Angst vor Schuldgefühlen trauen sie nicht hinzuschauen, was falsch lief. Ich weiß mittlerweile, sie haben ihr möglichstes versucht. Ich möchte nur etwas mehr Verständnis und nicht noch dafür fertig gemacht werden, dass ich krank bin. Ich habe auch schon auf neurobiologischer Basis versucht es zu erläutern, was aber vermutlich zu komplex war. Zudem sind Gefühle und Psyche für die wie von einem anderen Planeten.
Ein gemeinsames Gespräch mit meiner Thera lehne ich allerdings ab, denn die Zeit mit ihr möchte ich für mich nutzen. (Hierzu bitte auch keine Fragen warum, wieso, weshalb und dass es ja doch sinnvoll wäre )
Ich weiß, sie haben ihr eigenes Päckchen zu tragen (und meiner Meinung nach sind sie selbst nicht psychisch gesund, aber das ist eine andere Geschichte ), so dass Vermeidung dort ganz groß ist, aber ich will einen letzten Versuch wagen und versuchen, dass sie verstehen, was los ist. Der Spruch "Ich muss jetzt aber noch mal fragen, warum geht's dir schlecht? Du hast es doch gut" hat mich heute einfach wieder massiv verletzt Ebenso wie "Reiß dich mal zusammen", "Wovon bist du denn müde?!", "Dann geh halt früher schlafen" oder "Du musst aber auch mal aufstehen" (während ich vor Schmerzen einfach nicht auftreten kann und an Krücken gehe, wofür die Ursache noch unklar ist) oder der Knüller war vor ein paar Jahren mein Vater "Der (also mir) muss nur mal wieder einer richtig zeigen, wo es lang geht...." (ihr könnt euch vermutlich denken, was er damit meinte )
Also habt ihr Empfehlungen, was ich denen schicken könnte? Eine einfache Brochure oder Doku?
Danke!
Angehörigen psychische Störungen erklären
Angehörigen psychische Störungen erklären
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Hallo AdoLife,
was willst du denn mit diesem Vorhaben erreichen?
Eine vielleicht provokante Frage: Hast du denn selbst deine Störung bzw. ihre Entstehung verstanden?
Ich denke, es geht - bei allen psychischen/psychosomatischen Störungen - sehr wohl um Schuldgefühle. Allerdings nicht auf Seiten der "Verursacher", sondern auf der der Leidenden, die letztlich die Ursache ihrer Qual sind.
was willst du denn mit diesem Vorhaben erreichen?
Eine vielleicht provokante Frage: Hast du denn selbst deine Störung bzw. ihre Entstehung verstanden?
Ich denke, es geht - bei allen psychischen/psychosomatischen Störungen - sehr wohl um Schuldgefühle. Allerdings nicht auf Seiten der "Verursacher", sondern auf der der Leidenden, die letztlich die Ursache ihrer Qual sind.
Sinarellas, wow das hätte ich natürlich nie alleine geschafft. Ich dachte hier geht es um Austausch? Ich habe lediglich gefragt, was ihr in der Hinsicht empfehlen könnt.
Mir haben schon mehrere Freunde gesagt, sie hätten an meiner Stelle schon längst den Kontakt abgebrochen, aber das kann ich auch nicht. Die oben genannten Sprüche sind nur eine kleine Auswahl, die mich sehr verletzt. Ich weiß, dass sie es nur gut meinen, aber mit psychischen Störungen und mit Gefühlen (z. B. emotionale Unterstützung) können sie einfach nichts anfangen. Ich habe verstanden, dass ich das auch nicht ändern kann, aber diese Frage von ihr gestern, so sehr sie mich auch verletzte, beinhaltete meiner Meinung nach auch irgendwo ein Verstehen-Wollen, zumindest hatte ich diese Hoffnung und wollte es ihr irgendwie besser erklären.
Am Besten fand ich übrigens bisher folgendes Video
Der schwarze Hund / Depressionen
Aber vielleicht habt ihr ja noch weitere Empfehlungen?
Danke erst mal für deine konstruktive Antwort. Also, ich wünsche mir einfach etwas mehr Verständnis von ihnen für meine Situation und dass sie verstehen, was los ist.was willst du denn mit diesem Vorhaben erreichen?
Mir haben schon mehrere Freunde gesagt, sie hätten an meiner Stelle schon längst den Kontakt abgebrochen, aber das kann ich auch nicht. Die oben genannten Sprüche sind nur eine kleine Auswahl, die mich sehr verletzt. Ich weiß, dass sie es nur gut meinen, aber mit psychischen Störungen und mit Gefühlen (z. B. emotionale Unterstützung) können sie einfach nichts anfangen. Ich habe verstanden, dass ich das auch nicht ändern kann, aber diese Frage von ihr gestern, so sehr sie mich auch verletzte, beinhaltete meiner Meinung nach auch irgendwo ein Verstehen-Wollen, zumindest hatte ich diese Hoffnung und wollte es ihr irgendwie besser erklären.
Ja, das denke ich, kann durchaus sagen, dass ich verstehe, was mit mir los ist. Zumindest was die frühkindlichen Traumatisierungen und die Depressionen betrifft. An der somatoformen Schmerzstörung, die ich haben soll, arbeite ich noch... mir ist vom Kopf her klar, wie so etwas ausgelöst werden kann, aber für mich habe ich noch das Gefühl es muss an der körperlichen Ursache, die vor einem Jahr gefunden wurde, angesetzt werden und Schmerzbewältigungsstrategien sind nur ein Teil davon.Hast du denn selbst deine Störung bzw. ihre Entstehung verstanden?
Hm, das einzige Schuldgefühl, was ich derzeit empfinde ist, dass ich nicht arbeiten kann und das will ich unbedingt so schnell wie möglich wieder, aber mein Körper lässt mich nicht.Ich denke, es geht - bei allen psychischen/psychosomatischen Störungen - sehr wohl um Schuldgefühle. Allerdings nicht auf Seiten der "Verursacher", sondern auf der der Leidenden, die letztlich die Ursache ihrer Qual sind.
Am Besten fand ich übrigens bisher folgendes Video
Der schwarze Hund / Depressionen
Aber vielleicht habt ihr ja noch weitere Empfehlungen?
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Das hab ich mir gedacht und es ist nachvollziehbar. Jedoch, du scheinst dir davon etwas für deinen Zustand zu versprechen?AdoLife hat geschrieben:Also, ich wünsche mir einfach etwas mehr Verständnis von ihnen für meine Situation und dass sie verstehen, was los ist.
Gut, dass du es nicht getan hat, denn dadurch würde vermutlich mit dir nichts besser.AdoLife hat geschrieben:Mir haben schon mehrere Freunde gesagt, sie hätten an meiner Stelle schon längst den Kontakt abgebrochen, aber das kann ich auch nicht.
Also, du weißt, dass sie dich nicht ärgern wollen damit. Du weißt auch, dass du sie nicht ändern kannst. Und gleichzeitig hast du darüber ungute Gefühle, fühlst dich verletzt. Wahrscheinlich rühren deine negativen Gefühle also aus anderen Zusammenhängen, einer anderen Zeit her.AdoLife hat geschrieben: Die oben genannten Sprüche sind nur eine kleine Auswahl, die mich sehr verletzt. Ich weiß, dass sie es nur gut meinen, aber mit psychischen Störungen und mit Gefühlen (z. B. emotionale Unterstützung) können sie einfach nichts anfangen. Ich habe verstanden, dass ich das auch nicht ändern kann, aber diese Frage von ihr gestern, so sehr sie mich auch verletzte, beinhaltete meiner Meinung nach auch irgendwo ein Verstehen-Wollen, zumindest hatte ich diese Hoffnung und wollte es ihr irgendwie besser erklären.
Dass du dich damit beschäftigt hast und Experte bist für die Störungen, hab ich angenommen. Jedoch erklärt doch eine Traumatisierung in der Vergangenheit nicht das Leiden heute, um es mal "naiv" auszudrücken, denn die Traumatisierung ist doch längst vorüber. Also muss es noch andere Mechanismen geben.AdoLife hat geschrieben: kann durchaus sagen, dass ich verstehe, was mit mir los ist. Zumindest was die frühkindlichen Traumatisierungen und die Depressionen betrifft.
Und das ist genau kein Schuldgefühl im gemeinten, nämlich unbewußten Sinne, sondern unsinnige Selbstbezichtigung, die zu neuen Qualen führt. Wer erkrankt ist, ist selbstverständlich ent"schuldigt", genau wie jeder körperlich Kranke. Auslösend für psychische und psychosomatische Symptomatiken sind unbewußte Schuldgefühle, die aus unverarbeiteten Gefühlen der frühen Lebenszeit entstehen.AdoLife hat geschrieben: Hm, das einzige Schuldgefühl, was ich derzeit empfinde ist, dass ich nicht arbeiten kann
Ja, das Video ist nett, hat aber den Nachteil, dass es zu sehr impliziert, dass Depression (oder andere Störungen) etwas ist, was von außen "angeflogen" kommt. Richtig ist jedoch, dass zumindest alle Störungen aus dem neurotischen Spektrum ihre Ursache im Inneren haben und auch nur dort zu behandeln sind (unterstützend natürlich auch Medis).AdoLife hat geschrieben: Am Besten fand ich übrigens bisher folgendes Video
Der schwarze Hund / Depressionen
Gruß
werve
Ja, schon dass sie mich damit halt nicht mehr fertig machen. Aber Ziel des Beitrags war irgendwie auch nicht das alles zu analysieren, sondern Tipps zu Seiten oder Videos zu bekommen, wo die Themen erläutert werden.Jedoch, du scheinst dir davon etwas für deinen Zustand zu versprechen?
Nicht nur, aber es trägt schon einen großen Teil dazu bei, vor allem wenn es so früh geschehen ist, dass es nie einen sicheren Hafen gab. Zudem sind meine inneren Schemata davon geprägt, woran ich gerade zu arbeiten beginne.Jedoch erklärt doch eine Traumatisierung in der Vergangenheit nicht das Leiden heute, um es mal "naiv" auszudrücken, denn die Traumatisierung ist doch längst vorüber.
Ja, das stimmt. Es wird nicht so multifaktoriell erklärt, wie es eigentlich ist. Gleichzeitig geht es aber von der 'man ist selbst Schuld und muss sich nur zusammenreißen' Perspektive weg.Ja, das Video ist nett, hat aber den Nachteil, dass es zu sehr impliziert, dass Depression (oder andere Störungen) etwas ist, was von außen "angeflogen" kommt.
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