jahrelange Freundschaft kippt... was denkt ihr?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Co-Libri
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jahrelange Freundschaft kippt... was denkt ihr?

Beitrag So., 15.05.2016, 10:04

Hallo,

habe eine einzige Freundin, die ich seit Schulzeiten kenne. Ich versuch's mal etwas kürzer zu machen.

Sie ist wegen ihrem Partner weggezogen vor ein paar Jahren. Die Entfernung beträgt nun ca. 250 km. Seit vier Jahren ist sie nun Mama, was sie sich immer gewünscht hat.

Seitdem sind die Telefonate weniger geworden. Ich habe auch volles Verständnis, dass sie sich viel um ihr Kind kümmert und nicht vorm TV parken möchte. Allerdings habe ich oft genug das Gefühl zu stören. Oft wenn ich mal noch angerufen habe, stört das Kind einfach. Nicht dass ich dafür kein Verständnis habe. Es ist eben dann so. Wenn die Kleine schläft und ich rufe an, wird sie oft wach. Oder ich rede und rede und merke oft, dass mir irgendwie niemand mehr zuhört, weil die Kleine grad was tolles gemacht hat, was gesagt hat oder wie auch immer. Einmal hat sich das Kind irgendwo den Schädel gerannt und meine Freundin musste dann ins Krankenhaus. Da hatte ich dann auch ein schlechtes Gewissen.

Habe für alles Verständnis. Ist ja so, wenn eben ein Kind da ist. Das Problem begann für mich eigentlich als die Kleine in den Kindergarten kam, meine Freundin aber noch nicht wieder arbeiten ging. Als ich dann am späteren Morgen anrief, um mal wieder in Ruhe mit ihr sprechen zu können, meinte sie nach kurzer Zeit, sie muss los die Kleine vom Kindergarten abholen. Alles soweit ok. Wir könnten dann ja ein anderes Mal wieder telefonieren, dann aber bitte nachmittags, weil sie morgens im Haushalt einfach mehr gemacht kriege. Und da fing's an, wo ich mir dachte, dass ich wohl irgendwie nicht mehr so wichtig bin. Ich rufe nicht jeden Tag an, vielleicht alle 2 Wochen mal, wenn überhaupt.

Zwei Monate später hat sie zum ersten Mal meinen Geburtstag vergessen. Kurz später angerufen, sich vielmals entschuldigt. Sie rief an wegen dem Jahrgangstreffen, welches bald stattfinden sollte und sie hatte einen Anruf bekommen, ob sie kommt. Sie war unentschlossen und wollte wohl irgendwie gerne hin. Ich nicht. Eventuell wäre es für sie gut gewesen, dann hätte sie nicht alleine dasitzen müssen, wäre ich mitgegangen. Sie hätte gerne wieder eine getroffen, die sie schon lange gut fand, die aber schon damals nicht so viel von ihr wissen wollte. Nun gut...

An ihrem Geburtstag rief ich an. Leider habe ich sie dann auf ihre Nachfrage wie's mir denn so geht, mit meinen Problemen kurz zugemüllt. War nicht meine Absicht, aber ich wollte auch nicht lügen. Hinterher dachte ich, ich hätte besser eine Karte geschickt. Dass sie sich am Geburtstag kurz hält, war ja auch vollkommen okay. Vielleicht wäre es schön gewesen, wenn sie sich hinterher mal bei mir gemeldet hätte und gefragt hätte, wie's mir so geht.

Drei Monate später klingelt das Telefon. Naja, ich bin dann nicht mehr dran gegangen. Ich möchte sie im Grunde auch nicht unter Druck setzen und denke mir, dass ich eben wohl einfach nicht mehr so hinpasse. Auch fehlt es bei uns immer am Geld und ich fahre auch sonst nirgendwo hin. Das läppert sich schließlich alles und wir können so schon unsere Rechnungen kaum zahlen. Sie hat es finanziell ganz gut getroffen und kann scheinbar, wie ich aus einer Bemerkung beim letzten Telefonat merkte, damit nicht so viel anfangen und war recht schnell durch mit mir. Meine Sorge war, dass mein Mann seine Arbeit verliert. Nun, ich schätze mal, dass es ihr halt diesbezüglich gut geht (Mann ist Beamter) und dass sie sich vielleicht auch denkt, du meine Güte. Keine Ahnung.

Alle zwei Monate war sie für eine Woche hier in der Gegend bei den Eltern für eine Woche (50 km Entfernung), naja, allzu oft gemeldet hat sie sich da auch nicht. Da hätten die Eltern mal aufs Kind aufpassen können, die sind jetzt in Rente. Aber da muss sie ja dann die Verwandtschaft abklappern.

Das Telefon klingelt öfter und auch per SMS ich soll mich doch mal melden. Naja, ich hab' irgendwie nicht so viel Lust. Dazu kommt, dass ich selber nicht grade positiv drauf bin, schon seit langem nicht mehr. Was uns so alles passiert ist, da vergeht einem die Lust auf alles. Und ich will sie da auch nicht zu stark damit belasten. Das kommt auch noch dazu....

Ich wüsste gerne mal eure Meinung dazu.

LG

Co-Libri

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Nico
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Beitrag So., 15.05.2016, 10:13

Alle 2 Wochen anrufen finde ich bei so einer Fern - Freundschaft auf alle Fälle zu häufig.
Meine Frau hat auch so eine Jahrzehntelange beste Freundin, die lebt seit 7 Jahren rund 400 km entfernt.
Die telefonieren vielleicht 3 - 4 x im Jahr miteinander aber dann ordentlich
Treffen gibt's Max. 1x pro Jahr oder jedes zweite Jahr.
Muss aber dazusagen dass diese Freundin keine Kinder hat.

Im Grunde lebt ihr jetzt zwei völlig unterschiedliche Leben, ihr solltet noch Kontakt halten, ein 2 wöchiger Austausch ist da viel zu eng.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Noenergetik
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Beitrag So., 15.05.2016, 12:32

Hm, hört sich ziemlich einseitig an. Klingt als ob Du mehr an der Freundschaft interessiert bist als sie.
Du schreibst ja auch, es ist Deine einzige Freundin. Das Du da zu kurz kommst, verständlich.
Natürlich lassen sich Freundschaften nicht erzwingen, aber vielleicht kannst Du neue Kontakte aufbauen (Hobbys, Internet), das dauert natürlich alles seine Zeit und ob sich Freundschaften entwickeln kann man nicht vorhersagen.)
Wenn Du neue Kontakte aufbaust, wird es Dir vermutlich nicht mehr so wichtig sein, ihr hinterher zu telefonieren.
Vielleicht könnt Ihr Euch irgendwann wieder neu begegnen.
Wenn Du jetzt keine Lust mehr hast auf Telefon, SMS zu reagieren, dann würde ich es lassen.

Natürlich sollte eine Freundschaft auch längere Zeiten ohne Kontakt überstehen können, aber das ist schwierig. Freundschaften bestehen eben auch aus Kontakt.
Und wenn Du zu wenig davon hast, dann ist es eben wichtig neue Kontakte aufzubauen.
Am Ende ist wichtig, das Du zufrieden bist.


Eremit
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Beitrag So., 15.05.2016, 15:11

Um es auf das Wesentliche zu reduzieren, Co-Libri: Ihr habt Euch ganz einfach auseinandergelebt, schon vor einiger Zeit. Es mag zwar nicht tröstlich sein, aber das ist ganz normal, besonders, wenn es um Kinder oder Unterschiede hinsichtlich des finanziellen Status geht. Du solltest ihrem Wunsch entsprechen, die Freundschaft auslaufen zu lassen, nicht nur, weil ihr das entgegekommen würde, sondern auch Dir. Ist natürlich nicht angenehm, ohne Frage, aber etwas anderes bleibt Dir ganz einfach nicht übrig. Zur Freundschaft gehört eben auch, in Freundschaft loszulassen.

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simonius
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Beitrag So., 15.05.2016, 17:59

Vielleicht redest du zuviel am Telefon und geht es dabei hauptsächlich um Dich?
Ich finde es doch ok, dass deine Freundin dir erzähl, dass ihr Kleiner etwas Tolles gemacht hat, oder etwas gesagt hat. Es ist das was deine Freundin jetzt bewegt. Das Kind ist wohl jetzt das Wichtigste in ihrem Leben. Ein Kind ist ja nicht nur eine Arbeit oder Belastung, die du dann und wann geistig und emotional auch mal beiseite legen kannst. Das Kind ist etwas, was deine Freundin jetzt stark bewegt und freut und sie will wohl irgendwelche Entwicklungen auch dir mitteilen, weil du ihre Freundin bist.
Aber du scheinst das wohl nur als eine Störung zu empfinden? Schade, dabei könntest du dich doch auch für sie freuen.

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Broken Wing
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Beitrag So., 15.05.2016, 18:40

Nein, das sind Mütter. Absolut daneben. Sie und ihr Kind. Alles ist ein Wunder, die Geburt, die erste Sch***e in der Hose, das erste Schimpfwort... Und die ganze Welt muss es wissen. Mittlerweile ist das ja auch einfach, die dümmste Ziege kann Facebook verwenden, weshalb es auch nichts für Menschen mit Hirn ist.

Auch gut möglich, dass sie selbst viel Stress hat, da zieht man sich eher zurück. Oder sie ist wirklich eine Berufsmama.

Such dir besser etwas Anderes.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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simonius
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Beitrag So., 15.05.2016, 19:31

Mich würde mal interessieren über was man sonst so geredet hat? Welche Rock einem steht, ob "Himmelblassblau" voll im Trend ist, ob man zu dick ist, welcher Mann gut im Bett ist, warum Person X eine Schreckschraube ist?
Ja, dagegen ist natürlich über Kinder zu reden banal, klar such dir sofort eine andere Freundin!

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Broken Wing
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Beitrag So., 15.05.2016, 19:53

Haha. Und du glaubst allen Ernstes, dass mit Müttern über Anderes geredet werden kann, wenn sie endlich mal mit den tollen Fertigkeiten ihres Hosenschei*ers fertig sind? Gerade mit denen?
Die arbeiten ja nicht und haben genug Zeit, um das kleinste Missgeschick anderer, vor allem anderer Mütter, zu beobachten. Ist auch klar, sie üben einen Beruf aus, den weltweit Abermillionen andere Frauen tun, es gibt keine Aufstiegschancen und die Ergreifung dessen war auch keine Kunst. Nun ja, da müssen sie sich irgendwie anders abgrenzen.

OK, Männer im Bett sind dann natürlich kein Thema mehr. Zumindest mit anderen nicht. Wenns auch für sie selbst kein Thema mehr ist, ist sie entweder hässlich oder dumm oder beides.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Nozi
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 13:15

Wäh! Mir würd grausen vor einer "Freundin" wie dir! Zuerst kein Verständnis für die Situation mit kleinem Kind - auch wenn du es 10x erwähnst, du hast keines. Ok, das weiß man alles erst wenn man es selbst erlebt und bei mir sind aus genau diesem Grund auch Freundschaften zu Ende gegangen. Und jetzt, wo das kleine offensichtlich aus dem gröbsten raus ist und sie wieder anknüpfen möchte an das Leben und die Leute, die ihr was bedeuten, lässt du sie auflaufen! Wie ego muss man sein, die äußerst begrenzten zeitliche und nervlichen Ressourcen einer Mutter dermaßen persönlich zu nehmen??!! Ja, mit kleinen Kindern geht daneben oft rein gar nichts mehr. Freunde, die sich eine Zeitlang hinten anstellen können und da sind, wenn man es dann wieder schafft, sich neben sich selbst und dem Kind und dem notwendigsten (Haushalt etc) - was jedes für sich manchmal 100% Energie braucht - wieder mit anderen zu beschäftigen, DAS sind die Freunde, die bleiben. Du bist das offensichtlich nicht. Lieber beleidigt sein. Das regt mich als Mutter einfach auf. Wirst eh selbst sehen, wie das ist, wenn alle was von dir wollen, die das Kind aber schon 110% abverlangt.

Lg
nozi


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Beitrag Mo., 16.05.2016, 15:49

Nozi hat geschrieben:[…] Und jetzt, wo das kleine offensichtlich aus dem gröbsten raus ist […]
Aus dem Gröbsten raus? Da kommt noch jede Menge, das geht noch lange so weiter, man denke nur an den Leistungsdruck in der Schule (sowohl schulisch als auch sozial). Ganz zu schweigen von der Pubertät …
Nozi hat geschrieben:[…] Ja, mit kleinen Kindern geht daneben oft rein gar nichts mehr. […]
Das meinte ich auch mit "auseinander gelebt".
Nozi hat geschrieben:[…] Freunde, die sich eine Zeitlang hinten anstellen können und da sind, wenn man es dann wieder schafft, sich neben sich selbst und dem Kind und dem notwendigsten (Haushalt etc) […] wieder mit anderen zu beschäftigen, DAS sind die Freunde, die bleiben. […]
Nun, die wenigsten Menschen sind bereit, auf ihre Eltern-Freunde fünfzehn, zwanzig Jahre zu warten, bis sich diese möglicherweise wieder in "Nicht-nur-Eltern-Menschen" verwandelt haben. Aus gutem Grund, denn man entwickelt sich ja weiter – in unterschiedliche Richtungen. Am Ende bleibt als Gemeinsamkeit nur noch die Erinnerungen an ferne Zeiten – und das ist für eine lebendige Freundschaft einfach zu wenig.

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Nozi
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 16:29

dann war duw freundschaft eben vorher nicht nachhaltig genug, wenn einen das auseinander bringt. ich persönlich konnte dann auch wenn überhaupt nur mehr oberflächlich anknüpfen mit denen, die (noch?!) nicht wissen, dass sich mit kind nicht nur ein bisschen, sondern alles verändert. das aber für längstens 5-6 jahre, dann werden sie selbständiger und man kann sich wieder mehr um sich selbst kümmern. wenn dann noch wer da ist, den das interessiert.


Eremit
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 16:58

Nozi hat geschrieben:dann war duw freundschaft eben vorher nicht nachhaltig genug, wenn einen das auseinander bringt.
"Nachhaltig" ist vielleicht der falsche Begriff, "vielschichtig" und "tiefgründig" trifft es wohl besser.

Ich habe schon Eltern kennen gelernt, die sich für weit mehr interessierten als nur für ihr eigens Kind. Diese Menschen fielen allerdings schon vor ihrer Elternschaft durch vielfältige Interessen, Intelligenz, Bildung und eine ausgegorene Lebensphilosophie auf. Solche Dinge lösen sich ja nicht einfach in Luft auf, nur, weil man ein Kind kriegt.
Nozi hat geschrieben:[…] ich persönlich konnte dann auch wenn überhaupt nur mehr oberflächlich anknüpfen mit denen, die (noch?!) nicht wissen, dass sich mit kind nicht nur ein bisschen, sondern alles verändert. […]
Die Frage ist: Hat sich wirklich bei Dir alles verändert, oder kommt es Dir nur so vor?

Wenn es Dir nur so vorkommt und sich Dein Leben tatsächlich nur zum Teil verändert hat, gibt es vielleicht noch Potenzial, alten Freundschaften neues Leben einzuhauchen. Eine Grundbedingung dafür wäre dann allerdings auch, den Grad an tatsächlicher Veränderung zu erkennen und anzunehmen.

Wenn sich wirklich alles bei Dir verändert hat, ist durch die Elternschaft der ursprüngliche Mensch mit all seinen Ansichten und Interessen vollständig und unwiederbringlich verloren gegangen, was zwangsläufig auch die Freundschaften von damals beendet.

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Nozi
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Beitrag Di., 17.05.2016, 08:28

Nicht ich als Mensch habe mich verändert. Mein Tagesablauf, mein energielevel, mein schlafpensum hat sich verändert. Mit Schlafmangel und null Minuten Hirn frei geschweige denn Ruhe und Entspannung geht halt jeder anders um. Ein kleines Kind zu haben ist mehr als ein Full Time Job. Außer vielleicht für Leute mit Nannies oder ständig verfügbaren Großeltern.
Und sie meldet sich ja jetzt! Vielleicht will sie anknüpfen, sich entschuldigen, erklären?! Ist halt extrem unfair mMn dann die beleidigte Leberwurst zu spielen. Bzw wird die TE eh noch selbst draufkommen wie das ist und kann sich ja dann anders verhalten.
Übrigens leben meine Freundschaften auch teilweise gerade wieder auf, meine Kids sind 5 und 7, ich kann jetzt wieder beruflich in die Gänge kommen, weil sie selbst Kontakte aus Kiga und Schule haben wo man sie mal unterbringen kann. Gsd hab ich so liebe Menschen um mich, die mich nicht verurteilen oder abschreiben weil jetzt ein paar Jahre weniger von mir zu haben war. Würde mir jemand davon einfach nicht antworten wenn ich den Kontakt suche ... Pfff... dieses Kindergartenniveau könnte ich mir als Mutter dann gar nicht geben. Aus energetischen Gründen, physisch und psychisch. Weil 7 Tage die Woche ist um 6 Uhr Tagwache (bei mir nicht mehr, aber bei 4jährigen - zumindest meinen).

Lg
nozi

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Miss_Antroph
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Beitrag Di., 17.05.2016, 08:39

Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen, Co-Libri, für mich liest sich in Deinem Text zwischen den Zeilen eine gewisse "Missgunst" heraus. Das Kind. Die finanzielle Unabhängigkeit.

Für mich ist Freundschaft ähnlich wie eine Ehe - in guten und wie schlechten Zeiten. Und das bedeutet vielleicht auch mal auf die gegebenen Umstände Rücksicht zu nehmen. Wie Du schreibst, bist Du das letzte Mal als sie anrief gar nicht mehr ans Telefon gegangen. Warum nicht? Sag ihr doch was Dich umtreibt. Ein ehrliches Wort kann niemals schaden.

Frei nach dem Motto - sag was Du denkst und Du bekommst was Du willst.

Miss
Du bist zu schnell gelaufen für dein Glück. Nun, da du müde wirst und langsam gehst, holt es dich ein.

Friedrich Nietzsche
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Co-Libri
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Beitrag Di., 17.05.2016, 21:42

Vielen Dank für eure Beiträge.

Problematisch finde ich es schon, dass man eigentlich meistens stört, wenn man anruft. Also hat sie genug um die Ohren. Es gibt halt auch keine Zeit, wo es passt. Morgens nicht, mittags am besten ja, aber eigentlich auch nicht, abends und am Wochenende auch nicht... Sie kann ja nichts dafür, ich aber auch nicht. Und dieses Jahr hat sie bereits zum 2. Mal nicht an meinen Geburtstag gedacht. Vielleicht finden das viele jetzt kleinlich. Aber ich sehe es irgendwie als Zeichen, dass man in Vergessenheit gerät. Schließlich hat sie vor drei Jahren noch dran gedacht, da war das Kind auch schon da. Oft werde ich angerufen, wenn sie grad ein Problem hat, und sie jemanden zum reden braucht.

Ich bin nicht sauer, da ich das wirklich sehr gut verstehen kann, dass man mit Kind eben nicht viel Zeit hat, Schlafmangel (wie schrecklich) usw. Nur etwas enttäuscht vielleicht, da ich das so nicht erwartet hatte als sie damals weg zog bzw. dachte, wenn die Kleine im Kindergarten ist, dann ist auch mal wieder ein ruhiges Gespräch drin. Aber Pustekuchen. Doch irgendwie gibt es die nächsten 20 Jahre wahrscheinlich keine Veränderung mehr, schätze ich. Seit ein paar Monaten arbeitet sie ja auch wieder halbtags.

Neidisch?! Finanziell könnte es echt besser laufen bei mir. Aber vielleicht schäme ich mich auch etwas und hatte so den Eindruck beim letzten Telefonat, dass das wirkliche Verständnis für meine Situation fehlt. Sie hat nie erleben müssen, was ich durch habe. Und ich hatte eher das Gefühl, dass sie meine Probleme nicht so ernst nimmt und sich irgendwie vielleicht denkt, naja, irgendwie selbst schuld. Klar, was soll sie auch dran ändern? Aber ich hätte mir schon erhofft, dass nicht erst drei Monate später das Telefon wieder klingelt. Ne SMS hätte auch gereicht. Und vielleicht auch nur, weil sie über ihre Probleme reden will??????

Es kann auch gut sein, dass es nur einfach zu viel mit meinem Zeug war in den letzten Monaten, sogar Jahren gewesen ist. Mir ist das selber unangenehm. Vorheucheln, dass es mir prima geht, will ich dann aber auch nicht. Bei mir ist leider ziemlich viel Schlechtes passiert, womit ich nicht gut fertig werde. Sie kann ja nichts dazu. Nur ist es schon blöd für mich, wenn sie dann so gar keine Zeit hat.

Sie bemüht sich sehr um Kontakte vor Ort, eigentlich ausnehmlich zu Müttern, damit ihre Tochter Gesellschaft hat, naja und es passt ja auch besser.

3 - 4 x im Jahr telefonieren wäre an sich auch noch ganz gut, wenn die Gespräche dann nicht noch ständig unterbrochen werden würden. Einmal ging es überhaupt nicht, weil das Kind so viel Krach machte. Sie konnte es nicht verknusen, dass die Mutti sich jetzt mal mit jemand anderem beschäftigt. Und es ist wohl einfach so, dass wir uns schon ziemlich auseinander entwickelt haben. Und wenn es gar keine Möglichkeit gibt, sie auch mal ohne Kind zu treffen...

Wenn ich ihr mitteilen wollte, warum ich mich nicht mehr melde... Was sollte ich ihr denn sagen? Wenn mehr Interesse und Zeit da wären, dann hätte sie sich vielleicht doch eher mal gemeldet, wenn auch nur per SMS? Ich will ihr keinen Druck machen. Sie tut sicher eh schon was sie kann.

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