Alleine die Welt entdecken
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Alleine die Welt entdecken
Hallo!
Mich interessieren eure Erfahrungen mit dem Alleine-unterwegs-sein...
Was macht ihr gerne alleine bzw lieber alleine als mit Anderen, was hat euch nicht gut gefallen?
Gesellschaftlich wird einem ja oft vermittelt, dass "alleine" etwas zu unternehmen peinlich sei oder gefährlich oder "seltsam" wirkt. Und wenn ich erzähle, dass ich alleine unterwegs bin/war dann Ernte ich oft Mitleid.
Aber... Ich mache immer öfter die Erfahrung, dass es mir gut gefällt, alleine die Welt zu entdecken. Städtetrips, Ausflüge in die Natur, im Café / Restaurant sitzen - und jetzt zuletzt: die Mayday (meine erste Techno- Nacht übrigens und richtig, richtig cool!!) ... Irgendwie bin ich im Vorfeld oft hin und her gerissen, ob ich nicht "jemanden fragen soll" ob er/sie mitkommt. Und manchmal hab ich auch Sorge, was ich mich alleine "trauen" kann (Campingurlaub? Ins Ausland reisen - auch in einsamere Ecken oder etwas unsichere Länder als Frankreich oder Holland? Wandertouren mit dem Zelt?). Und dennoch merke ich eben, dass Vieles nur so gut ist, weil ich meinen ganz eigenen Turn mache. Wenn ich um 8 los will, ist es eben 8 - und wenn es doch halb zehn wird, dann störe ich damit auch keinen. Also gerade "Pünktlichkeit" ist da echt ein Thema für mich.Ich kann mich da immer schlechter dem "Gemeinwohl" unterordnen... Und so eine Zumutung möchte ich dann auch nicht sein
Auch gemeinsam mit einer Freundin in Urlaub fahren und zB eine Wohnung teilen ist immer mal wieder im Gespräch - aber ich kann mir das nicht vorstellen - das ist mir zu eng. Bei den meisten Menschen möchte ich ja nicht mal übernachten... Da ist auch egal, wie "bequem" oder günstig es wäre.
Mit einem Partner ist das - wenn ich an meinen Ex denke - ein bisschen anders, da steht man sich ja einfach näher. Und wenn man zusammen lebt ist das natürlich noch mal anders. Aber: auch damals war ich zB ganz gerne mal ohne Mann im Urlaub... Trotzdem glaube ich manchmal, ich werde zunehmend "sozial inkompatibel" und das macht mir schon Sorgen (manchmal).
Eigentlich lerne ich schnell Menschen kennen, komme ins Gespräch, freie mich darüber auch! Und ich genieße auch, hin und wieder in Gesellschaft zu sein bei Freunden etc. Nur eben lieber auf gewohntem Terrain und für überschaubare Zeiträume...
Wie geht es euch damit?
Mich interessieren eure Erfahrungen mit dem Alleine-unterwegs-sein...
Was macht ihr gerne alleine bzw lieber alleine als mit Anderen, was hat euch nicht gut gefallen?
Gesellschaftlich wird einem ja oft vermittelt, dass "alleine" etwas zu unternehmen peinlich sei oder gefährlich oder "seltsam" wirkt. Und wenn ich erzähle, dass ich alleine unterwegs bin/war dann Ernte ich oft Mitleid.
Aber... Ich mache immer öfter die Erfahrung, dass es mir gut gefällt, alleine die Welt zu entdecken. Städtetrips, Ausflüge in die Natur, im Café / Restaurant sitzen - und jetzt zuletzt: die Mayday (meine erste Techno- Nacht übrigens und richtig, richtig cool!!) ... Irgendwie bin ich im Vorfeld oft hin und her gerissen, ob ich nicht "jemanden fragen soll" ob er/sie mitkommt. Und manchmal hab ich auch Sorge, was ich mich alleine "trauen" kann (Campingurlaub? Ins Ausland reisen - auch in einsamere Ecken oder etwas unsichere Länder als Frankreich oder Holland? Wandertouren mit dem Zelt?). Und dennoch merke ich eben, dass Vieles nur so gut ist, weil ich meinen ganz eigenen Turn mache. Wenn ich um 8 los will, ist es eben 8 - und wenn es doch halb zehn wird, dann störe ich damit auch keinen. Also gerade "Pünktlichkeit" ist da echt ein Thema für mich.Ich kann mich da immer schlechter dem "Gemeinwohl" unterordnen... Und so eine Zumutung möchte ich dann auch nicht sein
Auch gemeinsam mit einer Freundin in Urlaub fahren und zB eine Wohnung teilen ist immer mal wieder im Gespräch - aber ich kann mir das nicht vorstellen - das ist mir zu eng. Bei den meisten Menschen möchte ich ja nicht mal übernachten... Da ist auch egal, wie "bequem" oder günstig es wäre.
Mit einem Partner ist das - wenn ich an meinen Ex denke - ein bisschen anders, da steht man sich ja einfach näher. Und wenn man zusammen lebt ist das natürlich noch mal anders. Aber: auch damals war ich zB ganz gerne mal ohne Mann im Urlaub... Trotzdem glaube ich manchmal, ich werde zunehmend "sozial inkompatibel" und das macht mir schon Sorgen (manchmal).
Eigentlich lerne ich schnell Menschen kennen, komme ins Gespräch, freie mich darüber auch! Und ich genieße auch, hin und wieder in Gesellschaft zu sein bei Freunden etc. Nur eben lieber auf gewohntem Terrain und für überschaubare Zeiträume...
Wie geht es euch damit?
Hello darkness, my old friend...
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Als ich noch mehr Zeit hatte, war ich 1-2 Mal im Jahr alleine weg, sei es ins Kino, sei es zelten, einmal auch alleine im Ausland im Urlaub.
Ich finde es sehr entspannend. Obwohl ich, denke ich mal, recht verträglich bin und auch wenn, dann mit Freunden wegfahre, die verträglich sind, auch mein mann ist recht unkompliziert, so ist es ja doch eine gewisse Anspannung immer auf die anderen zu achten, allen gerecht zu werden, gerade wenn man mehrere Tage unterwegs ist.
Ich denke, ich kann alleine meine Umgebung, als die Natur besser wahrnehmen und genießen. Auch wenn ich Museen besuche, kann ich mich alleine besser konzentrieren und merke mir dann mehr.
Meist hat man sich mit Freunden ja doch länger nicht gesehen, weil einfach die Zeit fehlt udn dann quatscht man auf einem Ausflug auch viel und dann nimmt man eben die eigentliche Aktivität weniger wahr.
Allerdings muss ich sagen, sind es die Kurztripps mit Freunden und Mann, die mir wohl am lebhaftesten in Erinnerung bleiben. Denke das ist dann eben doch emotionaler besetzt und verankert sich doch mehr. (Hab ich das jetzt grad gesagt?)
Also mit anderen finde ich es anstrengender, aber eben auch bedeutsamer.
Wie immer, sollte man vllt. eine für sich gute Mischung finden.
Ich finde es sehr entspannend. Obwohl ich, denke ich mal, recht verträglich bin und auch wenn, dann mit Freunden wegfahre, die verträglich sind, auch mein mann ist recht unkompliziert, so ist es ja doch eine gewisse Anspannung immer auf die anderen zu achten, allen gerecht zu werden, gerade wenn man mehrere Tage unterwegs ist.
Ich denke, ich kann alleine meine Umgebung, als die Natur besser wahrnehmen und genießen. Auch wenn ich Museen besuche, kann ich mich alleine besser konzentrieren und merke mir dann mehr.
Meist hat man sich mit Freunden ja doch länger nicht gesehen, weil einfach die Zeit fehlt udn dann quatscht man auf einem Ausflug auch viel und dann nimmt man eben die eigentliche Aktivität weniger wahr.
Allerdings muss ich sagen, sind es die Kurztripps mit Freunden und Mann, die mir wohl am lebhaftesten in Erinnerung bleiben. Denke das ist dann eben doch emotionaler besetzt und verankert sich doch mehr. (Hab ich das jetzt grad gesagt?)
Also mit anderen finde ich es anstrengender, aber eben auch bedeutsamer.
Wie immer, sollte man vllt. eine für sich gute Mischung finden.
amor fati
Hallo SoundOfSilence,
ich war in der Vergangenheit schon öfters alleine verreist, auch in "unsichere" Länder. Ich schreibe das in Anführungszeichen, weil ich finde, dass man das heute nicht mehr so pauschal sagen kann. Auch europäische Großstädte können ganz schnell zu einem unsicheren Ort werden, wie wir ja wissen.
Ich habe oft Couchsurfing gemacht, dabei lernst du die Landsleute kennen und bekommst völlig andere Einblicke als ein "normaler" Touri. Und man kann verdammt viele Vorurteile abbauen.(Wovon ich auch nicht immer frei gewesen bin, muss ich zugeben.)
Die Reisen mit meinem Ex waren auch schön, aber mir geht es da dennoch völlig anders als montagne: Mir sind die Reisen auf eigene Faust viel mehr im Gedächtnis geblieben. Das kann man nicht vergleichen, meiner Erfahrung nach. Dieses tolle Gefühl von völliger Freiheit vs. sich immer nach jemandem richten müssen, Kompromisse eingehen müssen etc. ... Das haben die romantischen Momente auch nicht wirklich wett gemacht. Die Auseinandersetzungen sind mir leider schon eher im Gedächtnis geblieben.
Was Alltagsaktivitäten in meiner Stadt hier betrifft, macht(e) es mich aber eher ziemlich traurig, wenn ich allein im Café sitze oder ähnliches. Ganz schlimm find ich es, allein ins Kino zu gehen. Das hab ich 1x ausprobiert und es hat meiner Depression gleich ordentlich Futter gegeben. Nee danke...
LG
Tilda
ich war in der Vergangenheit schon öfters alleine verreist, auch in "unsichere" Länder. Ich schreibe das in Anführungszeichen, weil ich finde, dass man das heute nicht mehr so pauschal sagen kann. Auch europäische Großstädte können ganz schnell zu einem unsicheren Ort werden, wie wir ja wissen.
Ich habe oft Couchsurfing gemacht, dabei lernst du die Landsleute kennen und bekommst völlig andere Einblicke als ein "normaler" Touri. Und man kann verdammt viele Vorurteile abbauen.(Wovon ich auch nicht immer frei gewesen bin, muss ich zugeben.)
Die Reisen mit meinem Ex waren auch schön, aber mir geht es da dennoch völlig anders als montagne: Mir sind die Reisen auf eigene Faust viel mehr im Gedächtnis geblieben. Das kann man nicht vergleichen, meiner Erfahrung nach. Dieses tolle Gefühl von völliger Freiheit vs. sich immer nach jemandem richten müssen, Kompromisse eingehen müssen etc. ... Das haben die romantischen Momente auch nicht wirklich wett gemacht. Die Auseinandersetzungen sind mir leider schon eher im Gedächtnis geblieben.
Was Alltagsaktivitäten in meiner Stadt hier betrifft, macht(e) es mich aber eher ziemlich traurig, wenn ich allein im Café sitze oder ähnliches. Ganz schlimm find ich es, allein ins Kino zu gehen. Das hab ich 1x ausprobiert und es hat meiner Depression gleich ordentlich Futter gegeben. Nee danke...
LG
Tilda
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Hallo Montagne, Hallo Tilda,
danke für eure Antworten.
Ich habe mal drüber nachgedacht, wann ich etwas "intensiver" erlebe - und muss sagen, dass das mal alleine, mal mit anderen der Fall ist. Ob mir ein Erlebnis "lebendig im Gedächtnis" bleibt hat vor allem damit zu tun, wie bewusst und "gefühlig" ich war. Und das wiederum geht sowohl in Gesellschaft als auch ohne Gesellschaft. Es hängt vor allem an davon, dass ich mich wohl genug fühle, um offen zu sein.
Allerdings: wenn es mir nicht ganz gut geht UND dann noch andere Menschen um mich sind, dann geht eben oft nix mehr (gefühlsmäßig), außer Druck. Und dann bleibt mir vielleicht auch nur das schlechte Gefühl im Kopf. Kommt aber auch drauf an, wer da bei mir ist
Jetzt hab ich eben eine Ankündigung für den "letzten" Kinofilm mit Robin Williams gesehen. Ich glaube, den schaue ich mir mal alleine an. Alleine im Kino war ich zuletzt als Teenie....
danke für eure Antworten.
Ich habe mal drüber nachgedacht, wann ich etwas "intensiver" erlebe - und muss sagen, dass das mal alleine, mal mit anderen der Fall ist. Ob mir ein Erlebnis "lebendig im Gedächtnis" bleibt hat vor allem damit zu tun, wie bewusst und "gefühlig" ich war. Und das wiederum geht sowohl in Gesellschaft als auch ohne Gesellschaft. Es hängt vor allem an davon, dass ich mich wohl genug fühle, um offen zu sein.
Allerdings: wenn es mir nicht ganz gut geht UND dann noch andere Menschen um mich sind, dann geht eben oft nix mehr (gefühlsmäßig), außer Druck. Und dann bleibt mir vielleicht auch nur das schlechte Gefühl im Kopf. Kommt aber auch drauf an, wer da bei mir ist
Jetzt hab ich eben eine Ankündigung für den "letzten" Kinofilm mit Robin Williams gesehen. Ich glaube, den schaue ich mir mal alleine an. Alleine im Kino war ich zuletzt als Teenie....
Hello darkness, my old friend...
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Also ich ( jaaa ich weiß deine Frage richtet sich wohl eher an Userinnen ) mache ja so gut wie alles mit meiner Frau gemeinsam, aber wir treffen bei unseren Unternehmungen oft Frauen die alleine unterwegs sind.
Sei es nun auf Reisen, beim Sport, am Berg usw.
Ich überlege mir auch manchmal ob ich all das auch machen würde wenn ich Solo wäre?
Manchmal denke ich mir " aber klar doch", manchmal bin ich mir da nicht so sicher.
Sei es nun auf Reisen, beim Sport, am Berg usw.
Ich überlege mir auch manchmal ob ich all das auch machen würde wenn ich Solo wäre?
Manchmal denke ich mir " aber klar doch", manchmal bin ich mir da nicht so sicher.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Hey Nico,
eigentlich richtet sich die Frage durchaus auch an Männer - die sind ja manchmal auch alleine unterwegs
Was würde dich abhalten wenn Du Solo wärst?
eigentlich richtet sich die Frage durchaus auch an Männer - die sind ja manchmal auch alleine unterwegs
Was würde dich abhalten wenn Du Solo wärst?
Hello darkness, my old friend...
Mir würde glaube ich manchmal die gegenseitige Motivation fehlen. Meine Frau und ich pushen uns oft, wenn einer von uns manchmal eher nicht will, wird er mitgerissen.
Außerdem gibt es Sicherheit, gerade im sportlichen Bereich und am Berg ist es auch ein gewisses Risiko alleine unterwegs zu sein.
Außerdem gibt es Sicherheit, gerade im sportlichen Bereich und am Berg ist es auch ein gewisses Risiko alleine unterwegs zu sein.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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An Eigenmotivation fehlt es bei mir nicht, da hat die Trennung eher noch Kraft freigesetzt als gehemmt - aber das wird mit der speziellen Konstellation in meiner Ehe zusammen hängen
Ich weiß jedenfalls, dass das oft so ist, dass Paare sich gegenseitig motivieren...
Die Sicherheit, das ist es oft. Nicht weil ich die Matterhornbesteigung ohne "Seilschaft" nicht schaffe (Wird auch mit Seilschaft eng werden )
Sondern weil ich sehr viel schneller schon denke "was wenn Du das nicht schaffst"? Mit den Hunden im Auto 6 Wochen durch Europa - wer sorgt für die zwei wenn ich unterwegs mal krank bin? Mit dem Fahrrad zur Talsperre biken? Und was wenn ich feststelle, dass ich mich übernommen habe damit und es doch zu weit ist? Alleine Ausreiten - und wenn das Pferd etwas hat? Da fehlt es wohl an Wagemut selbst im Kleinen.
Ich frage mich immer mal wieder, ob ich nicht auch "Gesellschafts-fähiger" werden könnte. Andere Menschen können das ja völlig ohne Schwierigkeiten genießen, wenn Sie etwas gemeinsam mit Anderen unternehmen. Kann man das wohl lernen?
Ich weiß jedenfalls, dass das oft so ist, dass Paare sich gegenseitig motivieren...
Die Sicherheit, das ist es oft. Nicht weil ich die Matterhornbesteigung ohne "Seilschaft" nicht schaffe (Wird auch mit Seilschaft eng werden )
Sondern weil ich sehr viel schneller schon denke "was wenn Du das nicht schaffst"? Mit den Hunden im Auto 6 Wochen durch Europa - wer sorgt für die zwei wenn ich unterwegs mal krank bin? Mit dem Fahrrad zur Talsperre biken? Und was wenn ich feststelle, dass ich mich übernommen habe damit und es doch zu weit ist? Alleine Ausreiten - und wenn das Pferd etwas hat? Da fehlt es wohl an Wagemut selbst im Kleinen.
Ich frage mich immer mal wieder, ob ich nicht auch "Gesellschafts-fähiger" werden könnte. Andere Menschen können das ja völlig ohne Schwierigkeiten genießen, wenn Sie etwas gemeinsam mit Anderen unternehmen. Kann man das wohl lernen?
Hello darkness, my old friend...
Es gibt aber was die Sicherheit angeht schon noch Möglichkeiten.
Bei Unternehmungen am Berg oder mit dem Rad z.B. irgendeinen Freund/ Freundin einweihen.
So a la " du ich gehe heute von a nach b wenn ich mich bis spätestens xxUhr nicht wieder bei dir melde,bitte Rettungskette in Gang setzen" zum Beispiel.
Ich würde das ganz sicher so machen.
Eine andere Möglichkeit wäre, eine entsprechende Nachricht sichtbar im Auto am Parkplatz zu hinterlassen, oder Hüttenwirte unterwegs zu informieren.
Oder man begeht generell nur stärker frequentierte Routen, was allerdings weniger prickelnd ist.
Auf Reisen hätte ich da weniger Angst, irgendwen der einem hilft findet man schon wenn es echt nötig ist.
Bei Unternehmungen am Berg oder mit dem Rad z.B. irgendeinen Freund/ Freundin einweihen.
So a la " du ich gehe heute von a nach b wenn ich mich bis spätestens xxUhr nicht wieder bei dir melde,bitte Rettungskette in Gang setzen" zum Beispiel.
Ich würde das ganz sicher so machen.
Eine andere Möglichkeit wäre, eine entsprechende Nachricht sichtbar im Auto am Parkplatz zu hinterlassen, oder Hüttenwirte unterwegs zu informieren.
Oder man begeht generell nur stärker frequentierte Routen, was allerdings weniger prickelnd ist.
Auf Reisen hätte ich da weniger Angst, irgendwen der einem hilft findet man schon wenn es echt nötig ist.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
@Sound:
Ich habe den Eindruck, man kann es lernen, gruppenfähiger zu werden. Ich war eigentlich nicht so sehr gruppenfähig, nur mit Mann und engen Freunden, die ich seit der Kindheit kenne, ging es immer. Dann musste ich aber im Studium oft mir größeren Gruppen verreisen, sowohl als Studentin, als auch als studentische Hilfskraft zur Begleitung. Es waren teils Tagestouren, teils mehrwöche Touren.
Ist wie mit vielem, denke ich, man lernt es nur, wenn man es tut. Dann irgendwann konnte ich auch mit Unbekannten unterwegs sein, was gerade in Richtung Bergsicherheit notwendig ist, da braucht man mehr als 2 in der Seilschaft. Manchmal ergab es sich, dass man danach noch einen Kaffee oder ein Bier trinken ging, manchmal eben nicht.
Bzw. habe ich gelernt, Dinge innerlich lockerer zu sehen. Äußerlich war/bin ich immer sehr entgegenkommen dund verständnisvoll. Innerlich habe ich michd nan aber zu sehr über die Eigenarten oder den eigenen Willen meiner Mitmenschen aufgeregt. Stress dann halt. Hatte auch das Gefühl, ich muss zu sehr zurückstecken, was auch so war, weil ich garnicht erst gesagt habe, was ich will.
Jetzt bringe ich mich eher ein und bin andererseits gelassener, wenn andere etwas tun, was ich nun nicht prickelnd finde. Bzw. kann mich eher auf die Ideen anderer einlassen.
Ansonsten denke ich auch, kannst du ja Sicherheitsvorkehrungen treffen. Es kann nichts wirklich Schlimmeres passieren. Und wenn etwas pasiert, wie Sturz mit KNochenbrüchen, wird das mit Partner nur wenig besser.
Den Rettungsdienst mit dem Handy anzurufen geht von fast überall, denke ich mal. Ansonsten vorsorglich kleines 1. Hilfe Set, gute Schmerzmittel dabei haben, löst die meisten akuten Probleme.
Das schlimmste was mir in all den jahren mal passiert ist (und letztlich muss ich froh sein, dass nicht mehr passiert ist), dass ich mir bei einer kleinen Radtour mit Zelt über Nacht so exrem den Nacken blockiert hatte, dass ich nicht mehr aufs Rad raufkam. Hatte auch keine Tabletten zur Muskelentspannung mit (die Lektion hab ich gelernt), der nächste Bahnhof war gut 60 km entfernt.
Also haben mein mann und ich lange rumtelefoniert, bis wir an einem Sonntag ein Taxi mit Radträger organisiert hatten. Auch hier.. wäre ich alleine gewesne, hätte sicher ein Großraumtaxi gereicht. Aber 2 Räder mit Gepäck, da braucht man mehr. Aber mehr war es halt auch nicht. Zur größten Not hätten wir mit kleinem Gepäck und Taxi zum Bahnhof fahren müssen, die Räder und den Rest auf dem Zeltplatz einschließen lassen und es 1-2 Wochenenden später holen. Umständlich, nervtig, aber letzlich nicht wirklich schlimm.
Ich habe den Eindruck, man kann es lernen, gruppenfähiger zu werden. Ich war eigentlich nicht so sehr gruppenfähig, nur mit Mann und engen Freunden, die ich seit der Kindheit kenne, ging es immer. Dann musste ich aber im Studium oft mir größeren Gruppen verreisen, sowohl als Studentin, als auch als studentische Hilfskraft zur Begleitung. Es waren teils Tagestouren, teils mehrwöche Touren.
Ist wie mit vielem, denke ich, man lernt es nur, wenn man es tut. Dann irgendwann konnte ich auch mit Unbekannten unterwegs sein, was gerade in Richtung Bergsicherheit notwendig ist, da braucht man mehr als 2 in der Seilschaft. Manchmal ergab es sich, dass man danach noch einen Kaffee oder ein Bier trinken ging, manchmal eben nicht.
Bzw. habe ich gelernt, Dinge innerlich lockerer zu sehen. Äußerlich war/bin ich immer sehr entgegenkommen dund verständnisvoll. Innerlich habe ich michd nan aber zu sehr über die Eigenarten oder den eigenen Willen meiner Mitmenschen aufgeregt. Stress dann halt. Hatte auch das Gefühl, ich muss zu sehr zurückstecken, was auch so war, weil ich garnicht erst gesagt habe, was ich will.
Jetzt bringe ich mich eher ein und bin andererseits gelassener, wenn andere etwas tun, was ich nun nicht prickelnd finde. Bzw. kann mich eher auf die Ideen anderer einlassen.
Ansonsten denke ich auch, kannst du ja Sicherheitsvorkehrungen treffen. Es kann nichts wirklich Schlimmeres passieren. Und wenn etwas pasiert, wie Sturz mit KNochenbrüchen, wird das mit Partner nur wenig besser.
Den Rettungsdienst mit dem Handy anzurufen geht von fast überall, denke ich mal. Ansonsten vorsorglich kleines 1. Hilfe Set, gute Schmerzmittel dabei haben, löst die meisten akuten Probleme.
Das schlimmste was mir in all den jahren mal passiert ist (und letztlich muss ich froh sein, dass nicht mehr passiert ist), dass ich mir bei einer kleinen Radtour mit Zelt über Nacht so exrem den Nacken blockiert hatte, dass ich nicht mehr aufs Rad raufkam. Hatte auch keine Tabletten zur Muskelentspannung mit (die Lektion hab ich gelernt), der nächste Bahnhof war gut 60 km entfernt.
Also haben mein mann und ich lange rumtelefoniert, bis wir an einem Sonntag ein Taxi mit Radträger organisiert hatten. Auch hier.. wäre ich alleine gewesne, hätte sicher ein Großraumtaxi gereicht. Aber 2 Räder mit Gepäck, da braucht man mehr. Aber mehr war es halt auch nicht. Zur größten Not hätten wir mit kleinem Gepäck und Taxi zum Bahnhof fahren müssen, die Räder und den Rest auf dem Zeltplatz einschließen lassen und es 1-2 Wochenenden später holen. Umständlich, nervtig, aber letzlich nicht wirklich schlimm.
amor fati
Und dann gibt es da ja noch ziemlich viele Möglichkeiten etwas alleine aber doch irgendwie begleitet zu unternehmen.
Es gibt z.B. mehrtägige Radtouren ( sowohl z. B. Donauradweg, als auch Mountainbike Strecken wie Alpentour) bei denen man sich das Gepäck immer zum nächsten Übernachtungspunkt nachbringen lassen kann. Man ist mit denen stets in Kontakt, geht was schief sammeln die dich halt unterwegs irgendwo ein.
Für den Einstieg wäre sowas doch eine Variante, du bekommst dann eh mehr Selbstvertrauen und Sicherheit und dann traust du dir Dinge auch ganz alleine zu.
Es gibt z.B. mehrtägige Radtouren ( sowohl z. B. Donauradweg, als auch Mountainbike Strecken wie Alpentour) bei denen man sich das Gepäck immer zum nächsten Übernachtungspunkt nachbringen lassen kann. Man ist mit denen stets in Kontakt, geht was schief sammeln die dich halt unterwegs irgendwo ein.
Für den Einstieg wäre sowas doch eine Variante, du bekommst dann eh mehr Selbstvertrauen und Sicherheit und dann traust du dir Dinge auch ganz alleine zu.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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- Forums-Gruftie
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Ich hab für den Sommer auch einen Urlaub alleine geplant. Ich werde in London starten und dann nach etwas mehr zwei Wochen aus Schottland zurück fliegen. Dazwischen nehme ich die Bahn, als Übernachtungsmöglichkeit setze ich hauptsächlich auf Couchsurfing.
Ich freue mich sehr darauf, auch wenn es mir auch ziemlich Angst macht. Aber die Entscheidung alleine zu reisen war dann doch sehr bewusst gefällt und ich bin sehr gespannt wie es werden wird.
Ich freue mich sehr darauf, auch wenn es mir auch ziemlich Angst macht. Aber die Entscheidung alleine zu reisen war dann doch sehr bewusst gefällt und ich bin sehr gespannt wie es werden wird.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
Ich mache fast alles alleine - Kino, Konzert, Urlaub, Ausflüge. Weil die Alternative wäre, dass ich gar nichts mache und das ist keine Alternative. Am Anfang war es schwer und hat mich Überwindung gekostet. Aber wenn man alleine ins Kino geht (oder Konzert), fällt einem auf, dass man da durchaus nicht die Einzige ist (vielleicht achtet man nicht darauf, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist), sondern in allen Reihen immer wieder Leute auch einzeln sitzen. So habe ich auch immer mal den ein oder anderen Gesprächspartner gefunden und nette Unterhaltungen gehabt. Das erste Mal alleine eine Wanderung machen - da hatte ich auch Angst, dass ja was passieren könnte. Aber auch da hab ich immer wieder Leute unterwegs getroffen und fand es am Ende sogar sehr entspannend, dass ich alleine war und alles nach meinem Tempo ausrichten konnte. Urlaub alleine ist mal so, mal so. Städteurlaub mache ich alleine inzwischen sogar fast lieber. Einen Cluburlaub, den ich alleine gebucht hatte, fand ich am Ende nicht mehr so schön, weil ich tatsächlich die einzige gewesen bin, die dort alleine war und ich mich immer irgendwo (beim Essen z.B.) dranhängen musste und das irgendwann sehr unangenehm fand.
Ich genieße es schon, wenn ich mal nicht alleine unterwegs ist, das ist für mich dann etwas Besonderes. Aber man (ich) kann vieles auch genießen und Spaß haben, wenn man es alleine erlebt.
Ich genieße es schon, wenn ich mal nicht alleine unterwegs ist, das ist für mich dann etwas Besonderes. Aber man (ich) kann vieles auch genießen und Spaß haben, wenn man es alleine erlebt.
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
- , 37
- Beiträge: 592
Ja, oft ist das ja so, dass man mit der Erfahrung auch "fähiger" wird. Was die "Gruppenfähigkeit" angeht, warte ich darauf noch vergebens. Ich mache das ja, immer mal wieder, aber eigentlich läuft es doch letztlich darauf hinaus, dass ich früher oder später in die unangenehme Situation komme, mich einfach nicht mehr wohl zu fühlen, und dann dauert es oft nicht mehr lange, bis es zu Panik kommt bei mir... Ich habe da "den Stein der Weisen" noch nicht gefunden. Es geht aber weniger darum, dass ich Rücksicht nehmen müsste, als viel mehr darum, dass die anderen sie nehmen müssten - ich bin da eine echte Zumutung oft. Und das will ich eben nicht sein. Naja - eigentlich kann ich ja froh sein, dass ich auch "freiwillig" gerne was alleine mache, dass ich das eben auch genießen kann und nicht die ganze Zeit denke, wie viel schöner es wäre, wenn ich eben MIT JEMANDEM ZUSAMMEN sein könnte dabei.montagne hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, man kann es lernen, gruppenfähiger zu werden.
Ist wie mit vielem, denke ich, man lernt es nur, wenn man es tut...
So sehe ich das auch - allerdings fühle ich mich alleine nicht "zur Einsamkeit verdammt", sondern eher befreit. Gleichzeitig würde ich mir, jedenfalls in manchen Situationen, schon wünschen, dass ich da anders wäre.Lena hat geschrieben:Ich mache fast alles alleine - Kino, Konzert, Urlaub, Ausflüge. Weil die Alternative wäre, dass ich gar nichts mache und das ist keine Alternative.
Naja - jedenfalls habe ich gleich mal nach Radtouren mit Gepäcktransport gegoogelt - DANKE für den Tipp!
Auch wenn mich die meisten dort angebotenen Touren definitiv - rein körperlich - überfordern würden. Eine Alpen-Rundfahrt wird es jedenfalls nicht
Es sind übrigens wirklich nicht wenige Menschen "alleine" unterwegs - das fällt mir auch oft auf, und trotzdem bleibt es irgendwie "verpönt". Komisch, eigentlich.
Das klingt super - ich freue mich auf einen Reisebericht (wenn Du magst)! Darf ich fragen, warum Du das so entschieden hast? Meine Nichte war übrigens gerade in Schottland unterwegs und hat sich sozusagen verliebt in das Land...Marzipanschnute hat geschrieben:Ich freue mich sehr darauf, auch wenn es mir auch ziemlich Angst macht. Aber die Entscheidung alleine zu reisen war dann doch sehr bewusst gefällt und ich bin sehr gespannt wie es werden wird.
Das sage ich mir übrigens auch immer mal wieder - auch wenn es ja jetzt nicht primär u Sport oder Radfahren geht, aber ein Partner/eine Freundin ist ja keine Garantie, das nix passiert... Was die Sicherheitsvorkehrungen angeht, so merke ich (hat jetzt gar nicht wirklich was mit dem Thema zu tun, aber...) dass ich mich viel freier fühle, wenn ich nicht "an alles gedacht" habe, also auch nicht "alles" dabei habe, was man irgendwie brauchen könnte... Das hatte ich früher nämlich immer (inklusive diverser Medikamente) selbst für "kleine" Unternehmungen, und inzwischen kann ich manchmal einfach nur "losgehen" - das ist dann eben auch sehr frei.montagne hat geschrieben:Ansonsten denke ich auch, kannst du ja Sicherheitsvorkehrungen treffen. Es kann nichts wirklich Schlimmeres passieren. Und wenn etwas pasiert, wie Sturz mit KNochenbrüchen, wird das mit Partner nur wenig besser.
Einen schönen Abend,
Silence
Hello darkness, my old friend...
So geht es mir auch. Generell ist die Überwindung das größte Übel, aber wenn man sich erst einmal einen Ruck gegeben hat lohnt es sich erfahrungsgemäß in den allermeisten Fällen doch.Lena hat geschrieben:Ich mache fast alles alleine - Kino, Konzert, Urlaub, Ausflüge. Weil die Alternative wäre, dass ich gar nichts mache und das ist keine Alternative. Am Anfang war es schwer und hat mich Überwindung gekostet.
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