Meine Thera sagte mir letzte Stunde, dass mein Inneres Kind trotzig ist und ich deswegen mein Alltag nicht gebacken bekomme.
Aber wie kann ich es denn beruhigen, damit es aus dieser Trotzphase raus kommt? Jemand ne Idee?
Inneres Kind trotzig?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Inneres Kind trotzig?
Verbringe Deine Zeit mit Menschen, die dich Glücklich machen. Nicht mit denen, die du beeindrucken musst damit sie bleiben.
(theoretisch ein super schöner Spruch)
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keine Ahnung weißt du wovon sie redet?
Was würdest du denn zu dem frechen trotzigen Kind aus deiner Nachbarschaft sagen wenn es sich so verhält wie "dein trotziges inneres Kind".?
Was würdest du denn zu dem frechen trotzigen Kind aus deiner Nachbarschaft sagen wenn es sich so verhält wie "dein trotziges inneres Kind".?
..:..
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Ich glaube wichtig wäre herauszufinden, welche Bedürfnisse dein inneres trotziges Kind hat und ob du vielleicht das ein oder andere Bedürfnis befriedigen kannst. Dafür musst du ja in dich selbst gehen. Das innere Kind ist ja quasi keine abgespaltene Persönlichkeit, sondern ein Überbleibsel aus der Vergangenheit. Jeder Mensch verfügt über so ein inneres Kind. Manche Bedürfnisse wurden in der Kindheit befriedigt, andere nicht. Für dich gilt es wohl nun herauszufinden, was in deiner Kindheit unerfüllt blieb, dass es so trotzig ist.
Ich hoffe du kannst damit irgendwie etwas anfangen.
Ich hoffe du kannst damit irgendwie etwas anfangen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ich glaube man kann sich auch schnell in der Idee des "inneren Kindes" verlieren. So, dass man irgendwann da sitzt, die Schultern zuckt und sagt "ich kann ja nichts dafür, das ist das innere Kind".
Für mich war das Bild dieses Kindes hilfreich. Ich wusste plötzlich diese emotionalen Ausbrüche zu benennen, und dieses Bild half mir dabei.
Aber: es ist ja keine eigenständige Persönlichkeit in mir, kein "richtiges" Kind. Es waren emotionale Anteile. Ich bin in bestimmten Situationen in diese kindliche Rolle zurück gefallen, weil ich nicht gelernt hatte adäquat und erwachsen mit solchen Situationen umzugehen.
Darüber hinaus war ja meine "Eigenverantwortung" nie gestärkt worden. Ich war immer noch, auch als Erwachsene, dabei, es allen recht machen zu wollen.
Das führte dann aber oft zu einem bockigen, unreifen und auch sehr ängstlichen Verhalten.
Mir bewusst zu werden dass ich dieses Verhalten steuern kann, Einfluss auf mich habe und ich für mich verantwortlich bin, das war der erste Schritt.
Das Kind\ die Angst habe ich dann immer mal zur Seite genommen. Es "innerlich in die Beobachter-Position" gebracht.
Ich als Erwachsene habe dann die Führung übernommen.
Im Grunde war es eine "bewusste Abspaltung", aber ohne dieses Kind zu verletzen.
Mir persönlich hätte es nichts gebracht wenn ich versucht hätte die Dinge nachzuholen, die ich als Kind nicht hatte. Mir ging und geht es darum diese Emotionen nachreifen zu lassen.
Ich kann es vermutlich nur schwer in Worte fassen, immerhin ist dieser Prozess nun weit fortgeschritten. Das Bild dieses "Kindes" habe ich immer noch. Und manchmal bin ich auch noch emotional aufgebracht. Aber es gelingt mir dieses Emotionen zu bearbeiten. Ich nehme meine Gefühle ernst, aber sie übernehmen nicht mehr mein handeln.
Ich frage mich nun worum es geht, und was ich tun kann - ich erwarte nichts mehr von anderen. (nicht weil ich verbittert bin, sondern weil mir klar wurde dass ich für mich verantwortlich bin.)
Mein Rat also an dich:
Versuch vielleicht auch diesen bewussten Umgang. Ein für mich wertvolles Ritual war der "Abschied" von meinen Eltern. Die Erkenntnis dass ich nicht ewig Kind sein kann, und dass das eben auch bedeutet manche Dinge nie zu erfahren. Danach setzte eine Trauer ein, dann die Wut - aber dann konnte ich anfangen mich um mich selber zu kümmern.
(Es gab in der Therapie auch eine Situation in der ich eine "bewusste" Begegnung mit mir als Kind hatte. Unter Begleitung durch meine Therapeutin konnte ich mittels "Phantasiereise" das Kind an die Hand nehmen und beschützen)
Und so habe ich gerade letzte Woche geschafft mich meiner grössten Angst zu stellen - und plötzlich konnte ich eine Lösung finden.
Es ist ein langer Weg, und sicher nicht immer einfach. Und vor allem muss man eines lernen: aushalten. Es gibt nicht immer sofort einen Weg, eine Lösung oder gar eine Änderung. Dann muss man aushalten.
Eine weitere sehr große Hilfe sind für mich "Achtsamkeitsübungen". Im Hier und jetzt zu bleiben. Bewusst wahrnehmen.
Nur eines sollte man meiner Erfahrung nach in einem Therapieprozess nicht machen: sich zurück lehnen, aufgeben und denen, die einem immer eingeredet haben man wäre wertlos, damit zustimmen.
Für mich war das Bild dieses Kindes hilfreich. Ich wusste plötzlich diese emotionalen Ausbrüche zu benennen, und dieses Bild half mir dabei.
Aber: es ist ja keine eigenständige Persönlichkeit in mir, kein "richtiges" Kind. Es waren emotionale Anteile. Ich bin in bestimmten Situationen in diese kindliche Rolle zurück gefallen, weil ich nicht gelernt hatte adäquat und erwachsen mit solchen Situationen umzugehen.
Darüber hinaus war ja meine "Eigenverantwortung" nie gestärkt worden. Ich war immer noch, auch als Erwachsene, dabei, es allen recht machen zu wollen.
Das führte dann aber oft zu einem bockigen, unreifen und auch sehr ängstlichen Verhalten.
Mir bewusst zu werden dass ich dieses Verhalten steuern kann, Einfluss auf mich habe und ich für mich verantwortlich bin, das war der erste Schritt.
Das Kind\ die Angst habe ich dann immer mal zur Seite genommen. Es "innerlich in die Beobachter-Position" gebracht.
Ich als Erwachsene habe dann die Führung übernommen.
Im Grunde war es eine "bewusste Abspaltung", aber ohne dieses Kind zu verletzen.
Mir persönlich hätte es nichts gebracht wenn ich versucht hätte die Dinge nachzuholen, die ich als Kind nicht hatte. Mir ging und geht es darum diese Emotionen nachreifen zu lassen.
Ich kann es vermutlich nur schwer in Worte fassen, immerhin ist dieser Prozess nun weit fortgeschritten. Das Bild dieses "Kindes" habe ich immer noch. Und manchmal bin ich auch noch emotional aufgebracht. Aber es gelingt mir dieses Emotionen zu bearbeiten. Ich nehme meine Gefühle ernst, aber sie übernehmen nicht mehr mein handeln.
Ich frage mich nun worum es geht, und was ich tun kann - ich erwarte nichts mehr von anderen. (nicht weil ich verbittert bin, sondern weil mir klar wurde dass ich für mich verantwortlich bin.)
Mein Rat also an dich:
Versuch vielleicht auch diesen bewussten Umgang. Ein für mich wertvolles Ritual war der "Abschied" von meinen Eltern. Die Erkenntnis dass ich nicht ewig Kind sein kann, und dass das eben auch bedeutet manche Dinge nie zu erfahren. Danach setzte eine Trauer ein, dann die Wut - aber dann konnte ich anfangen mich um mich selber zu kümmern.
(Es gab in der Therapie auch eine Situation in der ich eine "bewusste" Begegnung mit mir als Kind hatte. Unter Begleitung durch meine Therapeutin konnte ich mittels "Phantasiereise" das Kind an die Hand nehmen und beschützen)
Und so habe ich gerade letzte Woche geschafft mich meiner grössten Angst zu stellen - und plötzlich konnte ich eine Lösung finden.
Es ist ein langer Weg, und sicher nicht immer einfach. Und vor allem muss man eines lernen: aushalten. Es gibt nicht immer sofort einen Weg, eine Lösung oder gar eine Änderung. Dann muss man aushalten.
Eine weitere sehr große Hilfe sind für mich "Achtsamkeitsübungen". Im Hier und jetzt zu bleiben. Bewusst wahrnehmen.
Nur eines sollte man meiner Erfahrung nach in einem Therapieprozess nicht machen: sich zurück lehnen, aufgeben und denen, die einem immer eingeredet haben man wäre wertlos, damit zustimmen.
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero
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Warum ist das hier eigentlich ein Erfolgsbericht für Dich, Dolphin?
Für Entknoten ist es einer!
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Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Lockenkopf hat geschrieben:Warum ist das hier eigentlich ein Erfolgsbericht für Dich, Dolphin?
Für Entknoten ist es einer!
Danke für den Hinweis, da bin ich wohl leider in die falsche Kategorie gerutscht. Sollte eigentlich im Erfahrungsaustausch sein.
Kann man das wieder ändern?
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(theoretisch ein super schöner Spruch)
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich denke ich verstehe was meine Thera meint. Das Kind ist trotzig. Es bekam nicht die Aufmerksamkeit und Zuneigung von den Eltern. Deswegen denkt es jetzt auch dass ich mich nicht um mich kümmern muß. Es interessiert ja eh niemanden wie es bei mir und um mich aussieht. Warum sollte ich selbst es dann tun?
d.h. im Umkehrschluss, ich sollte meinem inneren Kind Aufmerksamkeit und Zuneigung zukommen lassen.Ja theoretisch verstanden, nun wären wir beim praktischen teil.
Ich versuche mit meinem Kind in Kontakt zu kommen. Ich versuche es mir vorzustellen. Ich versuche es mit Meditationsübungen, ich nehme es jeden Abend in dem Arm und lasse es Kinderhörspiele hören.
Gefühlsmäßig ändert sich nichts.
@Entknoten: Darf ich fragen wie dieser bewußte Abschied von den Eltern aussah bzw da du es als Ritual bezeichnest aussieht
Ich denke, daß es vielleicht auch zu einem Abnabeln kommen muss. Vielleicht bin ich doch noch zu sehr mit meiner Mutter verbunden. Mehr als es mir wirklich bewußt ist.
d.h. im Umkehrschluss, ich sollte meinem inneren Kind Aufmerksamkeit und Zuneigung zukommen lassen.Ja theoretisch verstanden, nun wären wir beim praktischen teil.
Ich versuche mit meinem Kind in Kontakt zu kommen. Ich versuche es mir vorzustellen. Ich versuche es mit Meditationsübungen, ich nehme es jeden Abend in dem Arm und lasse es Kinderhörspiele hören.
Gefühlsmäßig ändert sich nichts.
@Entknoten: Darf ich fragen wie dieser bewußte Abschied von den Eltern aussah bzw da du es als Ritual bezeichnest aussieht
Ich denke, daß es vielleicht auch zu einem Abnabeln kommen muss. Vielleicht bin ich doch noch zu sehr mit meiner Mutter verbunden. Mehr als es mir wirklich bewußt ist.
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Was mir spontan dazu einfiel: gibt es Dinge, die du dir verbietest zu tun, aber durchaus ein Bedürfnis nach verspürst?
Vielleicht wäre das ein Ansatzpunkt. Nur so eine Idee.
Vielleicht wäre das ein Ansatzpunkt. Nur so eine Idee.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Hallo dolphin,
wieso erarbeiten Sie das nicht in erster Linie mal mit Ihrem Therapeuten?
Ich bin nicht besonders begeistert, wenn "Fragezeichen" oder Verunsicherungen in Therapiestunden sofort ins PT-Forum getragen werden. Vielmehr würde ich es für gut halten, wenn KlientInnen/PatientInnen zunächst selbst eingehend darüber reflektieren, welche Bedeutung z.B. hinter einzelnen Aussagen stecken könnten oder wie gegebene "Aufgaben" gelöst werden könnten. Wenn man damit nicht klarkommt, ist es wichtig, wenn der/die PT davon erfährt - und zwar als erste Ansprechperson! Das Forum sollte im eigenen Interesse zur Vermeidung von Doppelgleisigkeiten und einer etwaigen Störung des therapeutischen Prozesses eher ergänzend und als "letzter Ausweg" (wenn man auch innerhalb der Therapie ansteht und das Gefühl hat, auch im "drüber-sprechen" mit dem Therapeuten überhaupt nicht weiterzukommen) genutzt werden denn als laufender Begleiter und "Reflexionsrunde" jeder einzelnen Therapiesitzung.
Ich hoffe, Sie können das ein wenig nachvollziehen - mein Hinweis ist keineswegs als "Kritik" gemeint, sondern verfolgt das Anliegen, dass Ihnen das Forum nicht zum Nachteil gereicht.
Freundliche Grüße,
R.L.Fellner
wieso erarbeiten Sie das nicht in erster Linie mal mit Ihrem Therapeuten?
Ich bin nicht besonders begeistert, wenn "Fragezeichen" oder Verunsicherungen in Therapiestunden sofort ins PT-Forum getragen werden. Vielmehr würde ich es für gut halten, wenn KlientInnen/PatientInnen zunächst selbst eingehend darüber reflektieren, welche Bedeutung z.B. hinter einzelnen Aussagen stecken könnten oder wie gegebene "Aufgaben" gelöst werden könnten. Wenn man damit nicht klarkommt, ist es wichtig, wenn der/die PT davon erfährt - und zwar als erste Ansprechperson! Das Forum sollte im eigenen Interesse zur Vermeidung von Doppelgleisigkeiten und einer etwaigen Störung des therapeutischen Prozesses eher ergänzend und als "letzter Ausweg" (wenn man auch innerhalb der Therapie ansteht und das Gefühl hat, auch im "drüber-sprechen" mit dem Therapeuten überhaupt nicht weiterzukommen) genutzt werden denn als laufender Begleiter und "Reflexionsrunde" jeder einzelnen Therapiesitzung.
Ich hoffe, Sie können das ein wenig nachvollziehen - mein Hinweis ist keineswegs als "Kritik" gemeint, sondern verfolgt das Anliegen, dass Ihnen das Forum nicht zum Nachteil gereicht.
Freundliche Grüße,
R.L.Fellner
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