Vom edlen Ritter zum abscheulichen Bösen...

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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sehmraufamily
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Vom edlen Ritter zum abscheulichen Bösen...

Beitrag Mi., 16.03.2016, 14:36

Hallo,

ich stelle mich hier erstmal kurz vor:
Ich bin der Miles "ausgesprochen wie Meiles", 20 Jahre jung und studiere derzeit Mathematik und Physik an der Universität

Jetzt aber zu meinem eigentlichen Problem : Ich fühle mich komisch und das seit 2 Jahren schon. Es hat alles angefangen seid dem ich mit dem Abitur fertig geworden bin.
Daswar die Zeit wo ich mich mit mir selbst beschäftigt habe, das war die Zeit wo ich mal wirklich über mich selbst nach denken musste.
Davor habe ich nie über mich selbst nach gedacht, ich hatte die Schule und ich wusste ich musste sie fertig machen, das war alles worüber ich nach gedacht
habe.Ich fühle mich sehr zwiegespalten, in jederlei Hinsicht. Egal ob das durch irgendwelche Situationen ausgelöst wird, oder durch Gedanken, manchmal passiert es sogar einfachso.
Ich verliere sozusagen die Kontrolle über mich selbst und bin irgendwie ganz anders. Ich werde herzlos, kaltherzig, arrogant, ignorant, selbstgerecht, analytisch, rational, berechnend, taktisch, rücksichtslos und etwas wahnsinnig.
Eigentlich das genaue Gegenteil von mir und meinen Idealen.

Ich kann es nicht ganz in Worte fassen,aber ich werde irgendwie "anders" wenn das passiert. Erst fängt es mit Gedanken an, ich distanziere mich irgendwie komplett von mir selbst, finde sehr komische und absurdeGedanken und empfinde manchmal sogar Freude daran. Es ist das komplette Gegenteil von mir. Ich will nicht das es passiert, aber es kommt einfach so über mich.
Ich versuche bei solchen Situationen immer noch Krampfhaft an meiner "guten Seite" festzuhalten, es klappt aber irgendwie nicht.
Es fühlt sich an als wären 2 Personen in mir. Ich weiß nie genau was ich möchte, was meine Ziele sind, was ich als nächstes mache, weil es sich immer wieder ändert.
Ich kann zu Leuten kaum noch eine Freundschaft aufbauen, mal denke ich "Hey das klappt ja ganz gut mit uns, wir verstehen uns gut" und morgen ist es wieder "Was für ein Unsinn,wozu brauche ich ihn ? Er kann mir vielleicht die Schuhe putzen". Das passiert immer wenn es "über mich kommt", immer wenn das passiert, denke ich solche Sachen wie "Er kann mir vielleicht die Schuhe putzen."
Ich verstehe es nicht, ich verstehe es wirklich nicht, ich war nie so, ich hatte eigentlich auch nie Probleme zu Hause, mit dem Umfeld, ja ich war ein Einzelgänger, aber ich hatte schon paar Klassenkameraden mit denen ich mich besser verstand als mit anderen. Ich wurde nie gemobbt, hatte immer gute Noten, hatte auch nie einen Trauma in der Vergangenheit.
Mir ging es soweit eigentlich immer gut.

Es artet aber alles immer weiter aus. Soweit sogar, das ich kaum noch unterscheiden kann, wer ich jetzt bin. Die 2. Person in mir entwickelt sich immer weiter. Ich erfinde in meinem Kopf Geschichten, eine Vergangenheit, Merkmale, Hobbies über diese 2. Person.

Wenn ich jetzt alles nochmal zusammen fasse, befinde ich mich gerade seit 2 Jahren in einer Situation in der ich nicht wirklich unterscheiden kann, ob ich gerade Person 1 bin (mein echtes Ich) oder ob ich mich in einer sogenannten 2. Person befinde.
Diese 2. Person wechselt ab und zu, aber die Eigenschaften bleiben ; kaltherzig, arrogant, selbstgerecht, dunkel, verrückt, elegant, böse, etc.
Ich möchte nicht so sein, ich mag das überhaupt nicht, und das spiegelt meine Ideale und meine Ziele auch nicht wieder. Ich habe ständig Konflikte damit zu entscheiden, ob ich gut oder böse bin. Bin derzeit depressiv, unkonzentriert, hyperaktiv, pessimistisch, unglücklich, unsicher, sehr sehr aber sehr unentschlossen.
Ich isoliere mich immer wieder, halte plötzlichen Abstand zu meinem Umfeld (Freunde, Bekannte, sogar Familie), weil ich von diesem "(Menschen-)Hass" erfüllt bin und andauern denke ,dass ich sie nicht brauche und über diesen Menschen stehe.
Ich reagiere plötzlich und immer verschieden auf Situationen. Ich bin sehr impulsiv in letzter Zeit und habe das Bedürfnis Menschen für ihre Fehler zu "Bestrafen" .

Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, am besten möchte ich die "2.Person" regelrecht ausradieren, aber es geht irgendwie nicht, ich habe mich zu sehr in die 2.Person verliebt, ich bin ganz vernarrt und habe eine absurde Besessenheit von ihr, sie hat etwas besonderes an sich, etwas einzigartiges, etwas was man
nicht ein 2. mal finden kann.
Immer wenn ich etwas dagegen tun will, fällt mir wieder dieser unbegründete "Hass und diese Falschheit" ein und immer wenn dieser "Hass" da ist, dann bleibt diese 2.Person und wird noch stärker.

Ich möchte einfach wieder Reinheit in mein Leben bringen, ich möchte wieder wissen wer ich bin, ich will mich endlich wieder auf meine Uni konzentrieren und andere Sachen tun, anstatt immer wieder mit diesem Problem zu kämpfen und wie ein Lichtschalter meine Personen zu wechseln.

Wäre wirklich sehr froh über Antworten.

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hannah_1880
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Beitrag Di., 22.03.2016, 08:10

He Du,

Ich rate Dir folgendes:
1. Druck das aus, was Du da geschrieben hast.
2. Nimm den Ausdruck, geh damit zu einem Psychiater und zeig ihm das.

Sei aber vorsichtig mit schnell mal Medis nehmen. Antidepressiva und Antipsychotika=Neuroleptika werden gerne mal ruck zuck verschrieben ohne über z.T. schwere Nebenwirkungen (v.a. bei letzteren) aufzuklären und ohne gesicherte Diagnose (ist meine Erfahrung).

Ich halte erstmal eine psychologische Testung für nötig (da testet man sich mit langen Gesprächen und Fragebögen an die Diagnose heran). Ausgehend davon kann man über die Behandlung nachdenken (Psychopharmaka, Psychotherapie).

Ich leide selber unter einer Persönlichkeitsstörung, die mich isoliert und totunglücklich macht und habe mir erst mit 35 Hilfe gesucht. Ich wünschte, ich hätte das früher getan.

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