als wäre ich stumm

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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yozi
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männlich/male, 28
Beiträge: 1

als wäre ich stumm

Beitrag Mi., 24.02.2016, 23:43

ich (m,28) gehörte schon immer zu den ruhigen menschen. in diskussionen übernehme ich praktisch immer den passiven part. ich bestätige antworten, ich gebe kurz meine meinung dazu aber eigendlich dreht sich alles immer um meine gesprächspartner. versuche ich mal etwas von über mich zu erzählen merke ich schnell dass es die anderen nicht interessiert. ich habe auch mühe mich auszudrücken, dinge zu formulieren, den redefluss beizubehalten. während andere genau wissen wass sie erzählen wollen, falle ich sehr schnell aus dem konzept, verliere den faden, muss nach wörtern ringen. es scheint als feht mir eine gewisse energie. besonders im studium und berufsleben merke ich, dass mein verhalten hindernd ist. ich fühle mich dadurch schnell unterwürfig, als hätten alle um mich den schritt zur erwachsenen person geschafft während ich weiterhin wie ein kind kommuniziere.in letzter zeit leide ich sehr darunter. jedes mal wenn mir eine diskussion misslingt, denke ich was für ein idiot ich bin. kürzlich war ich mit einer gruppe im ausgang. eine person dieser gruppe hat sich über miene art lustig gemacht und mich in der gruppe (die meisten davon kannte ich nicht) bloss gestellt. den ganzen abend war ich dann wie gelähmt. ich hätte mir am liebsten die kugel gegeben. einerseits rege ich mich auf, dass ich in meinem alter noch nicht in der Lage bin, mich zu wehren (keine chance), andererseits frage ich mich, ob mir etwas fehlt? die anderen sind viel kommunikativer und scheinen einen viel klarerern sinn zu haben.
hat jemad tipps?

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*Amelia*
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weiblich/female, 30
Beiträge: 1

Beitrag Fr., 26.02.2016, 00:13

Lieber Yozi,
ja ich kenne das vorallem von früher sehr gut, vorallem auch von meinen Berufsanfängen...bin dann so dermaßen ins kalte wasser geworfen worden und nach ein paar jahren ging es plötzlich gut..ich glaube das war der moment wo ich ein gefühl dafür bekommen habe dass ich 'für mich' antworte, also nicht 'richtig' oder 'falsch' sondern authentisch und stimmig für mich. ich denke aufrichtigkeit, ehrlichkeit mit sich kommt immer gut an. finde für dich raus was dir gut tut (zb. am anfang beim kennen lernen in einer gruppe mal ein bisschen beobachter sein bis man sich sicherer fühlt etc.) und lern dich ein bisschen kennen bzw. gib dir Zeit
habe aus meiner kindheit/jugend viele wahrcheinlich sogennanten sozialen defizite mitgenommen...war immer recht einem erfolgsdruck ausgesetzt (auch zum teil selbst hervorgerufen)...wurde in der schulzeit gemobbt, starke unsicherheit, probleme in der familie, gesundheitliche probleme... jedenfalls fange ich nun an mehr mich selbst kennen zu lernen als mich immer zu fragen - was erwartet die gesellschaft von mir?? klar gibt es gewisse rahmenbedingungen die nicht schlecht sind um in gesellschaft zu existieren(also ein bisschen spielregeln einhalten, bin mttlerweile sogar ein fan von smalltalk, weil ich dabei mein gegenüber offen, herzlich,ehrlich anschauen/wahrnehmen kann ohne dass mir der andere zu sehr nahe tritt weil ich auf die meisten menschen eine sehr gefühlvolle/hilfsbereite ausstrahlung habe dass mir die menschen oft gleich zu nahe kommen mit persönlichen geschichten problemen usw.bzw. auch ev. grenzen übertreten und mir das gerade in überforderungszuständen (die ich leider viel zu oft habe) schnell viel zu viel wird)...
ich wünsche dir alles Gute!!!

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Alienia
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weiblich/female, 28
Beiträge: 241

Beitrag Di., 01.03.2016, 23:51

Also du bist introvertiert. Und verhälst dich ganz normal für einen Introvertierten.

Vielleicht bist du etwas selbstunsicher dazu. Daran kann man arbeiten.
Aber dazu wirst du nicht zu einem extrovertierten Menschen. Das kannst du nur spielen oder durch üben ansatzweise erreichen. Aber du müsstest sowas eben einüben, weil du von Natur aus ein Intro bist.

Also genauso wie es rechthänder und linkshänder gibt, gibt es Extros und Intros.

Die Macht haben meistens die extrovertierten Menschen, weil sie sich besser verkaufen und andere Menschen verbal besser erniedrigen können. Meistens sind die mächtigen auch nicht sehr mitfühlend. Wir werden also von empathielosen extrovertierten Menschen dominiert.

Naja und die anderen Intro passen sich halt auch an und schauspielern und üben. Sie tun so als wären sie Extros.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.


noraxi
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weiblich/female, 25
Beiträge: 1

Beitrag Sa., 05.03.2016, 01:30

ich (w 25) habe genau die gleichen Probleme ( die du beschrieben hast) vorallem mit fremden(bzw auch mit Bekannte) Menschen, die mir halt nicht ganz vertraut sind zu reden.
Leider komme ich mir auch oft sehr blöd vor, bzw habe ich oft das Gefühl dass meine Antworten oder Gespräche uninteressant für die anderen sind. Mir fällt es auch sehr schwer ein Thema zu beginnen. In der Schulzeit wurde ich leider gemobbt, und war natürlich auch ein Außenseiter, habe mich auch nicht getraut irgendwas zu sagen usw.!!
War eine sehr schlimme Zeit....:/ !

Ich habe auch große Angst davor,dass ich jemanden auf der Straße treffe den ich kenne, oder wenn jemand auf Besuch kommt, weil ich mir Gedanken drüber mache was ich mit demjenigen reden soll, oder ob es auch interessant ist usw.....!

Bei meiner Familie ist es etwas anders, da blödle ich herum, bin lustig, rede viel usw!
Und bei meinen Freund ist es genauso, habe bei ihm auch keine Probleme.

Leider weiß ich nicht woran es liegt, könnte aber mit der Schulzeit zusammenhängen.

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Sprachlos.
Forums-Insider
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weiblich/female, 80
Beiträge: 150

Beitrag So., 06.03.2016, 12:06

Ich kenne das auch. Das ging bei mir aber schon im Kindergarten los und war so stark, dass ich dort, oder wenn mich allgemein Fremde oder entferntere Verwandte angesprochen haben, gar nicht geredet habe, während reden zu Hause überhaupt kein Problem war (Selektiver Mutismus). Das wurde mit der Zeit besser, aber in schwierigen Situationen rutsche ich immer wieder noch in das Schweigen hinein oder bin einfach sehr still und rede nur passiv und knapp, wenn ich direkt etwas gefragt werde.
Ich mache aber gerade eine Therapie und es wird besser.

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emilyerdebeere
Helferlein
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weiblich/female, 30
Beiträge: 38

Beitrag Mi., 09.03.2016, 18:02

Habe das auch es fällt ziemlich auf das man sehr ruhig ist. Würde schon sehr oft drauf angesprochen. .. mache auch eine Therapie naja bis jetzt bin ich immer noch nicht gesprächiger denke das das zu der personlichkeit gehört. Viele Leute die ich kenne akzeptieren es auch wenn ich auf andere komisch wirke es gibt halt nicht viele Leute die so ruhig und in sich gekehrt sind. Vielleicht solltest du versuchen weniger darüber zu denken ,was andere über dich denken ec. Sich selbst aktzepieren

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