Mein COPD-kranker Onkel
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Mein COPD-kranker Onkel
Hallo!
Ich muss mir hier mal was von der Seele schreiben und hoffe, dass ihr mir vielleicht erklären könnt, was mit mir los ist.
Es geht um meinen Onkel, der COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Raucherhusten) hat.
Zur Erklärung kurz vorweg: Er war früher Kettenraucher (4 Schachteln am Tag waren bei ihm wenig) und hat auch immer nur die billigen Zigaretten von A..i geraucht. Vor sieben Jahren hat er die Diagnose COPD bekommen und hat dann auch aufgehört zu Rauchen. Seit einem Jahr braucht er jetzt ständig Sauerstoff. Er hat aber auch nicht grad viel getan, um den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen. Statt in Bewegung zu bleiben und abzunehmen, wie der Arzt ihm geraten hat, hat er genau das Gegenteil gemacht. Er weiß alles besser als die Ärzte (dabei wusste er anfangs nicht mal, was für eine Krankheit er denn nun genau hat). Statt anfangs nur stundenweise Sauerstoff, hat er den Sauerstoff gleich den ganzen Tag genommen und auch an die Dosierung der Medikamente hält er sich nicht. Wenn er krank wird oder Schmerzen hat, geht er auch nicht zum Arzt.
Und jetzt zum eigentlichen Problem: Er lebt in einem kleinen Haus ein paar Kilometer von uns weg und ich hab ihn eigentlich auch sehr lieb, obwohl er nicht besonders viel von mir hält. Wir haben uns bis vor einem Jahr eigentlich jeden Tag gesehen, aber nun sehen wir uns höchstens noch einmal die Woche. Er beschwert sich dauernd, dass wir (meine Mutter und ich) ihn nicht mehr groß besuchen kommen, aber es ist ja nicht so, dass wir nicht Gründe hätten, warum wir ihn nicht mehr besuchen mögen. Er jammert rum, dass er z.B. eine Blasenentzündung oder irgendwelche Schmerzen hat, aber zum Arzt will er auch nicht. Aber das Schlimmste ist, dass er dauernd vom Sterben und davon, dass er sich umbringen will, redet. Ständig erzählt er uns, dass er schon alles geregelt hat und wer was erben soll und welche Musik auf seiner Beerdigung gespielt werden soll und all solche Sachen.
Wir hatten in den letzten Jahren eh schon sehr viele Todesfälle in der Familie. Meine Schwester starb durch Hirnschlag und mein Neffen (der für mich wie ein Bruder war) hat sich umgebracht, weil er vermutlich mit ihrem Tod nicht klarkam. Es geht mir wegen all der Todesfälle (hab ich zwar mittlerweile recht gut verarbeitet, aber ein bisschen hab ich halt immer noch dran zu knabbern) und vor allem wegen des Heck-Mecks mit dem Jobcenter (wegen meines Asperger-Syndroms) sowieso nicht gut und dann muss ich mir auch noch dauernd dieses Gejammere und Gerede von ihm anhören. Ich kann ja verstehen, dass er Angst vorm Sterben hat, aber ich weiß einfach nicht, wie ich damit noch umgehen soll. Das macht mich (und auch meine Mutter) fertig. Ich fange mittlerweile an, ihn deswegen zu hassen. Manchmal ertappe ich mich beim dem Gedanken, er solle doch einfach endlich sterben, damit ich dieses Gejammer und Gerede vom Tod nicht mehr hören muss. Was ist nur los mit mir? Wie kann ich nur so etwas denken?
Ratlose und traurige Grüße
Meerestochter
Ich muss mir hier mal was von der Seele schreiben und hoffe, dass ihr mir vielleicht erklären könnt, was mit mir los ist.
Es geht um meinen Onkel, der COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Raucherhusten) hat.
Zur Erklärung kurz vorweg: Er war früher Kettenraucher (4 Schachteln am Tag waren bei ihm wenig) und hat auch immer nur die billigen Zigaretten von A..i geraucht. Vor sieben Jahren hat er die Diagnose COPD bekommen und hat dann auch aufgehört zu Rauchen. Seit einem Jahr braucht er jetzt ständig Sauerstoff. Er hat aber auch nicht grad viel getan, um den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen. Statt in Bewegung zu bleiben und abzunehmen, wie der Arzt ihm geraten hat, hat er genau das Gegenteil gemacht. Er weiß alles besser als die Ärzte (dabei wusste er anfangs nicht mal, was für eine Krankheit er denn nun genau hat). Statt anfangs nur stundenweise Sauerstoff, hat er den Sauerstoff gleich den ganzen Tag genommen und auch an die Dosierung der Medikamente hält er sich nicht. Wenn er krank wird oder Schmerzen hat, geht er auch nicht zum Arzt.
Und jetzt zum eigentlichen Problem: Er lebt in einem kleinen Haus ein paar Kilometer von uns weg und ich hab ihn eigentlich auch sehr lieb, obwohl er nicht besonders viel von mir hält. Wir haben uns bis vor einem Jahr eigentlich jeden Tag gesehen, aber nun sehen wir uns höchstens noch einmal die Woche. Er beschwert sich dauernd, dass wir (meine Mutter und ich) ihn nicht mehr groß besuchen kommen, aber es ist ja nicht so, dass wir nicht Gründe hätten, warum wir ihn nicht mehr besuchen mögen. Er jammert rum, dass er z.B. eine Blasenentzündung oder irgendwelche Schmerzen hat, aber zum Arzt will er auch nicht. Aber das Schlimmste ist, dass er dauernd vom Sterben und davon, dass er sich umbringen will, redet. Ständig erzählt er uns, dass er schon alles geregelt hat und wer was erben soll und welche Musik auf seiner Beerdigung gespielt werden soll und all solche Sachen.
Wir hatten in den letzten Jahren eh schon sehr viele Todesfälle in der Familie. Meine Schwester starb durch Hirnschlag und mein Neffen (der für mich wie ein Bruder war) hat sich umgebracht, weil er vermutlich mit ihrem Tod nicht klarkam. Es geht mir wegen all der Todesfälle (hab ich zwar mittlerweile recht gut verarbeitet, aber ein bisschen hab ich halt immer noch dran zu knabbern) und vor allem wegen des Heck-Mecks mit dem Jobcenter (wegen meines Asperger-Syndroms) sowieso nicht gut und dann muss ich mir auch noch dauernd dieses Gejammere und Gerede von ihm anhören. Ich kann ja verstehen, dass er Angst vorm Sterben hat, aber ich weiß einfach nicht, wie ich damit noch umgehen soll. Das macht mich (und auch meine Mutter) fertig. Ich fange mittlerweile an, ihn deswegen zu hassen. Manchmal ertappe ich mich beim dem Gedanken, er solle doch einfach endlich sterben, damit ich dieses Gejammer und Gerede vom Tod nicht mehr hören muss. Was ist nur los mit mir? Wie kann ich nur so etwas denken?
Ratlose und traurige Grüße
Meerestochter
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Ist völlig normal den Missbraucher zu hassen,wenn man (emotional) missbraucht und erpresst werden soll.
by the way: es ist vollkommen richtig den Langzeitsauerstoff so lange wie möglich am Tag zu gebrauchen, wenn man unter Sauerstoffpflichtiger COPD leidet (was hat Ihnen Ihr Onkel deswegen leicht erzählt?)
by the way: es ist vollkommen richtig den Langzeitsauerstoff so lange wie möglich am Tag zu gebrauchen, wenn man unter Sauerstoffpflichtiger COPD leidet (was hat Ihnen Ihr Onkel deswegen leicht erzählt?)
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Nein. Der zusätzliche Sauerstoff wird nur einige Stunden des Tages zugeführtblade hat geschrieben: by the way: es ist vollkommen richtig den Langzeitsauerstoff so lange wie möglich am Tag zu gebrauchen, wenn man unter Sauerstoffpflichtiger COPD leidet (was hat Ihnen Ihr Onkel deswegen leicht erzählt?)
und unter Belastung, je nach Bedarf.
Erst im letzten Krankheitsstadium, wenn es nicht mehr anderes geht, wird kontinuierlich zusätzlich Sauerstoff zugeführt.
Die Therapie der COPD ist Teil meines Berufs.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
Ist in Ö vielleicht anders als bei Ihnen. Hier kenne ich nur die LTOT für zu Hause. O2 wird sonst in Ö nicht für zu Hause verordnet (im COPD-Stadium 4 und evtl auch 3, wenn zusätzliche die respiratorische Funktion beeinträchtigende Faktoren vorliegen, nach der Goldklassifikation, ich gebe zu, daß ich mit der jüngeren Klassifikation in Risikogruppen noch nicht firm bin). Man benötigt dafür hier Lungenfunktion (vorzugsweise mit Bronchospasmolysetest)
Sowie arterielle Blutgasanalysen ohne und mit O2-Insufflation (ob es auch kapillär aus dem Ohrläppchen erlaubt ist kann ich nicht sagen-vielleicht in bestimmten Fachabteilungen).
Zielparameter der LTOT: mindestens 12 Std tägl 2lO2/min über Nasenbrille (mehr eher nicht wegen der Gefahr der CO2-Retention mit konsekutiver Narkose und evtl letalem Ausgang)
Wie ist das in DE?
Sowie arterielle Blutgasanalysen ohne und mit O2-Insufflation (ob es auch kapillär aus dem Ohrläppchen erlaubt ist kann ich nicht sagen-vielleicht in bestimmten Fachabteilungen).
Zielparameter der LTOT: mindestens 12 Std tägl 2lO2/min über Nasenbrille (mehr eher nicht wegen der Gefahr der CO2-Retention mit konsekutiver Narkose und evtl letalem Ausgang)
Wie ist das in DE?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Wie die O2-Therapie bei COPD in Österreich abläuft, wollte ich jetzt eigentlich nicht wissen. Das hilft mir nämlich nicht weiter . Es wäre schön, wenn ihr das bitte per PN klären würdet.
Ist das, was mein Onkel macht, wirklich seelischer Missbrauch? Was kann ich machen, damit die Situation für mich erträglicher wird? Ich kann doch auch nicht einfach den Kontakt zu ihm abbrechen. Wer weiß, wie lange er noch lebt.
Ist das, was mein Onkel macht, wirklich seelischer Missbrauch? Was kann ich machen, damit die Situation für mich erträglicher wird? Ich kann doch auch nicht einfach den Kontakt zu ihm abbrechen. Wer weiß, wie lange er noch lebt.
Aus meiner Sicht müsstest du dich ihm gegenüber viel mehr abgrenzen.
Sein Verhalten tut dir ganz und gar nicht gut, also mach dich rarer.
Sein Verhalten tut dir ganz und gar nicht gut, also mach dich rarer.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Grenzen setzen, nicht erpressen lassen. Wenn er sich trotz mehrmaligen Zurechtweisens nicht zusammenreißt, Kontakt einstellen. Sonst wird es nur noch schlimmer. Nur, weil er schwer krank ist, hat er deswegen noch lange nicht das Recht, seine Mitmenschen zu terrorisieren.
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Tut mir leid. Ich kann nicht weiter helfen.blade hat geschrieben:Ist in Ö vielleicht anders als bei Ihnen. Hier kenne ich nur die LTOT für zu Hause. O2 wird sonst in Ö nicht für zu Hause verordnet (im COPD-Stadium 4 und evtl auch 3, wenn zusätzliche die respiratorische Funktion beeinträchtigende Faktoren vorliegen, nach der Goldklassifikation, ich gebe zu, daß ich mit der jüngeren Klassifikation in Risikogruppen noch nicht firm bin). Man benötigt dafür hier Lungenfunktion (vorzugsweise mit Bronchospasmolysetest)
Sowie arterielle Blutgasanalysen ohne und mit O2-Insufflation (ob es auch kapillär aus dem Ohrläppchen erlaubt ist kann ich nicht sagen-vielleicht in bestimmten Fachabteilungen).
Zielparameter der LTOT: mindestens 12 Std tägl 2lO2/min über Nasenbrille (mehr eher nicht wegen der Gefahr der CO2-Retention mit konsekutiver Narkose und evtl letalem Ausgang)
Wie ist das in DE?
Die Therapie der COPD, welche ich durchführe, ist die Atemtherapie und das Training der körperlichen Leistungsfähigkeit.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Do., 25.02.2016, 21:49, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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Ich habe den Eindruck, das dein Onkel sehr schlecht für sein Wohlergehen sorgen kann und zudem seine Krankheit benutzt um Aufmerksamkeit zu bekommen.Meerestochter hat geschrieben:
Ist das, was mein Onkel macht, wirklich seelischer Missbrauch? Was kann ich machen, damit die Situation für mich erträglicher wird? Ich kann doch auch nicht einfach den Kontakt zu ihm abbrechen. Wer weiß, wie lange er noch lebt.
Und dafür bist Du nicht zuständig.
Geh mit deinem Onkel nicht anders um als vor seiner Krankheit und bemitleiden brauchst Du ihn auch nicht.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
Na das mit der COPD-Therapie ist an sich Nebensache, aber nicht das Verbreiten irrtümlicher oder falscher Angaben durch Ihren Onkel - darum ging es mir eigentlich.
Verwirrung und Verstrickungen erzeugen.
(COPD ist übrigens mit andauernden Zuständen der Todesangst/Erstickungsangst verbunden. So gesehen kann ich Ihren Onkel schon auch verstehen. Aber Ihre Abschlussfrage war ja, was ist los mit mir. Und es ist eben normal Hass zu empfinden, wenn man missbraucht wird)
Verwirrung und Verstrickungen erzeugen.
(COPD ist übrigens mit andauernden Zuständen der Todesangst/Erstickungsangst verbunden. So gesehen kann ich Ihren Onkel schon auch verstehen. Aber Ihre Abschlussfrage war ja, was ist los mit mir. Und es ist eben normal Hass zu empfinden, wenn man missbraucht wird)
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Naja, mein Onkel weiß aber eigentlich auch sehr genau, dass ich mich über seine Erkrankung sehr ausführlich informiert habe. Unter anderem in einem COPD-Forum, bei der COPD-Selbsthilfegruppe vor Ort und ich war auch mehrmals mit zur Untersuchung bei seinem Lungenfacharzt. Ich denke, er ist im Grunde mit seiner Erkrankung überfordert und ist deswegen so krass drauf. Wir werden ihn am Wochenende besuchen und dann nochmal mit ihm darüber reden und ihm sagen, dass er uns damit fertig macht und uns verletzt.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Nein, sowas will er nicht haben. Er ist der Meinung, er käme auch so zurecht. Meiner Meinung nach kommt er aber schon länger nicht mehr alleine zurecht. Momentan sieht mein Schwager jeden Tag bei ihm vorbei, kümmert sich um die Wäsche, bringt ihm Essen und so. Aber wenn was wäre, würde mein Onkel sich ja eh weigern, ins Krankenhaus zu gehen.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Gar nicht. Der Besuch fiel leider aus, da sich am Sonntag unsere neue Nachbarin vorgestellt hat. Ich hab meinen Onkel dann angerufen und ihm gesagt, dass wir überraschend Besuch von unserer neuen Nachbarin hätten und da maulte er gleich rum. "War mir ja klar, dass euch mal wieder was dazwischen kommt!" war sein Kommentar (uns kommt sonst eigentlich nie was dazwischen) und er meinte dann, wir sollten die Nachbarin doch einfach wegschicken (die hatte extra einen Kuchen gebacken und mitgebracht) . Irgendwann ist aber echt mal Schluss mit lustig. Ich hab echt keine Lust mehr, mir den Rest meiner Nerven an seinem Getue aufzureiben. Die brauch ich am Mittwoch noch, da steht nämlich eine umfangreiche Testung beim Jobcenter an, vor der mir jetzt schon graut. Außerdem fängt demnächst meine Therapie an und ich muss auch noch den SBA beantragen. Dafür brauch ich noch jede Menge Nerven (vermutlich mehr, als ich noch habe, aber egal ).
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