Ich als Psychotherapeut
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Ich als Psychotherapeut
Könntet ihr euch vorstellen, als Psychotherapeut zu arbeiten?
Immerhin sind hier viele helfend im Forum tätig. Wenn ja, welche Richtung?
Mir hat meine Therapeutin gesagt, sie könnte sich mich als Therapeutin vorstellen. Allerdings nur dann, wenn die finanzielle Freiheit gegeben ist, die Patienten zu wählen.
Ich musste darüber lachen. Denn ich hatte schon einmal mit Menschen zu tun und weder sie noch ich waren wirklich voneinander angetan.
Immerhin sind hier viele helfend im Forum tätig. Wenn ja, welche Richtung?
Mir hat meine Therapeutin gesagt, sie könnte sich mich als Therapeutin vorstellen. Allerdings nur dann, wenn die finanzielle Freiheit gegeben ist, die Patienten zu wählen.
Ich musste darüber lachen. Denn ich hatte schon einmal mit Menschen zu tun und weder sie noch ich waren wirklich voneinander angetan.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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Hallo Broken Wing,
man merkt ja schon hier im Forum, wie 'angetan' du von dir selbst und von deinen Mit-Menschen bist.
Mein Therapeut hat mich auch schon mehrfach für meine empathischen/(potentiell) therapeutischen Fähigkeiten 'gelobt'. Ebenso, wie anscheinend auch andere (nicht-therapeutische) Menschen dahingehend eine 'Autorität' in mir erkennen, die ich nicht unbedingt immer selbst sehe. Allerdings sei ich zu ungeduldig mit den Menschen. Das wusste ich aber auch vorher schon.
Kannst du dir dich denn künftig in einer Therapeutenrolle vorstellen? Du thematisierst das hier ja ganz ernsthaft.
man merkt ja schon hier im Forum, wie 'angetan' du von dir selbst und von deinen Mit-Menschen bist.
Mein Therapeut hat mich auch schon mehrfach für meine empathischen/(potentiell) therapeutischen Fähigkeiten 'gelobt'. Ebenso, wie anscheinend auch andere (nicht-therapeutische) Menschen dahingehend eine 'Autorität' in mir erkennen, die ich nicht unbedingt immer selbst sehe. Allerdings sei ich zu ungeduldig mit den Menschen. Das wusste ich aber auch vorher schon.
Kannst du dir dich denn künftig in einer Therapeutenrolle vorstellen? Du thematisierst das hier ja ganz ernsthaft.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
Einen Teil der Fähigkeiten, die dafür nötig wären, hätte ich vielleicht, und in mir haben auch schon einige eine Therapeutin gesehen. Aber ein großer anderer Teil fehlt: vor allem die eigene Stabilität und innere Sicherheit und eine stärkere Abgrenzungsfähigkeit. (In einer früheren psychosozialen Tätigkeit ging es so weit, dass mir die Klienten tag und nacht durch den Kopf gingen.) Und ich würde mich sicher sehr schnell gefangen fühlen, wäre ich von dieser Tätigkeit finanziell abhängig. Ich bewundere alle, die in psychosozialen Berufen motivierend, verbindlich und trotzdem abgegrenzt arbeiten können und damit anderen helfen. Und auch noch davon gut leben können.
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Hallo Vincent!
Ich als Therapeutin? Man soll niemals nie sagen, aber in diesem Leben wird das nichts mehr, fürchte ich.
Seit ich in einem Job mit Menschen zu tun hatte, beneide ich keine Therapeuten, keine Krankenschwester oder Lehrer.
Keine Ahnung, woher meine Therapeutin ihr Urteil hat. In meinem Umfeld bin ich bekannt für Ungeduldigkeit, den meisten bin ich zu hart, manche behaupten gar, ich sei grausam. Letzteres würde ich nicht unterschreiben.
Ich würde mich schwer tun:
- Mit Müttern. Die würden sicher öfter ihre Kinder thematisieren oder ihre Beziehung zu ihnen. Da würde ich sie mit einem Fußtritt hinausbefördern wollen, warum hatten sie nicht erst nachgedacht, bevor sie ungeschützt ...?
- Mit Frauen: Erstens werden die meisten früher oder später Mütter. Zweitens kommen Männerbeschwerden. Wäre ja OK, aber nicht, wenn sie abhängig sind. Wo war das Hirn vor der Heirat? Wollte nicht lernen, den härten des Lebens entkommen und den Doktor beim Standesamt machen, dann passt der Mann nicht oder er verlässt sie. Take it or leave it. Nörgeln geht nicht. Und furchtbar: die Themen Gewicht, Kleidung und Aussehen. Mit einem Wort: dauerkomplexgeladene Wesen. Und unheilbar. Da berufe ich mich ausnahmsweise auf Freud.
Konsequenterweise würde ich auch mit mir als Patientin probleme haben.
Dann wäre noch die Richtungsfrage. Gesprächstherapie scheidet schon mal aus. Vielleicht so eine Analytikerin hinter der Couch mit gelegentlichen "hmmm"'s.
Ich als Therapeutin? Man soll niemals nie sagen, aber in diesem Leben wird das nichts mehr, fürchte ich.
Seit ich in einem Job mit Menschen zu tun hatte, beneide ich keine Therapeuten, keine Krankenschwester oder Lehrer.
Keine Ahnung, woher meine Therapeutin ihr Urteil hat. In meinem Umfeld bin ich bekannt für Ungeduldigkeit, den meisten bin ich zu hart, manche behaupten gar, ich sei grausam. Letzteres würde ich nicht unterschreiben.
Ich würde mich schwer tun:
- Mit Müttern. Die würden sicher öfter ihre Kinder thematisieren oder ihre Beziehung zu ihnen. Da würde ich sie mit einem Fußtritt hinausbefördern wollen, warum hatten sie nicht erst nachgedacht, bevor sie ungeschützt ...?
- Mit Frauen: Erstens werden die meisten früher oder später Mütter. Zweitens kommen Männerbeschwerden. Wäre ja OK, aber nicht, wenn sie abhängig sind. Wo war das Hirn vor der Heirat? Wollte nicht lernen, den härten des Lebens entkommen und den Doktor beim Standesamt machen, dann passt der Mann nicht oder er verlässt sie. Take it or leave it. Nörgeln geht nicht. Und furchtbar: die Themen Gewicht, Kleidung und Aussehen. Mit einem Wort: dauerkomplexgeladene Wesen. Und unheilbar. Da berufe ich mich ausnahmsweise auf Freud.
Konsequenterweise würde ich auch mit mir als Patientin probleme haben.
Dann wäre noch die Richtungsfrage. Gesprächstherapie scheidet schon mal aus. Vielleicht so eine Analytikerin hinter der Couch mit gelegentlichen "hmmm"'s.
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wärst du in deinem leben nach dem tod so wie deine analytikerin?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Hallo Ziegenkind!
Ich weiß nicht, was ich nach dem Tod wäre, wenns denn ein Leben danach gäbe. Mit dieser Persönlichkeit wäre das auch dann nicht zu schaffen.
Ich weiß nicht, was ich nach dem Tod wäre, wenns denn ein Leben danach gäbe. Mit dieser Persönlichkeit wäre das auch dann nicht zu schaffen.
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letztlich zielte meine frage darauf, ob deine analytikerin so ist, wie du gerne wärest, wenn du selber hinter der couch säßest.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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@ Ziegenkind:
Jetzt verstehe ich. Ich empfinde sie als eine gute Therapeutin, aber so sein würde ich nicht, weil:
1. Sie strengt sich unnötig an. Es wird sicher genug Patienten geben, die für ein paar Hmms, in die sie alles mögliche hineininterpretiert haben, zweihundert in der Stunde hinblättern.
2. Das hätte zur Folge, dass ich so ähnliche Patienten wie mich hätte.
Jetzt verstehe ich. Ich empfinde sie als eine gute Therapeutin, aber so sein würde ich nicht, weil:
1. Sie strengt sich unnötig an. Es wird sicher genug Patienten geben, die für ein paar Hmms, in die sie alles mögliche hineininterpretiert haben, zweihundert in der Stunde hinblättern.
2. Das hätte zur Folge, dass ich so ähnliche Patienten wie mich hätte.
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Ah, weil sie sich so anstrengt, ist sie so gut und deshalb gehst du hin?
und:
du wärst nicht so menschenfreundlich wie sie, würdest lieber bequem geld machen und hast v.a. horror davor, mit zu viel qualität patienten wie dich anzulocken?
So?
was fändest du denn an patienten wie dir so schlimm, wenn du an deiner therapeutin statt wärest?
und:
du wärst nicht so menschenfreundlich wie sie, würdest lieber bequem geld machen und hast v.a. horror davor, mit zu viel qualität patienten wie dich anzulocken?
So?
was fändest du denn an patienten wie dir so schlimm, wenn du an deiner therapeutin statt wärest?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Hallo Ziegenkind!
Ich hätte ein Problem mit Patienten wie mich, da sie mich erstens mit Problemen konfrontieren würden. Zweitens weiß ich nicht genau wieso, aber warum schwer, wenn es auch einfacher geht?
Da soll ich wirklich eine Stunde lang aufmerksam sein und Stellung zu Dingen nehmen, vor denen ich möglicherweise auch Angst hätte.
Daher wollte ich eigentlich wissen, ob sich jemand die Rolle eines Therapeuten zutrauen würde.
Ich hätte ein Problem mit Patienten wie mich, da sie mich erstens mit Problemen konfrontieren würden. Zweitens weiß ich nicht genau wieso, aber warum schwer, wenn es auch einfacher geht?
Da soll ich wirklich eine Stunde lang aufmerksam sein und Stellung zu Dingen nehmen, vor denen ich möglicherweise auch Angst hätte.
Daher wollte ich eigentlich wissen, ob sich jemand die Rolle eines Therapeuten zutrauen würde.
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du glaubst also, eine besonders "schwere" patientin zu sein? Warum? weil du besonders bedürftig bist? weil deine geschichte besonders schlimm ist? weil du von einer therapeutin mehr forderst als andere?
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Nun, weil ich in Punkto Schönheit, Intelligenz, Reichtum und Gesundheit nicht unbedingt vorteilhaft ausgestattet bin. Mangelhafte Menschen lösen bei mir Ungeduld und Wut aus. Daher denke ich, könnte ich mit Patienten, die mir ähnlich sind, Probleme haben. Und wie gesagt, man muss sie sich nicht antun. Also mein Lieblingsjob wäre der eines Computers. Und da das eines Monitors, der zeigt einfach nur IdieDinge an. Die Tastatur wird mit dreckigen Fingern berührt, der Prozessor muss hackeln, ec.
Also gut. Ich bin völlig ungeeignet für den Therapeutenjob. Gerade deshalb habe ich doch wieder Achtung vor diesem Berufsstand bekommen. War eine Zeit lang der Meinung, das wäre einfach zu tun.
Also gut. Ich bin völlig ungeeignet für den Therapeutenjob. Gerade deshalb habe ich doch wieder Achtung vor diesem Berufsstand bekommen. War eine Zeit lang der Meinung, das wäre einfach zu tun.
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monitor und spiegelnde therapeutin - ist doch gar nicht so weit auseinander.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Broken, ist das Dein Runterkommprogramm nach den anstrengenden Klausuren?
Ich gönn' es Dir sehr gern.
Nur gefällt mir nicht, dass Du hier mal wieder flächendeckend und schwerstgeneralisierend alle in Deinen Dreck zu ziehen versuchst, die - nachweislich - anderen Menschen hier im Forum schon ein wenig geholfen haben (und sei es nur dabei, sich selbst etwas klarer zu begreifen; dass Du Dich vor diesem Schritt mit Händen und Füßen sträubst, ist so und leuchtet mir ein, nur gilt das halt nicht für alle - und muss ja auch nicht für Dich für alle Zeit gelten ...).
Dass Du Dich nun gar aufschwingst, diese Menschen in Deinen Dreck zu ziehen, indem Du imaginierst, wie das wohl wäre, so "ich als Psychotherapeut", das halte ich nun wirklich für eine Bruchlandung.
Aber die muss manchmal sein (sowas kenne ich von mir).
Heile, heile Gänschen Deinen Knochen und überhaupt!
Widow
Ich gönn' es Dir sehr gern.
Nur gefällt mir nicht, dass Du hier mal wieder flächendeckend und schwerstgeneralisierend alle in Deinen Dreck zu ziehen versuchst, die - nachweislich - anderen Menschen hier im Forum schon ein wenig geholfen haben (und sei es nur dabei, sich selbst etwas klarer zu begreifen; dass Du Dich vor diesem Schritt mit Händen und Füßen sträubst, ist so und leuchtet mir ein, nur gilt das halt nicht für alle - und muss ja auch nicht für Dich für alle Zeit gelten ...).
Dass Du Dich nun gar aufschwingst, diese Menschen in Deinen Dreck zu ziehen, indem Du imaginierst, wie das wohl wäre, so "ich als Psychotherapeut", das halte ich nun wirklich für eine Bruchlandung.
Aber die muss manchmal sein (sowas kenne ich von mir).
Heile, heile Gänschen Deinen Knochen und überhaupt!
Widow
Hallo Broken Wing!
Viele Grüße!
candle
Ich hier jetzt auch!Broken Wing hat geschrieben:
Ich musste darüber lachen.
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
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