Ich passe nirgendwo hin

[Isso]

Hallo,
vielleicht hat hier jemand eine Idee, ich weiss nicht mehr weiter. Sobald ich unter Menschen bin, kommt es mir ständig so vor als wäre ich fehl am Platz. Ich passe nirgendwo hin. Es ist nicht so, dass ich andere Leute nicht mag, oder dass ich mich von ihnen abgrenzen will, ganz im Gegenteil, ich scheine nur irgendwie auf andere Leute merkwürdig zu wirken. Ich komme mir vor, wie der sprichwörtliche runde Holzklotz, der nicht in das eckige Loch passt, und ich bin sicher es liegt daran dass ich rund bin. Ich kann mich nicht mal richtig ausdrücken.
Was soll ich tun?

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[Sinarellas]

Hallö Isso,

das geht ganz vielen Menschen so, wenn man sich nicht zu einer Gruppe zugehörig fühlt, nirgenswo richtig reinpasst, nicht der Punker, der Politiker, die Übermutter, der Eisenbahnbauer etc. ist.

Die Frage ist nicht was sollst du tun, sondern warum willst du was tun und was ganz konkret stört dich daran, dass du deine Gruppe, deine Zugehörigkeit nicht gefunden hast?
Was spricht dagegen das so hinzunehmen?

[Isso]

Weil ich das Gefühl habe, dass da was fehlt. Weil ich einen Austausch an Gedanken suche, den ich nicht finde.

[lonely69]

Das kenne ich auch gut, leider.
Was genau würde ein solcher Austausch enthalten, das normaler Weise fehlt, Isso?
LG
Lonely

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[Isso]

In einem "normalen" Gespräch, sagen wir mit der Nachbarin, über das Wetter und das Keksrezept, fehlt mir die Tiefe. Ja, ich kann mich über einen begrenzten Zeitraum hinweg über solche Themen unterhalten, aber ich empfinde sie als ausgesprochen anstrengend. Zusätzlich habe ich einfach ständig das Gefühl etwas Falsches zu sagen, selbst wenn es nur ums Wetter geht. Etwas Falsches im Sinne von: "Ja, im Winter ist es kalt." auf eine ausführliche Drei-Tages-Prognose. Oder etwas Falsches, wenn ich in einer hitzigen "Ausländerdiskussion" eine Geschichte zum Besten gebe, wie ich eine Frau in voller Burka dabei beobachtet habe, wie sie mit Taucherbrille und Flossen im Roten Meer schwimmen war. Unter Umständen kichere ich über irgendwas, was der Erzähler nicht lustig gemeint hat. Wenn es mir zu viel wird WERDE ich gehen, und wenn ich mich am Klo einsperren muss.
In einem "professionellen" Gespräch, sagen wir mal eines, das ein wenig stressbelasteter ist, wie zum Beispiel ein Bewerbungsgespräch, kann es durchaus passieren, dass mir Tränen kommen. Was wiederum nicht professionell ist.
Für ein "persönliches" Gespräch, in dem ich mich voll entwickeln kann, müssten viele Parameter passen. Einige davon sind komplett ausserhalb der Kontrolle meines Gegenübers. Es ist unter anderem auch eine Frage der Zeit. Ich müsste vom guten Willen, von der Ehrlichkeit, von der Toleranz, von der Gerechtigkeitsliebe und dem freiwilligen Einfühlungsvermögen meines Gegenübers schon ziemlich überzeugt sein, um nur ein paar dieser Parameter zu nennen, die mir jetzt gerade einfallen.

[dumbhead]

Wow!
Das kenn ich so gut...
Smalltalk ist fuer mich sowas von Hoelle!
Ich kann ueberhaupt nicht mit irgendjemand halbwegs spontan und authentisch reden.

Und speziell in Gruppen schwankst du zwischen Langeweile und Entsetzen, wegen der Oberflächlichkeit?
willkommen im Club

Was tun? Sorry, keine Ahnung.
Ich hab mir diesbezueglich wenigstens eine kleine peer Group gefunden.
Aber auch nur zufällig.
Fakt ist - es gibt eine Menge Leute, die genau dein Verhalten charmant finden wuerden. Die triffst du halt nur weit abseits des Mainstream.
Es ist kompliziet. Was gescheiteres kann ich nicht beitragen, sorry...

[Isso]

Ich danke allen, die sich das angesehen haben für ihre Aufmerksamkeit.
Besonders bedanken möchte ich mich bei dem Member, der mir eine PM geschickt hat, in dem er mir die "Hochsensibilität" vorgestellt hat. Gut möglich, dass mir dieser Member den richtigen Weg gezeigt hat, ich werde mich damit beschäftigen.
Vielen Dank auch an dumbhead, dass du mir Hoffnung geben möchtest.

[auskennen]

Mach dir nichts draus. Menschen in Gruppen sind nicht normal. Alleine sind sie ok aber in Gruppen werden alle psychisch krank. Die Moral der Gesellschaft ist auch zu hinterfragen. Das sieht man z.b. Am Krieg.

[gogone]

Ja, ich finde es auch manchmal schwierig in einer Gruppe am Gespraech teilzunehmen, denke es sind mangelnde Kommunikationsskills?
Bin gerne alleine, aber auch gerne mit Freunden. Leider habe ich wegen eines Umzuges von England nach Deutschland derzeit zwar Bekannte aber keine Freunde.
Muss mich schon sehr ueberwinden Gruppen aufzusuchen, um Anschluss zu finden, glaube aber, dass das mit der Konversation in Gruppen geuebt warden muss und natuerlich erlernbar ist.

[gogone]

Vielleicht solltest du regelmaessig an einer Gruppe teilnehmen? Bestimmt wirst du nach einer Weile einige besser kennenlernen und sie dich und es entwickelt sich Sympathie fuereinander. Probiers doch mal?

[ingwer75]

Hi Isso!

Ja, ich kenne das auch sehr gut. Vor allem ist es mir in all den Jahren immer bei den Mamis aufgefallen, wenn es wieder mal einen Elternabend wg. irgendetwas gab und es dann ja so beliebt ist Grüppchen zu bilden. Man kommt sich dann immer gaaaanz toll vor, wenn man sich zu keiner stellen kann, da man absolut nirgends dazu passt. Man sich nur denkt: Oh mein Gott, die sprechen wirklich davon?

[bröselgourmet]

Hallo!
Mir geht es oft ähnlich. Ich weiß zwar auch nichts besseres dazu zu sagen. Ich denke auch, Hochaensibilität ist ein guter Anfang,es gibt da eine sehr schöne Seite: www.hochsensibilität.ch
Alles Gute für Deine Zukunft! Ich glaube das wichtigste ist, erstmal sich selbst treu zu bleiben. Auch, wenn man dafür auf anderes verzichten muß.
lg

[Alienia]

Was soll ich tun?

Was hast du denn schon aktiv getan, um dich einer Gruppe anzuschließen?

Hochsensibel ist auch wieder nur so ein Modediagnose.
Ja wir sind alle hochsensibel.... no way.
Trifft doch auf fast jeden irgendwie zu in unserer stressigen, überreizten Umwelt.

Und jeder psychisch auffällige ist meistens auch hochsensibel, weil diese Krankheiten, die Schutzhülle des Menschen angreifen oder durch hochsensibilität überhaupt erst ermöglicht werden. .

[bröselgourmet]

Hallo!
Es irgendwie akzeptieren. Man paßt eben nicht zu allen Leuten. Manche tu sich leichter, sich wo einzufügen und den vorherrschenden Ton in einer Gruppe anzunehmen, andere schwerer.Es gint auch Menschen, die sich in Gruppen überhaupt nicht so wohl fühlen, dann werden Treffen mit einzelnen Menschen besser, bzw. in kleinen Gruppen, von zwei bis drei Personen. Ich denke da soll jeder rausfinden, was für sie/ihn besser taugt.
lg

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