Suizidgedanken ansprechen

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kiyoko
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Suizidgedanken ansprechen

Beitrag Do., 15.05.2008, 21:42

Hallo!

Ich hoffe dieses Thema gibt es noch nicht (?!) Hab zwar die Suchfunktion benutzt, aber nur Ähnliches gefunden.

Ich bin seit 1 Jahr in Therapie und meine Thera weiß auch von meinen Suizidgedanken. Da ich bis jetzt immer abweisend reagiert hab, wenn sie mich danach gefragt hat und ich es auch nicht von selbst ansprechen kann, reden wir nicht darüber, obwohl mich das sehr belastet. Vorallem weil sie im Moment sehr stark sind und ich Angst hab, dass das Ganze außer Kontrolle gerät.

Ich weiß aber nicht, wie ich es jetzt erst ansprechen kann, ohne, dass es seltsam klingt?

Außerdem hab ich den Eindruck, dass meine Thera glaubt, dass ich nichts dagegen tun möchte, wenn es mir schlecht geht. Ich kann ihr nicht erklären, dass ich mich (gerade) nicht aus diesem Loch herauskämpfen kann.

Wie schafft ihr es dieses Thema anzusprechen? Wie reagiert euer/eure Thera?

Liebe grüße

kiyoko
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gerry2320
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Beitrag Do., 15.05.2008, 22:26

Hallo Kiyoko!

Solche Gedanken habe ich und ich stecke auch in einem Loch aber wem sollte es helfen wenn ich nicht mehr da bin? Ich mein es kann noch so viele schöne Dinge geben die es lebenswert machen da zu bleiben. Bei und in mir sieht es nicht gerade gut aus und ich habe es auch mit meinem Tera angesprochen und er hat mir erklärt dass man immer zu jung dafür ist und man sich doch an die Dinge erinnern soll die schön waren. Wir haben Sehnsüchte und Wünsche und die sollten wir uns noch erfüllen bevor wir von hier gehen oder? Denke positiv das klingt alles so leicht aber ich kenn es dass man da in dem Loch hockt und nach oben blickt und das Licht immer schwächer wird.. Trotzdem wird es wieder ein Licht geben das dich erleuchtet und dass dich dann aus dem Schatten hervor holt denn jeder Topf findet seinen Eckel und Depressionen kann man mit der Zeit überwinden und du wirst sehen wie schön es wieder im Licht ist.

Tausche mich gerne mit dir aus und du kannst mir auch schreiben. GEmeinsam ist viels einfacher und leichter zu ertragen..

Liebe Grüße Gerry

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Huxley
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Beitrag Do., 15.05.2008, 22:49

Ich kenne das so, dass man einen Vertrag schliessen muss, dass man sich während der Therapie nicht umbringt. War das bei euch nicht so?
Huxley

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powergirl
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Beitrag Fr., 16.05.2008, 07:54

Hallo zusammen !

Es ist wichtig wenn man eine Therapie macht dass man schwierige Themen ausspricht wozu macht man dann Therapie wenn man nicht über das wesentliche spricht?

kiyoko du willst es ja ändern oder? dann musst es aussprechen deine Therapeuten weiß dass du solche Gedanken hast dann ist sie ja schon vorbereitet auf dieses Thema ! Vielleicht will sie aber auch das du das problem ansprichst und nicht sie.

Überleg dir das mal !

lg
powergirl


Hast ein Ziel im Auge, wirst es auch erreichen

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kiyoko
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Beitrag Fr., 16.05.2008, 13:28

Danke für dein liebes Angebot, Gerry! Es ist nicht so, dass ich nicht weiß, dass es schöne Zeiten gab und geben wird, aber es ist als würde man in einem Boot sitzen, das mit Wasser vollläuft. Man weiß, dass es uns eigentlich retten könnte, aber eben jetzt nicht. So geht es mir jedenfalls.

Ob ein Vertrag sonderlich hilfreich ist, bezweifle ich eher. Wie empfindest du das, Huxley?

Es ist nicht so, dass ich es in der Thera nicht ansprechen will, ich kann nicht. Wenn wir über xy reden kann ich nicht einfach "damit anfangen". Ich weiß einfach nicht, wie ich es ausdrücken oder wann ich es ansprechen soll?

Lg!
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Gärtnerin
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Beitrag Fr., 16.05.2008, 15:26

Hallo Kiyoko!
kiyoko hat geschrieben:Wie schafft ihr es dieses Thema anzusprechen?
Ich habe es ganz direkt angesprochen, bzw. es ist in Phasen der Verzweiflung einfach aus mir herausgebrochen. Wenn es dir komisch vorkommt, deine Suizidgedanken mitten in einem Gespräch über andere Themen anzusprechen, dann versuch es doch am Anfang der Stunde. Ganz direkt und ohne Schnörkel: "Ich habe zur Zeit immer wieder Suizidgedanken." Punkt. Oder schreib deine Gedanken in Ruhe zu Hause auf und bring sie der Therapeutin mit.
kiyoko hat geschrieben:Wie reagiert euer/eure Thera?
Ich habe in der psychosomatischen Klinik mehrfach meine Suizidgedanken ausgesprochen, auch wenn es nur Gedanken und keine festen Absichten waren. Das Ergebnis war, dass mich der Therapeut ziemlich unter Druck gesetzt hat, "es" nicht zu tun, und die Stationsschwester mir meine Schneidewerkzeuge (Nagelschere etc.) aus dem Bad gemopst hat. Diese Entmündigung hat den ganzen inneren Druck nur noch schlimmer gemacht.

Ich habe einmal in einem normalen Krankenhaus, wo ich nach einem psychischen Zusammenbruch lag, meinen Gedanken ausgesprochen, vom Balkon (4. Stock) zu springen. Daraufhin hat mir der Krankenpfleger den Griff von meiner Balkontür abmontiert. Die Wut darüber hat alles nur noch schlimmer gemacht.

Und ich habe meiner langjährigen ambulanten Therapeutin gegenüber meine Suizidgedanken ausgesprochen. Sie sagte, es sei mein Leben, und es sei mein gutes Recht, es zu beenden. Das war die einzige Reaktion, die mir in einer solchen Situation je wirklich geholfen hat!!! Diese Therapeutin hat mich ernst genommen. Sie hat mir die Verantwortung für mein Leben, die mir von vorherigen Therapeuten und Ärzten immer wieder genommen wurde, wiedergegeben. Ich habe mir daraufhin, ganz aus eigenem Antrieb heraus, die Telefonnummer der nächsten psychiatrischen Klinik rausgesucht und für den Fall der Fälle neben meinem Telefon deponiert (habe sie aber nie gebraucht).

Viele Therapeuten bestehen im Falle von Suizidgedanken auf einem Vertrag oder versuchen, wie in meinem Fall, die Suizidmöglichkeiten zu reduzieren - was natürlich ein Witz ist. (Ich hätte genausogut ins Nachbarzimmer gehen können, um vom Balkon zu springen.) Meiner Meinung nach taugen solche Mittel kaum dazu, dem Patienten wirklich zu helfen, sondern dienen allein der rechtlichen Absicherung der Ärzte und Therapeuten. Bitte nicht falsch verstehen: Aus deren Sicht ist das natürlich wichtig, wenn sie nach einem tatsächlich erfolgten Suizid nicht eine Millionenklage von Angehörigen am Hals haben wollen...

Was ich mit meinem Geschreibsel sagen will? Vielleicht nur, dass das Aussprechen von Suizidgedanken immer eine Reaktion im therapeutischen Gegenüber auslösen wird. Die kann erwünscht sein oder auch nicht. Kiyoko, weißt du denn, was dich daran hindert, in der Therapie über dieses für dich so brennende Thema zu sprechen? Hast du Angst, nicht verstanden oder nicht ernstgenommen zu werden? Hast du Angst vor der Reaktion deiner Therapeutin? Dass sie dich einweisen lässt? Dass sie dir Medikamente aufdrängt, die du nicht willst? Auf der anderen Seite: Was könnte passieren, wenn du deine Suizidgedanken nicht aussprichst? Glaubst du, du könntest sie in die Tat umsetzen?

Lieben Gruß,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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kiyoko
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Beitrag Fr., 16.05.2008, 16:41

Hallo Gärtnerin!

Mit so einer langen Antwort hab ich nicht gerechnet, vielen Dank!

Es tut mir leid, wie einige deiner Therapeuten, Ärzte und Schwestern reagiert haben. Es ist echt schwierig angemessen zu reagieren, selbst für jemanden, der es gelernt hat mit solchen Themen umzugehen.
Das ist es vielleicht auch, weshalb ich mich nicht traue es anzusprechen. Ich weiß, dass sie nicht schlecht über mich denken oder mich einweisen würde. Ich hab generell Angst vor einer Reaktion, auch wenn sie so positiv wäre wie bei deiner Therapeutin. (und keine Reaktion ist ja leider ausgeschlossen)

Was mich noch daran hindert ist meine Einstellung. „Ich bin ein guter Mensch, wenn ich anderen zeige, dass es mir gut geht“ Das ist einfach so fest in mir verankert und betrifft auch nur mich. Anderen darf es schlecht gehen, sie dürfen es zeigen.

Ich bewundere dich dafür, dass du das Thema direkt ansprechen kannst! Ich hab das schon ein paar Mal probiert, aber jedes Mal ist mir der Satz im Hals stecken geblieben, als hätte mir jemand verboten ihn auszusprechen.

Liebe grüße!
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 16.05.2008, 16:47

kiyoko hat geschrieben:
Was mich noch daran hindert ist meine Einstellung. „Ich bin ein guter Mensch, wenn ich anderen zeige, dass es mir gut geht“ Das ist einfach so fest in mir verankert und betrifft auch nur mich. Anderen darf es schlecht gehen, sie dürfen es zeigen.
Hi,

wer hat Dir das eingetrichtert? Vieleicht hast Du die Suizidgedanken weil Dich dieser Zwang so unter Drück setzt um nach aussen ein Bild abzugeben das Deinem inneren Befinden nicht entspricht.

Wäre es nicht eine Erleichterung, einfach so sein zu können wie Du bist?

Liebe Grüsse,

Petra

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Fr., 16.05.2008, 17:31

Hallo!!!

Mir geht es ganz, ganz ähnlich!
Ich trau mich auch nicht die zu erzählen.
Ein Freund meinte zu mir, das ich ja so sagen könnte zum Therapeut das ich nicht die Suizid Gedanken GERADE habe,sondern (erstmal als kleinen Vortest wie er/sie reagiert) sie vor 1 oder 2 Wochen MAL HATTE.Dann könnte man ja sehen,was der Thera rät. Aber ich weiss auch noch nicht ob ich soo "lügen" kann. Weil mir gehts ab und zu noch genauso mit den Suizid Gedanken.Und ich kann sie auch absolut nicht aussprechen.
Aber vlt. kannst du ja auch deinem Thera mal einen Brief schreiben?! Und einfach da reinschreiben was du denkst du und fühlst und das du Angst hattest es zu erzählen wegen der Reaktion oder so. Aber eben nur erstmal so sagen,das du sie HATTEST und nicht gerade hast.
Wie findest du diese Idee?
Lieben Gruss! Und halte weiter durch! Ich würd wie Gerry auch öfters gern mit dir hier schreiben!
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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kiyoko
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Beitrag Sa., 17.05.2008, 09:39

Wäre es nicht eine Erleichterung, einfach so sein zu können wie Du bist?
das wäre es, aber ich glaube nicht, dass es etwas an den Gedanken ändern würde. leider.

@dornröschen Die Idee von deinem Freund find ich gut, aber ich weiß nicht ob es die Sache erheblich leichter macht. Wahrscheinlich kommt die Frage, ob man nicht auch jetzt daran denkt (würde ja nahe liegen) Und dann ist man wieder dort angelangt, wo man nicht sein wollte.
Hast du es schon mal probiert anzusprechen?
Einen Brief zu schreiben hab ich schon probiert (war ne Mail ) Sie hat mich auch darauf angesprochen. Mir war das so unangenehm, dass ich es halb abgestritten und halb ins Lächerliche gezogen hab. Meine Reaktion ist mir jetzt noch total peinlich

Darf ich fragen, wieso du ihr nichts davon erzählen kannst? Was sind deine Ängste, Befürchtungen?

Was mich seit letzter Stunde auch noch sehr beschäftigt...Also letztens ging gar nichts. Ich hab nur gelächelt, die Pölster "gequält", mit dem Schlüssel gespielt, etc und sie hat gemeint, was ich bräuchte um ihr mehr erzählen zu können. Was ich mir von ihr wünsche Das hat sie mich schon einmal gefragt und ich weiß einfach nicht, was ich darauf antworten soll ??

Liebe grüße!
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julia xyz
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Beitrag Sa., 17.05.2008, 10:12

Hallo, ich habe keine Suizidgedanken, aber kenne das wenn man sich in den "Sitzungen" nicht so richtig "entspannen" kann. Ich verkrampfe mich immer total auf meinem Stuhl. Nach dem letzten mal hatte ich am Arm einen richtig blauen Fleck weil ich den so in die Armlehen gedrückt habe. Meine Therapeutin hat mich deshalb auch schon gefragt was sie tun kann, damit ich mich besser und entspannter fühle. Ich habe ihr dann gesagt dass es wahrscheinlich daran liegt dass wir uns gegenüber sitzen und ich mich dabei eigentlich nie entspannen kann, auch nicht bei anderen Personen. Also haben wir die letzte Stunde einen Spaziergang gemacht. Vielleicht wäre das ja auch eine Option für dich Kiyoko? Ich fand es wesentlich angenehmer an der frischen Luft nebeneinander herzugehen und konnte dann auch verhältnismäßig mehr reden.
Liebe Grüße

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Dornröschen Dorn
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Beiträge: 2323

Beitrag Sa., 17.05.2008, 13:56

Hi!

@Julia:
julia xyz hat geschrieben: Also haben wir die letzte Stunde einen Spaziergang gemacht.
Na das finde ich ja mal ne super idee!!
Nur weiss ich nicht ob mein Thera das so zeitlich einrichten könnte.aber ich hab auch eigentlich nicht soo sehr (nur bei dem thema mit den sm.gedanken) das problem vor ihm zu reden.

@kiyoko:
kiyoko hat geschrieben:Zitat:Wäre es nicht eine Erleichterung, einfach so sein zu können wie Du bist?


das wäre es, aber ich glaube nicht, dass es etwas an den Gedanken ändern würde. leider.
Ja, das denke ich leider auch.
kiyoko hat geschrieben:Wahrscheinlich kommt die Frage, ob man nicht auch jetzt daran denkt (würde ja nahe liegen) Und dann ist man wieder dort angelangt, wo man nicht sein wollte.
Naja,dann würde ich wohl lügen.käme die frage .und würde sagen das ich sie gerade nicht hätte.wobei ich dann nur angetestet hätte,was sie denn nun mir raten würde wenn ich sage das ich sie mal hatte.und angst habe das sie wiederkommen.
kiyoko hat geschrieben:Hast du es schon mal probiert anzusprechen?
Nee.leider nicht.aber ich hab auch am montag wieder thera und will es mal so wie oben beschreiben mit dem "antesten" ausprobieren,wobei mir jetzt schon ein kalter schauer runterläuft.aber einmal erwähnte mein thera das ich ja mal von selbstmordgedanken sprach,nur kann ich mich daran garnicht mehr erinnern! Und als er das erwähnte guckte ich ihn wie erstarrt an und hatte voll den kloss im hals danach.aber er sprach mich zum glück nicht mehr darauf an.
kiyoko hat geschrieben:Einen Brief zu schreiben hab ich schon probiert (war ne Mail ) Sie hat mich auch darauf angesprochen. Mir war das so unangenehm, dass ich es halb abgestritten und halb ins Lächerliche gezogen hab. Meine Reaktion ist mir jetzt noch total peinlich
Ach genau so wäre ich auch!! Aber wenigstens hast du es ja denn doch schon mal probiert! Nur weiter so!
Mein Thera hat garkeine Mail Adresse.
kiyoko hat geschrieben:Darf ich fragen, wieso du ihr nichts davon erzählen kannst? Was sind deine Ängste, Befürchtungen?
Naja, die typischen eben.Hab hier ja auch schon von einigen gelesen das sie dann sofort mit dem taxi in eine klinik gefahren wurden oder einen vertrag bekamen wo drauf steht das man sich nicht umbringt (was soll der vertrag wohl bedeuten?) und sowas alles.oder das man in die geschlossene kommt.aber letztendlichj ist das ja von therapeut zu therapeut ganz unterschiedlich!aber ich hab angst das genau das passiert.oder ich eben "nackt ausgezogen" werde (seelisch).oder noch schlimmer: das er mir nicht glaubt!oder es nicht soo ernst nimmt.
kiyoko hat geschrieben:Was ich mir von ihr wünsche Das hat sie mich schon einmal gefragt und ich weiß einfach nicht, was ich darauf antworten soll ??
Das ist doch eine suuuuper Frage! das find ich ja voll einfühlsam von ihr!antworte doch nächstes mal darauf! weisst du es echt nicht genau was du dir von ihr wünschst?mir fiel spontan ein:vlt.mehr verständnis oder ganz schlimme gedanken offen ansprechen zu können und nicht gleich verurteilt werden falls man mal so schlimme gedanken hätte.
wovor hast du überhaupt auch angst was sie zu deinen gedanekn sagen könnte?
Lieben Gruss!
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Lieben Gruss und bis bald!

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kiyoko
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Beitrag Sa., 17.05.2008, 17:05

Also haben wir die letzte Stunde einen Spaziergang gemacht.
es gibt auch richtig nette Theras, wie man sieht
wobei ich dann nur angetestet hätte,was sie denn nun mir raten würde wenn ich sage das ich sie mal hatte
ist eine gute Strategie, hoffentlich kommt uns niemand dahinter

Ich find es aber richtig schwierig darauf zu reagieren. Würde sie sagen "es ist dein Leben-du musst entscheiden was gut für dich ist" wäre mir das zu wenig und würde sie mir einen Vertrag aufdrängen oder mich gar einweisen wollen, wäre das definitiv zu viel des Guten. Also irgendwie ein Mittelweg, aber wie sieht der aus?!
als er das erwähnte guckte ich ihn wie erstarrt an und hatte voll den kloss im hals
Das kann ich so gut nachempfinden! Als hätte man uns "ertappt", aber ich find es richtig schön wie viel sich Theras merken. Manchmal ist das unheimlich. Man selbst weiß das gar nicht mehr und er/sie schon

Ob ein Thera seinen Klienten einweisen lässt oder nicht hängt, glaub ich, sehr stark vom gegenseitigen Vertrauen ab und von der Art und Weise wie man "es" rüberbringt.
Ich denke wir haben viel zu viele unbegründete Ängste, die uns daran hindern eine Last loszuwerden. Sehr schade eigentlich, ich wünschte ich könnte sie einfach wegzaubern oder wenigstens abschalten.
was soll der vertrag wohl bedeuten?
das frag ich mich auch. Wenn sich jemand das Leben nehmen will, tut er das auch.
Was ich mir von ihr wünsche
das ist wirklich ein Problem. Du hast eigentlich genau das angesprochen, was ich mir wünsche, aber sie kann das nicht erfüllen. Es müsste etwas sein, das sie tun kann um mir das Reden zu erleichtern. Aber mir fällt nichts ein. Ich weiß, dass sie mich nie veruteilen würde und dass sie mir wahnsinnig viel Verständnis entgegenbringt, aber es ist dieses, wie du es so schön gesagt hast, seelisch nackt sein.

Ich wünsch dir für die Montagsstunde viel Kraft und Mut! (Dienstag bin ich ebenfalls dran)

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puschl
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Beitrag Sa., 17.05.2008, 18:16

hi, kiyoko!

ich kenne diese gedanken auch sehr gut. bei mir ist es so, daß ich das gefühl habe in ein tiefes loch gefallen zu sein. kaum klettere ich eine stufe hoch falle ich wieder 2 stufen runter. ich habe es meinem therapeuten auch nicht so direkt mit suizidgedanken sagen getraut.
habe ihm halt gleich zu beginn einer stunde erklärt, daß ich in letzter zeit oft das gefühl habe, daß es mir momentan nicht sehr gut geht,, daß das für mich momentan keine lebensqualität mehr ist. ich habe oft das gefühl, daß ich keine daseinsberechtigung mehr habe. dann hat sich die situation im gespräch so gelockert, daß ich ganz offen darüber sprechen konnte. habe ihm erklärt, daß ich glaube ich gehe ohnehin niemanden mehr ab, oder mich würde auch interessieren, ob doch jemand um mich weinen würde wenn ich nicht mehr da bin. habe da ganz unbewußt meinen tränen freien lauf gelassen und es ging mir nachher etwas besser. endlich hat mir jemand zugehört und nicht gleich gemeint ich sei nicht normal (das meint mein mann sehr oft).
der thera hat dann gemeint, daß das sicher keine lösung wäre, daß er zwar verstehen kann wenn ich so traurig bin und manchesmal so gedanken habe. aber ich wurde von ihm nie unter druck gesetzt, mußte auch keinen vertrag unterschreiben. das würde ich auch nie machen, denn das ist wie hier schon geschrieben wurde, sicherlich nur ein schreiben für den thera und hilft mir als patient bestimmt nichts.

als es mir wieder einmal sehr schlecht ging habe ich ihm auch ein schreiben gegeben, wo ich meine gedanken über mein bisher nicht wirklich gelebtes leben aufgeschrieben habe. er hat es erst alleine durchgelesen, dann ist er es mit mir gemeinsam satz für satz durchgegangen. durch die gespräche mit ihm erschienen mir dann einige dinge dann doch nicht mehr so unnötig und ich fühlte mich danach wieder etwas besser.

vielleicht könntest du es auch versuchen aufzuschreiben, wie man hier schon lesen kann haben das auch andere patienten schon gemacht. das fällt dir dann bestimmt auch leichter und ein gespräch diesbehzüglich ergibt sich dann ohnehin automatisch.

wünsche dir viel glück und halte dir die daumen, daß du es schaffst deinem thera deine siuzid-gedanken mitzuteilen. berichte halt wie es dir dabei ergangen ist.

ALLES GUTE!!!!

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Lorimy
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Beitrag So., 18.05.2008, 00:35

Hallo,

ja man sollte Suizidgedanken unbedingt ansprechen! Das ist sehr schwer, aber der Therapeut muss genau im Bilde sein, ob er dir in der Stunde vielleicht zu viel zugemutet hat oder wie dein allgemein befinden ist. Den für Sui´zidgedanken sind weitere Maßnahmen erforderlich (weitere Stunde, Beruhigungsmittel, etc.
Ich weiss es ist immer sschwer darüber zu sprechen
Ich wünsche dir viel Kraft und Überwindung!

herzliche Grüße
Lorimy

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